Griezmann x Torres
Nervös lief ich durch die Gänge der UCLA. Es war immer mein Traum einmal hier zu sein und hier unterrichtet zu werden. Ich wollte es einmal weit bringen, sehr weit und das beste Sprungbrett dafür war diese Schule.
Ich meine der Fakt, dass Athleten aus dieser Schule schon 261 Medaillen bei den olympischen Spielen gewonnen haben, spricht ziemlich für sich. Ich wollte im Basketballteam auf genommen werden.
Ich spielte es wirklich gerne und ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich gut war, doch ich war mir nicht sicher, ob ich zu den besten des Landes gehörte und noch unsicherer war ich mir, ob ich überhaupt eine Chance hatte, immerhin war ich definitiv nicht der Größte und ich wusste, dass Größe im Basketball eine wichtige Rolle spielte.
Ich hatte mir jedoch vor etwas längerer Zeit mal als Ziel gesetzt mich durch meine Größe nicht aufhalten zu lassen und so hatte ich immer weiter trainiert, bis ich jetzt hier auf den Gängen der UCLA rumlief und kurz davor war entweder an der Schule angenommen zu werden, oder eine Absage zu kriegen.
Nervös rieb ich mir die schwitzigen Finger an der Hose ab und klopfte an der großen weißen Tür an "Herein", ertönte es von innen. Ich atmete noch einmal kurz durch und öffnete dann langsam die Tür. Ich schob meinen Körper in das Innere des Raumes und zwang mich dazu ruhig zu bleiben.
Auch wenn ich innerlich durch drehte, trat ich langsam an den Stuhl heran, der für mich vorgesehen war und warf dem Mann mir gegenüber ein Lächeln zu "Vielen Dank, dass sie mich hierher eingeladen haben", bedankte ich mich möglichst höflich und hielt ihm meine Hand hin. Ich konnte nur beten, dass sie nicht mehr so unfassbar schwitzig war.
Der Mann lächelte mich ebenfalls an und nahm meine Hand entgegen "Selbstverständlich", damit setzte ich mich hin und sah ihn erwartungsvoll an. Er rückte ein paar Zettel auf seinem Tisch zurecht und faltete dann die Hände.
"Ich muss ehrlich sagen, dass ich anfangs sehr skeptisch war, Basketballspieler mit Ihrer Größe werden in der Regel nicht besonders gut. Ich denke das Sie das schon wissen, doch ich muss sagen, dass Sie mich wirklich positiv überrascht haben. Auch wenn Sie alles andere als groß sind, haben sie gelernt ihre Größe durch Technik wett zu machen. Sie können sehr präzisiere Würfe aus großer Entfernung machen, außerdem sind sie erstaunlich gut drin sich frei zu spielen, denn durch ihre Größe sind Sie sehr wendig, was einigen hier fehlt. Ich denke zwar, dass Sie es nicht immer leicht haben werden, wenn Sie sich in diesem Team durch setzten wollen, doch ich denke auch, dass Sie das schon gewohnt sind und ich sehe in Ihnen potential wirklich gut zu werden und viel zu erreichen, wenn sie an Ihren Taktiken weiter feilen und jeden Tag etwas besser werden. Es wird sicherlich nicht leicht werden und es sind auch schon einige auf diesem Weg gescheitert, die größer waren, doch mit dem richtige Kampfgeist und der richtigen Motivation denke ich, dass Sie das schaffen könnten. Deswegen möchte ich Sie gerne bei uns im Basketballteam willkommen heißen. Es dürfte Sie freuen zu hören, dass auch Ihr Bruder angenommen wurde"
Perplex sah ich den Mann an. Zu einen war ich meinen Traum gerade einen gewaltigen Schritt näher gekommen, doch eine ganz andere Nachricht zerstörte mir die Freude über diesen Schritt.
"Mein Bruder?", wollte ich perplex wissen. Ich hatte keinen Bruder. Von welchem Bruder sprach er also. Ich hatte zwar eine dunkle Vorahnung von wem er sprach, doch ich betete, dass sich diese Vorahnung nicht bewahrheitete.
"Ja, Fernando Torres ist doch ihr Bruder oder, er sagt das", ich schloss kurz die Augen und dachte nach, wie das sein konnte. Ich hatte ihn seit acht Jahren nicht mehr gesehen, ich hatte keinen Kontakt mehr zu ihm und er war komplett aus meinem Leben verschwunden, ich hatte ihn sogar fast vergessen. Doch dann wurde mein Ziel gut genug für die UCLA zu sein wahr und schon lief er mir wieder über den Weg.
"Ich habe keinen Bruder mehr, aber dass konnten Sie nicht wissen", versuchte ich so höflich wie möglich deutlich zu machen, dass ich nicht länger mit Fernando Torres in Verbindung gebracht werden wollte und er schien zu verstehen.
"Ich verstehe, ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, in zwei Tagen erwartet man Sie beim Training", ich nickte und verabschiedete mich, dann stand ich auf und verließ den Raum, ebenso wie das Gebäude.
Ich hatte ein Ziel und das musste ich so schnell wie möglich erreichen. Ich stieg in mein Auto und fuhr von dem großen Parkplatz runter. Ich musste keine Adresse oder sonst was eingeben, es war offensichtlich wo mein Bruder lebte. Ich fragte mich, wieso es mir nicht früher aufgefallen war.
Mein Bruder hatte schon sehr früh eine App programmiert, welche direkt durch die Decke gegangen war. Somit wurde er mit gerade mal 13 Jahren der jüngste Start-Up-Millionär. Er hatte innerhalb weniger Monate viel mehr Geld als die meisten in ihrem ganzen Leben und er zeigte es auch mehr als gerne.
So war es keine Frage wo ich hin musste, ich wusste, dass ich meinen Bruder in dem teuersten Haus der Stadt finden würde. Es wurde vor fünf Monaten fertig gestellt und ich wusste ganz genau, dass es im Auftrag meines Bruders gebaut wurde. Somit war klar, dass er noch nicht lange in der Stadt sein konnte, deshalb war ich ihm wahrscheinlich auch noch nie weiter begegnet.
Ich lenkte meinen Wagen den Berg hinauf, auf dem das Haus stand und hielt schließlich vor der Auffahrt. Ich war mir sicher, dass ich hier richtig war und so dauerte es nicht lange, bis ich vor der Tür stand und mit einem letzten Blick auf das Namensschild begann Sturm zuklingeln.
Die Tür wurde mir geöffnete und mit hochgezogenen Augenbrauen sah Fernando auf mich runter "Was kann ich für dich tun?", wollte er scheinheilig wissen. Ich antwortete ihm nicht und drängte mich einfach an ihm vorbei in das Innere des Hauses.
Dort blieb ich stehen und drehte mich wütend um "Was soll das? Warum sagt mir der Cheftrainer des UCLA Basketballteams, dass mein Bruder auch angenommen wurde?", wollte ich wütend wissen.
Fernando zog eine Augenbraue hoch "Na, weil es so ist, oder denkst du der Mann würde dich anlügen, kleiner Bruder?", ich zog scharf die Luft ein und musste mich zur Ruhe zwingen.
"Du bist nicht mein Bruder", zischte ich ihm letztendlich entgegen. Fernando zog eine Augenbraue hoch "Doch bin ich", korrigierte er mich. Ich schüttelte den Kopf "Nein", mir war es egal welche Fakten gegen mich sprachen, ich wollte ihn nicht als ruder haben.
"Wir sind zusammen großgeworden", argumentierte er weiter gegen mich. Ich zuckte mit den Schultern "Das macht dich noch lange nicht zu meinem Bruder", gab ich zurück. Ich wusste, dass wir beide irgendwie recht hatten und schlussendlich ich es sein würde, der ihm nachgeben musste. Das war meistens so, wenn wir diskutierten.
"Dich aber zu meinem", gab Fernando Schulter zuckend zurück. Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf "Verschwinde wieder aus meinem Leben, ich will dich nicht hier haben"
Fernando schmunzelte leicht und kam auf mich zu "Immer noch so naiv wie damals, aber es liegt nicht in deiner Hand wo ich mich aufhalte und wo nicht"
Ich hasste es, wenn er wieder einmal so mit mir sprach, als wäre ich zehn Jahre jünger als er, auch wenn es fast zehn Jahre waren, musste er meiner Meinung nach nicht so darauf herum reiten und mich auch so behandeln.
Verschwinde einfach wieder, biologisch bist du nicht mein Bruder und wirst es auch nie sein", argumentierte ich etwas ruhiger weiter. Fernando zuckte mit den Schultern "Trotzdem nennen wir die selben Menschen Mama und Papa"
Das war fürs erste sein letztes Argument und leider auch eins gegen das ich nichts sagen konnte, denn es stimmte. Wir waren biologisch gesehen nicht verwand und doch verhielten wir uns so und waren im selben Haus aufgewachsen.
Ich schloss kurz die Augen und atmete tief durch, dann zwang ich mich zur Besinnung und fragte ihn ruhig "Was willst du hier?", ich wollte es wirklich gerne wissen, denn auch wenn ich es immer wieder behauptete, war Fernando mir nicht egal und es lag mir durchaus etwas an ihm, was ich nicht einfach so wegwerfen wollte.
"Ich will dich zurück in meinem Leben haben Antoine. Ich habe dich vermisst und will wieder Teil deines Lebens sein und du ein Teil meines", gab er ruhig und sanft zu.
Ich wusste das er auf die Vergangenheit anspielte und ich wollte es auch zurück haben, denn es war schön und doch war es falsch gewesen. "Verdammt Fernando, dass was damals passiert ist, darf nicht noch einmal passieren. Es war falsch"
Ich spürte wie mein Widerstand langsam nach ließ und hörte den Worten von Fernando schon kaum noch zu "Es war kein Verbrechen, biologisch sind wir nicht verwandt, es war kein Fehler", er hatte recht, doch wie konnte ich sowas tun und ihn trotzdem als meinen Bruder ansehen?
"Trotzdem..", murmelte ich leise und stand mittlerweile so nahe vor ihm, dass uns keine zehn Zentimeter mehr trennten. Fernando legte seine Hand an meine Wange und schaute mir tief in die Augen "Lass es zu", murmelte er noch und schon lagen seine Lippen auf meinen.
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Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da, bis Dienstag
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