Jascha Brandt x Felix Götze - Zusammenzug
Widmung: Sophia_16_06
Jaschas PoV
Die Weltmeisterschaft 2022 hatte mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt. Es hatte zwar nicht für den Titel gereicht, doch ich persönlich habe etwas viel wertvolleres gewonnen.
Jule hatte es in den Kader geschafft. Während der Vorbereitungszeit hatte es eine Veranstaltung gegeben zu der auch alle Angehörigen der Nationalspieler eingeladen waren. Die Gelegenheit hatte ich mir nicht entgehen lassen können. Zu Beginn des Abends war ich noch am Tisch mit meiner Familie und der von Kai geblieben. Während über irgendein Thema gesprochen wurde, was mich nicht interessierte, hatte ich die anderen Anwesenden gemustert. Bis mein Blick schließlich bei blauen Augen hängen blieb, die auf mich gerichtet waren. Als sich unsere Blicke trafen, senkte der Blonde sofort den Kopf und schien rot zu werden. Es dauerte einige Sekunden bis er zögerlich wieder aufsah. Erneut trafen sich unsere Blicke. Er lächelte mich schüchtern an, was ich erwiderte.
Plötzlich wurde ich von der Seite angerempelt und Jannis Hinterkopf unterbrach unseren Blickkontakt.
"Mit wem flirtest du?", wollte mein älterer Bruder wissen, wodurch er auch sofort die Aufmerksamkeit von Kai und Jule auf mich lenkte.
"Mit Niemanden", brummte ich und hatte Jannis weggeschoben. Ich suchte erneut den Blick des Blonden, der sich in einer ähnlichen Situation zu befinden schien. Marco hatte einen Arm um seine Schulter gelegte und ließ seinen Blick suchend über die Menge wandern. Verzweifelt wurde mein Blick vom Blonden erwidert. Mit den Worten formte er lautlos das Wort "Hilfe", was mich schmunzeln ließ. Ich nickte Richtung Tür, woraufhin ich ein Nicken erhielt.
"Wer ist es?", fragte nun Jule. Er und Kai, die mir gegenübersaßen, hatten sich beide umgedreht und schienen nun, genauso wie Jannis, die richtige Person zu suchen. Der Blonde hatte sich währenddessen von seinem Platz erhoben und war Richtung Terrassentür gegangen. Ich stand nun ebenfalls auf, weswegen sich Julian, Kai und Jannis mir zuwandten. "Du kannst nicht einfach mit irgendeinen Fremden mitgehen", merkte mein ältester Bruder an.
"Ich möchte nur auf Toilette gehen", erwiderte ich.
"Sehr romantisches erstes Kennenlernen", kommentierte Kai, woraufhin ich die Augen verdrehte und den Saal durch die Tür, in dessen Richtung ich kurz zuvor genickt hatte und die Richtung Toiletten führte, verließ. Statt jedoch wirklich zu den Toiletten zu gehen, blieb ich im Eingangsbereich stehen. Ich hoffe, dass ich mit meiner Vermutung, dass der Blonde außenherum gehen würde, damit wir uns nicht sofort verrieten. Tatsächlich musste ich nur einen kurzen Moment warten bevor er durch die Eingangstür das Gebäude wieder betrat und mir gegenüberstand. Ich konnte gar nicht vermeiden, dass sich meine Lippen zu einem Lächeln verzogen.
"Wollen wir vielleicht ein Stück gehen?", schlug er vor, wobei ich mich direkt in den Klang seiner Stimme verliebte.
"Gerne", stimmte ich zu und folgte ihm nach draußen. Wir waren gerade Mal wenige Schritte vom Gebäude entfernt, als wir bereits in ein angenehmes Gespräch verfallen waren.
Es war einfach mit uns.
Alles andere als einfach war die Entfernung zwischen uns. Felix spielte, als wir uns kennenlernten, in Essen, während ich in Bremen spielte. Somit lagen fast frei Stunden Autofahrt zwischen uns. Die Tage, an denen wir uns sehen konnten, waren daher begrenzt. Trotzdem schafften wir es irgendwie uns näher zu kommen und schließlich ein Paar zu werden. Dabei hatten wir im Hinterkopf, dass er nur als Leihe in Essen spielte und es im Sommer 2023 zu einer Rückkehr nach Augsburg kommen könnte. Aus den drei Stunden Fahrt würde dann fast sieben Stunden werden. Je Näher der Sommer kam, umso präsenter wurde das Thema, über welches wir trotzdem schwiegen. Als Felix mir erzählte, dass er in Essen bleiben konnte, da der Verein die Kaufoption nutzte, fiel eine unglaubliche Last von mir ab.
Felix blieb bei seinem Verein. Ich hingegen wechselte von Bremen in die zweite Mannschaft des SC Paderborns, wodurch sich die Entfernung zwischen uns halbierte. Ein Jahr später wechselte nun auch Felix nach Paderborn, was wir als Chance für unsere erste gemeinsame Wohnung nahmen. Seit der Wechsel feststand, war es entschlossene Sache gewesen, dass Felix bei mir einziehen würde. Bei seinen Besuchen hatte er immer mal wieder Sachen mitgebracht, wodurch der endgültige Umzug ziemlich entspannt verlaufen war. Insbesondere da ein Großteil der Möbel in Essen blieb.
Unseren Brüdern und deren Partner hatten wir noch immer nichts voneinander erzählt, während unsere Eltern, sowie Freunde hingegen eingeweiht waren. Jule, Kai und Jannis wussten, dass ich mich mit Jemanden traf. Da deren Gerätselt jedoch zu amüsant war, schwieg ich über die weiteren Informationen. Felix machte es mit Mario und Marco genauso, während sein ältester Bruder, Fabian, jedoch von mir wusste. Eigentlich war wir uns sicher gewesen, dass einer der Fünfen schneller auf die Lösungen kommen würde oder sich jemand der Eingeweihten verquatscht, aber bisher war beides noch nicht eingetreten. Insbesondere Jule, Jannis und Mario machte es Wahnsinnig, dass sie nicht einmal wussten, wie ernst es mit der für sie unbekannten Person war.
"Der letzte Karton ist ausgepackt", verkündete Felix, der die Küche betrat und mich aus meinen Gedanken riss. Lächelnd blieb er vor mir stehen, während ich an der Küchenanrichte lehnte. "Was machen wir mit dem restlichen Tag?" Seine Hände legten sich auf meine Hüfte. Lächelnd legte ich meine Arme um seinen Nacken.
"Wie wäre es, wenn wir uns Essen bestellen und einfach schauen, was sich so ergibt?"
"Das klingt gut." Felix küsste mich kurz. "Sehr gut sogar", ergänzte er, ehe er mich richtig küsste. Sofort erwiderte ich den Kuss, wobei ich den Älteren näher zu mir zog. An meinen Lippen grinsend drückte er mich mit seinen Körper gegen die Anrichte. Zeitgleich fuhren seine Hände unter mein T-Shirt. Ich wusste sofort, worauf Felix es abgesehen hatte und die Idee gefiel mir noch besser als Essen zu bestellen. Für einen kurzen Moment ließ ich von seinen Lippen ab, um ihm sein Shirt übern Kopf zu ziehen. Meines eigenes folgte direkt. Während unsere Lippen wieder aufeinander trafen, hob Felix mich hoch, um mich auf der Küchenanrichte abzusetzen. Ich schlang meine Beine fest um seine Hüfte und vergrub eine Hand in seinen Haaren. Felix löste den Kuss und begann stattdessen meinen Hals zu liebkosten, wodurch er mir ein genüssliches Seufzen entlockte. Mit geschlossenen Augen lehnte ich den Kopf zur Seite. Er öffnete meine Hose.
Gerade als ich es ihm gleichtun wollte, hörte ich, dass Jemand die Wohnungstür aufschloss. Zeitgleich hob Felix den Kopf und schaute verwirrt Richtung Tür, bevor er mich fragend ansah. Ich rutschte von der Anrichte und ging Richtung Flur, wobei ich meine Hose schloss. Die Wohnungstür öffnete sich, weswegen ich im Türrahmen zur Küche stehen blieb.
Jule betrat meine Wohnung und zuckte erschrocken zusammen, als er mich bemerkte.
"Erschreck mich doch nicht so", beschwerte er sich.
"Tut mir leid, dass ich in meiner Wohnung stehe. Funktioniert die Klingel nicht?", erkundigte ich mich, da er normalerweise nicht den Schlüssel, den ich ihm für Notfälle gegeben hatte, nutzte.
"Jannis meinte, du wärst unterwegs."
"Und was wolltest du allein in meiner Wohnung?"
"Wir haben zu wenig Controller. Ich wollte mir deine ausleihen."
"Muss ich eigentlich im Hausflur stehen bleiben?", ertönte Marcos Stimme, der außerhalb meines Sichtfeldes stand. Jule betrat meine Wohnung nun komplett, wodurch auch Marco reinkommen konnte. "Stören wir?", fragte Marco, wobei er auf meinen nackten Oberkörper deutete.
"Die Controller liegen im Wohnzimmer", wich ich der Frage aus, weswegen Jule in die Richtung lief. Ich blieb im Türrahmen zur Küche stehe, schaute jedoch kurz nach hinten. Felix konnte ich jedoch erst sehen, als ich mich zudem noch etwas zurücklehnte. Er lehnte komplett angezogen am Kühlschrank, wo er vom unangekündigten Besuch vom Flur aus nicht zu sehen war. Als ich zurück zu Marco schaute, der im Flur geblieben war, grinste dieser mich an.
"Wir stören also wirklich", stellte er fest. "Kennt man ihn?"
"Wen?", hakte Jule nach, der mit meinen Controllern zurück in den Flur kam.
"Jaschas ... Ich weiß nicht, wie ernst es ist."
"Er ist hier?", wurde Jule sofort hellhörig. "Komm schon, Jascha, unsere Eltern kennen ihn. Ich will ihn auch endlich kennenlernen. Ich verspreche auch, dass ich mich benehme und dich nicht blamiere. Ich bin dein großer Bruder, es ist meine Aufgabe, dich vor Idioten zu beschützen."
"Sonst lass zumindest mich als neutrale Person mal schauen, dann kann ich Jule beruhigen", schlug Marco vor. Ich lehnte mich erneut zurück, um Felix ansehen zu können.
"Das Spiel würde jetzt, wo ich hier wohne, sowieso schwieriger werden, als während der Fernbeziehung", stimmte er mit einem Schulterzucken zu.
"Er wohnt hier?", kam es überrascht von Jule, während Marco die Stirn gerunzelt hatte und scheinbar über etwas nachdachte. Dann riss er plötzlich die Augen auf.
"Nein", rief er und drängte sich einfach an mir vorbei. "Ich glaub es nicht. Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen?"
"Du kennst ihn?", wollte Jule erfahren.
"Es ist auf jeden Fall kein Idiot vor den du deinen Bruder schützen musst." Ich trat zurück in die Küche, wo ich mein T-Shirt vom Boden aufsammelte und dieses überzog. Jule nutzte seine Chance, um ebenfalls den Raum zu betreten. Als er Felix entdeckte, war ihm die Überraschung anzusehen. Unsicher hob Felix eine Hand als Begrüßung. Es dauerte einige Sekunden bis Jule seine Stimme wiederfand und sich mir zuwandte.
"Ich denke, das kann ich genehmigen und beruhigt nach Hause fahren." Er blickte nochmal zu Felix, wobei er mit einem Finger auf ihn deutete. "Wenn du meinen kleinen Bruder allerdings verletzt, wird es dich auch nicht retten, dass du Marcos Schwager bis."
"Das hatte ich auch nicht vor", erwiderte Felix.
"Wir lassen euch dann mal wieder allein", entschloss Marco, wobei er Jule Richtung Haustür schob.
"Aber ...", setzte Jule an.
"Tschüss!", rief Marco, wodurch er meinen Bruder unterbrach. Dann fiel die Wohnungstür ins Schloss und ich war wieder allein mit Felix.
"Mario wird Bescheid wissen, bevor sie auch nur das Auto erreicht haben", vermutete Felix.
"Möglich. Aber jetzt aktuell sind nur wir beiden hier." Ich ging zu Felix. "Und das sollten wir nutzen, bevor weiterer unangekündigter Besuch auftaucht." Grinsend griff ich nach seiner Hand, um ihn mit mir ins Schlafzimmer zu ziehen.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top