Schmelzer x Piszczek
Zeomuffincorn ich hoffe er gefällt dir
>>Ich brauche einen Ort zu schlafen.. kann ich bei dir bleiben?<< [18]
Murrend drehte ich mich in meinem Bett um. Wer klingelte denn bitte um dies Uhrzeit noch an meiner Tür? Ich drehte mich wieder und und schloss wieder die Augen. Doch nach wenigen Sekunden klingelte es wieder. Ich seufzte frustriert und stand aus dem Bett auf, wer auch immer dort um drei Uhr morgens vor meiner Tür stand, brauchte definitiv einen guten Grund, wieso er mich mitten in der Nacht aus dem Bett klingelte.
Missmutig stapfte ich die Treppe runter und riss schon fast die Tür auf. "Was?", wollte ich unhöfflich wissen. Ich hatte noch gar nicht gesehen, wer dort vor meiner Tür stand, doch als ich es erkannte, bereute ich meinen schroffen Ton auch nicht. Dort stand Lukasz und sah mich etwas wehleidig an.
Erst jetzt bemerkte ich, dass es draußen in strömen regnete. Meine Eingangstür hatte kein Vordach und somit stand er immer noch mitten im Regen, aber so wirklich Lied tat es mir da nicht. "Ich brauche einen Ort zum schlafen.. kann ich bei dir bleiben?", wollte er unsicher wissen. Ich schnaubte "Und da war ich wirklich deine erste Adresse zum übernachten?", wollte ich zynisch wissen. "Marcel.. bitte, ich kann nirgendwo anders hin, außer zu dir", erklärte er. Seine Stimme hatte etwas flehendes.
Alte Erinnerungen kamen in mir hoch, kalt sah ich ihn an "Hier kannst du auch nicht hin", stellte ich fest und schloss die Tür dann wieder. Ich spürte einen alten Schmerz wieder in mir aufsteigen. Ich hatte doch gerade erst angefangen wieder klar zu kommen, wieso musste er jetzt mitten in er Nacht vor meiner Tür stehen und um ein Bett bitten. Ich spürte die Tränen die bei den alten Erinnerungen auf kamen. Ich war immer noch nicht über ihn hinweg.
Ich wollte eigentlich zurück in mein Bett gehen, doch ich konnte einfach nicht. Mit den ganzen alten Erinnerungen kamen auch meine Gefühle wieder hoch. Ich konnte ihn nicht einfach so da draußen, nachts und im Regen sitzen lassen, dass konnte ich einfach nicht. Frustriert darüber, dass ich ihn nach all dem nicht mal vor meiner Tür sitzen lassen konnte lief ich wieder zur Tür und öffnete sie widerwillig. Lukasz stand immer noch vor dieser und sah mich hoffnungsvoll an, als ich die Tür erneut öffnete.
Ich verdrehte die Augen "Komm schon rein", forderte ich ihn auf. Langsam kam in das warme innere des Hauses und blieb im Flur wieder stehen. "Du tropfst", stellte ich trocken fest. Er nickte und sah mich etwas unsicher und fragend zugleich an. Früher hätte er seine nassen Sachen einfach ausgezogen und sich trockene von mir genommen. Früher hätte er aber auch nie gefragt, ob er rein kommen durfte, er hätte es einfach gemacht. Wenn ich ehrlich war, dann vermisste ich es, wie es damals war. Wir waren so vertraut gewesen, hatten den anderen in und auswendig gekannt. Wir hatten keine Worte zum kommunizieren gebraucht. Oft hatten schon Blicke gereicht und wir hatten gewusst wie es dem anderen ging, doch das war Vergangenheit. Es war viel zwischen damals und heute passiert und es gab Gründe, weshalb es nicht mehr so war.
Ich seufzte und deutete auf die Tür zum Badezimmer. "Zieh dich um, ich bringe dir trockene Sachen", Lukasz nickte erleichtert und verschwand im Bad. Ich seufzte und blieb einen Moment im Flur stehen, wieso hatte ich das getan? Wieso ging ich auf ihn ein? Wieso kam ich ihm entgegen? Ich durfte nicht schwach wirken. Doch war ich genau das? Er machte mich verdammt schwach, ich konnte ihn nicht mal draußen vor meiner Tür stehen lassen. Die Vergangenheit, war einfach noch zu frisch, um ihm gegenüber kühl zu bleiben.
Mit einem merkwürdigen Gefühl lief ich nach oben in mein Zimmer und holte ein paar Sachen aus meinem Schrank, die er schon damals regelmäßig trug. Unten am Badezimmer, klopfte und und gab Lukasz die trockenen Klamotten rein. Er bedankte sich zaghaft und ließ mich wieder im Flur stehen. Frustriert über das Gesehen lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch.
Vor einem Jahr hatten Lukasz und ich uns entschieden getrennte Wege zu gehen. Obwohl eine Entscheidung konnte man das wohl kaum nennen. Viel eher waren wir in einem großen Streit auseinander gegangen und schlussendlich waren wir beide tot unglücklich damit. Doch wir waren beide viel zu verletzt gewesen. Ich hatte mitbekommen, dass auch Lukasz Mühe hatte mit der Trennung um zugehen. Vor her waren wir beide vier Jahre zusammen gewesen. Unsere Beziehung funktionierte bis zu dem Tag des Streites echt gut, doch dann geriet urplötzlich alles aus den Fugen.
Wir machten uns beide schwere Vorwürfe, rissen einander den Boden unter den Füßen weg und hatten am Ende keine Basis mehr für eine Beziehung. Schlussendlich, sah Lukasz mich mit Tränen im Gesicht an und hauchte leise "Wenn du so von mir denkst, dann kann ich keine Beziehung mehr mit dir führen. Es tut mir Leid Marcel, ich habe dich wirklich geliebt", damit hatte er sich umgedreht und war verschwunden. Ich war augenblicklich zusammen gebrochen. All der Halt den ich die letzten Jahre hatte war urplötzlich weg. Ich brauchte ein paar Stunden, bis ich mich in mein Bett schleppen konnte und auch da ging es mir nicht besser.
Es war tiefe Wunden zurück geblieben, die gerade erst begonnen hatten zu verheilen. Ich hatte lange Mühe daran gehabt Spaß zu haben und es hatte verdammt viel Geduld gebraucht um mich wieder zu dem Mensch zu machen, der ich noch war, als Lukasz und ich noch glücklich zusammen waren. Ich wusste, dass auch Lukasz so seine Probleme mit unserer Trennung hatte und der Fakt, dass wir uns jeden Tag beim Training sehen musste, machte es nicht besser. Doch langsam aber sicher, waren wir beide auf dem Weg der Besserung angekommen.
Der Fakt, dass er jetzt vor meiner Tür stand und hier schlagen wollte, riss alle Wunden wieder auf und ich spürte wieder wie sehr ich ihn vermisste. Wenn er gleich mit meinen Klamotten vor mir stand, würde das sicherlich nicht besser werden. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Ich durfte das alles nicht so nahe an mich dran lassen, dann würde das alles gut gehen. In diesem Moment betrat Lukasz den Raum. Er trug die Jogginghose und den Pulli, den ich ihm gegeben hatte und wie schon erwartet, viel er mir nicht leichter bei dem Anblick abweisend zu bleiben.
Ich stand auf "Willst du was essen?§, wollte ich mit kalter Stimme wissen. Er nickte zögerlich. Ich deutet auf die Küche "Auf dem Herd stehen noch Nudeln, kannst du dir warm machen, wenn du willst", mehr sagte ich nicht, dann verließ ich den Raum. Ich konnte ihm das nicht antun. Ich sah ganz genau in seinen Augen, wie sehr in meine abweisende Tonlage verletzte. Ich flüchtete auf meine Terrasse und sah dort in den klaren Sternenhimmel. Ohne das ich es wollte, löste sich eine kleine Träne aus meinem Auge. Ich schluckte und strich sie weg. Wieso musste er auch hier auftauchen und alte Wunden aufreisen?
Nach einer Weile kam Lukasz ebenfalls raus. Der Regen in welchem er gekommen war, war mittlerweile verzogen und auch seine nassen Haare waren wieder trocken. Die Wolken waren weg und so konnte man die Sterne super sehen. Lukasz ließ sich neben mir nieder. Anders als mein Blick, lag seiner nicht auf den Sternen am Himmel, sondern auf mir. Ich riss mich deutlich zusammen um meinen Blick nicht ebenfalls auf ihn zu richten.
Irgendwann ertönte seine Stimme "Lass uns reden Marcel", bat er. Bei dem polnischen Akzent musste ich schlucken, ich mochte diesen Akzent schon immer. "Was willst du denn reden?", wollte ich wissen und behielt meinen Blick stur am Sternenhimmel. Ich wusste, dass ich ihm irgendwann nach geben würde, ich liebte ihn einfach zu sehr. "Ich vermisse dich Kochanie", bei dem letzten Wort musste ich schlucken. So hatte er mich immer genannt.
Ich sah zu ihm "Wir haben damals alles gesagt", war alles was ich dazu sagte. Er nickte und sah auf seine Hände "Ich habe gemerkt wie viel ich in der Nacht verloren habe. Bitte lass mich diesen Fehler wieder reparieren", bat er mich. Verdammt er wusste ganz genau, wie er bekam was er wollte, dass wusste er schon immer. "Lukasz.. es ist damals schief gegangen, wieso sollte es jetzt klappen?", wollte ich ruhig von ihm wissen.
Er sah mich aufrichtig an "Ich liebe dich, dass hat sich nicht geändert, wir wissen wieso es damals nicht geklappt hat, wir können es dieses Mal besser machen und abgesehen von der letzten Nacht, fand ich, dass es ganz gut geklappt hat", gab er zurück. Er hatte recht. Wir hatten uns selten gestritten, unsere Beziehung war wie aus dem Bilderbuch, doch letztendlich gab es nach vier Jahren einen großen Streit und wir zerbrachen an diesem.
"Wir können es schaffen, wir wissen weshalb wir zerbrochen sind, lass es uns besser machen, lass uns einen zweiten Versuch starten", bat er mich erneut. Ich seufzte, er hatte mich. Ich würde diesen Versuch mit ihm starten, denn er hatte mit allem was er sagte recht. Es war ein einziger großer Fehler, diesen konnte man umgehen und ansonsten hatte unsere Beziehung wirklich gut funktioniert. Schlussendlich brachte ich ein leichtes Nicken zustande "Na gut, aber dieses Mal kein Geheimnis, dieses Mal haben war kein einziges Geheimnis, in Ordnung, sonst wird sich die Vergangenheit nur wiederholen", stellte ich meine Bedingung.
Damals hatten wir ganz genau ein Geheimnis voreinander und das war es, was uns zerbrechen ließ, diesen Fehler wollte ich nicht wieder holen. Sofort nickte Lukasz "Natürlich", damit verband er unsere Lippen zu dem ersten Kuss seit einem Jahr und ich hatte es verdammt vermisst.
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