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Wie kann man jemand so krass vermissen, wie ich dich in diesem scheiß Augenblick

Ich spürte ein unfassbar unangenehmes ziehen in meiner Brust. Wir hatten so eben unser letztes Spiel für diese Saison gehabt. Wir hatten in Genua gegen Sampdoria gespielt und waren vor etwa zehn Minuten auf dem Parkplatz angekommen und eigentlich hätte ich erwarten können, dass sich vor mir diese Szene abbilden würde.

Fast jeder meiner Kollegen hatten eine Frau an ihrer Seite, ob sie verheiratet waren, oder nur zusammen war völlig egal. Denn sie waren alle hier.

Sie hatten sich auf dem Parkplatz versammelt und gewartet bis ihre Freunde wieder kamen. Sie alle würden jetzt mit ihnen in die Sommerpause gehen und wahrscheinlich in den Urlaub fliegen.

Ich wünschte ich hätte jetzt auch jemanden hier stehen, der für mich hergekommen war, jemand der sich freute mich zu sehen und jemand den ich jetzt in meine Arme schließen konnte.

Sie standen alle hier rum, küssten ihre Frauen, strichen ihren Kindern durch die Haare oder hielten sie auf dem Arm. Sie sprachen mit ihren Familien, die sie alle schon gegründet hatten.

Ich glaube mir würde es nicht so schwer fallen her zu stehen, wenn ich single wäre. Klar, dann würde ich mir wahrscheinlich wünschen, dass ich auch eine Beziehung hätte, aber das würde nicht lange anhalten.

Doch so wie es jetzt war, war es viel schlimmer, denn ich wusste, dass diese Sehnsucht anhalten würde. Ich hatte einen Freund, ich war mit James zusammen, seit wir noch gemeinsam bei Real Madrid gespielt hatten.

Doch dann haben wir beide einen anderen Weg eingeschlagen und waren mittlerweile trennten uns über 600 Kilometer. Es hätte zwar durchaus mehr sein können, doch trotzdem war es einfach viel zu viel.

Ich konnte noch nie gut damit umgehen, dass James soweit weg von mir wohnte, doch ich war dazu gezwungen.

Ich sah zu Paulo, welcher seine Freundin im Arm hielt und sie langsam und liebevoll küsste. Er war der einzige, der von meiner und James Beziehung wusste.

Eigentlich wollte ich es ihm auch nicht erzählen, genauso wie allen anderen, doch dann hatte er es mehr oder weniger aus versehen erfahren.

Es war wieder einer dieser Tage gewesen, an denen es mir besonders schlecht ging, weil ich James einfach nur vermisste und bei mir haben wollte. Ich hatte den Mannschaftsabend abgesagt, weil ich einfach nicht in der Verfassung war mich mit anderen Menschen abzugeben.

Ich hatte mich einfach in meinem Haus verkrochen und hatte mir alte Nachrichten von ihm angeguckt und Bilder durch geguckt. Letzt endlich hatte das ganze mit ein paar Tränen geendet.

Dann jedoch hatte Paulo bei mir geklingelt und wollte mich doch noch überreden zum Mannschaftsabend zukommen.

Ich hatte unwissend die Tür aufgemacht und mit einem Postboten oder meinen Nachbaren gerechnet, stattdessen stand Paulo vor meiner Tür und hatte mich besorgt gemustert. Ich hatte mir zwar noch versucht die Tränen weg zustreichen doch ich war kläglich gescheitert.

Paulo hatte sich an mir vorbei in das innere des Hauses gedrängt und mich einfach in seine Arme gezogen. Da war es dann um mich geschehen und ich hatte seine Einladung einfach angenommen.

Ich hatte meine Arme ebenfalls um ihn gelegt und angefangen zu in seine Schulter zuweinen. Ich war einfach nur froh gewesen, dass jemand da war, der keine Fragen stellte, sondern mich einfach festhielt und mich weinen ließ ohne Kommentare oder sonst was ab zugeben.

Schließlich hatte ich mich wieder größtenteils beruhigt und Paulo hatte mich wortlos ins Wohnzimmer geführt. Dort hatten wir uns auf die Couch gesetzt und ich hatte ihm begonnen zu erzählen, was los war und weshalb es mir so schlecht ging.

So hatte Paulo von mir und James erfahren und er hatte am selben Tag erfahren, wie sehr mir diese Entfernung zu schaffen machte. Es war nicht so das ich James nicht vertraute, dass tat ich und ich war mir auch sicher das er mich nicht betrog oder sonst was, aber ich vermisste ihn und das machte mir zu schaffen.

Ich vermisste ihn an meiner Seite, ich wollte ihn bei mir wissen, wissen, dass ich jeder Zeit zu ihm konnte und ihn einfach mal in meine Arme schließen, ihn küssen und so weiter. Ich leibte diesen Mann und wollte ihn bei mir.

Das Problem an dem ganzen war nicht nur, dass ich einen Freund hatte, der nicht bei mir wohnte, sonder auch noch, dass es nicht immer so war. Ich hatte ihn eine ganze Zeit lang bei mir, wir hatten eine ganze Zeit lang zusammen gespielt und hatten jeden Tag mit einander verbracht.

Wir konnten uns mal immer küssen wann wir es wollten und wir konnten mit einander kuscheln, Sex haben und alles andere, wobei man in einer Beziehung Körperkontakt austauschte. Das alles zu verlieren und nur noch in so kurzen Abschnitten haben zu können, bevor wir wieder zu unseren Mannschaften musste, tat weh und ich kam kaum damit klar.

Es gab immer wieder Tage, an denen ich aufwachte und mich einfach nur beschissen fühlte. Ich meldete mich dann krank, denn so könnte ich eh nicht trainieren oder spielen. Meistens vergrub ich mich in meinem Bett und versank in selbst Mitleid.

Doch seit dem Tag, an dem Paulo mich so gefunden hatte, kam er nach dem Training immer zu mir, wenn ich nicht bei Training war, nur um sicher zugehen, dass ich weitestgehend klar kam.

Das tat ich zwar nicht, doch dann bleib er einfach bei mir. Leistete mir Gesellschaft und lenkte mich einfach ab, oder er hörte mir zu, wenn ich von James erzählte und von ihm schwärmte.

Doch jetzt gerade in diesem Moment, wo ich James mehr vermisste als je zuvor, stand er dort mit Oriana und küsste sie. Er küsste seine Freundin genau wie alle anderen im Team, die eine Beziehung hatten. Alle außer mir.

Ich sehnte mich so sehr nach James, wollte ihn endlich wieder bei mir wissen, ihn umarmen, ihn küssen, seine Lippen auf meinen spüren und meine Nase in seinen Haaren vergraben können. Ich wollte ihn wieder bei mir spüren und wissen, dass die Liebe meines Lebens bei mir war.

Ich hatte schon oft überlegt einfach nach München zu wechsel, denn ich war mir sicher, dass sie mich dort nehmen würde, wenn ich um einen Vertrag bitten würde, doch die Bundesliga war einfach keine Liga für Spieler wie mich oder Neymar zum Beispiel.

Dann hatte ich James vorgeschlagen, ihn bei den Vorgesetzten von Juve vorzuschlagen, doch das wollte mein Freund wiederum nicht. Er wollte kein Angebot von einem Verein, der es ihm nur machte, weil er dachte, dass ihr wichtigster Spieler sonst bald wechseln würde, wenn er nicht den Spieler an seine Seite bekam, den er wollte.

Ich verstand ihn ja, aber ich kam einfach unfassbar schlecht mit dieser Entfernung klar. Ich stand dort neben dem Bus  wie bestellt und nicht abgeholt und wartete, dass mir irgendwer sagte, dass ich gehen durfte.

Ich starrte auf meine Kollegen und spürte wie sich der Schmerz in meiner Brust immer weiter ausbreitete, ich musste hier weg. Ich sah mich nach unserem Trainer um und ging schnell zu ihm "Kann ich schon gehen?", wollte ich wissen.

Er sah mich überrascht an "Wieso denn das? Eigentlich wollte ich noch ein paar abschließende Worte zu der Saison sagen", erwiderte er und machte mir so deutlich, dass es nicht so toll finden würde, wenn ich jetzt abhauen würde.

"Mir geht es nicht wirklich gut, kann ich bitte trotzdem gehen?", bat ich ihn weiter. Ergeben seufzte er und  nickte dann "Na gut, ich wünsche dir dann schon mal eine schöne Sommerpause, es hat wirklich Spaß gemacht mit dir zusammen zu arbeiten, auch wenn wir uns nächste Saison nicht mehr sehen werden. Machs gut Cristiano", verabschiedete er sch.

Als Antwort zog ich ihn in eine kurze Umarmung "Ich bin mir sicher, dass du den richtigen Verein finden wirst, du bist ein guter Trainer", verabschiedete auch ich mich von ihm. Dann drehte ich mich um und ging kurz auf Paulo zu.

Er hatte sich mittlerweile von Oriana gelöst und sah mich auf ihn zu kommen "Alles okay Cris?", wollte er wissen. Ich sah kurz zu Oriana und schenkte ihr ein kurzes Lächeln. Sie war nett und passt zu Paulo, ich mochte sie. Sie machte Paulo glücklich und tat ihm gut.

"Ich gehe nach Hause, ich kann mir das hier nicht länger ansehen", teilte ich ihm mit und deutete dabei auf die ganzen Pärchen um uns herum. Paulo verstand und nickte "Ich komme nachdem vorbei", teilte er mir mit.

Ich schüttelte den Kopf "Nein, alles gut. Ich weiß das du mit ihr in den Urlaub willst, macht euch einen schönen Urlaub", lehnte ich ab. Paulo hatte mir erzählt, dass er und Oriana heute noch in den Urlaub fliegen wollte und ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er noch Koffer packen musste. Ich wollte ihm keinen Stress machen, nur weil er noch zu mi kommen wollte, weil ich nicht mit der Entfernung zu James klar kam.

Kurze Zeit später kam ich Zuhause an. Ich fuhr mein Auto in die Garage und stieg aus. Drinnen ging ich ohne Umstände ins Wohnzimmer und kuschelte mich unter eine Wolldecke. Dann nahm ich mein Handy raus und begann durch meine Apps zu scrollen.

Ich wollte eigentlich verhindern, dass ich in meiner Galerie landete und die ganzen Bilder vin mir und James sah, doch an diesem Vorhaben scheiterte ich kläglich und so kam es wie es kommen musste.

Ich lag alleine auf dem Sofa in meiner Wohnung, versank in Selbstmitleid und ließ immer mal wieder eine einzelne Träne ihren Weg aus meinen Augen finden.

Ich wusste ganz genau das es mir nicht gut tat mir diese ganzen Bilder anzugucken, die Instastorys von allen Spielern bei Bayern zu stalken in der Hoffnung das in irgendeiner James vor kam und mir alte Nachrichten durch zu lesen, während ich auf einen neue wartete.

Ich leibte diesen Jungen und ihn nicht in meiner Nähe zu wissen, brachte mich fast um. Mein Blick fiel auf die Alkoholflaschen, welche eigentlich nur aus Deko Zwecken im Regal standen und wieder mal war ich kurz davor einfach eine zu nehmen und mich voll laufen zu lassen.

Doch ich hatte mir mal geschworen, dass ich keinen Alkohol trank, ich wollte meinem Körper keinen Schaden zufügen und das würde ich definitiv tun, würde ich jetzt nach all den Jahren einfach wieder Alkohol trinken.

Frustriert schaltete ich mein Handy aus und ließ es zwischen meinen Armen auf dem Sofa liegen, dann spürte ich wie ich immer müder wurde und mir schließlich die Augen zufielen.

Ich hatte einen unruhigen Schlaf und wurde schließlich durch Finger geweckt, die durch meine Haare fuhren. Langsam öffnete ich meine Augen und brauchte ein paar Sekunden, bis ich realisierte, dass James vor mir stand.

Sofort saß ich Kerzen gerade da und fiel meinem Freund um den Hals. Ich vergrub mein Gesicht in James Hals und musste mich zusammen reisen nicht schon wieder Tränen zu vergießen, nur das es dieses mal Freudentränen wären.

Ich atmete den vertrauten und heimischen Geruch ein und spürte wie sich doch eine einzelne Träne löste. Ich drückte mich etwas von James weg und nahm sein Gesicht in meine Hände, dann legte ich meine Lippen sanft und fordernd zugleich auf seine.

James erwiderte den Kuss und ließ es zu, dass ich ihn zu mir auf das Sofa zog. Ich brauchte seine Nähe einfach und konnte nicht länger warten. Ich brauchte ihn so nahe bei mir wie es möglich war und so kam es, dass wir zehn Minuten später nackt neben einander auf dem Sofa lagen und er seinen Kopf auf meiner Brust gebettet hatte.

Ich strich ihm durch die Haare und verteilte immer wieder glücklich ein paar Küsse auf diesen "Was machst du eigentlich hier?", wollte ich schließlich wissen. Ich war froh das er hier war und deswegen war es mir erstmal auch egal gewesen weshalb James plötzlich in meinem Wohnzimmer stand, aber langsam fing mein Gehirn wieder an normal zu funktionieren und so stellte sich mir diese Frage.

"Paulo hat mich angeschrieben und mir gesagt, dass du mich hier brauchst", erklärte er "Damit hatte er dann wohl recht", gab ich zurück und legte meine Arme fester um den Körper auf mir. James sah zu mir hoch "Ich liebe dich Cariño", teilte er mich mit. Ich lächelte glücklich und gab zurück "Ich dich auch"

...

Ich hoffe es hat euch gefallen, den Fakt das James irgendwann wieder gehen muss ignorieren wir einfach.
Vielen Dank an dich HadesMaedchen das du diesen Os hochlädst. Ich liebe dich Baby❤️

Kommentar von HadesMaedchen
Also erstens sehe ich das Ende definitiv nicht ein. Ich liebe Cris und ich sehe nicht ein, dass James sich gleich wieder verpisst und es Cris dann wieder scheiße geht. Aber ich sehe auch nicht ein, dass James bei Juve bleibt. Also wirst du wohl (weil du mich liebst) eine Fortsetzung schreiben in der Beide Situationen nicht geschehen. <3