Ramos x Isco
Entspannt saß ich auf der Couch bei meinen Eltern und unterhielt mich mit ihnen. Ich war für ein paar Tage bei ihnen zu Besuch. Wir unterhielten uns, während im Hintergrund Nachrichten liefen. Ich hörte dem Sprecher nur halb zu, da mein Vater gerade von seinen Urlaubsplänen für das nächste Jahr sprach. Als das Wort "Unwetter", fiel, richtete ich meine Aufmerksamkeit allerdings zu hundert Prozent auf den Bildschirm. "In Madrid herrschen überraschend schwere Stürme. Sie beinhalten Gewitter, starke Regenfälle und Stürme mit Windstärke sieben bis acht. Wir bitten jeden im Haus zu bleiben und zu warten, bis sich das Wetter wieder gebessert hat", der Nachrichtensprecher erzählte noch mehr, allerdings hörte ich nicht mehr länger zu, sondern sprang vom Sofa auf. "Es tut mir echt Leid, aber ich muss nach Madrid", erklärte ich meiner Familie und umarmte alle kurz. Dann stürmte ich auch schon aus dem Haus raus und fuhr so schnell wie ich irgendwie konnte nach Hause. Sergio war in unserem gemeinsamen Haus geblieben, während ich weg war. Das Problem war jetzt aber, dass er eine panische Angst vor Gewittern hatte. Er bekam jedes Mal Panikattacken, wenn es auch nur donnerte, geschweige dann blitzte. Durch die Nachrichten hatte ich erfahren, dass es in Madrid, also bei ihm gerade gewitterte. Ich konnte mir ganz genau vorstellen, wie er bei uns Zuhause gerade in eine Ecke gedrückt saß. Er wird wahrscheinlich die Beine angezogen haben und hemmungslos weinen, wahrscheinlich schreit er und sobald jemand in seine Nähe kommt, wird er wild um sich schlagen und treten. Ich hatte ihn schon mehrfach so erlebt und ich wusste, wie schlimm das für ihn werden konnte. Ich fuhr immer schneller und war mir sicher, dass ich die Geschwindigkeitsbegrenzung nach allen Regeln der Kunst überschritten hatte. Allerdings konnte ich mich jetzt auch nicht an so etwas belangloses wie Verkehrsregeln halten. Sobald ich endlich nach Madrid rein fuhr, beschleunigte ich noch einmal kurz und parkte dann so schnell wie möglich im strömenden Regen auf unserer Ausfahrt. Gerade als ich ausstieg, blitzte es auch schon. Keine Minute später kam der dazu gehörige Donner. Ich schlug die Autotür zu und rannte zur Haustür. Ich wusste, dass Sergio nicht in der Lage war mir jetzt die Tür zu öffnete, weshalb ich gar nicht erst klingelte. Ich kramte meinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss hektisch die Tür auf. Drinnen schmiss ich sie wieder ins Schloss und machte mich auf den Weg durch das Haus. Er musste hier ja irgendwo sein. Durch die Fenster nahm ich den nächsten Blitz wahr. Sofort ertönte ein spitzer Schrei von oben. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte die Treppe hoch. Im Schlafzimmer fand ich ihn dann. Er saß unter dem Fester gekauert da und weinte laut. Bei dem nächsten Donner, welcher in der Sekunde ertönte, als ich den Raum betrat, schrie er wieder und weinte bloß noch mehr. Ich konnte deutlich sehen, wie sehr er zitterte. Schnellen Schrittes lief ich die letzten paar Meter und kniete mich dann zu ihm runter. "Hey Baby, alles ist gut. Ich bin hier, keine Sorge", fing ich an auf ihn ein zureden. Wie schon erwartet ging er nicht darauf ein, sondern fing an wie wild um sich zu schlagen und zu schreien. Es war kein bestimmtes Wort das er schrie, viel mehr war es ein Schrei, der all die Angst und Panik in ihm verkörpert. Seine Hand landete in meinem Gesicht. Ich wusste das er es nicht mit Absicht gemacht hatte, er wusste nicht mehr was er tat, alles was er wollte, war das es aufhörte. Trotzdem hatte er einen ziemlich festen Schlag, sodass mein Wange brannte und kribbelte. Ich konnte mir denken, dass es einen roten Handabdruck geben würde. Schnell fing ich mich wieder und versuchte seine Handgelenke zu greifen, jedoch fing er dabei bloß an auch um sich zu treten. Wie sollte es anders sein, traf er mich volle Kanne am Auge. Kurz hielt ich inne und versuchte meine Sicht wieder etwas klarer werden zu lassen. Sobald ich wieder relativ deutlich sah, griff ich erneut nach seinen Handgelenken, dieses Mal aber entschieden bestimmender und drückte sie an die Wand hinter ihm. Dann versuchte ich Augenkontakt herzustellen, damit er mich endlich erkannte. Ich wusste, dass er mich nie verletzten würde und das er es nur aus seiner Panik heraus getan hatte, deswegen nahm ich es ihm auch nicht weiter übel, allerdings musste er langsam merken, dass ich es war, sonst würde er mich hier noch komplett verprügeln. "Sieh mich an Sergio", verlangte ich und wartete, bis seine panisch hin und her zuckenden Augen meine fanden. Sofort erkannte er mich und ich ließ seine Arme wieder los. "Isco" schluchzte er augenblicklich. Schnell öffnete ich meine Arme und ließ ihn in diesen Zuflucht suchen. Währenddessen brach der nächste Blitz über uns hinein. Sergio zuckte in meinen Armen zusammen und presste sich näher an mich. Ich wusste, dass ich jetzt nichts mehr machen konnte, damit er weniger Angst hatte, alles was ich machen konnte, war ihn halten und für ihn da sein. Sergio begann wieder zu weinen und schluchzte unkontrolliert in meinen Pulli, welcher wegen dem Regen draußen noch klitschnass war. Allerdings hatte ich jetzt keine Chance mehr ihn aus- und einen neuen anzuziehen, dafür müsste ich Sergio los lassen und das würde dieser nicht zulassen. Ich strich also einfach nur so über seinen Hinterkopf und drückte ihm immer mal wieder einen Kuss auf die Wange "Alles wird gut Schatz, ich bin ja jetzt hier, ganz ruhig", flüsterte ich ihm trotz des lauten Regen ins Ohr. Sobald er sich nur noch weinend an mich drückte, konnte ich ihn hoch heben und zu dem großen Bett tragen. Dort ließ ich ihn runter, wie schon erwartet ließ er nicht los, sondern krallte sich in meinen Pulli. Anscheinend war es ihm ziemlich egal, dass dieser nass und kalt war, denn sobald ich richtig lag, kuschelte er sich wieder näher an mich. Ich spürte nach wie vor das pochen an meinem Auge und das brennen an meiner Wange, jedoch war Sergio jetzt einfach wichtiger. Ich strich über seine Haare und murmelte leise beruhigende Worte in sein Ohr. Ich wollte, dass der einschlief, damit das Gewitter nicht mehr so schlimm war für ihn. Tatsächlich zuckte er bei einigen Blitzen und dem einen oder anderen Donner noch zusammen, allerdings schlief er schließlich ein. Ich küsste seine Haare und schloss dann ebenfalls die Augen. Kurz darauf war auch ich eingeschlafen und wachte erst einige Stunden später wieder auf. Verwirrt sah ich an meiner Seite runter, wo gestern noch Sergio lag. Jetzt war sie einfach nur leer. Ich vernahm ein leises "Isco?", sofort sah ich ihn die Richtung aus der die Stimme kam und fand die Augen meines Freundes. "Hey, was ist los? Komm kuscheln", forderte ich ihn auf. Er ging nicht weiter darauf ein, sondern fragte unsicher "War ich das?" dabei deutete er auch mein Gesicht. Ich ahnte was er dort sah, jedoch stand ich trotzdem auf und ging zum Badezimmerspiegel. Ich hatte, wie schon erwartet, einen roten Abdruck auf meiner Wange und ein blaues Auge, welches deutlich geschwollen war. Ich seufzte und strich etwas drüber. Ich zwang mich dazu nicht zurück zu zucken, als ein stechender Schmerz durch mein Gesicht fuhr. Ich wusste, dass Sergio mir ins Bad gefolgt war und wenn ich jetzt zurück zucken würde, dann würde er sich noch mehr Vorwürfe machen als eh schon. "Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht", richtete ich mich an meinen Freund. "Isco, du hast ein blaues, dickes Auge und einen deutlichen Handabdruck auf der Wange, andere würden das Häusliche Gewalt nennen. Also erzähl mir bitte nicht, dass das nicht so schlimm ist wie es aussieht. Ich habe dich verletzt und das ist nun einmal Häusliche Gewalt. Ich habe schon Glück, wenn du ich deswegen nicht anzeigst", sagte er mit nieder geschlagener Stimme. Erschrocken ging ich auf ihn zu. Er stand im Türrahmen und sah mich mehr als Schuldbewusst an. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände "Ich werde dich ganz bestimmt nicht anzeigen. Du warst in Panik und das wusste ich. Ich hätte genauso gut nichts machen können und dich alleine lassen. Ich wusste welche Reaktion deinerseits mich erwartet und habe mich trotzdem dazu entschieden zu dir zu gehen und gefahrzulaufen getreten oder geschlagen zu werden. Ich bin trotzdem zu dir gegangen, weil du mein Freund bist und Panische Angst hattest. Ich werde dich also ganz sicher nicht anzeigen, sondern warten bis das ganze wieder weg ist und weiterhin mit dir zusammen sein. Ich liebe sich und daran wird ein blaues Auge und eine rote Wange auch nichts ändern. Also küss mich jetzt endlich und vergiss, was gestern Nacht passiert ist", damit wartete ich bis er seine Lippen tatsächlich auf meine legte und mich zärtlich küsste "Ich liebe dich auch", gab er leise zurück. Ich lächelte ihn an und ging dann mit ihm zusammen zurück ins Schlafzimmer, wo ich mir endlich einen anderen Pulli anzog. Dann machten wir uns auf den Weg nach unten, wo Sergio darauf bestand, dass ich mir ein Kühlpack ans Auge tat. Ich folgte seiner Anweisung und frühstückte dann mit ihm.
...
Die Idee hätte wahrscheinlich zu einem anderen Pair besser gepasst, aber irgendwie wollte ich etwas mit Ramos schreiben und meine Alternativen waren auch nicht wirklich besser, also ist es das Pair geworden. Außerdem wollte ich nicht unbedingt das Klischee erfüllen, dass Sergio immer ein "Badboy" sein muss und so, deswegen habe ich mich auch dazu entschieden, dass er der ist, der Angst hat und nicht Isco :)
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top