Leclerc x Verstappen - mpreg (Teil 6)

Charles PoV

Bereit für die erste Trainingseinheit machte ich mich auf den Weg zur Garage. Bis ich auf die Rennstrecke durfte, würde es zwar noch etwas dauern, aber da sich die anderen Fahrer vermutlich auch in der nähe der Garagen aufhielten, würde ich die Zeit schon herum bekommen. 

  "Auf die Plätze ... Fertig ...", hörte ich Sergios Stimme schon von weiten. 

  "Frühstart!", schrie plötzlich Oscar. 

  "Ey, wir sind ein Team, du darfst mir nicht einfach in den Rücken fallen", beschwerte sich Lando. 

  "Und du darfst keinen Frühstart machen", stellte George klar. 

  "Du mit deinen langen Beinen würdest nicht mal voran kommen", konterte Lando. 

  "Aber zumindest würde er dann auch keinen Frühstart machen", mischte sich Carlos ein. 

  "Ist hier eigentlich irgend Jemand auf meiner Seite?" 

  "Hör auf zu jammern und stell dich zurück hinter die Startlinie", lachte Daniel. Als ich um die Ecke bog und die anderen Fahrer erblickte, blieb ich erstmal stehen, um das Szenario zu verarbeiten. Lando, der auf einem orangen Bobbycar saß, wurde gerade von Carlos zurück hinter eine Linie gezogen. An der Linie saß Lio auf seinem Bobbycar mit RedBull-Design. Passend dazu trug er einen RedBull-Rennoverall. Zudem stand Sergio zwischen den Beiden an der Linie. 

Max entdeckte ich einige Meter entfernt am Eingang zur RedBull-Garage, wo er sich mit GP unterhielt. Ich ging zu ihm rüber. GP nickte mir kurz zu, ehe er in die Garage verschwand. Dadurch wurde Max auf mich aufmerksam und drehte sich in meine Richtung. 

  "Was ist hier denn los?", erkundigte ich mich. 

  "Das ist Ansichtssache. Man könnte sagen, die sechs versuchen sich als Babysitter bzw. möchten sich für diesen Posten bewerben. Man könnte es aber auch so sehen, dass Lio sechs Konkurrenten von der Arbeit abhält. Beide Varianten sind für mich nur von Vorteil", erklärte Max schmunzelnd. 

  "Frühstart", rief Lando plötzlich, weswegen ich mich ihnen wieder zuwandte. Lio war los gefahren. 

  "Du hast bloß nicht richtig zugehört. Sergio hat schon längst das Startzeichen gegeben", behauptete Daniel. Lando schnaubte daraufhin nur, ehe er auch los fuhr. George delegierte währenddessen Lio um ein Hütchen herum und zurück Richtung Sergio zur Start- und Ziellinie. 

  "Verstappen ist Sieger des Rennens mit deutlichen Vorsprung. Was war heute bloß mit McLaren los? Lag es am schlechten Start oder gab es Probleme mit dem Wagen?", kommentierte Daniel das Rennen. 

  "Zumindest habe ich einen Wagen. Ihr seid ja alle so schlecht vorbereitet, dass ihr ohne Bobbycar zum Rennen erschienen seid", warf Lando ein. 

  "Oscar kann ja das nächste Rennen fahren, dann finden wir heraus, ob es am Wagen oder am Fahrer liegt", schlug George vor. 

  "Genau, Fahrerwechsel", stimmte Lando zu und erhob sich vom Bobbycar. Lio stieg ebenfalls ab und schob das Bobbycar zu Sergio, an dessen Hand er zog. 

  "Der alte Mann kommt doch nie wieder hoch." Für seinen Kommentar hielt Carlos einen bösen Blick von Sergio, ehe dieser jedoch tatsächlich Platz auf Lios Bobbycar nahm. 

  "Ich sehe schon zwanzig Bobbycars auf der Rennstrecke, weil das hier ausarten wird", witzelte Max. 

  "Meinst du, wir können sie kurz aus den Augen lassen?", wandte ich mich Max zu. 

  "Und dann?", hakte Max grinsend nach, obwohl ihm vermutlich längst klar war, was ich vor hatte. 

  "Dann könnte ich dich richtig begrüßen. Wir haben uns eine Woche lang nicht gesehen." 

  "Wie würde diese richtige Begrüßung denn aussehen?" 

  "Je länger du hier herum quatscht, umso kürzer wird sie ausfallen." Grinsend griff Max nach meiner Hand und zog mich mit sich in die RedBull-Garage und dort in den hinteren Bereich, wo sich derzeit Niemand aufhielt und der von außen nicht einzusehen war. Kaum hatte Max sich zu mir umgedreht, drückte ich ihn rücklings gegen die Wand und presste meine Lippen auf seine. Maxs Hände legten sich an meine Hüfte und zogen mich enger an sich. 

  "Ich liebe dich", murmelte ich zwischen den Kuss gegen seine Lippen. 

  "Ich liebe dich auch", erwiderte Max. 

  "Charles, wir brauchen einen Ferrari", unterbrach uns Carlos Stimme, kaum dass sich unsere Lippen wieder berührt hatten. Seufzend löste ich den Kuss und lehnte meine Stirn an Maxs Schulter. In dem Moment bog Carlos um die Ecke, der offenbar mitbekommen hatte, wohin wir verschwunden waren. "Du hast jawohl hoffentlich einen dabei", erwartungsvoll sah mich mein Teamkollege an. 

  "Frag Arthur, der hat sicherlich einen mitgebracht", verwies ich auf meinen Bruder, der sich auch irgendwo auf dem Gelände herumtrieb. 

  "Das ist doch jetzt nicht euer Ernst", lachte draußen Daniel. 

  "Lio scheint aber nicht besonders beindruckt zu sein von der neuen Konkurrenz", stellte Oscar fest. 

  "Immerhin hat unser Wagen ein Design und ist nicht einfach nur Orange komplett ohne Aufdruck", ertönte nun auch noch Pierres Stimme. 

  "Wir befinden uns noch in der Testphase. Danach kommt die Optik", konterte Lando.

  "Unser Wagen kann halt schnell sein und trotzdem gut aussehen", erwiderte Esteban. 

  "Also kann er mehr als in original Größe", stellte George fest. "Ey, kein Grund mich zu boxen, nur weil ich die Wahrheit ausspreche." 

  "Was ist jetzt mit dem Ferrari?", griff Carlos unser Gespräch wieder auf. Für einen Moment überlegte ich, ob ich noch etwas erwidern sollte, schüttelte dann aber lediglich den Kopf, griff nach Maxs Hand und zog diesen mit mir nach draußen. Carlos folgte uns. 

Draußen hatten sich tatsächlich Pierre, der auf einen Bobbycar mit Alpine-Aufklebern saß, und Esteban zu den Anderen gesellt. Sergio hatte das Bobbycar wieder an Lio abgegeben, der damit auf den Weg zu uns war. 

  "Bei den Verrückten würde ich auch nicht bleiben wollen", murmelte ich Max zu, der meiner Aussage mit einem Grinsen zustimmte. 

  "Und es sind leider nicht die Einzigen hier. Ich habe die Befürchtung, dass mein Team auch durchdreht und dass das Bobbycar, sowie der Rennoverall erst der Anfang waren. Irgendwann bauen sie Lio noch eine Mini-Version von meinem Wagen oder sowas."

  "Da müsstest du dir zumindest keine Sorgen machen, dass Arthur versuchen würde das im Ferrari-Style nachzubauen. Ich bin mir nämlich sicher, dass er dabei an seine Grenzen kommen würde." 

  "Du meinst der Kerl, der mich einfach nach Belgien verfolgt hat, kennt sowas wie Grenzen?" Schmunzelnd verdrehte ich die Augen. 

  "Punkt für dich", gab ich nach. Lio hatte währenddessen vor uns geparkt und war abgestiegen. Kommentarlos hatte er sich an Max gelehnt und die Arme um dessen Bein geschlungen. Mit einer Hand strich Max ihm immer wieder durch die Haare. Für einen Moment sah es aus, als würde er jeden Moment im stehen einschlafen, dann schoss jedoch plötzlich sein Kopf in die Höhe und seine Augen fixierten irgendwas. Jos ging an uns vorbei Richtung Garage. Lios Blick folgte ihm aufmerksam. 

  "Dad", seufzte Max. 

  "Was denn?", erkundigte sich Jos. 

  "Die Kekse werden nicht in der Garage gegessen und erst Recht nicht im Wagen." 

  "Das hatten wir ja auch gar nicht vor", behauptete Jos, wobei er bereits wieder umdrehte. Fragend sah ich Max an, der den Kopf über seinen Vater schüttelte. 

  "Ich weiß nicht genau, wann und wie das passiert ist, aber die Beiden haben eine feste Keks-Zeit. Für jeden einen Keks. Und rate mal, wer diese Keks-Zeit auch einhält, wenn Lio gar nicht in der Nähe ist." 

  "Je papa is gewoon jaloers omdat hij geen koekje krijgt (Dein Papa ist nur eifersüchtig, weil er keinen Keks bekommt)", wandte sich Jos Lio zu. 

  "Wees liever aardig. Dat zijn mijn koekjes die je eet (Sei lieber nett. Das sind meine Kekse, die du da isst)", erwiderte Max ebenfalls auf niederländisch. Jos holte aus der Dose, die er zuvor hinter seinem Rücken versteckt hatte, einen Keks raus, den er Lio reichte. Dieser gab den Keks jedoch direkt an Max weiter. 

  "Papa ook (Papa auch)", kommentierte Lio, wobei er bereits eine Hand wieder nach der Keksdose ausstreckte. Max grinste Jos an. 

  "Da hast du aber Glück gehabt", brummte Jos, während er Lio einen neuen Keks reichte. Lio, der noch immer an Max Bein lehnte, hielt mir den Keks hin. 

  "koekje? (Keks?)" Kurz war ich von der Geste überrascht, nahm den Keks dann aber lächelnd an. 

  "Danke." 

  "Ich glaube, wir brauchen eine größere Keksdose", merkte Jos an. 

  "Damit mehr Kekse übrig bleiben, die du dann heimlich aufessen kannst?", hakte Max nach. 

  "Nee, opa", meldete Lio sich zu Wort, wobei er Jos die Dose aus der Hand nahm. "Lios" 

  "Jetzt hat er dich nämlich auch durchschaut", lachte Max.

  "Hast du nicht irgendwas zu tun?", erkundigte sich Jos eingeschnappt, was Max bloß mit einem Lachen kommentierte. Lio versuchte währenddessen die Dose zu öffnen, weswegen ich mich zu ihm kniete. Kurz bekam ich dafür einen skeptischen Blick, bevor der 2-Jährige mir die Dose reichte, die ich ihm öffnete. Er reichte Jos einen Keks und behielt einen für sich in der Hand. 

  "Naar (Zu)", sagte Lio und sah mich auffordernd an. Hilfesuchend schielte ich zu Max. "Naar", wiederholte Lio, wobei er seine kleinen Hände auf meine legte und so zusammendrückte, dass ich die Dose schloss. 

  "Die Dose sollte zu?", versicherte ich mich, woraufhin Lio nickte. 

  "Ich weiß nicht, was einfach ist, dir niederländisch beizubringen oder Lio dazu zu bringen englisch zu sprechen", kommentierte Max die Situation. 

  "Lio versteht zumindest englisch. Charles ist gerade an einem einzelnen niederländischen Wort gescheitert", gab Jos seine Meinung ab, was ich lieber unkommentiert ließ. Während meine Familie Max sofort mit offenen Armen empfangen hatte, war ich mir nicht so sicher, wie es anders herum aussah. Ich vertraute dem Frieden noch nicht. Bisher war ich Jos nur übern Weg gelaufen, wenn auch Lio und Max dabei waren. Zumindest in der Anwesenheit des jüngsten Familienmitgliedes würde er mir seine tatsächliche Meinung über mich vermutlich nicht verraten und vielleicht wollte ich die auch gar nicht wissen. Bis dahin würde ich mich auf jeden Fall zurückhalten und mich möglichst von meiner besten Seite zeigen. Denn ich war mich sicher, dass ich Jos Verstappen nicht als Feind haben wollte und es nur Probleme mit sich bringen würde, wenn er mich an der Seite seines Sohnes nicht akzeptierte. 

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