2nd: ramos x piqué
[4/11/21]
Sergio Ramos x Gerard Piqué, Fußball,
boyxboy
Für Lina_296
„Ich verstehe immer noch nicht, wie ihr jetzt zu dem Entschluss gekommen seid, Weihnachten getrennt zu verbringen", gab Jordi zu und sah mich fragend an, ähnlich fragend, wie es auch Sergio und Sergi taten.
„Weil ich keine Lust habe nach Paris zu fliegen, wieder einmal!", brummte ich und legte dabei eine deutliche Betonung auf die letzten beiden Worte, damit auch die letzte Seele endlich verstand, dass ich es Leid war immer derjenige in Sergios und meiner Beziehung zu sein, der Stunde um Stunde in einem Flugzeug verbrachte. Am Anfang der Saison hatte ich noch nachvollziehen können, dass Sergio im Stress war, weil er sich noch in Paris einleben konnte, aber mittlerweile war ein halbes Jahr vergangen und ich wusste von Leo, dass er selbst sich schon prima eingelebt hatte und er behauptete von Sergio das selbe.
„Kannst du nicht für Weihnachten eine Ausnahme machen?", schlug Sergi fort.
„Könnte er das nicht auch?", entgegnete ich ungewollt zickig und fügte rasch ein tut mir leid an meine Worte. Sergi winkte unberührt ab und ich lehnte mich auf meinem Sessel zurück.
„Außerdem...", begann ich, stoppte aber, weil ich nicht wusste, ob ich wirklich mit dem Problem rausrücken wollte. Dann wiederum... ich hielt es schon so lange in mir. Mit einem Seufzten hab ich nach: „Außerdem ist Sergio nicht mehr der Selbe!"
„Wie meinst du?", hakte Jordi nach. Ich zuckte mit den Achseln, wusste selbst doch nicht genau, was ich meinte, aber Sergio war einfach nicht der Sergio von vor einem Jahr. Paris hatte ihn verändert beziehungsweise das neue Team hatte ihn verändert.
„Er ist... so anders... er ist Montags jetzt jeden Morgen mit Ney und Leo zum Brunchen verabredet. Ich meine... keine Ahnung..."
„Hat er sich nicht in Madrid früher immer mit Isco zum Brunch getroffen?", fragte Sergio. Ich nickte.
„Wo ist dann der Unterschied?", bohrte er weiter. Ich stöhnte. War es denn nicht offensichtlich?
„Na, dass er es jetzt eben mit Leo und Ney tut. Ich meine, er... Sergio und Leo, dass ist einfach keine Gleichung die aufgeht und mit Ney passt das auch nicht. Sergio ist nicht der Typ für einen Brunch mit den beiden", versuchte ich mich zu erklären, aber so verwirrt wie meine Freunde mich anstarrten, misslang mir dies wohl.
„Also hast du ein Problem, dass er sich mit Leo und Ney, zwei von deinen engen Freunden, versteht? Ich raffe das Problem nicht", gab Jordi zu.
„Es ist kein Problem an sich. Das Problem ist eher, dass er sich einfach mit anderen Leuten versteht und ich weiß nicht, warum er das auf einmal tut..."
„Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber hat er Leo zuvor überhaupt jemals eine Chance gegeben? Die beiden haben sich doch direkt auf dem Feld gehasst und sich nie wirklich kennengelernt. Vielleicht haben sie durch PSG einfach endlich eine Möglichkeit gehabt ein normales Gespräch zu führen und festgestellt, dass sie eigentlich doch mit einander klarkommen können. Ich meine, als die beiden noch in Spanien gespielt haben, waren die Rivalen, jetzt sind sie Teamkollegen. Das ändert die Spielregeln", erklärte mir Sergi, was ich schon längst wusste.
„Ich bin nicht doof, ich weiß. Aber es ist trotzdem komisch und anders. Alles ist anders!", grunzte ich trotzig. Ich hasste, wie viel sich im vergangenen Jahr verändert hatte. Kein Stein stand mehr auf dem anderen. Leo war weg, Sergio war weg, Sergio und Leo spielten zusammen, Luis war schon länger weg, aber daran hatte ich mich immer noch nicht gewöhnt, vorne spielte jetzt irgendein Niederländer den Sturm, wir waren keine wirklich gefährliche Mannschaft....
„Ich hab das Gefühl dieser Corona Tsunami hat so viel zerstört und Sergio mitgerissen, mich aber verschont und jetzt führen wir zwei getrennte Leben. Ich weiß gar nicht, wie ich in sein Paris Leben passen soll!"
"Versuchst du es denn überhaupt?", wollte Jordi wissen.
"Sag mal...", brummte ich noch missmutiger: "Bist du Sergios oder mein Freund?"
"Dein Freund und deswegen liegt mir was daran, dass du Weihnachten nicht ohne Sese verbringst!", antwortete er direkt. Ich seufzte und warf einen Blick durchs Fenster in die Ferne, wo es schon dämmerte. Normalerweise läge ich zu diesem Zeitpunkt des Tages im Monat Dezember mit Sergio auf der Couch bei einem guten, kitschigen Weihnachtsfilm und Keksen auf dem Tisch. Ich seufzte erneut. Verdammt, ich vermisste ihn wirklich.
"Ich schaue heute Abend, wann der nächste Flug nach Paris geht!", gab ich mich dann schließlich geschlagen.
Knapp 24 Stunden und einen zwar kurzen aber dennoch nervenaufreibenden Flug später stand ich dann am Pariser Flughafen mit nicht mehr als meinem Rucksack, weil die Fluggesellschaft es gemeistert hatte meinen Koffer zu verlieren.
"Monsieure, es tut mir wirklich unfassbar leid. Wir geben unser bestes, um ihren Koffer so schnell wie möglich zu finden und lassen ihn Ihnen auf direktem Weg zukommen!", entschuldigte sich die Dame an dem Infocenter in bröckeligem Englisch und einem harten französischen Akzent. Auch wenn ich ziemlich genervt war, dass dieser Zwischenfall ausgerechnet heute hatte passieren müssen, brachte ich nicht mehr genügend Kraft auf mich auf eine Diskussion mit ihr einzulassen, weshalb ich einfach nickte. Die Frau versuchte sich erneut an einer Entschuldigung, um mich als Kunde von der Fluggesellschaft doch noch zu überzeugen, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich ab heute einen großen Bogen um Corsair machen würde.
Ich nahm einfach meine paar übrig geblieben Sachen an mich und trottete durch den vollen Flughafen auf welchem sich die ganze Welt mischte, zumindest so weit es die derzeitige Coronalage zuließ. Ich hörte gut ein duzend Sprachen und sah Menschen jedes Aussehens, die an mir vorbeiliefen, mir vor die Füße liefen oder mich rammten. Ab und zu stöhnte ich genervt oder warf ihnen einen bösen Blick hinterher, aber mehr dann auch nicht. Ich war seit dem Morgen nicht mehr Zuhause gewesen, war nach dem Training auf direktem Wege zum Flughafen, weil es keine bessere Verbindung gab. Eigentlich hätte ich kein Problem damit gehabt meine Ankunft um einen Tag zu verschieben, aber zwei Tage vor Weihnachten war es ziemlich schwer noch einen freien Sitzplatz in einem Flieger zu bekommen.
Ich versuchte mich selbst aufzubauen, indem ich mir einredete, dass ich jetzt immerhin in Paris war, aber Paris war noch nie die Stadt gewesen, die mir gute Laune beschert hatte. Früher hatte ich PSG und ihr Prinzip nicht gemocht, dieses nicht-mögen auf die Stadt projiziert und seit Sergio in der französischen Hauptstadt spielte, diese ihn mir mehr oder minder entriss, hatte ich noch einen Grund mehr die Stadt der Liebe mehr als die Stadt der Verachtung anzuerkennen. Ich sehnte mich einfach nach einem Bett, am Liebsten mit meinen Armen um Sergio, aber ich wusste nicht wie der Abend ausgehen würde, auf was für einen Sergio ich treffen würde. Unser letztes Treffen lag schon fast eineinhalb Monate zurück und er wurde mir mit jedem Tag etwas fremder. Ob es ihm wohl auch genauso ging? Die Frage stellte ich mir oft. Hatte Sergio auch das Gefühl, dass wir uns entfernten? Oder war er so damit beschäftigt sich ein neues Leben hier in Paris aufzubauen, dass er gar keinen Gedanken mehr an uns verschwendete?
All die Fragen kreisten um meinen Kopf, als ich mich ins nächstbeste Taxi setzte und dem Fahrer die Adresse Sergios nannte. Ich ließ meinen Kopf gegen die beschlagene Fensterscheibe fallen und beobachtete das, auch am späten Abend, pulsierende Stadtleben, dass an mir vorbeizog. Die Straßen glitzerten mit ihren weihnachtlichen Lichterketten, die über den Straßen hingen. In den Schaufenstern der Läden posten Eisbären, Wichtel, Weihnachtsmänner und überall waren kleine Büdchen mit weihnachtlichen Leckereien aufgestellt: gebrannte Mandeln, Schokolade, Waffeln, Crépes und natürlich auch berühmte französische Croissants. Aber nicht einmal der köstliche Geruch von Zimt, Schokolade und Glühwein rettete meine Stimme, stürzte mich viel mehr noch tiefer in die Melancholie. Mittlerweile bereute ich, dass ich gestern Jordi nachgegeben hatte, denn irgendwie glaubte ich zu wissen, dass das heute eine einzige Enttäuschung sein würde.
Ich stieg aus dem Taxi, reichte dem Fahrer noch beim Raushüpfen den gewollten Preis und wurde sofort von einer eisigen Brise gegrüßt. Zwar war auch in Barcelona der Unterschied zwischen Sommer und Winter zu merken, aber ein pariser Winter war noch einmal ein völlig anderes Level. Ich schüttelte mich und zog mir meinen Mantel enger, während ich über die vereiste Straße stapfte Richtung des hohen grauen Gebäudes in welchem Sergios Appartement lag. An mir liefen einige schick gekleidete Französinnen vorbei, die sich heiter unterhielten und mir dann einen wertenden Blick hinterherwarfen, als ich ihnen doch sehr dreist den Weg kreuzte, aber das war mir egal. Mittlerweile hatte ich nicht nur schlechte Laune und Liebesprobleme, sondern mir war auch kalt und wer mich kannte, wusste, dass meine Laune immer noch einmal um einiges Schlechter wurde, wenn mir kalt war. Ich war Katalane, war geboren für den Sommer, das Liegen am Strand und nicht fürs Frieren.
Meine Finger waren völlig taub, als ich auf die Türschwelle trat und unter den tausenden Klingeln Sergios Namen suchte, denn ich schließlich auch fand und dann den Knopf drückte. Meine ganzen Fingerkuppen kribbelten dabei und ich tauchte mit meiner Hand wieder in die sichere Tasche meines Mantels. Es rauschte, bevor die Sprechanlage anging.
"Hallo?", fragte Sergio hinein und haute dann irgendeinen französischen Satz raus, denn ich bei bestem Willen nicht verstand. Seit wann sprach er denn überhaupt französisch?
"Sergio, ich bin es!", meinte ich deswegen einfach und hoffte, dass er meine Stimme überhaupt noch kannte. Aber er tat es: "Gerard? Was machst du denn hier? Ich dachte, du hättest abgesagt!"
"Ich hab mich umentschieden. Es ist arschkalt, kannst du mich erst einmal reinlassen, bevor wir weiterreden!", bat ich ihn und wippte schon auf meinen Fußballen, um nicht b'festzufrieren.
"Ja, ja klar!"
Kurz darauf rauschte die Tür und ich drückte sie auf und wählte den Aufzug, um in Sergios Etage zu fahren. Als ich aufstieg, stand Sergio im Türrahmen, erstaunlicherweise in einem T-Shirt und Boxershorts, also einem Outfit, dass eindeutig nicht an die Winterverhältnisse angespasst war. Ich wollte gerade etwas einwenden, als mich die Hitzewelle aus seiner Wohnung überwältigte.
"Boar, was hast du denn für eine Sauna gemacht?", rutschte es mir noch vor der Begrüßung raus. Sergio sah mich an, als hätte ich etwas unfassbar Dummes gefragt.
"Ich habe Spanien nach Paris geholt. Ich lebe seit einem halben Jahr in einem sehr kalten Land und dann muss nun einmal die Heizung herhalten, damit ich mich heimisch fühle!", erklärte er und ich wusste nicht warum dieser so unbedeutende Satz meine Laune hob, aber er tat es. Vielleicht, weil dabei etwas vom alten Sergio hervorlugte. Dem Sergio, der die Wärme genauso brauchte, wie ich.
"Hallo, nebenbei!", meinte er dann und zog mich in eine Umarmung. Während ich mich noch fragte, ob wir uns küssen würden, schien die Antwort darauf für ihn ziemlich plausibel, denn er hauchte mir einfach kommentarlos einen federleichten Kuss auf die Lippen und zog mich dann in die warme Wohnung. Ich wurde sofort meinen Mantel los, meine Schuhe, warf meinen Rucksack irgendwohin und zog mir dann auch noch mein Sweatshirt aus und mir war immer noch warm, aber gerade genoss ich die Wärme einfach.
"Bist du alleine?", fragte ich, als ich aus dem kleinen Flur ins Wohnzimmer trat, direkt hinter Sergio, der sich zu mir drehte und mich irritiert musterte.
"Ja, wer soll denn da sein? Ich hab jetzt keine Affäre, wenn du das meinst!"
Ich verdrehte die Augen, denn, dass Sergio mir untreu war, hatte ich noch nie geglaubt, noch nie einen solchen Verdacht gehabt. Aber ich hätte erwartet, dass vielleicht ein paar seiner neuen Freunde da seien, immerhin schien es so, als würden sie fast schon zusammenleben, so viel, wie er von ihnen erzählte.
"Keine Ahnung, hab irgendwie Leo oder Ney oder so erwartet", gab ich zu. Sergio prustete leise los, während er in die Küche schritt.
"Wie kommst du denn darauf, dass ausgerechnet die beiden hier sein sollten?"
"Du verbringst doch so viel Zeit mit denen!", erklärte ich mich und versuchte meinen vorwurfsvollen Unterton zu unterdrücken. Sergio verschwand in der Küche und ich ließ mich auf der Couch nieder, inspizierte das Zimmer, aber stellte fest, dass sich, mit Ausnahme von ein wenig Weihnachtsdeko, nichts seit meinem letzten Besuch geändert hatte.
"Viel Zeit?", hinterfragte Sergio meine Worte und kam wieder mit einer Packung Kekse.
"Ich verbringe kaum Zeit mit denen!"
"Der Brunch!", meinte ich. Sergio setzte sich neben mich und verdrehte die Augen: "Gut der Brunch, aber das wäre es dann auch. Wir lieben halt alle Croissants. Aber das ist ja nicht ständig!"
"Du erzählst aber so viel von denen!"
"Tue ich?", fragte Sergio unschuldig und hielt mir die Kekspackung hin. Ich nahm mir sofort einige heraus, da ich merkte, dass sich langsam der halbe Tag ohne Essen bemerkbar machte.
"Tust du!", antwortete ich, bevor ich mir einen Keks in den Mund schob.
"Ist mir gar nicht aufgefallen, aber sag mal, hast du Lust dir was zu Essen zu bestellen?", lenkte Sergio völlig unberührt in ein neues Thema ein. Etwas überrumpelt nickte ich dann.
"Okay, was vom Italiener?"
"Nicht Franzosen?", konnte ich mir den Kommentar nicht verkneifen. Sergio zog eine Augenbraue hoch: "Hör mal, ich hab schon Croissants zum Frühstück, das ist genug Frankreich im Magen und auf Spanisch habe ich keine Lust, das gib's jeden Abend?"
"Jeden Abend?", hakte ich verwundert nach. Sergio zuckte mit den Achseln: "Ich kann noch immer nicht kochen!"
Ein schmales Lächeln erschien auf meinen Lippen, als mir all die vielen Kleinigkeiten auffielen, die mir an Sergio so bekannt vorkamen.
"Also Pizza?", schlug Sergio erneut vor und ich nickte einfach. Begeistert sprang Sergio auf und flitzte wieder in die Küche, um sein Handy zu holen. Ich sah ihm hinterher und musste noch breiter Schmunzeln, als Sergio begann sein Handy zu suchen, also noch immer genauso schusselig war, wie früher und mit einem Mal wusste ich nicht, warum mir Sergio so fremd vorgekommen war, denn gerade hier, gerade jetzt war dieser Abend ein Abend wie vor einem Jahr, nur eben in einer anderen Stadt.
A/N: Gosh, wann war das letzte Mal, dass ich die beiden geschrieben habe 😱🥶
anyway, I missed it. Brings back memories MANY memories haha, die beiden waren ja vor Jahren mein otp
Jeez, da war ich auch noch eine unschuldige 9. Klässlerin und jetzt mache ich in nem halben Jahr Abi...
Nevermind, nur kurz Zukunftsängste bekommen
Ich hoffe euch gefällt Kapitel 2 mit Sese und Geri
Hab auch brav Seses Debüt für PSG geguckt (beim Bio lernen...) und eher zufällig aber das ist ja schnuppe
Ich war brav und hab's geschaut
Wer noch?
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