Hamilton x Leclerc - Wechsel zu Ferrari

Widmung: citrusfrucht747

Charles PoV

Mit gepackten Sachen stand ich vorm Hauptsitz von Ferrari, wo ich auf Carlos wartete, da wir gemeinsam zum Flughafen fahren wollten. Wir waren den Tag über mit unterschiedlichen Vorbereitungen für die kommende Saison beschäftigt. Aufm Weg zum Ausgang hatte man uns nochmal abgefangen und Carlos um ein Gespräch gebeten. Ich wusste nicht worum es ging und hatte meinem Teamkollegen gesagt, dass ich beim Wagen warten würde. 

Tatsächlich blieben mir nur wenige Minuten um nach dem stressigen Tag noch etwas die Sonne zu genießen bis Carlos das Gebäude verließ. Schon von weiten konnte ich erkennen, dass er vor Wut bebte. Das Gespräch war also offenbar nicht gut gelaufen. Für einen Moment überlegte ich, ob ich Lando vorwarnen sollte oder darauf hoffte, dass sich Carlos Laune bis zur Landung verbessern würde. 

  "Wusstest du es?!", schrie Carlos mir bereits von weiten entgegen. Überrascht dass sich seine Wut scheinbar gegen mich richtete, blinzelte ich ihn irritiert an, bevor ich meine Stimme wiederfand. 

  "Was wusste ich?" Er schnaubte verächtlich. 

  "Dass dein Liebster mir meinen Sitz wegnimmt?" Verständnislos sah ich den Spanier an, da ich nicht verstand, wovon er sprach. "Ferrari wirft mich raus. Es ist meine letzte Saison, weil sie lieber Lewis haben wollen. Hast du sie auf diese Idee gebracht?"

  "Nein, ich hab damit nichts zu tun, Carlos. Ich wusste nicht mal etwas davon. Vielleicht ist es ja noch gar nicht fest, sondern ..."

  "Die Entscheidung ist endgültig." 

  "Lewis hätte mir erzählt, wenn er wechseln würde." 

  "Offenbar nicht. Er war schon längst für Vertragsgespräche hier. Alle Parteien haben zugestimmt. Sie mussten nur noch mich loswerden." 

  "Das kann ich mir nicht vorstellen." 

  "Tja, ich konnte mir heute Morgen auch noch nicht vorstellen, dass ich mir für nächste Saison ein neues Team suchen muss, weil ein ehemaliger Weltmeister meint, er könnte machen, was er will. Er fährt seit über zehn Jahren für Mercedes. Die letzten Jahre hätte er da wohl auch noch ausgehalten. Der will doch nur wechseln, weil du hier bist."

  "Ich rede mit Lewis."

  "Es ist zu spät." Carlos marschierte an mir vorbei. 

  "Carlos", rief ich ihm nach. 

  "Lass mich einfach in Ruhe. Ich nehme mir ein Taxi." Nicht wissend, was ich tun sollte, sah ich meinem Teamkollegen hinter her. Am liebsten würde ich ihm irgendwie helfen, doch wusste ich nicht wie das möglich sein sollte. Ich entschloss daher zunächst nach Hause zu fliegen, um dort zunächst das Gespräch mit Lewis zu suchen. Immerhin war er an dieser Situation alles andere als unbeteiligt. 


Als ich einige Stunden später die Haustür zum Haus von Lewis und mir aufschloss war es bereits spät. Im Inneren brannte dennoch Licht. Hechelnd kam Roscoe mir entgegen gelaufen. Ich ignorierte die Bulldogge jedoch, da ich zunächst etwas mit dessen Herrchen zu klären hatte. 

Lewis kam mit einem Lächeln auf den Lippen aus dem Wohnzimmer, welches jedoch sofort fiel, als sich unsere Blicke trafen. 

  "Ist was passiert?", fragte er besorgt. 

  "Hast du mir vielleicht etwas zu sagen?" Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust. 

  "Oh", lautete Lewis einzige Antwort. 

  "Oh?", widerholte ich ungläubig. "Mehr hast du dazu nicht zu sagen?!"

  "Sie haben es dir erzählt?"

  "Nein, sie haben Carlos erzählt, dass er sich nen neuen Sitz suchen darf, der dann von mir wissen wollte, was ich damit zu tun habe. Wann hattest du vor, es mir zu sagen? Es war nie die Rede davon, dass du Mercedes überhaupt verlassen möchtest und dann hältst du es nicht mal für nötig mich zumindest vorzuwarnen, dass ich von deinem plötzlichen Wechsel betroffen bin? Carlos kocht vor Wut und ich hatte keine Chance die Situation irgendwie zu entschärfen, weil ich genauso wie er mit dieser Information überrumpelt wurde. Wieso willst du plötzlich Mercedes verlassen?" 

  "Weil ich das Gefühl habe, dass diese Konkurrenzsituation unsere Beziehung belastet." Einen Moment sah ich Lewis sprachlos an, bevor ich ungläubig den Kopf schüttelte. 

  "Carlos hatte Recht. Es ist meine Schuld. Du willst wegen mir wechseln. Wäre ich nicht bei Ferrari, hättest du gar kein Interesse an Carlos Sitz."

  "Carlos hat kein Recht auf dich sauer zu sein ...", setzte Lewis an, jedoch unterbrach ich ihn. 

  "Ich habe aber jedes Recht sauer auf dich zu sein. Carlos ist ein guter Freund von mir und du nimmst ihm ohne Rücksicht zu nehmen seinen Sitz. Würdest du es tun, weil du davon überzeugt wärst, mit Ferrari bessere Chancen als mit Mercedes auf den Titel zu haben, wäre alles in Ordnung, aber du machst es aus persönlichen Gründen. Wir haben gesagt, dass wir unsere Beziehung nicht mit an die Rennstrecke nehmen, aber genau das tust du."

  "Die Konkurrenz wird irgendwann unserer Beziehung schaden." 

  "Du meinst wie bei Daniel und Max, die seit Jahren für unterschiedliche Teams fahren oder wie bei Alex und George, die noch nie beim gleichen Team waren? Ach warte, bei denen scheint das überhaupt kein Problem zu sein. Was unserer Beziehung schadet sind solche Aktionen." Ich wirbelte herum, um der Situation zu entkommen, bevor ich etwas sagte, was ich später vielleicht bereuen würde. 

  "Charles", rief Lewis mir hinterher. 

  "Spar dir deine Ausreden!", schrie ich. Ich stürmte nach oben ins Schlafzimmer, wo ich begann einige Klamotten achtlos in eine Reisetasche zu stopfen. 

  "Was machst du da?", fragte Lewis zögerlich. Schweigend schloss ich die Reisetasche und drängte mich mit dieser an Lewis vorbei. Sanft hielt er mich am Arm fest. "Bitte, Charles, lass uns darüber reden. Ich will dich nicht verlieren." 

  "Es geht also wieder nur darum, was du willst? Was ich möchte spielt erneut keine Rolle?" Wütend funkelte ich meinen Partner an. "Du willst unsere Beziehung schützen? Dann hör auf Entscheidungen, die uns beide betreffen, allein zu treffen." Ich riss mich von ihm los und stürmte nach unten, wo ich mir meinen Autoschlüssel schnappte. 

  "Wo geht's du hin?", fragte Lewis, der mir erneut gefolgt war. Ohne seine Frage zu beantworten verließ ich unser Haus. 


Es war inzwischen mitten in der Nacht, als ich zögerlich die Klingel betätigte. Ich hatte ein schlechtes Gewissen so spät zu stören, wusste aber nicht, wo ich sonst so spontan und ohne ein Ausweis und ohne Geld unterkommen sollte. 

Ich musste etwas warten bis sich schließlich die Haustür öffnete und mir ein verschlafener Max gegenüberstand. Hinter ihm konnte ich Daniel auf der Treppe erkennen.

  "Tut mir leid, dass ich mitten in der Nacht hier einfach vor der Tür stehe, aber ..." Max machte einen Schritt zur Seite und brachte mich dadurch zum Schweigen. Dankbar lächelte ich ihn an und betrat das Haus. 

  "Lando hat vorhin angerufen und erzählt, was bei Ferrari los ist", berichtete Max. 

  "Wie schlimm war der Streit? Sollen wir Lewis schlecht reden oder ist dir eher nach aufbauenden Worten, dass alles wieder gut wird?", erkundigte sich Daniel, der nur in Boxer noch auf der Treppe stand. Max trug hingegen eine Jogginghose und einen Hoodie. Ich sah zwischen dem Pärchen hin und her, was der Jüngere der Beiden zu bemerken schien. 

  "Wie gesagt, Lando hat angerufen. Ich war noch nicht im Bett, weil ich damit gerechnet habe, dass du hier auftauchst", erklärte Max. 

  "Eigentlich wollte er nur die komplette Nacht durchzocken und hat das als Alibi genommen, damit ich ihn nicht davon abhalte", warf Daniel ein. 

  "Gute Nacht, Daniel." Max wank dem Australier, während er mich Richtung Gästezimmer, das sich im unteren Stockwerk befand, schob. 


Ich hatte noch eine ganze Weile mit Max geredet, bis wir beide eingeschlafen waren. Als ich am Morgen wach wurde roch es nach Pancakes. Max, der noch neben mir lag, schien ebenfalls gerade wachzuwerden. Im Türrahmen lehnte Daniel. 

  "Kommt ihr frühstücken?" 

  "Er tarnt das nur als Frage. Eigentlich ist das ein Befehl", murmelte Max, bevor er sich gähnend streckte und anschließend sichtlich widerwillig aufstand. Im Türrahmen hielt Daniel ihn fest, um ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich trottelte Max hinterher. Als Daniel seinen Blick grinsend auf mich richtete, schob Max ihn Richtung Küche. "Denk nicht mal daran", schmunzelte der Niederländer. "Charles hat genug mit Lewis zu klären, dann braucht er nicht auch noch beichten müssen, dass ein durchgeknallter Australier ihn geküsst hat." 

  "Wo wir gerade bei dem Thema wären ...", begann Daniel zögerlich, als wir die Küche betraten. 

  "Daniel", seufzte Max, dessen Blick ich folgte und dadurch Lewis mit einer Tasse Kaffee am Esstisch entdeckte. 

  "Er stand heute morgen vor der Tür. Ich habe ihn nicht herbestellt", stellte Daniel sofort richtig, ehe er zu mir schaute. "Aber da ich Max nicht noch eine Nacht entbehren werde, solltet ihr wirklich miteinander reden." Er drückte Max einen Teller mit Pancakes in die Hand, ehe er diesen wieder aus der Küche schob. "Wir frühstücken auf der Terrasse. Die restlichen Pancakes sind für euch", erklärte Daniel noch, bevor er hinter sich die Küchentür zuzog. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute zu Lewis, der in der Zwischenzeit aufgestanden war und nun langsam auf mich zukam. 

  "Es tut mir leid." Direkt vor mir kam er zum Stehen. "Du hattest recht, ich hätte vorher mit dir reden sollen. Ich habe mich falsch verhalten und das tut mir leid, aber ich wollte wirklich nur das beste für unsere Beziehung. Dabei habe ich das nicht bis zum Ende durchdacht. Ich kann versuchen das Ganze rückgängig zu machen." Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. 

  "Die Aktion war scheiße", sagte ich ihm meine ehrliche Meinung. 

  "Das sehe ich jetzt auch ein. Ich wollte dich nicht übergehen. Es wird nicht wieder vorkommen." Unschlüssig sah ich Lewis an. Ich glaubte ihm, dass er nicht mit böser Absicht gehandelt hatte. Er wollte wirklich nur das Beste für unsere Beziehung. "Kannst du mir vielleicht nochmal verzeihen?" Unsicher biss er sich auf die Unterlippe. Ich zögerte, nickte dann aber. Ich war alles andere als glücklich über seine Aktion, aber schlussendlich änderte es nichts daran, dass ich diesen Mann liebte. Wir würden auf jeden Fall nochmal in Ruhe über all das sprechen müssen, doch für den Moment ließ ich zu, dass Lewis mich in eine feste Umarmung zog und mich dabei zärtlich küsste. 

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