17th: tsunoda x gasly

[17/12/21]

Yuki Tsunoda x Pierre Gasly, Formel 1,
boyxboy,
Für AlysiaEagle

Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als ich mit Pierre über den Pariser Weihnachtsmarkt schlenderte, in dessen Hintergrund der Eiffelturm strahlte und noch viel heller der riesige Weihnachtsbaum mit all seinen Beleuchtungen, den ganzen Kugeln. Rote und blaue. Grüne und gelbe. Große und kleine. Runde und Ovale.
„Ich kann nicht fassen, dass du noch nie Weihnachten gefeiert hast", wiederholte Pierre seine Worte der letzten Tage und drückte dabei meine Hand leicht. Ich erwiderte den Druck und wandte mich zu ihm: „Warum sollte ich denn Weihnachten feiern? Es ist ja kein Fest, was wir in Japan feiern!"
Pierre schüttelte sich und ich verstand ihn vollkommen. Dadurch, dass wir in der Formel 1 auf engstem Raum zusammenlebten, vergaß man leicht die verschiedenen Kulturen aus denen wir stammen. Mir ging es schließlich nicht anders. Es gab mehr als genug Situationen in denen ich vergaß, dass Pierres Leben bis dato jetzt vollkommen anders strukturiert war, als meines. Japan und Frankreich, Europa allgemein, lagen was Alltag und Leben anging meilenweit auseinander.
„Dann ist ja gut, dass wir das jetzt nachholen", murmelte Pierre, löste seine Hand von mir und warf mir stattdessen seinen Arm um die Schultern. Während wir die Büdchen des Weihnachtsmarktes passierten, genoss ich den Geruch aus Zimt, Plätzchen, Schokolade und Lebkuchen, der mich auch schon die letzten Wochen eingehüllt hatte. Pierre hatte stets darauf geachtet, dass ich alle verpassten Weihnachtstraditionen nachholte. Ein Beweis dafür waren alleine die kitschigen Rudolf Strickpullover, die wir gerade im Partnerlook trugen. In den letzten Wochen hatte Pierre nur wieder unter Beweis gestellt, dass er einfach der beste Freund war, den man sich wünschen konnte (eigentlich sogar noch besser, als wünschenswert) und das sagte ich nicht, weil ich eine rosarote Brille trug, wie manch einer behaupten könnte und bestimmt auch würde, sondern, weil das die verdammte Wahrheit war.
„Aber eigentlich ist das sogar ganz gut, dass unsere Familien so unterschiedlich sind. So müssen wir uns nicht streiten, bei wem wir welches Fest verbringen", schlussfolgerte Pierre und ich musste ihm zustimmen, vor allen Dingen, wo ich letztens noch Charles Protest gehört hatte, dass seine Freundin Weihnachten abermals bei ihrer Familie feiern wollte. Diesem Problem konnten Pierre und ich einfach ausweichen, weil wir ohnehin nicht die selben Feste zelebrierten.
„Uiiii, gebrannte Mandeln!", klatschte Pierre in die Hände und änderte sofort die Richtung zu einem Büdchen, in welchem ein dicker Kerl stand, def gerade braune Kügelchen in eine Papptüte füllte. Aus Pierres Worten schloss ich, dass das wohl gebrannte Mandeln waren und was Mandeln waren, wusste ich, das mit dem gebrannt war nur nicht ganz so logisch.
Ich sah so lange fragend zum Franzosen, bis er meinen Blick registrierte und sofort sah ich eine gewisse Verzweiflung, dessen Schatten immer über sein Gesicht huschte, wenn mir wieder irgendein Wissen wählte, was er immer als Basiswissen definierte.
„Gebrannte Mandeln sind aber nun wirklich Grundwissen!", meinte er auch jetzt enttäuscht, ehe er an den Stand vortrat und eine Portion der Mandeln kaufte.

"Und?", fragte er aufgeregt, als ich mir eine von den mit Zucker umzogenen Mandeln in den Mund steckte und die Geschmacksexplosion auf meiner Zunge zergehen ließ. Für einige Sekunden war ich mir unsicher, ob ich sie mochte oder ob sie mir vielleicht dann doch etwas zu süß waren. Aber dann zerbiss ich sie und sofort wusste ich, dass ich meinen nächsten Snack-to-go gefunden hatte und schob meine Hand in die Tüte um noch mehr Mandeln herauszufischen.

"Jap, richtige Antwort. Dann liebe ich dich weiter!", meinte Pierre und entlockte mir damit ein Schmunzeln. Wir schritten weiter über den Weihnachtsmarkt und erlaubten uns noch ein paar weitere Süßigkeiten, wie die Lebkuchenherzchen, die Pierre romantischer Weise für uns beide kaufte mit der Aufschrift Lover. Ich fragte ihn, ob jeder Weihnachtsmarkt so riesig und so wundervoll geschmückt und beleuchtet war, wie dieser, aber Pierre meinte sofort, dass Paris etwas außergewöhnliches war, was ich ihm gern glaubte. Wann war Paris nicht außergewöhnlich? Als Stadt der Liebe hatte Paris auch eine gewisse Verpflichtung zum Fest der Liebe, wie Pierre Weihnachten immer nannte, besonders zu sein. Oder nicht?

"Weißt du, wenn wir hier so sitzen und die Tage so entspannt verbringen, dann will ich eigentlich gar nicht, dass die nächste Formel 1 Saison wieder beginnt und wir von Flugzeug ins Auto und wieder ins Flugzeug springen!", murmelte ich und strich über Pierres Unterarme, die er fest um mich geschlossen hatte. Er wippte mit mir hin und her zu der leisen Musik, die man aus dem ferner gelegenen Weihnachtsmarkt noch vernahm, den wir verlassen hatten und nun vor dem Eiffelturm standen, sein Leuchten begeistert beobachten.

"Ich weiß genau, was du meinst!", nuschelte Pierre und küsste mich in meinen Hals. Ich lehnte mich seufzend gegen ihn und schloss meine Augen. Die kalte Luft strömte durch meine Nasenlöcher, aber mit Pierre so nah bei mir, gab es keine Chance, dass mir jemals kalt wurde. Ich schmiegte mich enger an ihn, genoss die Wärme, die sein Körper ausstrahlte und lächelte dünn.

"Danke, dass es dich gibt!", wisperte ich und drehte meinen Kopf zu ihm, sodass ich einen Kuss auf seine Wange drücken konnte, die übersät von Bartstoppeln war. Ich musste meine Augen gar nicht erst öffnen, um zu wissen, dass Pierre gerade zufrieden lächelte und das war auch das einzige, was ich mit meinen Worten erreichen wollte. Pierre hatte sich unfassbare Mühe gegeben und gab sich diese Mühe noch immer, dass dieser Dezember für mich unvergessbar wurde und auch unabhängig vom Dezember durfte ich mich glücklich schätzen, dass ich dieses Jahr Pierre in mein Leben schließen konnte.

Ich drehte mich in seinen Armen und legte meine Armen um seinen Nacken. Ich drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, wollte mich dann wieder von ihm lösen, aber Pierre hatte eindeutig andere Vorstellungen, als er mich in einen leidenschaftlicheren Kuss verwickelte und seine Arme fest auf meine Hüften presste. Vor einem Jahr hätte ich niemals erwartet, dass ich einer von den kitschigen Typen sein würde, der jemanden bei Einbruch der Nacht vor dem strahlenden Eiffelturm im Dezember an Weihnachten küsste, aber mit Pierre konnte ich gerne dieser kitschige Typ sein, solange sichergestellt wurde, dass er den zweiten Part übernahm.

"Oh", ich brach den Kuss ab, als ich etwas kühles auf meiner Nasenspitze spürte, dass ich im ersten Moment nicht zuordnen konnte, bis ich die vereinzelten Schneeflocken bemerkte, die sich auf Pierres schwarzer Mütze absetzten und schließlich auch auf seine Nasenspitze fielen.

"Es schneit", stellte auch er lächelnd fest und ich tippte ihm auf die Nasenspitze.

"Perfekt zu Weihnachten!", murmelte ich, bevor ich mich wieder vorbeugte, um Pierre wieder zu küssen.

———
So, jetzt bin ich wieder im Zeitplan mit diesem kleinen Cuddle OS, den wir alle mal brauchen, nicht? Ich schon 🎄
Ich hoffe er gefällt euch, lasst es mich gerne wissen

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