Ramos x Asensio
>>See I wanna stay the whole night
I wanna lay with you 'til the sun's up
I wanna let you inside
Oh, heaven knows I've tried<<
Lächelnd öffnete mir Marco die Tür. Auch auf meinen Lippen bildete sich ein sanftes Lächeln, als ich ihn sah. "Komm rein", war alles was er sagte. Ich folgte seiner Aufforderung und trat in seinen hellen Flur. Ich war schon so oft hier. Tatsächlich verband ich verhältnismäßig viele Erinnerungen mit diesen hellen Wänden. Dafür, dass es ein Flur war, war hier schon verdammt viel passiert. Schon oft waren diese Wände das letzte, was ich nach einem Streit sah. Schon oft waren wir hier über einander hergefallen. So oft hatte ich Marco gegen die Wände gedrückt oder auf die Kommode gesetzt, um ihn nicht tragen zu müssen. Schon mehrfach, war die Hand seiner Schwester hier auf meine Wange gelandet. Sie verstand nicht, was ich und ihr Bruder hatten. Sie verstand nicht was wir dabei fühlten und sah nur die Folgen. Scheinbar hatte Marco schon ein paar Mal unter Tränen bei ihr angerufen, oft war wohl ich Schuld. Ich wusste, dass ich Marco mit meinem Verhalten verletzte, allerdings wusste er vorher wo rauf er sich ein ließ. Ich habe ihn gewarnt, ich habe ihm gesagt, dass es keine Beziehung sein würde. Was wir hatten basierte auf Gefühlen, ja. Solange ich hier war, waren wir wie ein Paar, wie tauschten Zärtlichkeiten aus, sorgten uns um den anderen und hatten Sex. Er war definitiv keine schnelle Nummer für mich. Auch das hatte ich ihm gesagt, er wusste woran er bei mir war, als er dem ganzen hier zugestimmt hatte. Er war mir wichtig und solange ich hinter den schützenden Mauern seines Hauses war, liebte ich ihn, wie nichts anderes. Doch sobald ich schutzlos und der Realität ausgeliefert war, unterdrückte ich diese Gefühle. Ich konnte ihn in der Realität nicht lieben, dass wusste ich. Ich hatte von Anfang an mit offenen Karten gespielt. Er wusste, dass ich eine Frau und Kinder hatte. Er wusste, dass ich mich nicht scheiden lassen würde. Zusammen hatten wir uns eine Art Safe-Word überlegt. Er sollte es sagen, wenn er es nicht mehr aus hielt. Wenn ihn diese Beziehung zu sehr belasten und kaputt machen würde, dann konnte er zu seinem eigenen Schutz dieses Wort benutzen. Das wusste er, ich würde auf der Stelle aufhören und ihn in Ruhe lassen. Denn ich liebte ihn, ich wollte das es ihm gut ging und wenn er mit dieser komischen Beziehung nicht klar kam, dann könnte ich das verstehen und würde ohne zu zögern Rücksicht nehmen. Viele würden ihn wahrscheinlich als Affäre bezeichnen und wahrscheinlich war er das auch, aber mit bedeutete er deutlich mehr, als es eine Affäre tun sollte. "Sese, kommst du?", ertönte seine Stimme. Ich sah zu ihm und stellte fest, dass er schon im Türrahmen zum Wohnzimmer stand. Ich nickte und folgte ihm. Ich liebte sein Haus. Hier konnte ich fliehen, ich konnte hier immer zurück in meine eigene kleine Welt flüchten und genau das liebte ich so. Marco hatte sich auf dem Sofa niedergelassen und sah mich jetzt mit ausgebreiteten Armen an. Ich wusste ganz genau was er wollte, er wollte kuscheln. Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht, welches bis zu meinen Augen reichte. Vorsichtig, um ihm nicht weh zu tun, ließ ich mich zwischen seinen Beinen nieder und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sofort legten sich seine Arme liebevoll um mich und begannen über meine leicht verspannten Schultern zu streichen. Das war eine weitere Sache, die ich an ihm und dieser Realität liebte. Ich musste nicht der unnahbare, selbstsichere und starke Sergio Ramos sein. Meine Frau zum Beispiel, wollte immer, dass ich sie beschüzte und sie in den Arm nahm und so weiter. Marco hingegen war ganz anders, meistens war er es, der mich in den Arm nahm und für mich da war. Es war schön jemanden zu haben, der für einen da war. Jemand, bei dem ich das Gefühl hatte ihm wichtig zu sein, dass hatte ich bei meiner Frau noch nie. Ich konnte ja verstehen, dass sie beschützt werden wollte, allerdings würde ich Marco auch ohne zu zögern beschützen. Ich kuschelte mich entspannt etwas näher an die Brust meines Freundes oder was auch immer er war. "Sese?", kam es irgendwann leise von Marco "Ja?", gab ich ihm das Zeichen, dass er weiter reden sollte. "Liebst du sie?", ich wusste, dass das ein längeres Gespräch werden würde und setzte mich auf. Marco sah mich ausdruckslos an. "Nein, tue ich nicht. Ich gehöre nicht zu den Personen, die mehrere Menschen gleichzeitig lieben können. Ich liebe nur dich", erklärte ich ihm. Marco schien meinen Worten glauben zu schenken, dennoch nahmen seine Augen einen verletzten Ausdruck an. "Warum trennst du sich dann nicht von ihr?", fragte er weiter. Ich hörte die Tränen in seiner Stimme und wusste wie verletzt er war. Allerdings wusste ich auch, dass ich es ihm erklären musste, würde ich ihn jetzt in den Arm nehmen, dann müssten wir dieses Gespräch trotzdem führen, nur halt wann anders. "Marco, Baby. Bitte verstehe doch, dass ich nur dich liebe. Ich habe sie Mal geliebt, sonst hätte ich sie nie geheiratet. Ich habe es getan und habe nun einmal auch Kinder mit ihr. Weißt du, ich finde wenn man sich dazu entscheidet mit einer Person Kinder zu haben, dann nimmt man eine Verpflichtung an. Ich habe die Ansicht, dass die Kinder wichtiger sind als ihre Eltern. Ich liebe meine Kinder, dass weißt du. Ich möchte, dass die beiden mit ihren Eltern aufwachsen. Es ist nun einmal so, dass eine Trennung die Kinder unheimlich belastet. Ich denke nicht, dass Eltern irgendein Recht dazu haben diese Belastung ihren Kindern zu zumuten. Also denk bitte immer daran, dass ich nicht wegen ihr noch mit ihr verheiratet bin, ich bin wegen meinen Kindern nicht von ihr geschieden. Das hat weder etwas mit ihr, noch mit dir zu tun. Meine Kinder sind der einzige Grund, bitte verstehe das. Es gibt nichts, was mir wichtiger ist, als das Wohlergehen meiner Liebsten und wenn ich dafür mit ihr zusammen sein muss, damit es meinen Kindern gut geht, dann kann ich damit klar kommen", versuchte ich ihm mein Handeln zu erklären. Marco sah mich fassungslos an. Er schüttelte den Kopf, holte aus und gab mir eine saftige Backpfeife. Mein Kopf flog zur Seite und es dauerte etwas, bis ich wieder ganz da war. Doch sobald ich soweit war, drehte ich meinen Kopf zurück zu meinem Freund, welcher mich sauer an sah. "Du bist ein unfassbar großes Arschloch", zischte er, dann stürmte er an mir vorbei nach oben in sein Schlafzimmer. Ich blieb unten im Wohnzimmer, bis ich oben die Tür knallen hörte. Meine Hand wanderte wie von selbst an meine Wange. Marco hatte definitiv einen harten Schlag drauf. Allerdings wusste ich, dass ich es verdient hatte. Ich wusste, dass es ihn unheimlich verletzte, dass ich mich nicht scheiden ließ und gerade hatte ich ihm mitgeteilt, dass ich das auch nie tun würde. Irgendwo konnte ich nachvollziehen, dass er sauer und verletzt war. Ich lehnte mein Stirn gegen die Wohnzimmerwand, zwischen meine Arme. Ich hatte es versucht, ich hatte wirklich versucht ein besserer Mensch zu sein. Ich hatte versucht meine Frau nicht zu betrügen, kein Doppelleben zu führen, nicht jeden anzulügen, dass ich nicht schwul war und vor allem hatte ich versucht mich von meiner Frau zu trennen. Ich hatte es schon so oft versucht, ich wollte Marco nie so verletzen und doch hatte ich es getan. Immer wollte ich endlich reinen Tisch machen, ich wollte nicht, dass meine Frau betrogen wurde, dass hatte sie nicht verdient, ich wollte nicht, dass meine Kinder in einer falschen Ehe aufwuchsen, auch das hatten sie nicht verdient. Doch im Endeffekt war ich zu feige. Ich hatte mich nicht getraut, ich wollte nicht in die verletzten Gesichter meiner Liebsten sehen, wenn ich ihnen beichtete, dass sie Teil einer Lüge waren, Teil meiner Lüge. Ich hatte es wirklich oft versucht, doch ich war gescheitert. Wenn ich sterben würde, dann wüsste wenigstens der Himmel, dass ich es versucht hatte. Ich hatte versucht ein guter Mensch zu sein und somit in den Himmel zu kommen. Doch ich war gescheitert, ich hatte es nicht geschafft und ich war mir sicher, dass ich nie im Himmel landen würde. Dafür hatte ich schon zu viele Fehler gemacht und schaffte es einfach nicht, diese wieder auszubügeln. Ich war ein schlechter Mensch, diese Erkenntnis hatte ich schon vor langer Zeit. Trotzdem wollte ich versuchen, zumindest einen Teil meines Lebens wieder besser werden zu lassen. Ich löste mich von der Wand und machte mich auf den Weg nach oben. Wenn ich es schon nicht schaffte ein guter Mensch zu sein, dann konnte ich doch wenigstens versuchen einen Teil meines Lebens gut zu machen. Ganz sanft und zaghaft klopfte ich an der Tür, hinter ihr hörte ich Geräusche, die mir verrieten, dass Marco weinte. Ich drückte vorsichtig die Klinke runter und sah mich um. In dem großen Doppelbett, lag mein Freund. Er hatte sein Gesicht in seinem Kissen vergraben und schluchzte immer wieder auf. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als ich ihn so am Ende sah. Leise ging ich zu ihm und setzte mich neben ihn an die Bettkante. Marco schien meine Anwesenheit zu spüren, denn er sah aus verweinten Augen zu mir auf. Seine Wangen waren nass und die Stelle des Kissens, wo sein Gesicht lag, war durch seine Tränen dunkler geworden. Ich sah ihn aus reuevollen Augen an. Es tat mir unfassbar Leid, ihm die letzte Hoffnung genommen zu haben, irgendwann mal kein Doppelleben mehr zu führen. Marco brauchte scheinbar nicht mehr als einen Bände sprechenden Blick, denn er schluchzte erneut auf und kam dann zu mir gekrochen. Ich breitete meine Arme für ihn aus und ließ ihn sich in diese kuscheln. Marco legte seinen Kopf auf meine Schulter, während ich ihn hielt und über seinen Rücken strich. "Auch wenn du ein Arschloch bist und wahrscheinlich keine Liebe verdient hast. Ich liebe dich und ich kann mir absolut nicht erklären wieso, doch ich wusste worauf ich mich einlasse und muss jetzt auch damit klar kommen. Ich liebe dich und das wird sich so schnell auch nicht ändern du Idiot", damit legte er seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss nur zu gerne.
...
Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne etwas Feedback da, bis Dienstag :)
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