A. Leclerc x Bearman - Erwachsenwerden (Teil 2)
Fortsetzung zum OS "Verstappen x Leclerc - Erwachsenwerden"
Arthur PoV
Sorgfältig räumte ich all mein Hab und Gut in die Kartons, welche ich anschließend beschriftete. Meine Mom und Charles hatten den Inhalt der Küchenschränke übernommen, während Lorenzo mir im Wohnzimmer half. Es war unser erstes Wiedersehen seit dem gescheiterten Abendessen. Ich hatte lange überlegt, ob ich meine Familie überhaupt um Hilfe beim Umzug bitten sollte. Doch hätte ich alleine ewig gebraucht und wollte zudem nicht ohne nochmal das Gespräch mit ihnen gesucht zu haben das Land verlassen.
"Wie ernst ist das mit euch denn?", fragte Lorenzo zögerlich.
"Wir ziehen zusammen." Ratlos sah ich meinen älteren Bruder an, da er sich die Frage hätte selbst beantworten können.
"Ich meinte ... Also ... Wie weit seid ihr schon gegangen?"
"Auf was bezogen?"
"Du weißt schon." Einige Sekunden blickte ich meinen Bruder fragend an, da ich nicht verstand, worauf er hinaus wollte. "Habt ihr schon miteinander geschlafen?", verriet Lorenzo schließlich worum es ging.
"Das geht dich gar nichts an", entschloss ich und widmete mich wieder dem Karton, den ich befüllen wollte.
"Wir sollten ..."
"Nein, sollten wir nicht", unterbrach ich ihn.
"Es ist wichtig, dass... "
"Ich werde dieses Gespräch nicht mit dir führen."
"Wenn ihr ... "
"Hör auf."
"Arthur", seufzte Lorenzo. "Irgendwann muss dieses Gespräch geführt werden."
"Nein, muss es nicht."
"Es gibt nun mal Krankheiten und ..."
"Oh nein". Dieses Mal wurde Lorenzo von Charles unterbrochen, der gerade das Wohnzimmer betreten hatte. "Willst du, dass Arthur nie wieder zu Besuch kommt?"
"Irgendjemand muss dieses Gespräch mit ihm führen."
"Aber nicht du", widersprach Charles.
"Es muss niemand dieses Gespräch mit mir führen", warf ich ein.
"Willst du das übernehmen? Gerne", ignorierte Lorenzo meine Worte.
"Es wäre auf jeden Fall zielführender als dein Versuch", erwiderte Charles.
"Was ist denn das Ziel? Das ich nie wieder Sex habe?", hakte ich nach.
"Wieder?", wurde Lorenzo hellhörig.
"Dachtest du, wir warten bis nach der Hochzeit mit Sex?" Mein ältester Bruder öffnete den Mund, sagte jedoch kein Wort, sondern blickte stattdessen zu Charles. "Vielleicht wird es dich jetzt überraschen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch Charles und Max Sex haben."
"Zieh mich da jetzt nicht mit rein. Es geht um deine Aufklärung, nicht um meine", meinte Charles.
"Es muss mich niemand aufklären", seufzte ich.
"Du kannst nicht allem, was im Internet steht oder im Filmen gezeigt wird, glauben", merkte Lorenzo an.
"Allerdings kannst du auch Lorenzo nicht alles glauben oder zumindest sind seine Erklärungen teilweise sehr schwer zu verstehen." Charles verzog das Gesicht, wofür er einen bösen Blick von unserem Bruder bekam, ehe sich dieser wieder mir zuwandte.
"Ignorier den einfach."
"Wer von uns beiden hatte denn schon Sex mit einem Mann?", hakte Charles nach.
"Ich werde dies Gespräch mit keinem von euch beiden führen", wiederholte ich.
"Wir wollen doch nur dein Bestes", erklärte Lorenzo.
"Dann beenden wir dieses Thema jetzt", entschloss ich.
"Wie verhütet ihr?" Ich warf Lorenzo einen genervten Blick zu. "Ihr verhütet doch, oder? Ihr könnt nicht schwanger werden, aber es gibt auch Krankheiten, die beim Sex übertragen werden können." Hilfesuchend blickte ich zu Charles, der jedoch nur zustimmend nickte.
"Wollt ihr ihn traumatisieren?", mischte sich Max ein, den vermutlich meine Mom reingelassen hatte. "Ich hab Pizza mitgebracht." Erleichtert dem Gespräch zu entkommen atmete ich auf und warf Max einen dankbaren Blick zu.
"Das bedeutet nicht, dass ...", setzte Charles an, den Max beim Vorbeigehen jedoch mit einem Kuss zum Schweigen brachte.
"Arthur ist alt genug, um allein Sex zu haben. Ich bin mir sicher, dass es nicht notwendig ist, dass ihr euch einmischt. Wenn er fragen hat, wird er sich melden." Der Niederländer drückte Charles die Pizzakartons in die Hand, ehe er sich mir zuwandte. "Hast du Ollie schon vorgewarnt, dass Kontrollbesuche stattfinden werden?"
"Weil Lorenzos Besuch bei dir damals so erfolgreich gewesen ist?", hakte ich grinsend nach. Charles blickte zum Ältesten.
"Was hast du dir dabei eigentlich gedacht? Und ich finde es übrigens eine Frechheit, dass das bisher vor mir geheim gehalten wurde."
"Ich bin mir sicher, dass Ollie mich höflicher empfangen würde", merkte Lorenzo an.
"Dann kannst du ihm das ja direkt ersparen", entschloss Max, ehe er Richtung Küche lief. Ich schaute zwischen meinen Brüdern hin und her, deren Blicke sich auf mich richteten, bevor ich eilig Max folgte, um einem weiteren Aufklärungsversuch zu entkommen. Im Raum blieb ich verwundert stehen, da meine Mom nicht mehr dort war. "Sie ist mir im Treppenhaus entgegen gekommen. Sie wollte noch irgendwo hin. Da sie mich vor eurem Gespräch gewarnt hat, könnte man auch meinen, dass sie geflüchtet ist."
"Würde ich auch gerne", seufzte ich. "Sollte ich Ollie warnen, dass ihn das gleiche Gespräch erwartet oder muss nur ich das ertragen?" Schmunzelnd zuckte Max mit den Schultern.
"Ich bin verschont geblieben, allerdings hätte ich Lorenzo auch wieder aus meiner Wohnung geschmissen, wenn er es versucht hätte."
"Vielleicht sollte ich unsere Adresse für ein paar Jahre geheim halten", überlegte ich.
"Auf gar keinen Fall. Das kannst du mir nicht antun. Du kannst dir selbst denken, was dann hier los ist, wenn sie nicht wissen, wo du wohnst."
"Sorry, Max, aber wenn ich entscheiden muss, ob ich Ollie oder ob ich dich schütze, werde ich zu meinem Freund halten."
"Lorenzo, Arthur hat das mit dem Sex doch noch nicht verstanden. Kannst du ...", rief Max Richtung Wohnzimmer. Panisch warf ich die Küchenrolle, die auf der Anrichte lag, nach ihm.
"Sei ruhig!", zischte ich. Max fing die Rolle lachend auf.
"Sei lieber nett zu mir. Du wirst meine Hilfe heute sicher noch einige Mal gebrauchen können." Mit einer Wasserflasche und der Küchenrolle ging er an mir vorbei Richtung Wohnzimmer. Ich schnappte mir vier Gläser, ehe ich ihm folgte.
"Du bist doch mein Lieblings-Schwager. Du kannst mich nicht einfach im Stich lassen", versuchte ich Max wieder auf meine Seite zu holen.
"Das klingt schon besser", grinste er.
"Was klingt besser?", hakte Charles neugierig nach.
"Nichts", antworteten Max und ich zeitgleich. Vorerst würde Max mich also hoffentlich wieder vor einem Aufklärungsgespräch mit meinen Brüdern schützen.
Tatsächlich schaffte Max es jeden weiteren Versuch meiner Brüder zu unterbrechen. Als wir in England ankamen, da meine Brüder entschlossen hatten, dass Ollie und ich nicht allein alles auspacken sollten, wurde das Ganze noch etwas komplizierter, weswegen ich zwischenzeitig überlegt hatte, Ollie wegzuschicken, damit er verschon blieb. Immerhin war auch Max mitgekommen.
Dieser lenkte Lorenzo und Charles für einen Augenblick ab, als wir bei der Wohnung ankamen. Den Moment nutzte ich, um zunächst allein das Treppenhaus nach oben zu sprinten und mir mit meinem Wohnungsschlüssel zutritt in die Wohnung zu verschaffen. Kaum hatte ich die Tür geöffnet, erschien auch schon Ollie mit einem breiten Grinsen im Flur. Sein Grinsen wich jedoch einem skeptischen Gesichtsausdruck, als er mich musterte.
"Bist du hoch gerannt? Ist irgendwas passiert?"
"Meine Brüder sind passiert", seufzte ich und ließ die Wohnungstür zufallen, wodurch wir vorerst in Sicherheit waren.
"Ist Jemand verletzt? Brauchen wir einen Rettungswagen, Polizei oder Feuerwehr?"
"Nein, aber ..." Ollie unterbrach mich.
"Dann kann, was auch immer passiert ist, einen Moment warten." Er überbrückte den Abstand zwischen uns, um mich in eine feste Umarmung zu ziehen. "Ich hab dich vermisst", murmelte er in meine Halsbeuge, in der er sein Gesicht vergraben hatte. In seinen Armen entspannte ich mich sofort und schlang meine Arme einfach fest um seinen Körper.
"Das Vermissen hat ab sofort ein Ende", lächelte ich. Ollie hob den Kopf, um mich zärtlich küssen zu können. Nur zu gerne erwiderte ich den Kuss und genoss einfach den ruhigen Moment der Zweisamkeit, der früher als mir lieb war durch die Türklingel unterbrochen wurde. Seufzend ließ ich vom Jüngeren ab. "Versuch einfach nicht allein mit Charles oder Lorenzo zu sein. Max ist auf unserer Seite. Sollten meine Brüder dennoch das Thema Sex ansprechen, renn einfach." Ollie sah mich mit einer Mischung aus Belustigt und Verunsichert an. Es klingelte erneut. "Ich erklär dir nachher alles in Ruhe." Ich drückte ihm einen letzten kurzen Kuss auf die Lippen, ehe ich die Wohnungstür öffnete und meine drei Begleiter mit den ersten Kartons den Flur betreten ließ.
"Hallo, Ollie", kam von Max eine gut gelaunte Begrüßung, während Charles irgendwas grummelte und dafür vom Niederländer angestoßen wurde, woraufhin er sofort ein Lächeln aufsetzte. Skeptisch musterte ich die Beiden. "Wo sollen die Kartons hin?", erkundigte sich Max.
"Die könnt ihr erstmal alle ins Wohnzimmer stellen", entschloss Ollie, nachdem er die Gäste begrüßt hatte. Max ließ Lorenzo und Charles vorgehen und blieb selbst bei uns im Flur stehen.
"Ollie, halt dich von Lorenzo fern", warnte Max meinen Freund.
"Was ist mit Charles?", fragte ich misstrauisch. Irgendwas war während meiner Abwesenheit passiert.
"Um den hab ich mich gekümmert", erwiderte Max lediglich.
"Bedeutet?", hakte ich nach.
"Andere würden es vielleicht Bestechung nennen." Max zuckte grinsend mit den Schultern und brachte den Karton ins Wohnzimmer.
"Ich habe so das Gefühl, dass wir lieber nicht nach Details dieser Bestechung fragen sollten", stellte Ollie fest. Ich nickte zustimmend.
Was auch immer Max Charles versprochen hatte, schien jedenfalls genug Motivation zu sein, um keinen weiteren Aufklärungsversuch zu starten. Dadurch mussten Ollie und ich nur noch Lorenzo aus dem Weg gehen, der immer wieder von Max unterbrochen wurde, wenn er doch mal einen Versuch starten wollte.
Ich hatte meine Brüder wirklich lieb, doch war ich am Abend einfach erleichtert, als ich allein mit Ollie auf der Couch lag und zumindest für diesen Tag keine Aufklärungsgespräche mehr befürchten musste.
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