6th: ricciardo x norris x verstappen

[9/11/21]

Daniel Ricciardo x Lando Norris x Max Verstappen, Formel 1, boyxboyxboy
Für xdani3llex

DANIEL

„Ich dachte nicht, dass ich die Stadt jemals wiedersehe!", schmunzelte ich, konnte das erste Mal über das lange Fernbleiben aus meiner Heimat lachen, jetzt, wo die ganze Story ein Happy End hatte. Es war kaum zu glauben, dass wirklich fast zwei Jahre vergangen waren, seit ich zuletzt australischen Boden unter meinen Füßen gespürt hatte, wann ich das letzte Mal meine Familie im Arm gehalten hatte. Einerseits fühlte sich alles beim Alten an, anderseits fühlte sich alles so neu an. Zwei Jahre waren dann doch mehr, als sich so manch einer vorstellte.
„Onkel Danny, Onkel Danny, Onkel Danny ist Zuhause!", jubelte mein Neffe Isaac, der wohl das beste Maß für die zwei Jahre war, so wie er sich verändert hatte. Zwar hatte ich ihn regelmäßig per Skype gesehen und ihm etwas beim Aufwachsen zusehen können, aber wirklich dabei war ich dann doch nicht gewesen.
„Ja, Onkel Danny ist wieder Zuhause!", wiederholte ich und hob den kleinen Körper hoch, wirbelte ihn durch die Luft, was ihm ein zuckersüßes Kichern entlockte und presste ihn dann an mich, schob meinen Arm unter seinen Hintern und setzte ihn auf meinen Hüftknochen ab. Er presste seine Hand auf meine Brust und drückte sich leicht weg, drehte seinen Kopf zu seiner Mutter und winkte ihr aufgeregt zu.
„Ich hab dich vermisst", murmelte sie und strich mir durch die lang gewordenen Locken.
„Steht dir!", fügte sie hinzu und zog meine Locken gerade.
„Solltest du lassen!"
Ich grinste schief: „Hatte ich vor!"
Ich legte meinen freien Arm um meine Schwester und drückte sie an mich, küsste sie auf den Haarschopf, weil ich meine Familie gerade nicht nah genug bei mir wissen konnte. Ich war vor einer knappen Stunde gemeinsam mit Michael in Perth gelandet und war seit einigen Minuten dann auch Zuhause. Michael hatte sich mindestens genauso wie ich gefreut endlich wieder die Türschwelle nach Hause übertreten zu können, denn er hatte genauso lange in Europa festgesessen, wie ich.
Wir verlagerten uns ins Wohnzimmer, wo meine Mutter gerade beschäftigt war den Tisch zu decken, dabei immer noch leise schniefte, weil sie beim Wiedersehen doch die Gefühle übermannt hatten, was ich ihr nicht wirklich verübeln konnte.
„Soll ich dir helfen?", bot ich meiner Mutter an, während ich Isaac immer noch auf meiner Hüfte balancierte. Meine Mutter blickte hoch.
„Womit denn?"
„Keine Ahnung?", ich zuckte mit den Achseln: „Mit Kochen?"
Michelle prustete neben mir laut hoch, was einen irritierten Blick meinerseits nach sich zog. Meine Schwester legte ihre Hand an meine Stirn, als würde sie meine Temperatur prüfen.
„Ein bisschen warm bist du!", stellte sie fest.
„Ha-ha!", grunzte ich beleidigt und streckte ihr die Zunge raus: „Ich kann mittlerweile tatsächlich kochen!"
„Ah echt?"
Skeptisch zog sie eine Augenbraue hoch und stützte ihre Hände in die Hüften. Verletzt in meiner Ehre zückte ich mein Handy und scrollte in meiner Bildergalerie zum letzten Gericht, dass ich gezaubert hatte, auf das ich auch zugegeben stolz war. Aus bestimmten Gründen, die ich ihr unmöglich erzählen konnte, wollte ich das Gericht außergewöhnlich machen.
„Und ich soll dir glauben, dass du das selber gemacht hast, hm?"
„Ja, zumindest würde ich erwarten, dass du deinem Bruder vertraust!", stellte ich schief grinsend klar, was Michelle auflachen ließ: „Weil er schon immer so vertrauenswürdig war oder wie? Vertrauen muss verdient sein!"
Ich gab ich eine sachte Nackenschelle, die Isaac mit einem dreckigen Lachen kommentierte. Dann legte ich wieder einen Arm um Michelle und küsste sie auf den Haarschopf. Sie benutzte neues Parfüm, bemerkte ich. Eine von tausend Sachen, die neu waren.
Mein Vater betrat das Zimmer und warf uns einen glücklichen Blick zu. Ich fühlte mich ein wenig, wie ein Soldat der aus dem Krieg zurückgekehrt war und um ehrlich zu sein, war Corona auch in irgend einer Art und Weise ein Krieg, nicht wahr?
Der Mittag schritt voran und wir aßen gemeinsam, etwas, was mir unfassbar gefehlt hatte. Isaac präsentierte mir stolz, dass er gelernt hatte mit Messer und Gabel zu hantieren, auch wenn das nur semi gut funktionierte und Michelle immer Acht geben musste, dass er sich oder wem anders das Messer nicht irgendwo reinrammte. Alles war nahezu perfekt, ach was sagte ich nahezu, es war perfekt, zumindest bis meine Mutter dieses eine Thema anschnitt, dass ich absolut nicht vermisst hatte.
„Hast du denn jemanden in Europa kennengelernt?"
Unwillkürlich stiegen mir Michaels Worte vom Morgen in den Kopf.
Es wäre leichter, wenn du es einfach sagst
Ich hatte da nur sarkastisch lachen können und würde jetzt immer noch genauso reagieren, denn Michael lag falsch. Wenn ich es einfach (auch wenn nichts daran einfach wäre) sagen würde, würde ich alles komplizierter machen.
„Ne!", antwortete ich deswegen knapp: „War ja entweder Zuhause eingesperrt oder auf Reisen"
Meine Mutter seufzte enttäuscht und wollte weiter bohren, vermutlich vorschlagen mir wen vorzustellen, aber mein Vater legte ihr eine Hand auf den Unterarm und schüttelte den Kopf. Ich nickte dankbar.
Später verkroch ich mich in mein Zimmer, das ich eigentlich nicht mehr bewohnte, da ich mein eigenes Heim in Perth besaß, aber gerade jetzt wollte ich nicht alleine in einem viel zu großen Haus sein. Ich hatte mich rausgeredet, dass ich müde war, was auch teilweise der Wahrheit entsprach.
Ich nahm meinen Laptop aus dem Koffer, warf mich auf mein Bett, legte das Gerät auf meinen Schoß und fuhr ihn hoch. Nebenher öffnete ich auch WhatsApp auf meinem Handy und bemerkte die tausend und vielleicht sogar abertausend Nachrichten von Max und Lando, die sich auf diesem sammelten.

'Er hat uns schon vergessen!', spekulierte Max, aber ich wusste, dass er es ironisch meinte. Ich grinste schief, während ich Skype öffnete und die beiden anrief, da wir uns zu einem Anruf für sechs Uhr meiner Zeit abgesprochen hatten. Lando und Max waren in Monaco. Bei ihnen musste es gerade Mittag sein, wenn ich mich nicht verrechnete.

Ich musste nicht lange warten, da wurde mein Anruf auch schon angenommen und ein verzerrtes Bild von Landos Gesicht füllte meinen Bildschirm.

"Du bist sehr nah, H...", wollte ich Lando hinweisen, mir blieb sein Kosename allerdings im Hals stecken und ich warf einen prüfenden Blick auf die Tür, ob sie auch wirklich verschlossen war. Eine Welle von Paranoia überkam mich.

"Wartet kurz!", meinte ich und legte den Laptop beiseite. Ich schritt zur Tür und drückte sie noch einmal, sicherheitshalber zu. Dann kehrte ich wieder zu meinem Laptop zu. Lando hatte sich meine Worte zu Herzen genommen und sich entfernt, sodass ich nun auch Max erkennen konnte. Die beide saßen in unserem gemeinsamen Wohnzimmer auf der Couch, begraben unter einer dicken Wolldecke, etwas, das ich hier in Perth nicht brauchte, denn die Dezember waren hier bekanntlich wärmer.

"Wir hatten schon Angst, dass du dir wen neuen geschnappt hast!", meinte Max. Ich lachte leise, antwortete mit gesenkter Stimme: "Wen soll ich mir denn bitte geschnappt haben? Gebt mir dafür noch ein paar Stunden, die Party steigt erst am Abend!"

Ich senkte das Volumen der Lautstärke, während ich amüsiert in die verdutzten Gesichter meiner beiden Freunde schaute.

"Ich mache Witze!", stellte ich sofort klar: "Ich bin brav treu geblieben!"

"Das will ich ja auch hoffen!", brummte Lando, der das alles gar nicht so amüsant fand, wie ich. Scheinbar hatte Max ihn mit seiner ganzen Eifersucht angesteckt, die meiner Meinung nach völlig unberechtigt war, aber Max war nicht wirklich ein Fan davon, dass ich Weihnachten und Silvester in Perth verbrachte. Aber seine Eifersucht ging auch ziemlich auf meine Kappe, da ich viel zu viele Geschichten von Neujahr One Night Stands erzählt hatte und von Flirtereien am zweiten Weihnachtstag, aber zu meiner Verteidigung musste ich auch sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht davon ausgegangen war, dass Max jemals mehr als ein guter Freund für mich werden würde. Aber seit knapp drei Monaten waren Lando und er das nun mehr oder minder offiziell. Offiziell im Kreise unser engster Freunde in Europa. Hier in Australien wusste lediglich Michael von uns drein und eigentlich hatte ich Lando und Max versprochen, dass ich meiner Familie von uns erzählen würde, aber momentan ergab sich irgendwie nicht die Chance dazu. Ich wusste, dass unsere Beziehung sehr, sehr gewöhnungsbedürftig war in unserer Dreierkonstellation und ich wusste auch, dass viele es nicht akzeptierten. Was ich nicht wusste, war, ob meine Familie und meine hier lebenden Freunde es tun würden und das war der Grund, warum ich die Wahrheit für mich behielt. Ich hatte sie alle gefühlte Ewigkeiten nicht mehr gesehen und ich wollte es mir nicht mit ihnen verscherzen.

"Wie ist die Heimat?", fragte Lando und riss mich damit aus meinen Gedanken. Ich machte es mir auf der weichen Matratze gemütlich und fing an von meinem ersten Nachmittag zurück in Perth zu erzählen. Lando und Max hörten aufmerksam zu und ich zeigte ihnend en Ausblick aus meinem Fenster auf den Strand, was vor allen Dingen Max begeisterte, der eine Schwäche für das Meer hatte.

"Ich beneide dich für das warme Weihnachten!", gab er zu. Ich lachte leise: "Kommt do...."

Erneut schnitt ich mir selbst das Wort ab, denn Max und Lando hierher einzuladen war keine Option. Mir war klar, dass wir es nicht schaffen würden, wie normale Freunde zu wirken, mal ganz abgesehen davon, dass normale Freunde nicht einfach so für Weihnachten um die halbe Welt reisten. Ich bemerkte in den Gesichtern von ihnen, dass sie mich ertappt hatten und hörte ein resignierendes Seufzten von Lando.

"Also nehme ich mal an, dass du deiner Familie nichts von uns erzählt hast?"

Ich ließ mich auf die Bettkante sinken und schüttelte den Kopf.

"Hast du denn wirklich vor ihnen jemals von uns zu erzählen?", fragte Lando weiter und ich war mir ziemlich sicher, dass er die Antwort auf diese Frage schon kannte. Ich schluckte schwer und blickte auf den Bildschirm.

"Du hast gesagt, du tust es!", brummte Max vorwurfsvoll.

"Ich weiß", murmelte ich, denn ich wusste es wirklich. Ich hatte es wirklich versprochen und ich schämte mich dafür, dass ich dabei war dieses Versprächen zu brechen, aber ich brachte es wirklich nicht über mich es jemanden zu erzählen. Denn auch ein Daniel Ricciardo, so sorgenfrei ich meistens auch wirkte, machte sich was aus der Meinung anderer. Ich interessierte mich nicht, was der Fremde an der nächsten Kreuzung von mir dachte, aber die Meinung meiner engsten Mitmenschen, vorrangig meiner Familie, war mir wichtig.

"Wir haben es auch unseren Eltern erzählt. Weißt du noch den Deal? Du erzählst es später, weil du es Face-to-Face sagen möchtest!", grummelte Max. Ich raufte mir verzweifelt die Haare.

"Ja ich weiß..."

"Ja, wirkt nicht so, als ob du es weißt!", zischte er und stand dann von der Couch aus, verschwand aus dem Bild.

"Wo ist er hin?", fragte ich Lando. Dieser warf einige Blicke um sich herum und antwortete schließlich: "Ins Schlafzimmer!"

Ich seufzte erneut und sah dann entschuldigend zu Lando, der im Gegensatz zu Max nicht wütend, sondern enttäuscht wirkte, aber das war fast noch schlimmer.

"Es tut mir leid!", wisperte ich. Lando presste seine Lippen aufeinander, sodass sie einen schmalen Strich bildeten.

"Ich weiß", antwortete er leiser: "Aber an der Realität ändern, tut es auch nichts!"

In dieser Nacht schlief ich unruhig. Die erste Nacht Zuhause hatte ich mir deutlich besser vorgestellt, aber stattdessen hatte ich den Abend mit einem verzweifelten Anruf bei Michael verbracht, der sich wieder einmal als der beste beste Freund behauptet hatte, denn er hatte das Familienessen extra für mich früher beendet und mir dann zuseite gestanden, aber einen wirklich guten Rat hatte er mir nicht mehr geben können. Wobei, vielleicht war sein Rat gut, aber er war auch angsteinflößend, denn er stand immer noch zu seinen Worten vom Morgen, dass ich einfach die Wahrheit sagen sollte.

Am Morgen war meine gute Laune noch immer nicht zurückgekehrt, stattdessen saß ich schweigend am Frühstückstisch und schob mir eine Brotscheibe nach der anderen in den Mund. Ich bemerkte die irritierten Blicke meiner Familie auf mir, ignorierte sie aber. Zumindest bis mein Vater mich ansprach.

"Was ist los, Kumpel?"

Ich kaute langsam auf dem knusprigen Rand der Brotscheibe und ließ mir extra viel Zeit.

"Und jetzt sag nicht, nichts!", warnte mich meine Schwester, kannte mich leider viel zu gut, denn das war tatsächlich mein Plan gewesen. Ich seufzte und schluckte mein Essen herunter.

"Ich bin gleich mit Mike, Betty,  JJ und so verabredet, darf ich gehen?", fragte ich, um dem Gespräch zu entkommen. Meine Mutter sah mich enttäuscht an, nickte aber schließlich. Ich machte mich auf den Weg zum Strand, dem Treffpunkt meiner Freundesgruppe seit eigentlich immer, aber es war wohl auch naheliegend, dass man sich am Strand traf, wenn man ihn direkt vor der Nase hatte.

"Na, na, na, da ist der verlorene Sohn ja endlich!", rief Dash schon aus weiter Entfernung. Dash war einer meiner Schulfreunde, genauso wie die restlichen fünf Mann, die sich um Kreis versammelt hatten, im Sand saßen und den Bierkasten im Zentrum platziert hatten.

"Verlorener Sohn?", hinterfragte ich seine Worte, während ich Diego mit einem Handschlag grüßte. Mein Blick fiel herunter auf Michael, dem ich nur sachte den Kopf tätschelte, weil ich ihn erst gestern gesehen hatte.

"Wir sind neuerdings verlorene Söhne!", ließ er mich wissen und ich nahm es einfach so hin, hatte schon lange aufgehört Dash und seine Gedankengänge zu hinterfragen, denn er war mindestens genauso verrückt wie ich, wenn nicht sogar verrückter. Zu Schulzeiten waren wir beide es gewesen, die immer zum Direktor berufen wurden, weil wir uns irgendeinen dummen Streich erlaubt hatten. Ich sank zwischen Betty und Michael und stellte mich dem Fragenhagel meiner Freunde über die vergangenen Monate. Michael und ich erzählten alles, zumindest fast alles. Lando und Max ließ ich raus, merkte aber zeitgleich wieder einmal, wie viel Platz die beiden mittlerweile in meinem Leben einnahmen, denn ich hatte das Gefühl als könnte ich 3/4 aller Geschichten nicht erzählen oder musste sie zumindest verändern, weil ich mich sonst verraten würde. Immer wieder führte das zu einem Gestammel von meiner Seite, was Michael nur mit einem Augenverdrehen kommentierte.

"Du solltest es sagen!", wisperte er mir irgendwann ins Ohr, als wir eine Pause in den Erzählungen eingelegt hatten.

"Ey, hier wird nicht getuschelt. Keine Geheimnisse!", rief Betty mit gehobenen Finger dazwischen und presste ihre Hand auf Michaels Brust, drückte ihn so von mir weg. Als ich wieder in die Gruppe sah, traf ich auf viele neugierige Blicke, bis Diego schließlich fragte, was Michael mir zu sagen gehabt hatte.

"Nichts!", log ich, aber Michael rammte mir auf einmal den Ellenbogen in die Rippen, entlarvte meine Lüge somit sofort. Ich strafte ihn mit einem wütenden Blick, konnte nicht einmal im Ansatz in Worte fassen, wie sehr die Wut gerade in mir kochte.

"Dan hat euch was zu sagen!", kündigte er an. Meine Wut kochte weiter, brodelte, zischte. Ich presste meine Lippen aufeinander und drückte hervor: "Nein, das habe ich nicht!"

Michael wandte sich zu mir zu.

"Sag es schon, du kennst sie so lange wie mich!", stellte er klar. Ich atmete tief ein und wieder aus.

"Du bist ein Arsch!", knurrte ich Michael entgegen und war kurz davor einfach aufzustehen, als Michael wieder das Wort ergriff: "Wenn der Arschtritt nicht reicht, erzähle ich es!"

"Das wagst du...."

"Probier' es aus, wenn du mir nicht glaubst!", antwortete kühl.

"Äh Jungs, was ist das jetzt?", wunderte sich Betty schließlich und biss dabei auf ihre Unterlippe. Ich seufzte und ließ meinen Kopf hängen, schob meine Hand in meinen Nacken und begann diesem zu massieren. Meine Wut auf Michael war zwar riesig, aber zeitgleich wusste ich auch, dass ich mich mit keiner Notlüge rausreden könnte, zumindest fiel mir keine ein, mit der ich es könnte.

"Ich bin in einer Beziehung", begann ich leise, ließ Michael damit gewinnen. Überraschung füllte die Gesichter meiner Freunde.

"Und das ist jetzt das mega Geheimnis?", lachte Dash verwirrt.

"Mit zwei Kerlen", fügte ich einfach schnell hinzu, um die Wahrheit hinter mich zu bringen. Wie erwartet füllte nun Stille die Gruppe, die Überraschung stand ihnen immer noch ins Gesicht geschrieben. Diesmal weilte die Stille auch deutlich länger und es war ausgerechnet Michael, der diese dann durchbrach: "Er hat Schiss, dass ihr was dagegen habt!"

Ich schloss meine Augen und seufzte leise.

"Wer sind die beiden denn?", hörte ich Diego dann fragen.

"Lando und Max", antwortete ich und wusste, dass meine Freunde die Namen zuordnen konnte.

"Cool", murmelte Diego dann. Ich öffnete meine Worte, war ziemlich verblüfft von seinen Kommentar. Ich sah zu ihm und er zuckte mit den Achseln.

"Ja keine Ahnung, was ich sonst sagen soll. Ich meine, ich freu mich für dich, dass du wen gefunden hast.", lachte er und auch Dash schmunzelte: "Ja, ich find es auch cool. Du solltest die mal nach Australien einladen, damit wir sie kennenlernen!"

"Ihr... ihr findet das nicht irgendwie freaky, komisch oder so?", fragte ich vorsichtshalber noch mal nach. Meine Freunde fingen an zu lachen und schüttelte den Kopf.

"Höchstens interessant!", stellte Betty klar und legte sich gegen mich. Sie warf ihre Arme zum meinen Hals und zog mich an sich.

"Interessant und ebenfalls cool!", wisperte sie mir ins Ohr und hauchte mir dann einen Kuss auf den Haarschopf. Dann zog sie sich aber recht schnell zurück.

"Warte, darf ich dich überhaupt küssen, wenn du jetzt in einer Beziehung bist oder lege ich mich bei dir gleich mit zwei eifersüchtigen Kerlen an?"

"Abhängig davon, ob Michael bei ihnen seine Klappe halten kann oder nicht!", grinste ich und sah zu Michael, auf den meine Wut verflogen war. Stattdessen wurde die Wut von Erleichterung ersetzt, die sich besser, als erwartet anhörte.

Mit diesem neu gewonnen Mut schritt ich am Nachmittag wieder nach Hause, fest entschlossen jetzt auch das ganze Versprechen einzuhalten. Ich schloss die Tür ins Haus auf und hörte schon lautes Gelächter aus dem Wohnzimmer. Mit klappernden Badelatschen folgte ich den Geräuschen und blieb im Türrahmen stehen, ließ meinen Blick über Michelle und meine Eltern fliegen, die auf der Couch saßen, bis herunter zu Isaac, der auf dem Boden mit Lego spielte.

"Ach, da bist du ja. Wie war es?", strahlte mir meine Mutter entgegen, aber ich übersah die Frage, platzte stattdessen mit der Tür ins Haus: "Ich muss euch was sagen!"

"Endlich!", stöhnte Michelle und schlug neben sich auf das leere Polster: "Ich dachte schon, dass ich dich fesseln muss, damit du raushaust, was du uns verheimlichst!"

Mit weichen Knien schritt ich zu ihr und setzte mich auf die Lehne, was meine Mutter fast dazu veranlasste mich zu ermahnen, dass das Sofa davon kaputt ging, aber ich ergriff vor ihr das Wort: "Ich hab gelogen, als ich gesagt habe, dass ich noch Single bin!"

"Ich hab es dir gesagt!", jubelte meine Mutter stolz und schlug gegen die Brust meines Vaters. Dann sah sie zu mir: "Aber warum hast du das denn nicht gesagt, Schatz?"

Ich seufzte und fuhr mir durch die Locken.

"Weil ich... uhm... eine etwas andere Beziehung führe..."

Meine Schwester zog ihre Augenbraue hoch: "Freundschaft plus oder was?"

"Ne...", verneinte ich: "Er Richtung Dreierbeziehung...."

Und damit war die Katze aus dem Sack und verursachte wieder einmal eine Stille, aber diesmal war ich mir nicht so ganz sicher, ob meine Eltern verstanden, was ich meinte.

"Ich bin sowohl mit Max, als auch mit Lando zusammen!", erklärte ich also, wohl wissend, dass sie schon wussten, dass ich auch auf Männer stand. Ich konnte förmlich sehen, wie meinen Eltern ein Lämpchen im Kopf aufging und wartete dann auf ihre Reaktion.

"Und du hast gedacht, dass du uns das nicht erzählen kannst?", fragte mein Vater schließlich. Verzweifelt zuckte ich mit den Achseln.

"Ach Baby, sowas musst du uns doch nicht verschweigen. Wir werden doch nichts dagegen haben, wenn dich das glücklich macht!", stellte meine Mutter klar und stand auf. Sie kam auf mich zu und nahm meinen Kopf in ihre Hände, dirigierte meinen Blick zu ihr hoch. Sanft strich sie mir mit meinem Daumen über die Wangen und lächelte mir aufmunternd zu.

"Wir werden dich immer unterstützen, so lange du das machst, was dich glücklich macht und wenn du mit zwei Männern glücklich bist, dann soll es so sein. Dagegen haben wir doch nichts! Wir wollen doch nur, dass du glücklich bist!", stellte sie klar und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Mir ging das Herz bei ihren Worten aus und ich ließ mich glücklich gegen sie fallen. Meine Schwester lachte und ergriff meine Hand.

"Ich kann nicht glauben, dass du wirklich dachtest, dass wir da was gegen haben könnten!", murmelte mein Vater. Ich seufzte. Im Nachhinein war man immer schlauer.

Ich zuckte mein Hand und öffnete die Gruppe von Max, Lando und mir. Ich wollte nicht unhöflich im Handy verschwinden, weshalb ich ihnen nur eine kurze Nachricht hinterließ, von der ich aber wusste, dass sie die Wögen zwischen uns glätten würde: Ich hab mein Versprächen eingehalten

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Mit diesem längeren Os wünsche ich euch einen frohen Nikolaus 🎅
Ich hoffe eure Schuhe waren voll 🧐

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