Lewandowski x Piszczek

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>> "Sorry" repariert nicht alles<< [33]

Glücklich kuschelte ich mich an Roberts Körper. Endlich hatte er sich entschieden zu seinen Gefühlen zu stehen. Ewig hatte er mich mit seinem Verhalten verletzt. Wie oft hatte ich in meinem Bett gelegen und darüber nachgedacht, was ich falsch machte, obwohl es eigentlich gar nicht meine Schuld war?

Wie oft, hatte er vor meiner Tür gestanden und hatte mich aus seinen verdammten Augen angeschaut. Wie oft hatte ich nicht auf meinen Verstand gehört und wie oft um alles in der Welt war ich mit ihm im Bett gelandet, nur damit er mich den nächsten Tag im Training der Nationalmannschaft wieder "Bro", nannte?

Wie oft hatte er mich verletzt und mir das nächste Mal, wenn er etwas wollte mit seinem atemberaubenden Lächeln alles wieder gut gemacht? Wie oft war ich auf seine kleinen Schmeicheleien rein gefallen und wie oft konnte er mich ohne große Bemühungen um den kleinen Finger wickeln? Die Antwort war, zu oft.

Viel zu oft war ich auf ihn rein gefallen, viel zu oft hatte ich nicht auf mein logisches Denkvermögen gehört, sondern hatte einfach gemacht, was mein Herz wollte. Viel zu oft hatte er mich verletzt.

Heute wollte ich dem ganzen endlich ein Ende setzten. Ich hatte ihn zur Rede gestellt. Hatte mich gegen seine blauen Augen zur Wehr gesetzt. Ich hatte dem ganzen endlich ein Ende bereitet. Ich hatte ihn vor die Entscheidung gestellt. Entweder er hörte endlich auf mit mir zu spielen und begann endlich zu mir zu stehen, oder wir beendeten komplett was wir hatten.

Es hat eine ganze Weile gedauert ihn zu einer Entscheidung zu bringen und ihn davon zu überzeugen, dass der Mittelweg, den er bisher gegangen war keine Alternative mehr war. Doch schlussendlich hatte ich es geschafft. Er hatte sich für mich entschieden. Er hatte endlich begonnen zu seinen Gefühlen zu stehen und mich an seiner Seite zu akzeptieren.

Jetzt lag er neben mir im Bett und schlief bereits. Ich kuschelte mich glücklich und zufrieden an ihn und konnte endlich sagen, dass ich wohl der glücklichste Mann der Welt war. Der Mann, den ich liebte, hatte sich endlich für mich entschieden. Ich hatte keine Vorstellung, wie ich glücklicher sein könnte in diesem Moment.

Zufrieden schloss ich die Augen in dem Wissen, dass Robert nicht in den nächsten Stunden einfach wieder verschwinden würde und ich alleine mit einer leeren und kalten Bett hälfte aufwachen würde. Mit diesen Gedanken, schlief ich langsam aber sicher ein.

Stunden später wurde ich wieder wach. Ich drehte mich mit noch geschlossenen Augen um und wollte mich eigentlich an den Körper von Robert kuscheln, immerhin hatte er mir gestern Abend noch versprochen bei mir zu bleiben und nie wieder einfach so zu gehen. Doch ich wurde enttäuscht. Mal wieder.

Mein Griff ging ins Leere, dort lag niemand mehr. Ich fasste nur auf eine ordentlich gefaltete Bettdecke, welche schon längst kalt war. Robert war schon lange weg. Er war wieder gegangen. Wieder einmal hatte er nur mit mir gespielt. Wieder einmal war ich auf seine Masche reingefallen und ich könnte mich wohl kaum mehr für meine Dummheit hassen, als ich es gerade tat.

Wieso hatte ich bloß geglaubt, dass er bleiben würde? Wieso um alles in der Welt hatte ich nach all den Malen noch daran geglaubt, dass er es ernst meinen könnte mit mir? Ich wusste es nicht, ich wusste es ehrlich nicht. Das einzige was ich wusste war, dass ich ein neues Level des Schmerzes erreicht hatte.

Dieses Mal war es anders. Diese Mal hatte er mir vorher versprochen zu bleiben. Dieses Mal hatte er vorher noch in meinem Arm gelegen und geweint, weil er es nicht schaffte zu sich selber und seinen Gefühlen zu stehen. Dieses Mal hatte ich ernsthaft geglaubt, dass er bleiben könnte. Doch ich wurde enttäuscht, wie schon so oft.

Dieses Mal war es schlimmer. Ich spürte wie tief der Schmerz saß, den ich durch ihn verspürte und ich spürte auch wie enttäuscht ich eigentlich war.

Langsam rollte ich mich aus dem Bett und betrachtete die ordentlich gemachte Bett hälfte, auf der mein Freund, oder was auch immer er war eingeschlafen war. Ich spürte wie Wut in mir aufkam. Er benutzte und verarschte mich nach allen Regeln der Kunst.

Er kam immer nur dann, wenn er Sex wollte und auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, er bekam ihn jedes verdammte Mal. In meiner Wut verunstaltete ich die ordentlich gemachte Betthälfte. Ich zerwühlte die Bettdecke und schmiss das Kissen immer wieder auf das Bett, damit das was er zurück gelassen hatte endlich aufhörte so einen perfekten Anschein zu machen.

Alles was er hinter sich ließ machte den Anschein perfekt zu sein, doch das war nur Fassade, es war nichts von all dem was er hinter sich ließ perfekt und dazu gehörte jede einzelne Nacht, die er bei mir verbrachte und dann einfach verschwand. Jedes Mal sah es so aus, als wäre er nie da gewesen. Er ließ immer alles so zurück, als hätte er es nie angerührt und das war es, was mich in diesem Moment so aggressiv machte, seine perfekte Fassade.

Nachdem ich das Bett erfolgreich zerstört hatte, kam der Schmerz in mir hoch. Ich sackte auf den Boden und vergrub mein Gesicht in der zerwühlten Decke, unter welcher er einen Teil der Nacht verbracht hatte. Ich konnte seinen Geruch erkennen und sofort spürte ich wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

Wieso schaffte er es immer wieder mich so zu verarschen? War ich so ein schlechter Mensch, dass ich es nicht anders verdient hatte? Gestern hatte ich wirklich geglaubt, dass er es ernst meinen würde. Dieses eine Mal. Doch er tat es nicht, er meinte es kein Stück ernst, stattdessen hatte er wahrscheinlich gelacht, als er gegangen war und sich gefreut, dass sein Plan so perfekt aufgegangen war.

Ich hasste mich dafür, dass ich ihn so perfekt mitgespielt hatte. Ich hasste mich dafür, dass ich es Robert so verdammt leicht gemacht hatte mich zu verarschen. Wieso schaffte ich es nicht einmal auf mein Herz aufzupassen und es nicht immer an die größten Arschlöcher zu hängen.

Spät am Abend, als ich mich wieder etwas beruhigt hatte und auf der Couch saß, stieß ich im Internet auf ein Bild. Sofort blieb ich an dem Bild hängen. Ich betrachtete es eine Weile und war mir schlussendlich sicher. Dann fasste ich einen Entschluss. Wann auch immer er hier das nächste Mal auftauchen sollte, ich würde es beenden. Egal was er machen würde. Selbst wenn er mir einen Heiratsantrag machen sollte, würde ich nicht auf ihn rein fallen und dass alles endlich beenden.

Das Bild zeigte Robert, er küsste eine Frau. Es war dunkel und laut dem Artikel, war das Bild gerade mal zwanzig Minuten alt. Robert hatte seine Hände an dem Hintern der Frau und griff scheinbar ordentlich zu. Die Frau hatte ihre Hände in seinen Haaren und scheinbar gefiel den beiden der Kuss ziemlich.

Der Fakt, dass Robert mir gestern noch das Blaue vom Himmel versprochen hatte und gerade mal 24 Stunden später schon mit irgendeiner Frau rum knutschte, verletzte mich ungemein, jedoch ließ es mich auch entschlossen werden, ich würde dem ganzen bei der nächsten Gelegenheit ein Ende bereiten.

Tatsächlich dauerte es keine zwei Tage, dass Robert wieder vor meiner Tür stand. Wie immer wenn er kam, war es schon spät. "Was willst du hier?", wollte ich kalt von ihm wissen. Robert sah mich aus schuldbewussten Augen an, doch die konnte er sich klemmen, ich würde nicht noch einmal auf ihn reinfallen.

"Lukasz", hauchte er. Ich schüttelte den Kopf. "Nein, Lukasz ist jetzt nicht. Ich habe das Bild von dir und dieser Frau gesehen. Du bist wieder gegangen, du hattest mir ein paar Stunden vorher noch versprochen zu bleiben und endlich zu mir und deinen Gefühlen zu stehen. Weißt du eigentlich, wie sehr du mich damit verletzt hast?"

Robert senkte den Blick "Sorry", nuschelte er. Ich lachte rau auf "'Sorry' repariert nicht alles", damit stieß ich die Tür wieder zu und verließ den Flur. Stattdessen lief ich nach oben ins Badezimmer und beobachte von dort aus durch ein Fenster die Haustür. Robert blieb noch eine Weile dort stehen, doch dann sah er es endlich ein und drehte sich um, um zu gehen.

Er lief zu einem Auto am Straßenrand. Dort stieg die junge Frau aus, die er zuvor auf dem Bild geküsste hatte. Sie sprachen kurz. Die Frau deutete auf das Haus und Robert schüttelte den Kopf, während er mit den Schultern zuckte. Es war ihm also egal. Auch die Frau zuckte kurz mit den Schultern, dann küsste sie ihn wie auf dem Bild und zusammen stiegen sie in das Auto ein.

Ich konnte es nicht fassen, selbst wenn ich also auf ihn eingegangen wäre, er hätte mich bloß wieder verarscht. Doch komischerweise war ich nicht traurig, dass es vorbei war. Ich war viel mehr glücklich, dass ich es endlich beendet hatte. Ich hatte endlich verstanden war für ein Arschloch Robert war und war mehr als froh ihn nicht schon wieder rein gelassen zu haben. Ich spürte keine Trauer, dass er jetzt wohl nicht wieder zurück kommen würde, viel eher fühlte ich mich befreit und war mir sicher, dass richtige getan zu haben.


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