Sané x Kehrer

"Wer kommt jetzt?", wollte ich von meinem Vorgesetzten wissen. Er sah von seinem Stapel Papieren auf, sofort verfinsterte sich sein Blick. "Dein Neuer Kunde ist schon da, er bezahlt viel und vor allem gut, außerdem hat er speziell nach dir gefragt. Also beweg dich wieder in dein Zimmer und sorg dafür, dass er es nicht bereut her gekommen zu sein"

Sofort nickte ich und verließ das Büro wieder. Ich hasste mein Leben, ich hasste es in einem Bordell zu arbeiten, ich kam mir dreckig und ekelig vor, doch ich musste es tun. Erstens hatte ich noch ein paar Rechnungen mit dem Chef offen, bei dem ich eben war und zweitens brauchte ich das Geld einfach.

Linus und Fynn, die beiden Zwillinge, welche im Moment zum Glück bei ihren Freunden waren, brauchten mich und meine Unterstützung und damit ich ihnen diese geben konnte, musste ich irgendwie Geld auftreiben.

Es war nicht leicht alleinerziehender Vater zu sein. Eigentlich war ich nicht mal der richtige Vater. Die beiden waren die Kinder meines Bruders, doch der konnte sich beim besten Willen nicht um sie kümmern.

Seine beiden Söhne waren alles andere als gewollt. Er war schon immer der Typ, der von einer Party zur nächsten zog und ein Mädchen nach dem anderen flachlegte. Ich war es nicht anders von ihm gewohnt, doch eines Tages stand er dann mit zwei Kindern im Arm vor meiner Tür.

Er hatte mir erzählt, dass er auf einer Party ein Mädchen geschwängert hatte, sie war gerade mal 15 Jahre alt, ging zur Schule, wohnte Zuhause und hatte keinen Kopf für zwei Kinder. Sie hatte es nicht gemerkt, dass sie schwanger war, bis es zu spät war und sie nicht mehr abtreiben konnte.

Deswegen hatte sie die Kinder meinem Bruder gegeben, sobald sie geboren waren. Mein Bruder jedoch konnte sich auch nicht um die beiden Kleinen kümmern. Er hatte es versucht, dass wusste ich.

Mein Bruder war kein Unmensch, er hatte die beiden geliebt, doch sie hatten nicht in sein Leben gepasst und so hatte er schließlich zum Schutz und zum Wohle der Kinder den Schlussstrich zu ziehen.

Er hatte gewusst, dass ich mit Kindern umgehen konnte und hatte mich gebeten auf die beiden aufzupassen. Ich konnte ihm noch nie eine Bitte ausschlagen, erst Recht nicht wenn es um Kinder ging, von denen ich wusste, dass es ihnen bei mir deutlich besser gehen würde, als bei meinem Bruder.

So kam es, dass ich urplötzlich zwei Kinder Zuhause hatte und Geld brauchte. Ich hatte zwar einen Job in einem kleinen Café in der Stadt, doch das Geld, was ich dort verdiente, hatte gerade mal für mich alleine gereicht.

Ich hatte schnell festgestellt, dass ich damit nicht auch noch Kinder versorgen konnte und so brauchte ich einen Job, den ich parallel dazu machen konnte. Ich wollte zwar nie in ein Bordell und hier arbeiten, doch wenn man zwei kleine Kinder Zuhause hat und Geld braucht, dann macht man vieles. Verdammt vieles und so hatte ich angefangen mich und meinen Körper zu verkaufen.

Ich betrat den Raum, in dem mein neuer Kunde scheinbar schon wartete. Tatsächlich saß dort bereits ein Mann. Er hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und Blätterte in dem abgedunkelten Raum in einem Buch herum, welches eigentlich nur Deko war.

Diese Szene verwirrte mich schon ziemlich, denn eigentlich waren Kunden immer direkt angepisst, wenn ich zu spät kam und sie nicht direkt bekamen, was sie wollte.

"Ähm, hallo?", versuchte ich auf mich aufmerksam zu machen. Der Kopf des Mannes schoss herum und blickte mich etwas überrascht an. Dann stand er auf und lächelte mir freundlich entgegen. Er streckte mir eine Hand entgegen und stellte sich vor "Hallo, ich bin Thilo und du bist?"

Ich war immer überraschter und verwirrter über meinen neuen Kunden, welcher offensichtlich Thilo hieß. "Ähm, Leroy", gab ich zurück. Thilo lächelte freundlich und deutete auf das Bett "Wollen wir?"

Langsam verstand ich, vielleicht wollte er ja ein Rollenspiel. Es kam gelegentlich vor, dass Kunden herkam und ein Rollenspiel machen wollten. Das waren dann oft die Momente, in denen ich es verfluchte, dass ich meinem Chef gesagt hatte, dass ich alles tun würde, was ich Kunden wollte, nur weil es mehr Geld gab, offen für alles zu sein.

Da ich nicht genau wusste, welche Art von Rollenspiel er wollte, ließ ich mich einfach mal drauf ein und machte was er wollte. Ich ließ mich also in dem großen Bett nieder, in dem ich heute schon mit drei anderen lag.

Ich achtete darauf, dass ich möglichst breitbeinig da saß und hoffte das er kein zu langes Vorspiel wollte. Thilo ließ sich neben mir nieder und betrachtete mich eine Weile kritisch.

"Ist das nicht voll unbequem?", wollte er schließlich aus dem nichts heraus wissen. Verwirrt sah ich ihn an. "So da zu liegen meine ich. Du musst das nicht extra für mich machen"

Langsam schloss ich meine Beine wieder und legte mich bequem hin. Er hatte recht, es war wirklich unbequem sowie eben da zu liegen, doch deswegen war ja schließlich hier und langsam fragte ich mich echt, was das für ein Rollenspiel sein sollte.

Ich beschloss einfach mal in die Offensive zu gehen, vielleicht wartete er ja darauf, dass ich den Anfang machte. Ich richtete mich auf und beugte mich dann zu ihm, ich beigte mich über ihn, sodass ich mich mit einer Hand auf der anderen Seite von ihm auf dem Bett abstützen konnte und hielt mich mit der anderen an seiner Schulter fest.

Dann schloss ich die Augen und legte meine Lippen auf seine. Ich bewegte sie gegen seine und versuchte dabei so verlangend wie möglich zu wirken.

Wenn man bereits drei Mal am Tag Sex hatte, dann war es irgendwann einfach nicht ehr schön Sex zu haben und ich musste auch einfach zugeben, dass mir der Gedanke daran schon wieder erregt zu sein, schon weh tat. Denn das war noch so eine Sache ab dem dritten Mal in kurzer Zeit, hatte man einfach nur noch Schmerzen.

Ich musste mich stark zusammen reißen, um ihn zu küssen und ihm irgendwie den Eindruck zu vermitteln, dass ich ihn wollte. Doch was tat man nicht alles für seine Kinder tat. Ich hatte angefangen Linus und Fynn meine Kinder zu nennen, auch wenn ich eigentlich ihr Onkel war. Immerhin nannten mich die beiden ja auch Papa und ich verbrachte jeden Tag mit ihnen.

"Du musst das nicht machen", blockte Thilo mich ab. Ich wusste nicht ob ich erleichtert oder verletzt sein sollte. Denn einerseits war ich froh, dass ich ihm nicht vorspielen musste, dass ich Lust auf Sex hatte, doch andererseits, könnte man es auch als verletzend auffassen, dass er nicht mit mir schlafen wollte, obwohl er in ein Bordell gekommen ist.

Ich ließ von ihm ab und krabbelte wieder von ihm runter. "Was willst du dann von mir, wenn du keinen Sex willst? Du weißt schon wo du hier bist oder?", wollte ich wissen.

Mittlerweile zweifelte ich nämlich schon daran, dass er wirklich wusste wo er hier war und falls er es wusste, weshalb war er hier, wenn er keinen Sex wollte?

Thilo sah mich stumm an "Ich fand dich interessant, als ich dich auf der Website gesehen habe. Du hast dich von allen abgehoben, hast natürlich gewirkt und das hat mit fasziniert. Ich wollte wissen, was jemand wie du hier macht und wie du hier gelandet bist, deswegen bin ich hergekommen und wollte ausgerechnet zu dir. Ich will keinen Sex, ich will mehr über dich wissen, mit dir reden und dich kennen lernen. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht viele gibt, die herkommen und sich für dich als Person interessieren, deswegen kann ich deine Reaktion auch verstehen, aber ich will wirklich keinen Sex"

Es hatte mich etwas sprachlos gemacht, dass er scheinbar wirklich nur meinet wegen hier war und nur reden wollte.

"Okay.. ich heiße Leroy Sane, bin 22 Jahre alt und wohne hier in der Nähe", stellte ich mich vor. Thilo lachte. Sofort stellte ich fest, dass ich dieses Lachen einfach liebte. Es war frei, echt und vor allem glücklich. Ich wollte es gerne noch einmal hören.

"Mach das nochmal", murmelte ich wie in Trance. Verwirrt sah Thilo zu mir "Lachen?", ich nickte und beobachtete seine Lippen.

"Er grinste etwas zurückhaltend, ich kann nicht auf Kommando lachen", gab er zu. Überrascht ließ ich von seinen Lippen ab und sah ihm stattdessen in die Augen "Wirklich nicht?"

Thilo nickte "Kannst du auf Kommando lachen?", ich nickte und begann herzhaft zu lachen. Zwar war es gestellt, doch es hörte sich echt an, dass wusste ich.

Thilo beobachtete mich "Ich will das auch können", hauchte er. Ich hörte auf zu Lachen und sah zu ihm "Gefakt Lachen?", Thilo nickte.

Ich schüttelte grinsend den Kopf "Du bist komisch", stellte ich fest. Thilo grinste schief "Danke, du auch", ich fasste mir ans Herz "Wie kannst du es wagen mich komisch zu nennen", fragte ich theatralisch.

Thilo lachte wieder "Genau deswegen", ich grinste ihn wieder an und beobachtete ihn. Er hatte wirklich schöne Gesichtszüge. Sie waren weich und sanft, er sah aus, als würde er aus einem behüteten Umfeld kommen.

So hatten Thilo und ich uns kennen gelernt. Wir hatten den Tag noch viel geredet und gelacht. Wir hatten Nummern getauscht und begonnen uns privat zutreffen.

Nach zwei Monaten hatte ich ihm Linus und Fynn vorgestellt, er hatte sich auf anhieb super mit den beiden verstanden. Er hatte vor allem Fynn auf Anhieb in sein Herz geschlossen, Den ganzen Tag hatte er meinen Sohn rum getragen, ihn gefüttert, mit ihm gespielt, ihn zum Lachen gebracht.

Eigentlich war Fynn wirklich schüchtern, mit ihren anderthalb Jahren ließen die beiden Zwillinge sowieso kaum fremde an sich, doch wenn es darum ging von jemand anderem als mir getragen zu werden, dann war es eher Linus, der es zu ließ.

Zwar hielt auch er es nie länger als fünf Minuten auf dem Arm eines anderen aus, doch Fynn hielt es nicht mal eine Minute aus. Er kam immer direkt zu mir, so gut er eben konnte und suchte seinen Schutz bei mir.

Doch als Thilo ihn hochnahm, war es anders. Fynn schien kein Problem damit zu haben und sich sicher zu fühlen, den ganzen Tag blieb er bei Thilo und schlief letztendlich auch auf dessen Brust ein.

Ich war wirklich überrascht, wie gut meine Kinder Thilo annahmen. Es war überhaupt kein Thema für die beiden wenn Thilo da war und auch Thilo schien die beiden zu lieben.

Irgendwann hatte ich Thilo erzählt, dass die beiden Kleinen der Grund waren, dass ich in dem Bordell arbeitete, in dem wir uns kennen gelernt hatten. Thilo verurteilte mich nicht, dass hatte er vom ersten Tag an nicht.

Ich hatte ihm irgendwann auch anvertraut, dass die beiden eigentlich gar nicht meine Söhne waren, doch das änderte auch nichts. Thilo blieb einfach Thilo und das war es, was ich zu lieben lernte.

So kam es, dass ich ihn irgendwann küsste und zwar ehrlich wir kamen zusammen und heute, zwei Jahre später, lebte ich mit den beiden Kleinen bei ihm. Wir hatten uns entschieden, dass ich meinen Job im Bordell kündigte, stattdessen hatte ich angefangen etwas mit meinem Abitur zu machen. Ich hatte angefangen zu studieren.

Den Job im Café hatte ich behalten, da ich nicht komplett auf Thilos Kosten leben wollte. Zwar hatte dieser es mir angeboten, doch das konnte ich einfach nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Trotzdem bezahlte Thilo alles für die Zwillinge, was ich nicht bezahlen konnte. Er griff mir auf jede erdenkliche Art unter die Arme. Er half mir bei dem erziehen der beiden Kinder, die mittlerweile drei Jahre als waren, er half mir, wenn ich mal wieder an meinem Studium verzweifelte und er half mir finanziell.

Ich war ihm wirklich dankbar. Jeden Tag wurde mir aufs neue bewusst, dass ich ihn einfach liebte. Selbst wenn er das alles nicht machen würde, könnte ich mir nichts besseres vorstellen, als mit ihm zusammen zu sein. Er machte mich einfach glücklich und ich wusste, dass auch meine Kinder ihn mochten.

Sie nannten ihn mittlerweile auch Papa und es war so geblieben, dass Fynn ihn einfach liebte. Der Kleine blühte völlig auf, wenn Thilo da war und von dem schüchternen kleinen Jungen war kaum noch etwas zu spüren.

Man sagte ja häufig, ich bin ein Papa-Kind oder ich bin ein Mama-Kind, doch wenn es um meine Kinder ging, dann war es definitiv so, dass Fynn ein Thilo-Kind war und Linus und Leroy-Kind.

Fynn hatte seine Begeisterung für Fußball gefunden, während Linus es einfach liebte alles und jeden zu nerven und zu ärgern. Er verbrachte damit mindestens genauso viel Zeit, wie Fynn mit einem Ball.

Doch das war okay. Ich liebte meine Kinder so wie sie waren und sie konnten wirklich süß sein. Alles in einem konnte ich echt zufrieden sein mit meinem Leben, denn sowohl Thilo, als auch Fynn und Linus waren ein Traum. Sie machten mein Leben einfach besser und vervollständigten es.

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Ich hoffe es hat euch gefallen, lässt mir gerne einen Kommentar da.

Kommentar von @Hadesmaedchen

>>AHHHHHHHHH! OHHHHHHH! MEINE BABYS, OHHHHHH THILO IST JA SO WAS VON SÜSS... und mein armer Leroy... aber jetzt haben sie ja Thilo <33 AHH ICH LIEBE SIE SO!<<

Kommentar von @dreaming_t

der Os ist mega cute💕 die beiden haben sich mal auf eine andere Art kennengelernt, die auch interessant ist. Du hast die Idee sehr gut umgesetzt und es ist echt cute geworden

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