Meyer x Goretzka [1/2]

Malle019
Ich fühlte mich verdammt einsam. Ich lag völlig alleine ein einem viel zu großen Bett. Leon war in Deutschland und somit definitiv nicht bei mir im Bett. Das war auch schwer möglich, immerhin hatten wir gerade beide eine Phase, in der wir ein Spiel nach dem anderen hatten und somit keine Zeit uns gegenseitig zu besuchen. Damals, als wir uns entschieden hatten die Vereine zu wechseln, hatten wir uns gegenseitig versprochen, dass sich nichts an der Beziehung ändern würde, doch dass war gelogen. Ich hätte damit rechnen müssen. Wie sollte über so viele Kilometer Entfernung auch alles gleich bleiben? Ich liebte Leon noch genauso, keine Frage und ich wusste, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte, aber die Beziehung war anders. Deswegen fühlte ich mich auch so verdammt einsam. Ich war es nun mal gewohnt, neben ihm ein zu schlafen. Ich war es gewohnt seine Körperwärme zu spüren, ich war es gewohnt ihn im Arm zuhalten, oder anders rum. Doch das war jetzt nicht mehr so. Jetzt lag ich hier mit Tränen in den Augen, weil ich ihn gerade verdammt stark vermisste und ihn um alles in der Welt im Arm halten würde.

Ich hatte mein Kissen genommen und mich an es gekuschelt. Es war angenehm war und simulierte Leons Körperwärme relativ gut. Meine Arme hatte ich um es geschlungen und drückte es näher an mich, wie ich es bei Leon auch immer tat. Mein Gesicht drückte ich in das Kissen, als wäre es Leons Nacken. Aus Reflex, legte ich die Decke behutsam über es und erwischte mich dabei einen kleinen Kuss in das Kissen zu hauchen. Wieder merkte ich, wie sehr ich ihn eigentlich vermisste. Es war schon soweit, dass ich ein Kissen küsste, anstelle seines Nackens. Wieder lief mir eine stumme Träne über die Wange. Ich brauchte mein Freund in meiner Nähe. Ich kam ganz offensichtlich nicht mit dieser Fernbeziehung zu recht. Mir entwich ein leises Wimmern.

Ich erinnerte mich an Leons Worte bei unserem Abschied "Du kannst mich immer anrufen, egal wann, egal wo. Wenn es dir schlecht geht, dann werde ich da sein." Sofort griff ich nach meinem Handy und suchte seinen Kontakt raus. Immer wieder verschwomm meine Sicht und immer wieder musste ich mich zusammen reißen nicht komplett in Tränen aus zu brechen. Ich wusste, dass es spätestens beim Klang seiner Stimme zu spät war und ich hemmungslos weinen würde. Ich hatte es geschafft ihn anzurufen und hielt mein Handy jetzt so, dass er mich und ich ihn sehen würde. Mir lief eine weitere Träne aus dem Auge, während ich dachte 'bitte nimm an, ich brauche dich gerade.' Ich schaute auf die Uhr, bei ihm war es 02:03 Uhr in der Nacht. Wahrscheinlich schlief er. Ich wollte gerade auflegen, als sein Bild auf den Bildschirm erschien. Seine Augen waren noch geschwollen, und seine Haare zerzaust. Er hatte definitiv geschlafen. "Alles okay Max?" Kam es sofort von ihm. Seine Stimme war rau. Bei dem zusammen Spiel von seinem Bild und seiner Stimme, konnte ich mich nicht länger zurück halten und brach komplett in Tränen aus. Ich hielt einfach nur mein Handy und weinte. Immer wieder schluchtzte ich laut auf.

Leon schien sichtlich überfordert damit, mitten in der Nacht von seinem Freund angerufen zu werden und diesen dann in Tränen ausbrechend auf dem Handy zu sehen. "Hey, hey Schatz. Beruhige dich, ich bin ja da. Ich bin hier. Alles wird gut. Ganz ruhig." Redete er auf mich ein. "Was ist denn los Baby?" Fragte er sanft und besorgt. Ich schluchtzte einmal laut auf. "Ich vermisse dich so." Brachte ich zwischen zwei Schluchtzern heraus. "Och Kleiner, warum sagst du das denn nicht früher?" Ich sah ihn bloß an. "Okay, hör zu süßer. Ich melde mich von Training ab und komme zu dir. Dann nehme ich dich in den Arm, und bleibe solange ich kann bei dir. Wir finden eine Lösung, versprochen." Kam es sachlich von ihm. Ich sah ihn an "Du.. Du kommst?" Schluchzte ich auf.

Meine Tränen hatten sich mittlerweile beruhigt und mir entwich nur immer wieder ein schluchzen. Leon schien ziemlich erleichtert, dass ich nicht mehr weinte. "Ja, ich wusste nicht wie schlecht es dir damit geht, aber jetzt komme ich. Was vermisst du denn am meisten?" Kam es sanft von ihm. Ich schluchzte noch einmal auf, ehe ich begann ihm zu erklären, was mich so fertig machte. "Abends, ist das Bett immer so leer, du und deine Wärme und dein Geruch sind einfach nicht da, niemand nimmt mich in den Arm und redet mit mir. Morgens wenn ich auf wache, dann ist niemand da um mir auf die Stirn zu küssen, niemand der mir Kaffee macht und niemand der mich einfach nur an lächelt, wenn ich ihn an zicke, weil ich kein Morgenmensch bin. Es ist niemand da mit dem ich auf den Sofa kuscheln kann. Du fehlst einfach und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich diese Beziehung so schaffen soll." Erklärte ich ihm.

"Was auch immer passiert, wenn du mit dem Gedanken spielst, ob diese Beziehung Sinn macht, dann rufe mich bitte sofort an, damit ich dir das wieder aus reden kann. Wir schaffen das irgendwie und es ist ja nicht für immer. Wir werden ja nicht ewig Fußball spielen und sobald wir es nicht mehr tun, ziehen wir wieder zusammen, einverstanden? Bis es soweit ist, regeln wir das irgendwie anders und wenn wir uns sehen, dann holen wir all das nach, was wir einstecken mussten." "Glaubst du wirklich wir schaffen das?" Fragte ich unsicher nach. Er nickte überzeugt "Ja, dass werden wir. Ich packe jetzt schnell ein paar Sachen und bin dann in ein paar Stunden bei dir." Ich zwang mir ein Lächeln auf die Lippen und nickte ihm zu. "Ich hole dich ab, sag Bescheid, wenn du da bist." Er lächelte mich liebevoll an "Mache ich, vergiss nicht, dass ich dich liebe." Damit legte er auf und ich ließ mich ins Bett zurück fallen. Er kam her, in ein paar Stunden war die Welt für einen oder zwei Tage wieder in Ordnung. Ich wusste, dass er nicht länger bleiben konnte, doch ich würde jede einzelne Sekunde mit ihm genießen, denn ich wusste wie verdammt selten diese Momente werden würden.

Ich schloss kurz die Augen und war doch tatsächlich eingeschlafen, denn ich wurde durch sanfte Berührungen an meiner Wange wach. Kaum hatte ich die Augen aufgeschlagen, sah ich Leons Gesicht meinem näher kommen. Keine Sekunde später spürte ich seine rauen und trotzdem weichen Lippen auf meiner Stirn. Sofort schloss ich die Augen und drückte mich der Berührung etwas entgegen. Er ließ von meiner Stirn ab und legte seine Stirn an meine. Ich sah ihn kurz an, bevor ich mich ihm entgegen drückte und ihn endlich wieder küsste. Es war unser erster Kuss seit einem halben Jahr und ich war mehr als froh seine Lippen endlich wieder spüren zu dürfen.

Sobald wir uns gelöst hatten zog ich ihn näher an mich und somit auf das Bett. Sobald er lag, kuschelte ich mich an seine Brust und atmete seinen vertrauten Geruch ein. "Du bist hier." Murmelte ich leise. Er hatte seine Hand in meinen Haaren platziert und strich immer wieder durch diese. "Ja bin ich." Kam es genauso leise zurück. Ich lächelte leicht und stützte mich ab, um ihn erneut zu küssen. Er erwiderte den Kuss "Ich habe dich so vermissen." Erklärte ich ihm. Er zog mich auf sich und murmelte in meine Haare "Ich habe dich auch so unglaublich vermisst. Ich dachte nie, dass eine Fernbeziehung so schwer ist, aber wie gesagt wir werden das schaffen." Ich spürte, wie er mit seiner Nase in meinen Haaren einmal tief Luft holte und seine Arme etwas mehr um mich schlang.

Spätestens jetzt wusste ich, dass ihm diese Beziehung genauso schwer fiel und dass sie ihn ebenfalls verdammt mitnahm. Sie machte uns beide kaputt und ich konnte nur hoffen, dass wir es irgendwie schaffen werden. Ich drehte mich von ihm runter und legte mich auf den Rücken. Ohne etwas zu sagen zog ich ihn an meine Brust und strich sanft durch seine Haare. Immer wieder küsste ich seine Stirn.

Mir war bewusst, dass er damit genauso wenig umgehen konnte wie ich und deswegen hatte ich beschlossen auch für ihn dazu sein. Eine Beziehung beruhte nun mal auf Gegenseitigkeit und ich wusste, dass er mich genauso brauchte, wie ich ihn. Der Fakt, dass er die Augen geschlossen und sich an mich gekuschelt hatte, bestätigte meine Theorie bloß. Er war genauso zerbrechlich und Liebe bedürftig wie ich und ich würde alles tun um ihm diese zugeben. Ich beugte meinen Kopf zu ihm runter und küsste seine Haare. "Schlaf noch etwas, es ist erst sieben Uhr." Lächelte ich in seine Haare. Er war müde, dass wusste ich, immerhin hatte ich ihn mitten in der Nacht geweckt und er war hergekommen. Anders als ich hatte er also nicht nochmal geschlafen. Er nickte leicht und kuschelte sich noch näher an mich. Ich strich durch seine Haare und fuhr über seinen Rücken, während er langsam ins Land der Träume abdriftete.

Ich kuschelte mit ihm, während er schlief und genoss seine pure Anwesenheit. Das war es was ich gebraucht hatte. Ich brauchte das Gefühl, dass er da war. Ich brauchte das leichte Kribbeln in meinem Bauch, welches immer da war, wenn er in der Nähe war. Ich brauchte seinen Duft um mich, ich brauchte seine Wärme. Ich brauchte seinen Herzschlag und ich brauchte das Gefühl nicht alleine zu sein. Ich brauchte einfach meinen Freund. Ich wusste das wir ganz dringend etwas an der Art unserer Fernbeziehung ändern mussten. Es machte uns selbst viel zu sehr fertig, uns ein halbes Jahr lang nicht zu sehen. Wir waren beide fertig und brauchten die Anwesenheit des anderen mehr denn je.

Wir konnten ein Treffen nicht immer soweit heraus zögern, dass würden wir beide nicht lange mit machen, es würde uns kaputt machen. Wir mussten uns einfach die Zeit nehmen den anderen zu sehen und das nicht nur über einen Bildschirm. Wir mussten uns Berühren können, uns Küssen und ja verdammt, wir mussten auch mit einander schlafen. Das war einfach Fakt und mehr als nötig. Eine Fernbeziehung war nun mal nicht einfach, dass war keine Überraschung, nur wie schwer es tatsächlich war eine zu führen, war neu. Wir mussten uns besser um einander und um unsere Beziehung kümmern, dafür mussten wir uns einfach Zeit nehmen. Es konnte nicht sein, dass wir es erst merkten wenn einer nicht mehr konnte.

Ich strich durch Leons Gesicht. Er sah so unglaublich entspannt und zufrieden aus. Sanft und zärtlich küsste ich ihn. Ich spürte, wie er aufwachte und den Kuss verschlafen erwiderte. Ich vertiefte den Kuss etwas, indem ich mit meiner Zunge in seinen Mund eindrang. "Ich liebe dich." Murmelte ich zwischen durch. "Ich liebe dich auch." Kam es von Leon zurück. Ich spürte wie der Kuss immer intensiver wurde, mittlerweile war es mehr rum machen als küssen. Leon stützte sich über mich und fuhr meine Seiten lang, während ich meine Hände in seinen Haaren vergrub. Leicht zog ich an ihnen. Das war sowas von überfällig. Ich liebte diesen Mann auf jede erdenkliche Weise und ich konnte mir absolut nichts besseres vorstellen, als den Rest meines Lebens mit ihm zu verbringen. Wenn das hieß ein paar Jahre eine Fernbeziehung mit ihm führen zu müssen, dann war ich bereit diesen Preis zu zahlen.

•••

Hey, also erstmal hoffe ich natürlich das euch der os gefallen hat, ins besondere dir Malle019.

Ich wollte kurz einmal bekannt geben, dass ich es möglicherweise nicht schaffen werde jeden Tag einen os hoch zu laden. Im Moment habe ich neun Klausuren, drei Vorträge, zwei Lektüren und eine Langzeit Aufgabe. Zusätzlich bekommen wir nicht gerade wenig auf und ich weiß nicht wie ich Wattpad da noch unterbringen soll. Es wird bestimmt nicht so sein, dass ich keine os mehr hoch lade, allerdings kann es sein, dass nicht jeden Tag einer kommt, sondern alle drei Tage einer oder so. Ab Dezember gibt es ja dann den Adventskalender, da wird dann also wieder jeden Tag ein os kommen. Ich hoffe ihr versteht das🤷✌🏻

~1880 Wörter

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