Verratti x Marquinhos

@dreaming_t


Family:

/ˈfamɪli,ˈfam(ə)li/

A group of people, usually of the same blood (but do not have to be), who genuinely love, trust, care about, and look out for each other. REAL family is a bondage that cannot be broken by any means.


Frustriert lag ich auf der Couch und starrte in die Leere vor mir. Im Moment funktionierte einfach gar nichts. In meiner Familie herrschte eine merkwürdige Stimmung, im Team lief es nicht so wirklich und jeder zog sich immer mehr zurück. Ob das wirklich so war, wusste ich nicht, aber es kam mir auf jeden fall so vor. Ich verbrachte immer weniger Zeit mit Marco, Thiago, Neymar, Dani und Presnel. Ich verbrachte immer mehr Zeit Zuhause au8f dem Sofa und dachte über mein Leben nach. Immer öfter stopfte ich mich nur noch mit Essen voll und immer öfter bewegte ich mich den ganzen Tag nirgendwo hin, außer zur Süßigkeiten Schublade oder zum Klo. Nur, wenn wir Training oder Spiele hatten, verließ ich mein Haus. Selbst im Training, zog ich mich immer weiter zurück, ich machte kaum noch etwas mit der Mannschaft und fixierte mit meinem Blick eigentlich immer den Boden. Ich musste ehrlich sagen, dass ich unseren Neuzugang noch nicht einmal bewusst angesehen hatte. Ich konnte mich auch nur noch schwammig an den Namen erinnern, doch ich glaubte, dass er Paredes hieß, oder zumindest so ähnlich. Ich könnte auch keinem sagen, wie dieser aussah. Ich wusste nicht, welche Haarfarbe er hatte, wie groß er war oder wie sich seine Stimme anhörte. Ich hatte keinen Kontakt zu ihm auf genommen und ich wollte ehrlich gesagt auch nicht wissen, wie er von mir dachte. Der Punkt war, dass auch die Mannschaft sich immer mehr zurück zog. Es  gab schon lange keinen Mannschaftsabend mehr, schon lange hatte ich die ganze Mannschaft zusammen lachen gehört, wie es früher war. Es hatte sich einfach verdammt viel geändert und das frustrierte mich. Ich wusste nicht, wie es bei den anderen aussah, aber bei mir färbte der Nicht-Erfolg im Fußball ziemlich auf mein Privatleben ab. Ich traf mich nicht mehr mit Freunden, ich telefonierte nicht mehr mit meiner Familie, ich tat nichts mehr, was irgendwie in Richtung Sozialleben ging. Ich wusste nicht, wann ich das letzte mal nicht für Fotos gelächelt hatte, ich wusste nicht, wann ich das letzte mal ehrlich gelächelt hatte. Ich konnte nicht mal wirklich sagen, was passiert war, dass es soweit gekommen war. Ich ging einfach mal davon aus, dass eins zum anderen gekommen ist und ich mich immer weiter von allem und jedem abgesondert habe. Ich wusste auch nicht einmal sicher, wie die Stimmung im Team wirklich war. In einer Phase, in der es gerade nicht so lief, war es nicht unbedingt ungewöhnlich, dass es keine regelmäßigen Mannschaftsabende gab. Es war nicht ungewöhnlich, dass nicht alle bester Laune waren. Mir fiel auf, dass ich eigentlich von gar nichts eine Ahnung hatte. Ich wusste nicht, ob sich alle zurück zogen, oder ob nur ich es tat, ich wusste nicht, ob die anderen noch mit einander sprachen oder Späße machten. Ich wusste nur, dass ich es nicht tat. Seufzend stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Training. Es war Pflicht dort zu erscheinen und somit war es der einzige Grund, warum ich noch regelmäßig aus meinem Haus raus kam. Beim Training angekommen, begann ich mich umzuziehen. "Marqui?", hörte ich die Stimme von Marco. Auch von ihm hatte ich mich in der letzten Zeit entfernt. Ich hatte nicht mehr mit ihm geredet, ich hatte auch ihn kaum angesehen und geküsst hatte ich ihn erst recht nicht. Ich wusste nicht, wieso er noch mit mir zusammen war, immer hin war das zwischen uns keine wirkliche Beziehung mehr, doch aus irgendeinem Grund blieb er an meiner Seite. Es tat mir wirklich leid, dass ich ihn die letzten Monate nicht weiter beachtet hatte, doch es war einfach passiert. Es war wie ein schleichender Übergang und ich konnte nicht sagen, wann es geschehen war, dass ich mich mit meinen Sorgen nicht mehr an ihn wandte. Ich konnte mich dazu durch ringen, auf zuschauen und Blickkontakt zu ihm zu suchen. Immerhin war er mein Freund und hatte es definitiv verdient, dass ich ihn nicht weiter abwies. "Preferito?", fragte er überrascht nach, als ich zu ihm auf sah. Er stand vor mir und sah liebevoll auf mich runter. Wie konnte er immer noch so einen liebevollen Blick zustande bringen, wenn ich ihn so lange wie das letzte Stück Dreck behandelt hatte? "Ja?", antwortete ich ihm zögerlich. Marco ließ sich neben mir nieder und suchte meine Augen. Ich tat ihm den Gefallen und erwiderte seinen Blick. "Ist wieder alles in Ordnung?", fragte er sanft nach. Ich sah weg und starrte wie so oft in der letzten Zeit auf den Boden. "Hey Marqui, du musst mir nicht antworten, wenn du nicht willst. Es ist nur so, dass ich gerne verstehen würde, was ich falsch gemacht habe, dass du mich über Monate hinweg ignoriert hast und dich von allem abgekapselt hast", seine Stimme war sanft und verständnisvoll und erneut bildete sich die Frage in meinem Kopf, womit ich ihn verdient hatte. Womit hatte ich so jemanden wie Marco verdient, der es einfach so hinnahm, wenn ich ihn Monate lang ignorierte. Der Fakt, dass er dachte, dass es seine Schuld war, dass ich ihn ignorierte, brachte mich dazu ihn wieder anzusehen und endlich mit ihm zusprechen "Es ist nicht meine Schuld Marco, ehrlich. Bitte mach dir keine Vorwürfe oder so", machte ich ihm deutlich, während ich ihm fest in die blauen Augen guckte. Marcos Lippen verzogen sich zu einen leichten Lächeln "Was ist dann los?", wollte er sanft wissen, ich hörte die Erleichterung in seiner Stimme. Das Wissen, dass er wirklich gedacht hatte, dass er Schuld hatte an meinem Verhalten, tat mir unfassbar weh, weshalb ich ihm so schnell wie irgendwie möglich zeigen wollte, dass er nicht Schuld war und das alles gut war zwischen uns, auch wenn ich mich wie das größte Arschloch verhalten hatte. Leicht zögerlich beugte ich mich zu ihm nach vorne und legte meine Lippen auf seine. Es war schon fast ungewohnt ihn zu küssen. Das führte mir mal wieder vor Augen, wie falsch mein Verhalten gewesen war. Ich hatte ihm das Gefühl übermittelt Schuld an meinen Verhalten zu sein und jetzt war es sogar schon so weit, dass es ungewohnt war ihn zu küssen. Zum Glück legte sich diese Ungewohntheit schnell und so fanden wir uns beide in unseren gewohnten Rollen wieder, wenn wir uns küssten. Er legte seinen Kopf leicht schief und ich unterstütze seine Nackenmuskulatur, indem ich seinen Kopf in meinen Händen hielt. Ich spürte das alte Kribbeln immer noch genauso sehr, wie bevor ich ihm nicht beachtet hatte. Es zweigte mir, dass dieser Mann wirklich das beste war, was ich hätte bekommen können. Wahrscheinlich war er so etwas wie der Jackpot. Ich wusste zwar nicht wie ich es geschafft hatte den Jackpot zu "gewinnen", doch ich hatte es geschafft und jetzt hatte ich den besten Freund den man haben konnte. Er war immer für mich da, zeigte immer dann, wenn ich es zu ließ, wie sehr er mich liebte. Es war einfach das schönste Gefühl auf dieser Welt erwiderte Liebe zu spüren. Dazu kam noch, dass er scheinbar für alles Verständnis hatte und mir scheinbar auch alles verzieh. Ich wusste echt nicht, wie ich ihn verdient hatte, doch wenn ich sagt, dass er das beste war, was in meinem Leben passiert war, dann war das wohl nicht untertrieben. Als wir uns wieder lösten, sah Marco mich liebevoll an "Ist wider alles normal zwischen uns?", wollte er wissen. Ich nickte ihm zu und küsste ihn erneut kurz "Wieder alles gut, ich liebe dich", gab ich ihm zur Kenntnis. Marco nickte ebenfalls und lächelte mich mit dem schönsten Lächeln, dass ich an ihm kannte an. "Wenn wieder alles in Ordnung ist, musst du es mir nicht erklären. Ich vertraue dir und ich will, dass du weißt, dass ich mich immer um dich kümmern werde. Ich liebe dich auch", erwiderte er. Ich spürte ein warmes Gefühl, welches sich in mir ausbreitete. Plötzlich erkannte ich, dass die Situation gar nicht so schlimm war, ich hatte sie nur schlimmer gemacht. Eigentlich hatten wir nur ein paar Spiele in Folge nicht gewonnen, wir hatten oft unentschieden gespielt und nur ein paar mal verloren. Wir hatten in der Tabelle immer noch einen großen Abstand  zum zweiten Platz und auch in meiner Familie war eigentlich alles gut. Es gab nur einen Streit zwischen meiner Tante und ihrem Mann, doch eigentlich war es klar, dass die beiden sich nicht trennen würden. Wahrscheinlich hatten sie solche Streits öfter und es war einfach nur Zufall, dass dieser Streit auf einer Familienfeier stattfand. Ich merkte, dass ich die Lage, in der ich mich befand sehr viel schlimmer dargestellt hatte, als sie eigentlich war. Zusammen mit Marco, welcher unsere Finder verschränkt hatte, trat ich auf den Platz hinaus. Wir steuerten die große Gruppe an, in welcher ich eigentlich die meiste Zeit der Woche verbrachte. Sofort wurde mir zu gelächelt, ich wurde freudig begrüßt und in Umarmungen gezogen. Jeder band mich in Gespräche und Späße mit ein und ich wusste, wie viel ich ihn meinem Leben eigentlich hatte. Ich hatte einen wunderbaren Freund und ich hatte eine wunderbare Mannschaft. Sie nahmen mich in ihren Reihen auf, als wäre nie etwas passiert. Mir wurde klar, was Familie bedeutete und das diese Mannschaft meine Familie war. Wir vertrauten uns, wir standen einander bei, wir liebte uns alle irgendwie und am ende des Tages waren sie alle unfassbar loyal und liebenswürdig. Mir wurde deutlich, wie viel Glück ich in meinem Leben gehabt hatte, hier in dieser Mannschaft gelandet zu sein, denn diese Mannschaft hatte mir so viel gegeben, wie sonst keiner. Selbst meinen Freund hatte ich nur durch diese Mannschaft bekommen. Es war die beste Entscheidung, die ich in meinem Leben je getroffen hatte, den Vertrag zu unterschreiben, um hier in Paris zu spielen und ich würde definitiv immer und ohne zu zweifeln verlängern. Ich liebte das Leben hier und wüsste nicht, wie ich irgendwo anders glücklicher sein sollte.

...

 Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da, bis Dienstag :)

Kommentar von @dreaming_t

[auch wenn ich Marqui echt eine Klatschen könnte, weil er seinen Freund und seine Freunde monatelang ignoriert hat, da seine Welt so schlimm war, um am Ende doch zumerken, dass es gar nicht so schlimm ist... but it's okay. I'm fine. Danke, dass du den Os geschrieben hast und es ist echt süß, wie verständnisvoll Marco war<3 ily]


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