Kimmich x Ramos
lowkey-love-loki
Frustriert hörte ich mir die Rede des Trainers an. Sie hatten verloren, mal wieder. Ich wusste das die Rede noch lange nicht zu Ende war, allerdings hörten wir die in letzter Zeit öfter und ich hatte eigentlich keine Lust mir weiter irgendwelche Vorwürfe anhören zu müssen. Ich nahm also meine Tasche und verließ ohne etwas zu sagen die Kabine. Er unterbrach seine Rede mit einem "Hin setzten Kimmich, ich bin noch lange nicht fertig." Ich reagierte nicht und verließ einfach die Kabine. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir sowas leisten konnte, aber selbst wenn nicht. Jetzt war es eh zu spät. Ich lief auf den Parkplatz mit den ganzen teuren Autos, stieg in meines und machte mich auf den Weg zu mir nach Hause. Ich hätte gerade absolut nichts gegen die Anwesenheit meines Freundes ein zu wenden. Das Problem war nur, dass ich mir ausgerechnet Sergio Ramos als Freund gesucht hatte und der halt ein ziemliches Arschloch sein kann. Deshalb erzählte er mir auch gerne wie toll es bei ihm lief, wenn ich ihn eigentlich anrief, damit er mich wieder etwas aufbaute. Egal, ich würde ihn jetzt trotzdem anrufen. Vielleicht hatte er heute ja einen der äußerst seltenen Tage, an denen er der netteste Mensch der Welt war und mich auch mal aufbaute. Ich sagte meinem Auto das es ihn anrufen sollte. Sofort schaltete sich die Freisprechanlage an und es tutete. Nach dem vierten tuten ging er endlich ran. "Joshua?" Kam es besorgt von ihm. Er war besorgt, dass war schon mal ein gutes Zeichen. "Mhm." Gab ich bloss als Antwort. "Ist alles okay? Wo bist du gerade?" Heute war definitiv einer der seltenen Tage "Bin im Auto, bin von dem Gemecker ab gehauen." Gab ich kurz angebunden zurück. "Sicher das das so eine gute Idee war?" Kam es vorsichtig von ihm zurück. Ich lachte ironisch "Nein, ich bin sogar sehr sicher das es eine bescheuerte Idee war." "Wie lange brauchst du noch bis Zuhause?" "Fünf Minuten, warum?" "Nur so." Skeptisch beschloss ich nicht weiter drauf einzugehen. Ich seufzte "Tut mir leid, wenn ich dich an zicke, bei uns läuft es gerade einfach überhaupt nicht." Erklärte ich Zähne knirschend. "Schon gut, ich weiß, dass du es nicht so meinst." Ich war unglaublich erleichtert darüber, dass er heute nicht das Arschloch raus hängen ließ, denn das konnte ich gerade echt nicht auch noch gebrauchen. "Ich wünschte du wärst hier." Kam es ungewollt über meine Lippen. Ich wollte nicht, dass er wusste, wie sehr ich unter dieser Entfernung litt. Er sollte denken, dass ich damit klar kam. Er sollte denken, dass es für mich okay war, dass er in Spanien war und ich in Deutschland. Eigentlich war es aber alles andere als okay für mich. Eigentlich ging ich daran kaputt und eigentlich sollte ich mit ihm darüber reden. Mir war jedoch bewusst, dass er das nicht hören wollte und je nach Tagesstimmung, entweder Hals über Kopf wechseln oder ohne weitere Gedanken die Beziehung ab brechen würde. Das waren beides Möglichkeiten, die ich eigentlich vermeiden wollte. Ich wollte nicht ,dass er aus einem Impulse heraus Schluss machte. Ich wollte aber auch nicht, dass er seine Karriere in Madrid beendete, nur um bei mir sein zu können. Wenn er vor hatte den Verein zu verlassen, dann doch bitte aus freien Stücken und weil er denkt das es für ihn gut wäre und nicht wegen mir, weil ich mit ein paar Kilometern mehr nicht klar kam. Das wollte ich nicht. Deswegen versuchte ich meine Probleme mit der Entfernung vor ihm zu verstecken. Ich hatte mich bisher auch gut beherrschen können, sodass es von mir nichts in die Richtung gab. Gerade war aber alles so durch einander und aufgewühlt, dass ich eine Sekunde nicht darüber nachgedacht habe und einfach gesagt hatte, was ich mir so oft wünschte. Würde ich nicht gerade Auto fahren hätte ich jetzt die Augen geschlossen und gehofft das er es nicht bemerkt hatte. Leider wurde meine Hoffnung nicht erhört, sodass es kurze Zeit später von Sergio kam. "Joshua? Geht es dir so schlecht, dass ich vorbei kommen soll? Du weißt dass ich jeder Zeit komme wenn etwas ist? Du musst mir nur Bescheid sagen." Nein verdammt, es war nichts okay und ja es ging mir so schlecht, dass er vorbei kommen sollte und mich einfach in den Arm nehmen. Ich merkte wie mir langsam eine einzelne Träne der Verzweiflung über die Wange rollte. "Nein, ist nicht so schlimm." Brachte ich heraus. Ich war konzentriert darauf keine Gefühle in der Stimme zu haben, die mich verraten würden. So ganz überzeugt schien Sergio noch nicht "Wenn irgendwas ist, dann komme ich sofort zu dir ja?" "Ja ich weiß, danke." Gab ich von mir. Ich hätte ihn gerade so unglaublich gerne bei mir, ich würde gerade so unglaublich gerne in den Arm genommen werden, aber er sollte nicht wissen wie es mir mit all dem ging. Er sollte nicht wissen wie sehr mir unsere jetzige Situation im Verein ging. Er sollte nicht wissen was für Probleme mir unsere Fernbeziehung machte und er sollte nicht wissen wie sehr ich mit den Nerven und allem anderen am Ende war. Er sollte sich keine Sorgen machen. "Ich liebe dich." Kam es aus Spanien zu mir. Ich lächelte unter den Tränen, die mir schon längst über die Wangen liefen. "Ich liebe dich auch." Brachte ich heraus, ohne dass er meine Tränen in der Stimme hören konnte. Ich fuhr in meine Auffahrt und parkte mein Auto in der Garage. "Vergiss bitte nie, dass ich dich liebe mi amor." Ich nickte "Werde ich nicht." Versprach ich ihm. "Dann ist gut, ich muss auflegen Love." "Bye." Kam es noch von mir, bevor das Tuten wieder ertönte. Ich versuchte meine Tränen unter Kontrolle zu bringen, jedoch scheiterte ich kläglich, sodass ich irgendwann trotzdem Ausstieg. Schnell lief ich ins Haus und legte mich auf die Couch. Ich hatte noch von heute Morgen alles abgedunkelt, die Luft stand mittlerweile und ich sollte wahrscheinlich Mal lüften, jedoch passte das ganze gerade irgendwie ganz schön zu meiner Stimmung. Ich blieb also stumm weinend auf dem Sofa liegen. Ich dachte darüber nach, wie ich das alles regeln sollte, jedoch kam ich zu keiner richtigen Lösung. Irgendwann fing es an, an der Tür zu klingeln. Ich hatte nicht so wirklich die größte Motivation jetzt auf zustehen und wem auch immer die Tür zu öffnen. Die wichtigsten Leute wussten eh wo der Ersatz Schlüssel lag, also war das kein Problem. Ich starrte weiter stumm das Polster an und ließ den Tränen freien Lauf. Irgendwie wollten diese heute patu nicht aufhören zu fließen, weshalb ich sie einfach ließ. Sie gaben dem Schmerz in mir einen Ausdruck, auch wenn dieser dadurch nicht im Geringsten besser wurde. Er saß schon zu lange und zu tief in mir, als dass er sich so leicht in Luft auflösen würde. Ich hörte die Tür zufallen und eine Stimme einmal laut "Joshua?" Rufen. Das war eindeutig Manu, er gehörte zu den Leuten, die den Platz des Schlüssels kannten, anscheinend hatte er diesen jetzt benutzt. Ich blieb einfach still liegen und weinte weiter, das Polster anstarrend. Er schien jetzt anscheinend das Wohnzimmer gefunden zu haben, gleichzeitig sah er wohl mich, denn es entwich ihm ein erschrockener Laut. "Oh Gott, Joshua. Was ist passiert?" Kam es dann besorgt von ihm. Das war der Punkt, an dem ich einfach nicht mehr konnte und einmal laut auf schluchzte. Es brachen alle Mauern in sich zusammen, selbst die, dass ich nicht wollte das Sergio her kam. Ich wurde in seine Arme gezogen. "Ich kann einfach nicht mehr. Ich brauche Sergio so sehr, aber er ist so weit weg. Manu, ich kann das einfach nicht mehr." Weinte ich in sein Shirt. Er legte einen Arm um mich, und strich mit diesem über meinen Rücken. Ich weinte einfach immer weiter in sein Oberteil. Ich fühlte mich einfach unglaublich alleine und verloren, ich brauchte jemanden der mich geboren und zuhause in Sicherheit fühlen ließ und das konnte nun mal nur Sergio. Im Moment war ich bereit dazu Sergio zu sagen, dass ich ihn brauchte. Ich bekam ein kaltes Handy gegen mein Ohr gedrückt. Es war Manus, er schien Sergio angerufen zu haben, denn kurz darauf erklang seine Stimme "Ja?" Ich Schluchzte laut "Sergio.." kam es von mir "Josh, was ist passiert Liebling? Soll ich kommen? Was ist los? Rede bitte mit mir." Bei seiner Stimme und seinen Worten fing ich bloß noch mehr an zu weinen, sodass ich nichts mehr heraus bekam. Ich Schluchzte nur noch in das Handy. Manu nahm es mir aus der Hand. "Hey, hier ist Manu, ein guter Freund von Joshua. Er ist total am Ende. Könntest du her kommen? Er braucht dich gerade mehr als je zuvor." Die Antwort hörte ich nicht mehr, da der Lautsprecher aus war. Ich klammerte mich weiter an ihn und weinte vor mich hin. Manu hatte durch seine Anwesenheit alle Dämme gebrochen und jetzt konnte ich einfach nicht mehr aufhören all dem in mir Ausdruck zu verleihen. Die beiden schienen ihr Gespräch beendet zu haben, denn Manu hob mich vorsichtig hoch und trug mich in mein Schlafzimmer. Dort wurde ich ins Bett abgelegt. Manu setzte sich zu mir und strich immer wieder über meinen Kopf. "Ganz ruhig, Sergio kommt her. Er steigt in das nächste Flugzeug und ist dann in null Komma nichts hier. Bis er hier ist schlaf etwas ja? Wenn du wieder aufwachst ist er hier, in Ordnung." Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, aber ich brauchte es gerade das sich jemand so um mich kümmerte. Ich brauchte es gerade das jemand mein Alter vergas und so tat, als wäre ich fünf und man mir sagen müsste, dass man noch einmal schlafen müsste, bis Weihnachten war. Ich schloss meine Augen und drückte mich der streichelnden Bewegung an meinen Haaren entgegen. Ich schaffte es tatsächlich ein zu schlafen, auch wenn es kein besonders ruhiger Schlaf war.
Als ich am nächsten Morgen beziehungsweise später am Tag auf wachte hatten sich zwei starke Arme um mich geschlungen. Ein warmer Körper drückte sich von hinten gegen mich. Den Geruch, der von der Person aus ging, würde ich unter tausenden erkennen. Er gehörte Sergio. Ich drehte mich schnell um und drückte mich sofort an ihn. Er war hier. Er war her gekommen, weil ich ihn brauchte. Bei dem Gedanken kamen mir schon wieder die Tränen, allerdings konnte ich sie dieses Mal zurück halten. Ich drückte mein Gesicht näher an seine Halsbeuge und atmete den vertrauten Geruch ein. "Bist du wach?" Hörte ich die raue Stimme meines Freundes. Ich blickte hoch in seine Augen und atmete einmal tief durch. Er war hier, ich war Zuhause. "Ja." Gab ich schließlich zurück. Jetzt würde alles besser werden, zumindest für einen kleinen Moment. "Kannst du mich küssen?" Fragte ich zaghaft. Er lächelte "Immer doch." Dann beugte er sich runter und legte seine Lippen unglaublich sanft und liebevoll auf meine. Ich schloss die Augen und genoss diesen Kuss einfach nur. Er nahm so viel mehr Schmerz, als es Tränen je gekonnt hätten. "Was ist los?" Kam es leise von Sergio nach dem wir uns gelöst hatten. Ich seufzte "Nichts, es ist alles in Ordnung." Versuchte ich ihn zu überzeugen. Ich wusste, dass er mir das nach gestern nicht glauben würde. Wir setzten uns auf und er sah mir fest in die Augen. "Was ist los Joshua?" Kam es wieder von ihm. "Nichts, es ist alles gut. Wirklich." antwortete ich ihm und schenkte ihm ein Fake-Lächeln. Er sah mich an "Lächle nicht, wenn dir nach weinen zu Mute ist." Kam es ernst von ihm. Sofort fiel mir das Lächeln wieder runter. "Ich bin dein Freund, du kannst mir alles sagen und vor allem kannst du mir sagen, wie es dir wirklich geht. Hör auf mich an zu lügen und sag mir was dich fertig macht. Sag mir seit wann du es in dich herein frisst. Und verdammt Josh, du bist ein Mensch also zeig auch deine Emotionen. Versteck sie nicht, denn sie machen dich menschlich. Du solltest also viel eher gerade weinend vor mir sitzen, als mit einem Fake-Lächeln und mit erzählend wie toll es dir geht. Ich weiß das das nicht stimmt und ich bitte dich darum mich endlich an dich ran zu lassen." Flehte er mich an. Ich schloss die Augen "Das geht nicht." "Warum?" Kam es sofort von ihm. "Ich.. ich kann das nicht." murmelte ich, ehe ich auf sprang und runter zur Tür rannte. Mir rannen die Tränen nur so über die Wangen, doch es war mir egal. Kurz bevor ich die Tür öffnen konnte wurde ich am Arm zurückgezogen. Ohne was zu sagen zog er mich an sich. Ich klammerte mich liebend gerne an ihn und weinte in seinen Pulli. Er hielt mich einfach nur fest. "Hör endlich auf vor deinen Gefühlen weg zu rennen. Das bringt nichts." Sagte er in meine Haare. Ich schluchzte einmal auf und klammerte mich noch enger an ihn. Er verfrachtete uns auf das Sofa und setzt mich auf seinen Schoss. "Ich kann das alles einfach nicht mehr. Dieser ganze scheiß der gerade im Verein passiert, irgendwie ist jeder nur noch unzufrieden mit uns, mit mir. Jeder hat was zu bemängeln, der Trainer schreit uns nur noch an. Ich weiß doch auch nicht, was ich besser machen soll. Und dann noch diese Entfernung zwischen uns. Ich kann das einfach nicht, es zerfrisst mich von innen heraus. Jeden Tag merke ich wie der Schmerz wächst. Jeden Tag bin ich etwas näher am absoluten verzweifeln. Ich habe dir nie davon erzählt, weil du dir keine Sorgen machen sollst. Trotzdem bitte ich dich jetzt. Wechsel her, ich kann nicht nach Madrid kommen, sonst wäre ich schon längst da. Ich weiß das es unglaublich viel verlangt ist aber ich flehe dich an Sergio. Bitte komm her. Ich habe es versucht, ich habe es wirklich versucht, so lange. Aber es geht nicht. Es zerfrisst mich zu wissen dass du in Madrid bist und ich in München, ich kann das nicht mehr. Es macht mich fertig." Ich wurde durch seine Lippen auf meinen unterbrochen. "Hol Mal Luft und ja ich werde her kommen. Vorhin als du angerufen hast, war ich gerade auf dem Weg zu den Verantwortlichen um den Vertrag zu unterschreiben. Ich werde in den nächsten Tagen hier auch alles klären und dann bleibe ich hier. Die Wahrheit ist nämlich, dass ich auch unter der Entfernung gelitten habe. Ab jetzt wird alles besser, glaub mir."
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Hey, also erstmal hoffe ich natürlich das euch der OS gefallen hat. Auch wenn es schon ein bisschen her ist, war das dein Wunsch lowkey-love-loki ich hoffe er gefällt dir :) Dann ist vielleicht einigen aufgefallen, dass ich öfters die Situation im Verein angesprochen habe. Ich habe den os während der Krise geschrieben deswegen🤷
Danke an die liebe Fanfictionseins, die sich die Mühe gemacht hat das ganze zu überarbeiten <3
~2497 Wörter
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