Isco x Brahim

HadesMaedchen

Spielverlauf beruht nicht auf der Wahrheit und Realität

Verzweifelt rannte ich über das Spielfeld, es durfte doch nicht wahr sein, es durfte nicht schon wieder so sein. Wir mussten noch irgendwie ein Tor hinkriegen und dabei war es mir auch herzlich egal, wer es schoss. Mir wäre mittlerweile auch ein Gegentor recht, nur irgendein Tor, das uns retten könnte.

Wir waren im Viertelfinale der Champions League und befanden uns in bereits in der Verlängerung, doch auch diese war gleich vorbei und dann hätten wir wohl oder übel verloren. Doch mit diesem Ergebnis wollte und konnte ich mich einfach nicht zufrieden geben.

Ich ignorierte meine schmerzenden Beine und meinen protestierenden Körper und startete einen erneuten Sprint. Ich konnte mich einfach nicht damit zufrieden geben im Viertelfinale der Champions League auszuscheiden.

Ich schaffte es irgendwie an den Ball von Dani zukommen und versuchte mein Glück erneut. Es durfte einfach nicht so enden. Ich kam weit genug, sodass Karim sich neben mit einordnen konnte,sodass es nicht mal einen Pass brauchte, um ihn mit dem Ball weiter rennen lassen zu können.

Auch ihm sah man deutlich an, dass er umfallen würde, sobald der erlösende Pfiff ertönen würde. Ich sah sein nicken im Augenwinkel und schon nahm er mir den Ball vom Fuß und beschleunigte noch einmal deutlich.

Ich nahm mein Tempo wieder raus und bemühte mich um eine regelmäßige Atmung. Dann sah ich mich um und beschloss Karim zu folgen, denn selbst die Spieler, die eingewechselt wurden, sahen mittlerweile so aus, als wären sie am Ende ihrer Kräfte genauso angelangt, wie der Rest auch.

Ich fing den Blick von Marcelo auf und sah, dass er eine ähnliche Idee hatte. Ein kurzes Zeichen genügte und wir machten uns beide auf den Weg nach vorne, um Karim nicht komplett alleine zu lassen.

Ich bemerkte, dass Marco bereits bei Karim war und mit ihm einen Gegenspieler nachdem anderen hinter sich ließ, doch ich erinnerte mich daran, dass er heute morgen in der Kabine erzählt hatte, dass er sich zwar nicht ganz fit fühlte, Zidane allerdings beigebracht hatte, dass er spielen könnte und es nur halb so schlimm war.

Ich konnte mir vorstellen, dass sich das nach knappen 125 Minuten auf dem Platz auch geändert haben dürfte. Wieso er überhaupt noch spielte, war mir ein Rätsel. Dennoch war ich mir sicher, dass er mir und Marcelo dankbar sein dürfte, wenn wir ihm ein bisschen halfen.

Ich lief also in den Sechzehnmeterraum und sorgte dafür eine gute Anspielstation zu werden, gerade war Marco am Ball und sah sich suchend um. Unser Blick traf sich und keine Sekunde später hatte ich den Ball wieder am Fuß.

Mit dem Ball folgten auch direkt zwei Gegenspieler, die ihn mir wieder abnehmen wollten. Ich fand meinen Weg durch die beiden durch und spielte ihn Marcelo zu. Dieser schoss direkt weiter zu Karim und dieser fackelte nicht lange, als er die Lücke und die damit verbundene letzte Chance für uns sah.

Der Schuss war zwar nicht besonders präzise, doch er landete im Tor, dann war der Rest auch egal. Karim rannte glücklich übers Spielfeld und wir folgten ihm. Wir hatten uns gerade mit diesem Tor ein Elfmeterschießen gesichert.

Das war zwar bestimmt nicht die beste Variante, wie dieses Spiel heute ausgehen sollte, doch es war wenigstens eine Möglichkeit auf einen Sieg für uns. Elfmeterschießen war immer wie ein Glücksspiel, doch vielleicht hatten wir ja Glück.

Der erlösende Pfiff ertönte und ohne darüber nachzudenken, wo ich mich gerade befand, ließ ich mich auf den Rasen sinken und legte mich auf den Rücken. Ich spürte wie sehr ich meinen Körper an seine Grenzen getrieben hatte und ich war mir sicher davon auch morgen noch was zu merken.

Ich schloss die Augen und winkelte meine Beine an, während ich meine Hände auf meine Brust legte und versuchte möglichst ruhig durchzuatmen. "Hey, deine Aktion eben war echt gut, ich hätte keine Kraft mehr dafür gehabt", hörte ich die Stimme meines Freundes neben mir.

Ich öffnete die Augen und sah ihn neben mir stehen. Er setzte sich neben mich und lächelte mir zu. Wir hatten unsere Beziehung nicht öffentlich gemacht, doch das hieß nicht, dass er jetzt nicht neben mir sitzen konnte.

Ich schmunzelte leicht "Ich auch nicht", Brahim lachte darauf nur und reichte mir die Flasche mit Wasser, die er mitgebracht hatte. Dankend nahm ich sie an und richtete mich wieder etwas auf. "Jetzt noch etwas Glück im Elfmeter schießen und wir haben es geschafft", meinte ich zu ihm. Er nickte nachdenklich.

"Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl dafür", meinte er dann. Ich lächelte ihn warm an "Glaub mir, dass hat man nie, wir kriegen das schon hin", Brahim nickte zögerlich und stand dann wieder auf.

Er hielt mir eine Hand hin und zog mich hoch. Zusammen liefen wir zum Rest des Teams. Sofort kam Sergio auf mich zu "Willst du schießen?", wollte er von Brahim wissen. Ich sah deutlich wie sich die Angst über sein Gesicht ausbreitete.

"Wieso ich?", wollte er langsam wissen. Ich sah deutlich, dass ihm unwohl dabei war. "Luka hätte eigentlich schießen sollen, aber der ist komplett fertig, der schießt heute gar nichts mehr. Willst du? Du hast das im Training echt gut gemacht und ich bin zuversichtlich, dass du das hinkriegst. Du müsstest auch erst als letztes schießen, als wenn du Glück hast, kommst du gar nicht dran. Wenn du nicht willst, oder dir das noch nicht zutraust, dann sag es einfach, dann frag ich Nacho"

"Nein, schon gut. Ich mach es", sagte Brahim schließlich zu. Sergio lächelte erleichtert, denn es hatte sehr wohl einen Grund, weshalb Nacho in der Regel keine Elfmeter schoss. Nett formuliert konnte man einfach sagen, dass seine Stärken wo anders lagen.

Sergio klopfte meinen Freund noch kurz auf die Schulter und sprach ihm Mut zu "Du packst das schon Kleiner, irgendwann ist immer das erste Mal und meistens kommt man als letzter sowieso nicht dran"

Damit verschwand Sergio und ließ einen völlig überforderten Brahim neben mir stehen. Er sah mich aus großen Augen an "Was ist, wenn ich es nicht schaffe, was ist wenn ich drüber schieße, wenn ich direkt in die Arme des Torwarts schieße? Was ist wenn ich den Ball nicht stark genug treffe und er gar nicht beim Tor ankommt?", wollte er panisch wissen.

Bei seinem letzten Einwand musste ich schmunzeln "Brahim, dass sind nur elf Meter, du hast schon aus deutlich größeren Distanzen auf ein Tor geschossen, beim Tor wird er also auf jeden Fall ankommen. Über alles andere darfst du einfach nicht nachdenken. Du musst alles ausblenden. Tu so, als wäre es wieder mein Sohn, der dort im Tor steht und versucht gegen dich anzukommen. Du schaffst das. Ich glaube an dich. Du kannst das und Sergio glaubt auch an dich"

Brahim sah mir fest in die Augen und ich legte meine Arme um ihn "Du kannst das, aber selbst wenn du nicht triffst, ist es immer noch nicht schlimm, denn Elfmeter schießen sind immer wie Glücksspiele, dass weiß die Mannschaft genauso gut wie ich. Wir haben alle schon mal einen Elfmeter verschossen, das ist nicht so schlimm. Mach dir keinen Kopf und gib einfach dein bestes, dann wird das schon"

Ich hätte ihm ja Angeboten für ihn zu schießen, aber ich wusste, dass ich selber an zweiter Stelle dran war. Deswegen musste er das jetzt alleine schaffen.

Wir hatten uns alle aufgestellt und sahen zu Sergio, welcher als erstes schießen würde. Er war ziemlich abgebrüht, was sowas anging, immerhin hatte er schon den einen oder anderen Elfmeter verwandelt und ich war mir sicher, dass er ganz genau wusste, dass er das konnte.

Der Ball landete im Tor, genau wie der der Gegner, doch auch Dani versenkte seinen Ball im Tor, so ging das weiter. Bisher hatte jeder getroffen, noch kein Ball war daneben gegangen oder gehalten wurden. Das hieß aber auch, dass auch unsere Gegner mittlerweile vier Punkte hatten und so waren wieder wir dran.

Brahim trat unsicher nach vorne und legte sich den Ball zurecht. Ich konnte mir denken, dass er alles andere als ruhig war und sich mit Sicherheit auch nicht meinen Sohn vorstellte. Wahrscheinlich stellte er sich eher vor, wie sein Ball am Tor vorbei rauschte.

Ich sah wie er seine Hände an der Hose abwischte und wusste ganz genau, dass er gerade am zittern war, das seine Hände schwitzig waren und höhst wahrscheinlich war ihm so schlecht, dass er sich auf der Stelle übergeben könnte.

Das geschah immer, wenn er zu nervös wurde und schon vor dem einen oder anderen Auftritt oder dem einen oder anderem Spiel war genau das geschehen. Ich konnte nur beten, dass er sich nicht gleich mitten auf dem Spielfeld übergab.

Schließlich nahm er Anlauf und schoss aufs Tor, doch leider landete der Ball nicht im Tor, sondern flog Meilenweit drüber hinweg. Ich schloss kurz die Augen, denn es war genau das passiert, was er befürchtet hatte.

Brahim kam zurück und stellte sich augenblicklich neben mich, wo Marco sofort zur Seite gerückt war, als er verschossen hatte. Das Team wusste von unserer Beziehung und wahrscheinlich konnten sich auch noch alle daran erinnern, wie sie das erste mal einen wichtigen Elfmeter verschossen hatten.

Ich legte meinen Arm um Brahim, was nicht weiter auffiel, weil wir hier alle so standen. Jetzt ging der letzte Schütze der Gegner nach vorne. Er war deutlich älter als Brahim und wahrscheinlich auch viel erfahrender.

Wie schon erwartet, zeichnete sich keine Aufregung bei ihm ab und er machte seinen Job souverän. Der Ball landete im Tor und somit waren wir ausgeschieden. Brahim neben mir versteifte sich sofort und ich sah kurz zu ihm.

"Es war nicht deine Schuld, dass hätte allen anderen auch passieren können", versuchte ich ihm direkt ins Gewissen zureden. Brahim nickte stumm "Es ist aber mir passiert", war alles was er dazu sagte.

Sergio kam zu uns und sah mich kurz fragend an. Ich nickte ihm zu und schon legte er seine Arme um Brahims Körper. Es dauerte etwas, doch dann ging Brahim darauf ein und hört Sergio zu, der mit verdecktem Mund zu ihm sprach.

Ich konnte mir denken, was er ihm erzählte. Wahrscheinlich erzählte er ihm jetzt die Geschichte, die er mir damals auch erzählt hatte. Dabei ging es um den wichtigsten Elfmeter, den er je machen musste und auch den hatte er gekonnt verschossen.

Mittlerweile konnte er darüber lachen und ich musste ehrlich sagen, dass diese Geschichte half, wenn man selber in so einer Situation war. Auch Brahims Gesichtszüge wurden etwas leichter, doch ich wusste, dass es noch dauern würde, bis er nicht mehr darüber nachdenken würde.

abschließend sagte Sergio noch, sodass ich es auch hören konnte "Denk dran, hätten Luka oder Nacho geschossen, wäre es auch nicht anders ausgegangen. Du hast deinen Job trotzdem gut gemacht, denn es gehört einiges dazu sich dort vorne hinzustellen und aufs Tor zu schießen"

...

Ähm, ja.. ich weiß nicht was das ist.. eigentlich war der OneShot ganz anders geplant und eigentlich sollte er auch eine vernünftige Handlung haben, irgendwie ist da nichts draus geworden und er hat sich selbstständig gemacht.. das ist draus geworden. Wenn es euch trotzdem gefallen hat, lasst mir gerne einen Kommentar da.

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