Lucas Hernández x Benjamin Pavard (mpreg) - Medizincheck (Teil 2)
Widmung:
Benjamins PoV
Nach dem anfänglichen Schock, fühlte ich nun nur noch Freude über die Schwangerschaft. Die Morgenübelkeit war schon seit Wochen verschwunden. Stattdessen kamen zwar neue Beschwerden, wie Rückenschmerzen, Stimmungsschwankungen und ähnliches, aber das ertrug ich alles gerne für unser Baby.
Seit fünf Monaten lebte ich nun inzwischen in Paris bei Lucas und genoss die Zeit in vollen Zügen. Die Frage, wie es nach der Geburt weitergehen sollte, verdrängte ich erfolgreich. Um das Problem konnte ich mich dann immer noch kümmern. Erstmal wollte ich die Schwangerschaft und die gemeinsame Zeit mit Lucas einfach genießen.
Obwohl es bereits spät war, hatte ich mich mit meinem runden Babybauch in die Küche geschleppt, um mir eine Kleinigkeit zum Essen zu suchen. Lucas hatte ein Heimspiel gehabt, welches er und seine Mannschaft gewonnen hatten. Da er jeden Moment nach Hause kommen sollte, gab es einen Grund mehr noch nicht ins Bett zu gehen und wie könnte man sich die Wartezeit besser vertreiben als mit Essen.
Während ich vor dem offenen Kühlschrank stand und dessen Inhalt musterte, strich ich mit einer Hand immer wieder über meinen Bauch. Unser kleines Mädchen, wie wir inzwischen wusste, war auf jeden Fall auch noch hellwach. Immer wieder spürte ich Tritte.
"Dein Papa ist auch bald hier", teilte ich ihr mit in der Hoffnung, dass sie weniger kräftig treten würde. Ehe ich mich entscheiden konnte, was ich essen wollte, klingelte mein Handy. Kurz warf ich einen Blick Richtung Küchenanrichte, wo das Gerät lag. Es wurde ein Anruf von Theo angezeigt, was mich dazu brachte, den Kühlschrank zu schließen und den Anruf anzunehmen. Theo rief mich wirklich selten an und wenn er es tat, dann eigentlich nie ohne Grund.
"Ist Lucas bei dir?", fragte Theo direkt, nachdem ich ihn begrüßt hatte.
"Er müsste jeden Moment nach Hause kommen. Wieso? Soll ich etwas ausrichten?"
"Kannst du ihm sagen, er soll mir einfach kurz schreiben oder mich anrufen?"
"Klar, kann ich mach. Ist irgendwas passiert?"
"Ich hoffe es nicht."
"Und wieso denkst du, es könnte etwas passiert sein?" Theo schwieg. "Was hat Lucas damit zu tun?", stellte ich eine weitere Frage.
"Kannst du ihm das Bitte einfach ausrichten?"
"Nein, was hat Lucas damit zu tun?"
"Bist du allein?", fragte Theo.
"Ja, aber was hat das damit zu tun?"
"Ich erzähl es dir später."
"Wenn ich nicht alleine wäre, hättest du es mir jetzt erzählt?"
"Vielleicht." Theo rief an, erkundigte sich nach seinem Bruder, wollte mir gegenüber aber nicht wirklich mit der Sprache rausrücken, weil ich allein war. Es war naheliegend, dass Theo sich aus irgendeinen Grund Sorgen um Lucas machte und um mich in meinem Zustand nicht zu belasten, verschwieg er es mir.
"Ist nach dem Spiel irgendwas passiert?", hakte ich weiter nach. Das Spiel hatte ich gesehen. Lucas hatte unverletzt nach Abpfiff das Spielfeld verlassen. Es muss also irgendwas danach passiert sein. Der Bruder meines Freundes schwieg. "Theo, bitte. Es ist ja lieb von dir gemeint, dass du mich und das Baby schützen möchtest, aber jetzt mach ich mir sowieso schon Sorgen, also kannst du es mir auch erzählen."
"Ich weiß nicht einmal, ob Lucas betroffen ist. Ich erreiche ihn aber nicht, um mich bei ihm zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Aber es kann natürlich sein, dass er noch unterwegs ist und während der Fahrt bloß nicht telefonieren möchte oder sein Handy auf lautlos hat."
"Wovon ist Lucas eventuell betroffen?" Theo zögerte bevor er weitersprach.
"Ich habe es gerade im Internet gelesen. Es gab in Paris eine Massenkarambolage mit dreiundzwanzig beteiligten Autos. Die Unfallstelle befindet sich zwischen dem Stadion und eurem Haus. Es ist eine halbe Stunde nach Abpfiff passiert. Je nachdem wie lange Lucas sich noch im Stadion aufgehalten hat, könnte es sein, dass ..." Theo beendete seinen Satz nicht, was er auch gar nicht brauchte. Ich wusste, worauf er hinaus wollte. Lucas konnte Teil dieser Massenkarambolage sein. Er könnte gerade schwer verletzt oder sogar tot irgendwo liegen und ich wusste es nicht einmal. Ich begann stumm zu weinen. Während mir Tränen übers Gesicht rannen, hielt ich mit einer Hand das Handy umklammert und strich mit der Anderen immer wieder über meinen Babybauch. "Benji?"
"Hast du versucht einen der anderen Spieler zu erreichen?" Ein weiteres Mal zögerte Theo.
"Ich hab mit Kilian telefoniert."
"Und?", hakte ich nach.
"Er konnte mir sagen, wann Lucas die Kabine verlassen hat."
"Und es könnte zeitlich passen", schlussfolgerte ich.
"Ja."
"Was machen wir denn jetzt?", wollte ich wissen.
"Ich befürchte, wie können nichts anderes tun als zu warten."
"Ich will hier aber nicht bloß herum stehen und darauf warten, dass mir irgend Jemand mitteilt, ob es Lucas gut geht oder ob er tot auf der Straße liegt", schluchzte ich.
"Ich rufe gleich nochmal ein paar Leute an, um Informationen zu bekommen. Versuch du dich bitte nicht all zu sehr aufzuregen. Du musst ans Baby denken. Ich weiß, dass du dir Sorgen machst, das mache ich mir auch, aber solange wir nicht sicher wissen, ob Lucas wirklich am Unfall beteiligt ist, sollten wir versuchen ..." Ich bekam Theo restlichen Worte gar nicht mehr mit, da sich plötzlich zwei Arme von hinten um meine Hüfte schlangen und mir ein Kuss auf die Schläfe gedrückt wurde. Mit einem Aufschrei ließ ich mein Handy fallen und wirbelte erschrocken herum. Direkt vor mir stand Lucas, der mich entschuldigend anlächelte.
"Tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Ich dachte, du hättest mich gehört." Versöhnlich drückte er mir einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich bückte, um mein Handy aufzuheben. "Ich hab übrigens was zu Essen mitgebracht. Du warst noch online und es ist deine typische Snack-Zeit", berichtete Lucas schmunzeln, wobei er mir mein Handy hinhielt.
"Lucas", hauchte ich und warf mich in seine Arme. Sofort schlang er seine Arme wieder um mich. Ich drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge. "Dir geht's gut", murmelte ich gegen seine Haut.
"Wieso sollte es nicht so sein?", hakte er irritiert nach. Als Antwort lehnte ich mich lediglich etwas zurück, musterte einen Moment lang sein Gesicht und küsste ihn dann einfach. Ich schmiegte mich enger an ihn so gut es mit dem Babybauch ging. Unsere Tochter strampelte währenddessen kräftig. Lucas Hand fuhr unter mein T-Shirt und blieb auf meinem Bauch liegen. Mit dem Daumen strich er immer wieder über meine Haut. Lucas löste den Kuss, um vor mir auf die Knie zu gehen, das T-Shirt noch etwas höher zu schieben und einen kleinen Kuss auf meinen Babybauch zu platzieren. "Madame, hatten wir nicht gesagt, dass Papi nicht ständig getreten wird", erinnerte Lucas unsere Tochter an das Gespräch, welches vor einigen Tagen stattgefunden hatte. Die Tritte waren inzwischen kräftig genug, dass auch Lucas sie von außen spüren konnte. Lächelnd und noch immer mit Tränen, die über mein Gesicht rannen, strich ich durch Lucas Haare, während dieser weitere Küsse auf meinem Bauch verteilte.
Ich erinnerte mich daran, dass ich eigentlich mit Theo telefoniert hatte, weswegen ich mir das Handy wieder ans Ohr hielt.
"Lucas ist hier", informierte ich Theo.
"Ich hab's gehört." Die Erleichterung war deutlich aus seiner Stimme heraus zu hören. "Magst du ihm ausrichten, dass sich meine Anrufe und Nachrichten erledigt haben. Sonst ist er vermutlich der Nächste, der sich Sorgen macht, weil ich sein Handy ziemlich zugespamt habe."
"Ist gut, richte ich ihm aus." Wir verabschiedeten uns noch voneinander, ehe ich das Telefonat beendete und mein Handy zur Seite legte. Mein Blick glitt zurück zu Lucas, der noch aufm Boden kniete und mich besorgt, aber auch irritiert musterte. Er stand auf, umschloss mein Gesicht mit beiden Händen und wischte zärtlich die Tränen weg.
"Ich soll dir von Theo sagen, dass du ihn nicht zurückrufen musst. Es hat sich erledigt. Kein Grund zur Sorge."
"Was ist passiert?", wollte Lucas dennoch besorgt wissen. Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper und lehnte mich an ihn. Lucas legte sofort seine Arme um mich und drückte mir einen Kuss auf den Kopf, den ich an seine Schulter gelehnt hatte.
"Es gab zwischen dem Stadion und hier eine Massenkarambolage. Theo hat es mitbekommen und daraufhin versucht dich zu erreichen, um sicher zu gehen, dass du nicht beteiligt bist. Du bist aber nicht ran gegangen. Also hat er mich angerufen, um zu erfahren, ob du hier bist."
"Ich bin einen anderen Weg gefahren, weil ich noch das Essen holen wollte", erklärte Lucas. Ich hob den Kopf von Lucas Schulter, um ihn zärtlich zu küssen. Leider löste Lucas sich schon nach wenigen Sekunden. "Wie wäre es, wenn wir noch eben Essen und es uns dann im Bett gemütlich machen?"
"Wie wäre es, wenn du mich jetzt einfach wieder küsst?", machte ich einen Gegenvorschlag. Lucas musterte mich, als würde er sich versichern wollen, dass es mir gut ging, weswegen ich ihn beruhigend anlächelte. "Mir geht's gut. Du bist hier bei mir, unverletzt. Es ist Essen im Haus. Und unsere kleine Prinzessin hat aufgehört zu treten. Scheinbar hört sie zumindest auf dich." Lucas überbrückt den Abstand zwischen uns wieder, um mich erneut zu küssen.
Nach dieser Aufregung tat der Moment der Zweisamkeit mehr als nur gut.
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