Kehrer x Sané [2/3]

@dreaming_t @glucosehaltig

...Er sah weg, ich merkte wie eine Träne über seine Wange lief und strich sie sanft weg.

"Es tut mir so Leid Le." verließ es die Lippen meines Freundes. Ich merkte, dass es ihm wirklich Leid tat. Ich unterdrückte ein seufzen, dass würde ihm jetzt auch nichts bringen. Stattdessen strich ich durch seine Haare. "Ich bin ein schlechter Freund." ich unterdrückte ein weiteres Seufzen. "Nein, dass bist du nicht." Er drehte seinen Kopf zu mir. Ich sah die Tränen sich in seinen Augen spiegeln "Wie kannst du so etwas sagen? Dauernd musst du dir Sorgen um mich machen und jetzt musstest du sogar extra nach Frankreich fliegen, nur weil ich zu dumm bin um mit meinem Leben klar zu kommen."

Ich atmete tief durch und setzte dann zu einer Antwort an. "Ich liebe dich und das weißt du. Wir kriegen das zusammen irgendwie wieder hin, wenn du dir endlich helfen lässt." versuchte ich es ihm möglichst schonend bei zu bringen. Er schloss die Augen. "Ich kann nicht Leroy." kam es leise von ihm. "Warum denn nicht Thilo?" Er schüttelte den Kopf "Es ist zu spät Le. Es tut mit Leid, aber es geht nicht mehr." "Warum denn nicht? Thilo, ich bin dein Freund verdammt, wir wollen heiraten. Du musst dich mir endlich mal komplett öffnen. Das Leben hat nun mal mehr als eine Seite und halt unter anderem auch nicht so schöne. Das ist okay solange man bereit ist etwas daran zu tun und zu ändern. Dafür musst du dir aber Hilfe holen, sonst wirst du daran irgendwann sterben." ich hatte eine viel aggressivere Stimmenlage, als gewollt, aber so kam es wenigstens bei ihm an. "Dann lass mich doch sterben." sagte er verbittert. "Jetzt schalte bitte nicht auf stur, dass bringt auch nichts." er verschränkte die Arme vor der Brust und sah an die Decke. Ich seufzte und stand auf.

Ich wandte mich der Krankenschwester zu, die immer noch hinter mir an der Wand stand und unsicher zwischen uns hin und her guckte. "Ich möchte mich ja nicht einmischen, aber Herr Kehrer sollte sich momentan nicht so aufregen." ich nickte ihr zu. "Danke, dass sie mich angerufen haben. Ich denke wir sollten das hier aber lieber alleine klären." Sie nickte zögerlich "Wenn sich an den Werten irgendetwas ändert, dann drücken sie bitte ohne Umschweife auf den Knopf." wies sie mich an. Ich nickte und wartete, bis sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sobald sie weg drehte ich mich zu Thilo zurück.

Er sah mich mit nassen Augen an. "Ich habe Angst Leroy." gestand er mir leise. Ich ging zu ihm ans Bett und setzte mich neben ihn. "Was auch immer passiert, ich liebe dich und daran wird sich auch erstmal nichts ändern. Wir schaffen das zusammen." "Wenn ich es versuche, bleibst du dann bei mir?" Lächelnd sah ich zu ihm "Natürlich Baby. Ich bin so stolz auf dich, dass du es versuchst." Ein unsicheres Lächeln schlich sich auf seine Lippen. "Okay. Ich kann es ja mal versuchen, aber ich kann dir nichts versprechen. Ich bin nicht stark genug um das zu schaffen, aber ich kann ja mal gucken, wie weit ich komme." Sanft strich ich über seine Wange. "Wir schaffen das , zusammen. Wenn du nicht mehr kannst, dann sag Bescheid, dann werde ich für dich weiter gehen und dich tragen, bis du wieder genug Kraft gesammelt hast. Ich liebe dich und ich bin bereit dich zu heiraten, daran hat sich nichts geändert. Ich liebe dich, auch mit deiner Sucht."

Bei dem Wort 'Sucht' verließ eine Träne sein rechts Auge. Sanft strich sie weg und beugte mich über ihn. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine und bewegte sie sanft. Ich spürte den Halt, den Thilo aus diesem Kuss zog. Ich war bereit ihm diesen Halt zu geben. "Was machen wir wegen den Fans, dem Verein und der Presse und was soll ich meiner Familie sagen?" kam es plötzlich nervös von ihm. Ich dachte kurz nach, wie ich ihn am besten beruhigen konnte, während ich ihn liebevoll an sah.

"Hör zu Thilo, wir kriegen das hin. Zusammen schaffen wir das. Das haben wir bisher immer und das wird auch dieses Mal nicht anders sein. Was wir wegen deiner Familie machen weiß ich nicht, aber ich würde vorschlagen, dass wir ihnen die Wahrheit sagen. Wegen der Presse lassen wir es unbeantwortet. Irgendwann werden sie aufhören zu fragen. Wir können ihnen sagen, dass es dir im Moment nicht gut geht und um schlimmeres zu verhindern, wirst du dich erstmal eine Zeit lang zurück ziehen und kein Fußball spielen. Die meisten werden nicht auf die Idee kommen, dass es sich um ein Alkohol Problem handelt. Sondern denken, dass du eine Verletzung oder so hast, die du nicht verschlimmern willst. Damit lügen wir nicht, sondern lassen bloß einen Teil weg und wenn sie fragen, für wie lange du ausfallen wirst, könnten wir antworten, dass das noch nicht fest steht. Entweder wir mach das, oder wir überlassen es dem Vorstand eine Erklärung abzugeben. Das kannst du entscheiden." versuchte ich einen Plan zusammen zu bauen und ihn somit etwas zu beruhigen.

Ich schien etwas Erfolg zu haben, denn er schniefte einmal und nickte dann, während er sich über die Augen fuhr. "Danke Leroy, dass ist ein toller Plan, auf den ich alleine nie gekommen wäre. Was sollen wir dem Verein erzählen? Sie werden eine etwas genauere Antwort haben wollen, als fällt auf unbestimmte Zeit aus." gab er zu bedenken. Ich nickte nachdenklich. Ja, sie würden eine bessere Erklärung haben wollen. "Wissen sie bisher irgendwas von deinen Problemen?" fragte ich vorsichtig nach. Wir hatten bisher noch nicht darüber geredet, weshalb ich es nicht wusste. Thilo schüttelte den Kopf. "Nein, sie wissen nichts. Irgendwie bin ich bisher immer ganz gut damit durch gekommen nichts zu sagen." Ich nickte und fuhr mir durch die Haare.

"Okay.. lass uns da später nochmal drüber nach denken. Vielleicht gibt es ja sowas wie ein Gesetz, dass uns die Aussage verweigern lässt oder so. Ich werde mich mal umhören. Das wird schon." Ein unsicheres Lächeln bildete sich auf den Lippen meines Freundes. "Danke, dass du das für mich machst und mich nicht einfach alleine lässt." ich lächelte zurück. "Schon gut, du bist es mir definitiv Wert." "Was machen wir mit der Klink? Also in welche soll ich?" fragte er vorsichtig nach.

"Also dadurch, dass du gesagt hast, dass du es alleine nicht schaffst, würde ich gerne so oft wie möglich bei dir sein. Deswegen würde ich es besser finden, wenn du mit nach England kommst. Wenn wir eine Klink bei mir in der Nähe finden, dann könnte ich vor und nachdem Training zu dir kommen. Wenn du in Frankreich bleiben willst, dann ist das natürlich auch okay, dann kriegen wir das auch irgendwie hin." Thilo schüttelte seinen Kopf. "Nein, ich komme mit nach England zu dir. Ich werde deine Hilfe brauchen, da kann ich nicht in einem anderen Land sein. Ich brauche dich." den letzten Satz flüsterte er. Sanft sah ich ihn an. "Schon gut Großer, wir kriegen das hin. Schlaf etwas, nachdem wird es dir besser gehen." Er nickte etwas und war kurze Zeit später auch schon eingeschlafen. Ich fuhr mir einmal durch die Haare, bevor ich mein Handy raus kramte und Pres schieb.

Hey, kannst du vllt kurz ins Krankenhaus kommen? Es geht um Thilo, wir sind in Zimmer 937.

Kurze Zeit später erhielt ich eine Nachricht von ihm.

Klar, ich bin auf dem Weg. Geht es Thilo gut?

Ja, er schläft gerade, aber es geht ihm den Umständen entsprechend gut.

Darauf bekam ich keine Antwort mehr und legte mein Handy weg. Stattdessen fuhr ich meinen Laptop hoch und begann meine Suche nach einer geeigneten Klink in meiner Nähe. Ich suchte mir drei geeignete Kliniken raus und telefonierte sie ab. Die erste schien mir dann irgendwie doch nicht das richtige, jedenfalls wollte ich meinen Freund dort nicht unterbringen. Bei der zweiten hatte ich ebenfalls keinen Erfolg, da sie kein Zimmer mehr frei hatten, sodass mir nur noch die letzte blieb. Mit einem seufzen gab ich die Nummer in mein Tastenfeld ein und drückte auf den grünen Hörer. Eine nervige Musik wurde abgespielt, bei der ich mein Handy möglichst weit weg hielt, um sie mir nicht anhören zu müssen. Sobald sich eine freundliche Männerstimme meldete hielt ich mein Handy näher an mein Ohr. Nach einem kurzen Gespräch, hatte ich mich entschieden, dass das die richtige Klink für Thilo sein könnte, wenn er dem ganzen zu stimmte. Kaum hatte ich mich bei dem Mann bedankt und aufgelegt, klopfte es auch schon leise an der Tür.

Ich stand von dem Stuhl auf und öffnete Pres die Tür, schnell trat ich zu ihm raus auf den Gang. "Ich will dir das nicht drinnen erzählen, deshalb mach ich das jetzt hier. Thilo hatte eine schwere Alkoholvergiftung, wegen welcher er mehrmals fast gestorben wäre. Außerdem haben die Ärzte deutliche Spuren von Heroin in seinem Blut gefunden. Ich habe mit ihm geredet und er ist breit in eine Klink zu gehen, um einen Entzug zu machen." Pres sah mich ernst an. "Wie geht es dir damit?" fragte er mich besorgt. Ich seufzte und fuhr mir einmal über die müden Augen. "Das ist im Moment nebensächlich. Wichtig ist, dass Thilo überlebt und endlich damit aufhört." Pres legte mir eine Hand auf die Schulter. "Deine Gesundheit ist auch verdammt wichtig, stell sie bitte nicht hinten an." sprach er ernst mit mir.

Ich seufzte "Mach ich nicht, aber Thilo hat es schon auf die Spenderliste für eine neue Leber geschafft, soweit habe ich es schon kommen lassen. Er muss damit jetzt auf hören, sonst ist es zu spät. Wir wissen beide, dass er das alleine nicht kann und da ich sein Verlobter bin, werde für ihn da sein. Wenn das heißt, dass ich ein paar Stunden weniger Schlaf bekomme, dann bin ich damit einverstanden." erklärte ich Pres meinen Standpunkt. Er nickte seufzend "Na gut, du lässt ja eh nicht mit dir reden, also lass uns rein gehen." Ich nickte ihm zu und führte ihn dann in das Krankenzimmer meines festen Freundes. Ich war mir sicher, dass wir das zusammen schaffen konnten und war bereit dazu meine Bedürfnisse für ihn hinten anzustellen.


...

Das war der zweite Teil von meiner kleinen Kehrer und Sané Reihe. Ich hoffe er hat euch gefallen @dreaming_t @glucosehaltig


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