19th: norris x ricciardo 1/2

[13/12/21]

Lando Norris x Daniel Ricciardo, Formel 1,
boyxboy
Für yhrnhnkhyrvunkuni

all I want for christmas is you

"Warum musst du auch so weit weg wohnen?", murmelte ich quengelig, während ich an Daniels Hals hing und dabei keine Anstalten machte mich von meinem Freund lösen zu wollen. Die Saison hatte mich dafür viel zu sehr verwöhnt, wenn es darum ging Daniel die ganze Zeit um sich haben zu können.

"Die Frage kann ich dir genauso stellen", lachte Daniel und drückte mich fester an sich. Wir wippten hin und her und ich war dankbar, dass Daniel durch einen Seiteneingang in den Airport kam, denn sonst würde unser Abschied unfassbar dramatisch wirken und das sollte er keinesfalls sein, immerhin würde Daniel kurz nach Neujahr wieder in England und dadurch auch bei mir sein. Dennoch bedeutete es, dass ich die Feiertage ohne meinen Freund verbringen würde und das verdarb mir so ziemlich die Lust auf Weihnachten und Neujahr.

Ein Räuspern von Michael, der schon seit einigen Minuten im Türrahmen der Doppeltür stand und ungeduldig auf Daniel wartete, brachte uns wieder in die Realität zurück.

"Es sind nicht einmal zwanzig Tage!", stöhnte Michael dann und tippelte nebensächlich mit seinem Zeigefinger auf die Uhr, die um sein Handgelenk gebunden war, um uns noch einmal darauf hinzuweisen, dass Daniel und ich uns viel Zeit ließen. Der Ältere lockerte seinen Griff um mich, sodass meine Fersen wieder den Weg auf den Boden fielen. Ich blickte Michael schief grinsend und zugleich auch entschuldigend an, bevor ich meinen Blick wieder auf Daniel ablegte, dem der stressige Morgen deutlich anzumerken war, auch wenn er versuchte seine zottelige Mähne unter der Beanie zu verbergen.

"Flirte mir bloß nicht mit jemandem!", warnte ich Daniel und bohrte ihm meinen Finger in die Brust, genauso wie ich meinen mahnenden Blick in ihn bohrte. Daniels Mundwinkel zuckten spielerisch nach oben, bevor er frech grinste: "Mach dir keine Sorgen, der australische Charme wirkt in Australien nicht so!"

Ich verdrehte meine Augen, lachte dann heiser, aber nur, weil ich genug Vertrauen in Daniel besaß, um zu wissen, dass er mich niemals betrügen würde. Es war schon verrückt, wie weit wir in nicht einmal einem Jahr Beziehung gekommen waren. Vor Anbeginn der Saison hatte ich Daniel als einen waschechten Playboy definiert, der Nacht für Nacht ein anderes Abenteuer suchte. Jetzt wusste ich es aber besser: Daniel war einer der treusten Männer, denen ich jemals begegnen würde, der es aber dennoch mochte, ab und zu ein wenig zum Spaß zu flirten. Die ersten Monate war ich oftmals von Eifersucht geplagt gewesen, bevor ich einsah, dass es einfach Teil seines Charakters war und mittlerweile störte es mich nicht mehr, solange er nur mit seinen Augen für ein paar Sekunden flirtete und mehr war es auch niemals gewesen.

"Du merkst dir: Ich rieche wenn du mich betrügst, auch um den halben Globus herum!", fügte ich spaßig hinzu, bevor ich die Schnüre von Daniels Hoodie ergriff und ihn zu mir hinunterzog. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, bevor ich ihn wieder von mir wegdrückte.

"Und jetzt hau schon ab, bevor ich es mir anders überlege und dich hier festkette"

"Ai, ai, Sir!", antwortete Daniel, salutierte mir, bevor er mir einen weiteren flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte, sich dann umdrehte und zu Michael eilte, der kommentarlos mit den Augen rollte, mir dann aber zum Abschied winkte.

"Du kriegst keinen Kuss!", rief ich ihm hinterher.

"Da bin ich aber dankbar!", meinte er, bevor er Daniel an den Schultern packte und ihn dann endlich durch die Tür schob.

°°°

Seit Daniel abgereist war, waren nun knapp zehn Tage vergangen, aber es fühlte sich noch immer falsch an von ihm getrennt zu sein. Natürlich konnte man argumentieren, dass wir noch kein Jahr zusammen waren und man noch genügend Feste haben würde, die man zusammen feiern konnte und das klang auch alles plausibel, bis ich aus dem Fenster schaute und die zarten, zerbrechlichen Schneeflocken beobachtete, die vom Himmel herabfielen und daran dachte, wie Daniel wohl angewidert sein Gesicht verziehen würde, weil sein Lebensmotto zum Thema Wetter lautete: Das beste Jahr besteht aus den vier Jahreszeiten Sommer, Sommer, Sommer und noch einmal Sommer. Dabei hatte er einfach noch nie einen Winter in England verbracht. Sogar letztes Jahr, wo Corona ihn mehr oder minder gezwungen hatte Weihnachten in Europa zu verbringen (beziehungsweise es ihm unmöglich gemacht hatte nach Australien zu reisen), selbst da hatte er sich einfach ins Flugzeug nach L.A. gesetzt und sich verzogen.

"Warum bist du eigentlich nicht mit Daniel nach Australien, wenn es dir so wehtut Weihnachten alleine zu verbringen?", wunderte sich meine Mutter, die mit mir am Tisch saß. Nur einen Tag nach Daniels Abreise war meine Familie zu mir gekommen, da wir uns durch Corona und die stressige Saison schon lange nicht mehr gesehen hatten.

Ich sah von meiner Tasse, die ich fest in meinen Händen hielt, hoch zu meiner Mutter. Tatsächlich hatte ich mit dem Gedanken gespielt mit Daniel mitzureisen, aber es gab allerlei Gründe diese Idee wieder über Bord zu werfen. Zum einen hatte mich Daniel nicht gefragt und ich wollte mich ihm nicht aufdrängen. Vielleicht fühlte er sich noch nicht bereit mich seiner Familie vorzustellen, wir waren erst einige Monate zusammen. Zum anderen wollte ich Weihnachten auch nicht am anderen Ende der Welt getrennt von meiner Familie verbringen. Es war egoistisch diesen Wusch von Daniel zu erwarten, deswegen hatte ich es einfach hingenommen, als er meinte, dass er Weihnachten wieder Zuhause verbringen konnte. Ich konnte mir schließlich nicht vorstellen, wie sehr er seine Familie vermisst hatte, wenn er sie seit einer halben Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte.

"Viele Gründe, aber vor allem wollte ich Weihnachten nicht ohne euch verbringen", erklärte ich meiner Mutter und wünschte mich dabei etwas begeisterte anzuhören. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass dieses Weihnachtsfest sehr trist sein würde und das nervte mich, weil ich Weihnachten eigentlich über alles liebte. Aber es war nun einmal das Fest der Liebe und seine Liebsten auf der ganzen Welt verstreut zu haben war eben nicht ideal. Ich wünschte, dass es einfacher wäre, aber das war es nicht und ich wusste, dass solche Probleme des Öfteren auf Daniel und mich warten würden und wir auf Dauer eine bessere Lösung als das hier finden müssten.

"Ach Honey, das wäre doch gar nicht schlimm gewesen!", lachte meine Mutter und stupste den Bommel meiner langen Weihnachtsmütze an, die mir vom Kopf hing. Sie lächelte mir liebevoll zu, aber ich zuckte mit den Achseln.

"Ist jetzt auch egal!", meinte ich und hob dann meine Tasse zu meinen Lippen. Ich nippte am heißen Kakao und gleich ging es mir ein wenig besser.

"Warum? Noch gibt es Flüge nach Australien, oder nicht?"

So süß die Idee meiner Mutter auch war, so einfach war es dann wiederum nicht.

"Ich glaube nicht, dass Daniel es so gerne sieht, wenn ich auf einmal bei ihm vor der Tür stehe und sein Weihnachtsfest crashe bei seiner Familie, die er seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hat!", meinte ich und damit sah auch meine Mutter ein, dass ihr Plan leider nicht funktionieren würde. Sie schürzte ihre Lippen und meinte bloß, dass ich noch genug Feste mit Daniel haben würde, aber diese Worte zogen bei mir nicht mehr, so oft, wie ich sie schon gehört hatte.

Als sie später wieder in der Küche bei meiner Schwester war, holte ich mein Handy heraus und bemerkte sogleich die verpassten Nachrichten von Daniel, die sich auf meinem Bildschirm stapelten. Im Hintergrund grinsten Daniel und ich in die Kamera. Mein jetziges Hintergrundbild zierte ihn und mich in Abu Dhabi bei unserem letzten Rennen unserer ersten gemeinsamen Saison. Im Hintergrund schossen noch vereinzelte Feuerwerke in den Nachthimmel und erweckten eine fast schon magische Atmosphäre, die mir noch immer eine Gänsehaut bescherte.

Ich öffnete WhatsApp und sofort reihten sich untereinander die vielen Bilder von Daniel auf, der mit einer Gruppe von mir unbekannten Menschen am Strand stand und in die Kamera grinste. Auf dem Kopf trugen sie eine Zipfelmütze, wie ich, nur fehlte der Weihnachtspullover. Allgemein fehlte Daniel ein Oberteil. Stattdessen stand er in Badeshorts am Strand und grundsätzlich mochte ich Daniel oben ohne zu sehen, wäre da nicht diese äußerst hübsche Frau, die ihre Hand auf die Brust MEINES Freundes gelegt hatte und neben ihn poste, als sei sie ein Model. Mein Magen zog sich zusammen. Wer zum Teufel war das?

Ich antwortete mit einem kurzen schön und war mir relativ sicher, dass Daniel die Bitterkeit in der Nachricht deuten würde, denn eigentlich waren meine Antworten immer lang. Er schrieb auch sogleich zurück und fragte mich, ob alles in Ordnung war, aber diese Frage ließ ich unbeantwortet.

Bis zum Abend erreichten mich noch viele Nachrichten von Daniel und irgendwo erklärte er dann, dass es sich bei dem Mädchen um seine Schwester handelte, was die ganze Situation wieder lockerte. Wir telefonierten am Abend, wobei es bei ihm erst Mittag war. Er erzählte mir, was er noch vor hatte und wie bei jedem Telefonat der letzten Tage verabschiedeten wir uns mit einem schade, dass wir Weihnachten nicht zusammen verbringen.

Diese Nacht schlief ich ausgesprochen schlecht, streng genommen schlief ich nicht einmal wirklich, sondern döste nur so vor mich, spielte mit dem Vorschlag meiner Mutter. Vielleicht wäre ein Überraschungsbesuch bei Daniel doch gar nicht so eine schlechte Idee? Er hatte nur immer davon geschwärmt, wie toll seine Eltern waren und vor die Tür setzen würde er mich nicht. Ich könnte es ja als lange geplantes Weihnachtsgeschenk verpacken? Ich hatte zwar schon etwas für ihn, aber er konnte auch gerne zwei Geschenke bekommen.

Die Idee schien mir perfekt. Als endlich der nächste Morgen einbrach, weihte ich meine Familie in meine spontane Planänderung für die Feiertage ein. Im ersten Moment schienen sie ein wenig enttäuscht, wodurch ich meine Pläne fast wieder verworfen hätte, aber meine Mutter munterte mich dazu auf mein eigenes Leben mit meiner eigenen Familie aufzubauen und dazu gehörte, laut ihr, auch, dass wir gegebenenfalls bestimmte Feste eben getrennt verbringen müssten. Ich versprach ihnen, dass ich zu Silvester wieder zurück sein würde und das alle Feste für das nächste Jahr für sie reserviert waren. Meine Schwester und ich suchten uns einen Flug für morgen.

Den heutigen Tag verbrachten wir gemeinsam und genossen die letzten uns gemeinsamen Stunden, wobei meine Schwester eher das ganze Internet nach Artikeln über Weihnachten in Perth durchforstete. Es hörte sich sehr suspekt an die Kängurus aus Lichterketten zu sehen, aber ich hatte mir ja freiwillig einen Australier zum Freund gewählt und Daniel hatte oft genug beteuert, dass die Aussies dezent verrückt waren, als ging das auf meine Kappe.

"Und zu Ostern bringst du Daniel dann auch zu uns mit. Ich will den Kerl kennenlernen, der dafür sorgt, dass mein kleiner Bruder ständig rot wird und der ihn dazu veranlasst spontan nach Australien zu reisen!", stellte Lena klar und ich schwor, dass ich Daniel notfalls auch mit Gewalt an Ostern in England behalten würde, als wir am nächsten Tag zum Flughafen fuhren. Mein Dad parkte in einer Parklücke und half mir meinen kleinen Koffer auszuladen, den ich sehr sporadisch gepackt und bestimmt auch die Hälfte vergessen hatte, aber Daniel würde mir schon zu helfen wissen. Notfalls verbrachte ich Weihnachten in seinen Klamotten. Seine Hoodies waren so oder so viel bequemer, als meine.

"Okay Baby, ruf mich direkt an, wenn du angekommen bist!", bat mich meine Mutter und fiel mir um den Hals: "Auch in Singapur!"

"Und iss nicht die ganzen Plätzchen, das ist ein langer Flug!", warnte mich meine Schwester und ich lachte: "Ich kann mir doch was im Flugzeug holen oder in Singapur!"

Die Vorstellung, dass mich noch eine zehnstündige Pause in Singapur erwartete, ließ meinen Magen umkehren. Was man nicht alles für die Liebe tat... Ich war noch nie in Singapur gewesen und in zehn Stunden könnte ich mir vielleicht etwas vom Stadtstaat anschauen.

"Okay, los jetzt, sonst kommst du noch zu spät!", meine Mutter umarmte mich noch einmal hektisch und drückte mich dann von sich weg. Ich umarmte Lena und meinen Dad, entschuldigte mich für das Chaos und schlürfte dann zum Airport. Ich musste sagen, dass ich mich sogar ein wenig auf Perth freute. Weihnachten in der Sonne? Naja, so schlecht hörte sich das dann gar nicht mal an. Vor allen Dingen, wenn Daniel weiter nur seine Badehosen trug...

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Weiterer 2-Teiler und jetzt dürft ihr entscheiden welchen 2. Teil ihr morgen lesen wollt. Lance und Mick oder Daniel und Lando? Also beide haben einen Plottwist but I would say, dass Danny und Lando einen probably noch unerwarteten Plottwist haben.
Aber es ist mir egal, hochladen werde ich ohnehin beide bis Weihnachten, die Frage ist, welchen ihr zu erst wollt. Lasst es mich gerne wissen!

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