Max Versteppen x Oscar Piastri - Secret Santa

Neues Jahr - Neues Cover

Frohes Neues Jahr und viel Spaß mit meinem ersten Formel1-OS


Oscars PoV

Es war soweit. Das jährliche Wichteln der Formel1-Fahrer wurde aufgelöst. Jeder bekam einen der anderen Fahrer zugeteilt und durfte für diesen Secret Santa spielen. Vor Kamera wurden die Wichtelgeschenke dann ausgepackt. In den letzten Jahren waren schon einige interessante Dinge dabei gewesen. Wobei interessant definitiv Ansichtssache war. Es gab auf jeden Fall schon allerhand Geschenke, die ich nicht unbedingt in meinen Leben bräuchte, weswegen ich hoffte, dass ich etwas gutes bekam. Leider war es geheim, wer für welchen Fahrer das Geschenk besorgte. Erst beim Auspacken wurde das Geheimnis gelüftet und erstaunlicherweise blieb es bis dahin auch wirklich geheim. 

Ich hatte es dieses Jahr einfach gehabt, da ich meinen Teamkollegen Lando etwas schenken durfte. Der gebürtige Brite hatte mir wochenlang erzählt, was er sich alles wünschte ohne zu wissen, dass er es genau der richtigen Person erzählte. Von seinem ewig langen Wunschzettel konnte ich mir dann einfach etwas aussuchen. 

Die Kamera, die eingeschaltet war, war bereits auf mich gerichtet. Die letzten Einstellungen wurden geprüft. Das fiese war, dass mein Geschenk bereits in meinem Sichtfeld lag. Anhand der Form ließ sich leider noch nicht erkennen und auch das Geschenkpapier gab keinen Hinweis auf meinen Secret Santa. Es könnte alles und von jedem sein. 

  "Bereit?", erkundigte sich die Moderatorin, die hinter der Kamera blieb, bei mir. Ich nickte ohne mein Geschenk aus den Augen zu lassen, was ihr ein Lachen entlockte. "Ich will dich gar nicht länger auf die Folter spannen, bevor du noch über den Tisch springst und dir das Paket einfach schnappst." Grinsend schob sie mir das große Paket zu, welches mich dadurch dass es auf dem Tisch, an dem ich saß, stand verdeckt. "Hast du eine Idee, was drin sein könnte?"

  "Ich hoffe nichts lebendiges", antwortete ich, während ich begann das Geschenkpapier zu lösen. Lando, der kurz vor mir sein Geschenk ausgepackt hatte, kam näher und beobachtete das Geschehen neugierig ohne ins Bild der Kamera zu treten. Immerhin war nicht nur ich neugierig. 

Unter dem Geschenkpapier kam ein riesiger Karton zum Vorschein, der seinem Aufdruck zur Folge für Rosen gedacht war. 

  "Oh nein, jetzt wird es kitschig", rief Lando, als er den Aufdruck erblickte. Ich hoffe wirklich, dass der Karton bloß wiederverwendet wurde und sich im inneren nicht wirklich hunderte Rosen befanden. Zögerlich öffnete ich den Karton. Statt Blumen kam ein großes Stofftier zum Vorschein, welches sich, nachdem ich es rausgezogen hatte, als Känguru entpuppte. 

  "Hast du eine Idee, wer dein Secret Santa sein könnte?", fragte die Moderatorin. Ratlos musterte ich das Stofftier. 

  "Das könnte jeder sein. Vielleicht Daniel? Er kommt, so wie ich, aus Australien, wo es bekanntermaßen Kängurus gibt." 

  "Nein." 

  "Bekomme ich einen Tipp?"

  "Dein Känguru hat ne Beule am Bauch", merkte Lando mit verwirrten Gesichtsausdruck an. Bevor ich einen weiteren Namen nannte, begutachtete ich die erwähnte Beule und stellte fest, dass sie im Beutel des Kängurus ein weiterer Gegenstand befand. Ich zog eine kleine Schmuckschatulle hervor, die ich vorsichtig öffnete. Zum Vorschein kam ein silberner schlichter Ring. An die Innenseite des Deckels war ein Zettel geklebt. 

Heirate mich 

Sprachlos starrte ich auf den Ring. Hinter diesem Geschenk konnte nur eine einzige Person stecken. Max. Dadurch wurde mir auch klar, wieso mein Freund seit Tagen so nervös wirkte. Bisher hatte ich keine Erklärung gefunden, aus welchem Grund der Ältere nicht zur Ruhe kam und ständig durch unsere gemeinsame Wohnung tigerte statt einfach mal ein paar Minuten ruhig sitzen oder liegen zu bleiben. 

Ich blickte zu Lando, der aussah, als würde er jeden Moment vor Freude aufschreien. Er krallte sich mit einer Hand in den Arm der Moderatorin, die ebenfalls sprachlos wirkte. 

Max und ich hatten vor einigen Monaten über das Thema Heiraten gesprochen. Ich hatte ihn damals geneckt und behauptet, dass ich vermutlich sobald ich in die Situation kommen, die er für einen Antrag plante, erkennen würde, dass er mir die eine Frage stellen würde und er sich die ganze Mühe, es als Überraschung darzustellen, sparen konnte. Max hatte damals angekündigt, dass er mich in einem Moment mit dem Antrag erwischen wird, in dem ich überhaupt nicht damit rechne und er hatte es geschafft. 

Niemals hätte ich damit gerechnet, dass er den Antrag als Secret Sante Geschenk tarnt. Schon dass es vor laufender Kamera passieren würde, obwohl unsere Beziehung vor der Öffentlichkeit geheim war, war für mich ausgeschlossen gewesen. 

Und jetzt saß ich mit dem Ring in den Händen und der entscheidenden Frage vor mir dort und von meinem Freund fehlte jede Spur. 

  "Hast du jetzt eine Vermutung?", fand die Moderatorin ihre Sprache wieder.

  "Jemand, der sich nicht ans Budget gehalten hat", warf Lando ein. "Dir ist aber klar, dass wenn du eines Tages Jemanden einen Antrag machst, du diesen Spaß-Antrag schon toppen muss. So ein Standart-Ding kannst du dir jetzt nicht mehr leisten. Wer auch immer dein Secret Santa ist, hat dich damit vor eine ziemliche Herausforderung gestellt", versuchte mein Teamkollege mir zu helfen, indem er Antrag als Spaß darstellte und gleichzeitig von meiner Sprachlosigkeit ablenkte. 

  "Da darfst du dich bei Max bedanken", schmunzelte die Moderatorin, die Landos Worten offensichtlich Glauben schenkte und es als Spaß abtat. 

  "Dann werde ich wohl mal ein Wörtchen mit Max reden müssen", brachte ich hervor und zwang mich den Blick vom Ring abzuwenden. 

  "Aber das Känguru bekommt doch sicher einen Ehrenplatz bei dir Zuhause, oder?"

  "Auf jeden Fall", stimmte ich der Moderatorin zu, die daraufhin ein Zeichen ans Team gab, dass die Kamera ausgeschaltet werden kann. Hinter ihr entdeckte ich Daniel, der grinsend in einer Tür lehnte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Maxs Bester Freund eingeweiht war, war hoch, weswegen ich mit der Schatulle in seine Richtung lief. Das Känguru ließ ich zunächst zurück. Der  AlphaTauri-Fahrer wartete einen Moment, ehe er ins Innere des Gebäudes verschwand. Ich beeilte mich ihm zu folgen, was gar nicht so einfach war, da Daniel einen Sprint quer durchs Hotel hinlegte. 

Mitten in einem Flur blieb er stehen, da er scheinbar in eine Sackgasse gerannt war. Ich verlangsamte meine Schritte ebenfalls. 

  "Wo steckt Max?", verlangte ich etwas außer Atem zu erfahren. Als Antwort grinste Daniel mich nur an. Ich ging weiter auf ihn zu. Plötzlich wurde ich gepackt und in eins der Zimmer gezogen. Ein erschrockener Aufschrei entfuhr mir, während die Zimmertür bereits zurück ins Schloss fiel und ich mit dem Rücken von Innen dagegen gedrückt wurde. Vor mir stand Max, der mich breit angrinste. 

  "Und? Hab ich gewonnen?", fragte er. Er lehnte sich zu mir vor bis nur noch wenige Zentimeter zwischen unseren Lippen waren. Ich wollte den letzten Abstand überbrücken, um ihn zu küssen, doch zog Max seinen Kopf grinsend zurück. 

  "Ja, du hast gewonnen. Mit so einem Antrag habe ich nicht gerechnet." Ich griff nach seinem Kragen, um ihn wieder näher zu ziehen und ihn küssen zu können, doch erneut hatte der Ältere einen anderen Plan. Seine Lippen streiften lediglich meine Wange, ehe er sich von mir löste. 

Aus seinem Grinsen wurde ein sanftes Lächeln. Ohne den Blickkontakt abzubrechen drückte er auf den Lichtschalter neben uns. Das Zimmer verdunkelte sich und wurde, da die Fenster abgedunkelt wurden, nur noch von den unzähligen Kerzen, die ich im Licht gar nicht wahrgenommen hatte, beleuchtet. Einige Sekunden musterte ich das Hotelzimmer, welches plötzlich eine ganz andere Atmosphäre hatte. Max nahm mir die Schatulle aus der Hand und ging mit dieser vor mir auf die Knie. 

  "Oscar Jack Piastri, möchtest du mich heiraten?" Von den Kerzen glitt mein Blick zurück zu meinem Freund, in dessen Augen ich mich verlor. Meine Lippen verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln, während ich begann langsam zu nicken. 

  "Ja", hauchte ich. Max griff nach meiner Hand und steckte mir den Ring an. Erst danach stand er vom Boden auf. Sofort legte ich meine Hände in seinen Nacken, zog ihn zu mir und bekam endlich meinen Kuss. 

Es war der gleiche Mann, den ich schon unendliche Male geküsst hatte. 

Es waren die gleichen Lippen, die schon so oft meine berührt hatten. 

Und dennoch fühlte es sich ganz anders an. 

Denn Max war nicht länger nur mein Freund, sondern ab sofort mein Verlobter, was zumindest für mich noch ein ganz anderes Gefühl der Bindung schaffte. Es war nicht nur eine Frage und ein Ring, sondern ein Versprechen. Das Versprechen für eine gemeinsame Zukunft und dafür könnte ich mir keine bessere Person als Max an meiner Seite vorstellen. 

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