Griezmann x Hernandez
Erschöpft schloss ich die Tür auf und versuchte nicht schon im stehen einzuschlafen. Ich wusste nicht, wann ich das letzte mal entspannt geschlafen hatte und der Gedanken, dass es heute Nacht endlich wieder soweit sein würde, ließ mich bloß noch müder werden.
Ich ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen und rief einmal laut "Luki?", durch sein Haus. Seit er hier in München war, sahen wir uns nicht mehr so oft wie sonst, doch das war nun einmal der Hauptteil einer Fernbeziehung. Ob es mir gefiel oder nicht, ich führte eine Fernbeziehung mit meinem Ehemann und es war nun einmal die Entfernung die eine Fernbeziehung definierte.
Ich spürt wie schwer meine Augenlider waren und wünschte mir nichts lieber, als endlich schlafen zu können, doch das war leider nicht so leicht, denn erstmal musste ich Lucas hallo sagen. Immerhin war er mein Mann und es gehörte nun einmal dazu, dass man seinen Mann begrüßte, wenn man ihn das erste mal in den letzten zwei Monaten sah.
Zudem war es eigentlich auch schon fast pflicht, dass ich meine Sachen in die Waschmaschine steckte. Immerhin hatte ich morgen eine Gala zu der ich musste und durch die ich es mir auch nur erlauben konnte hier zu sein.
Eigentlich hätte ich nämlich arbeiten müssen und das in Madrid. Auch wenn Sommerpause war und keine Spiele anstanden, hieß das nicht, dass wir nichts zu tun hatten, dass ich nichts zu tun hatte.
Glücklicherweise wurde ich zu einer Benefitsgala eingeladen und wenn ich hier auftauchen würde und etwas Geld dort lassen würde, dann würde das mit Sicherheit gute Presse geben. Außerdem konnte ich so endlich Luki wieder sehen und dafür würde ich auf nahe zu jede Gala gehen.
Deswegen bräuchte ich für morgen eigentlich auch noch einen Anzug und der müsste erst noch gewaschen werden. Frustriert ließ ich die Tasche erstmal im Flur fallen und entscheid mich im selben Zuge auch, dass ich essen weiter nach hinten verschieben würde, denn im Moment wollte ich einfach nur noch schlafen.
Langsam zog ich meine Jacke aus und hängte sie an den Harken im Flur, dann strich ich mir meine Schuhe ab und machte mich auf den Weg nach oben, wo Luki wahrscheinlich war. Das Problem an diesem Haus war nämlich definitiv, dass man oben nicht hören konnte was unter passierte und anders rum. Wäre Luki unten, hätte er mich schon gehört und wäre längst in den Flur gekommen.
Ich lief die Treppen hoch und rief noch einmal "Luki?", dieses mal gab es auch eine Reaktion, denn ich hörte plötzlich hektische Stimmen und wunderte mich, mit wem Luki da sprach, immerhin war es spät abends und eigentlich hatte er gewusst, dass ich kam. Wieso hatte er noch Besuch da?
Ich lief den Stimmen hinter her und landete schlussendlich vor der Schlafzimmertür. Sofort malten sich die schlimmsten Szenarien in meinem Kopf aus. Betrug Luki mich etwa? Nein, dass würde er nie tun, er liebt mich doch auch.
Entschlossen, dass ich meinen Mann gleich nicht nackt vorfinden würde, öffnete ich die Tür, stockte jedoch direkt wieder in meiner Bewegung.
"Luki?", fragte ich tonlos und sah fassungslos auf das Bild, welches sich vor mir abspielte.
Dort stand ein Mann, er war gerade dabei sich eine Hose anzuziehen, war jedoch genauso wie ich in seiner Bewegung eingefroren und sah mich jetzt wie ein verschrecktes Reh an.
"Wer ist das Luki?", wollte ich langsam und skeptisch wissen, ohne meinen Blick von dem jungen Mann zu nehmen. "Das ist Serge", murmelte Luki langsam und sah zwischen mir und diesem Serge hin und her. Ich musste mich wirklich zusammen reißen, um nicht komplett auszurasten.
"Was macht er hier?", wollte ich weiter wissen und achtete darauf, dass meine Stimme ruhig blieb, immerhin liebte Luki mich und würde nicht das tun, wo nach das hier aus sah. Er liebte mich doch oder?
"Er wollte gerade gehen", gab Luki bekannt und warf Serge ein Oberteil zu. Ich erkannte, dass es ein Trikot war, genauer gesagt ein Bayerntrikot. Ich hatte mich nie genauer mit Lucas neuen Teamkollegen auseinander gesetzt.
Ich wollte sie persönlich kennen lernen und sie nicht googlen, denn ich wusste aus Erfahrung wie scheiße es ist, wenn jemand einen gegooglt hatte, bevor man die Chance hatte sich vorzustellen. Doch ich musste ehrlich sagen, dass ich mir das erste Treffen mit einem Bayernspieler anders vorgestellt hatte.
Serge zog sich so schnell er konnte das Trikot über und griff dann noch nach ein paar Sachen, die auf dem Boden verteilt lagen auf. Dann flüchtete er in gebeugter Haltung aus dem Zimmer und wahrscheinlich auch aus dem Haus.
Meine Aufmerksamkeit lag jetzt wieder komplett auf Luki, welcher mich unschlüssig ansah "Ich habe wohl vergessen, dass du heute kommst", murmelte er leise. Ich zog eine Augenbraue hoch "Wäre er weg gewesen, hättest du es gewusst?", wollte ich ruhig wissen.
So langsam ließ ich die Hoffnung, dass es nicht das war, wonach es aus sah, fallen und freundete mich mit dem Gedanken an, dass es sein konnte, dass mein Mann mich betrogen hatte.
"Anto, lass ich das bitte erklären", fehlte Luki. Ich hob eine Hand "Ich denke nicht, dass du in der Position bist zu entscheiden wer redet. Beantworte mir diese rage bitte ehrlich. Liebst du mich noch?", ich konnte nur auf ein Ja hoffen, doch ich war mir nicht mehr sicher was er gleich sagen würde.
Bisher hatte ich nie zweifel daran, dass er ja sagen würde, doch diese Situation hatte alles etwas verändert. Luki schien nicht lange zu überlegen müssen "Ja Anto, ich leibe dich noch. Das solltest du auch eigentlich wissen", gab er mir seine Antwort.
Sofort atmete ich erleichtert auf "Ich habe gerade mehr oder weniger gesehen, wie du mich betrogen hast, denkst du nicht, dass ich dann mal fragen darf, ob du mich noch liebst?", wollte ich wissen.
Luki hob die Hände "Wir hatten gerade kein Sex, nicht heute", korrigierte er mich sofort. Diese Antwort traf mich wie ein Schlag "Heißt das, dass es keine einmalige Situation war?", wollte ich langsam wissen. Sofort senkte sich Lucas Blick und ich hatte meine Antwort "Wie lange?"
"Einen Monat", flüsterte er leise. Ich schloss die Augen und brauchte einen Moment um klar zu kommen "Also hattest du einen Affäre, während es mir immer schwerer gefallen ist nicht bei dir zu sein?", wollte ich die Situation zusammenfassen.
"Anto, hör mir zu, ich weiß das es scheiße war und ich wusste auch schon nach dem ersten Mal, dass es nicht hätte passieren dürfen, aber es ist passiert und es hat mich abgelenkt, abgelenkt von dir. Ich habe dich so verdammt dolle vermisst, dass kannst du dir gar nicht vorstellen. Ich liebe dich so abgöttisch, ich würde alles für dich un und ich weiß das das im Widerspruch zu dem steht, was ich getan habe. Doch ich leibe dich so sehr, dass ich es nicht ausgehalten habe. Ich habe es nicht ausgehalten getrennt von dir zu sein und glaub mir, ich schäme mich dafür, dass es passiert ist und noch mehr schäme ich mich dafür, dass es nicht nur einmal passiert ist. Du musst mir glauben, dass ich mich noch nie so vor mir selbst geschämt habe, ich habe mich selber noch nie so widerlich gefunden. Doch ich habe es einfach nicht geschafft es zu lassen. Es hat mich vergessen lassen, dass du nicht hier bist, dass ich dich nicht einfach berühren kann, wenn ich das will und dann war da Serge und ich habe ihm von dir erzählt und entschieden meine Gedanken ihm anzuvertrauen, dann hat er mir angeboten, dass ich mir vorstellen könnte, das er du ist und das wir so Sex haben könnten, damit ich etwas besser mit dem ganzen klar kommen könnten. Doch das ging nicht, dun warst einfach anders als er, du bist besonders und kommt Serge einfach nicht dran. Doch ich habe es weiter versucht. Ich wollte mich einfach nur ablenken. Bei dir sah es so einfach aus, es sah so aus, als hättest du kaum Probleme mit der Entfernung. Mir ist es so unfassbar schwer gefallen und weiß, dass das keine Lösung war. Ich weiß auch, dass ich Serge nie hätte küssen dürfen, doch ich verspreche dir, dass es nie über küssen hinaus ging. Ich konnte es nicht, Serge hat es mir angeboten, oft, doch ich konnte nicht. Ich liebe nur dich Anto, niemand anderen. Deswegen konnte ich nicht mit Serge schlafen, ich hab es nicht hingekriegt, aber ich habe ihn geküsst und ich weiß das das auch betrügen ist und es tut mir leid, wirklich. Ich hätte das nie tun dürfen, es tut mir so Leid Anto, bitte glaub mir das"
Ich sah stumm zu ihm, mittlerweile hatte er angefangen zu weinen, doch ich konnte gerade kein Mitleid mit ihm empfinden "Heißt das, dass ihr nie Sex hattet?", wollte ich von ihm wissen. Sofort nickte er und sah mich flehend an "bitte glaub mir, dass es mir Leid tut, ich wollte das nie, wirklich nicht. Ich wollte doch nur den Kopf frei kriegen, aber ich habe nie mit ihm geschlafen. Ich gebe zu, dass ich mit dem Gedanken gespielt habe und es auch noch einmal versuchen wollte, doch es ist nie dazu gekommen, küssen ja, aber Sex hatten wir nie", beteuerte Luki direkt.
Ich schloss meine Augen und atmete einige Male tief durch "Okay, hör zu Lucas. Ich bin verdammt müde und ich will nur noch schlafen, ich denke nicht das unsere Beziehung vorbei ist, denn erstens schmeißt man eine Ehe nicht einfach weg und zweitens liebe ich dich einfach zu sehr und drittens glaube ich dir, dass es dir Leid tut. Trotzdem will ich jetzt erstmal schlafen und zwar nicht in dem Bett wo dieser Serge lag. Ich werde auf der Couch schlafen und was morgen passiert, werden wir noch sehen. Doch auch wenn ich jetzt nicht schreiend weg renne, du hast mich trotzdem betrogen, wenn auch nicht so, wie ich anfangs dachte und das finde ich definitiv nicht geil, aber ich denke schon, dass unsere Beziehung das überleben wird. Ich will jetzt schlafen und muss morgen auf diese Gala, was dann ist, sehen wir wann anders Gute Nacht Lucas"
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Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst mir gerne einen Kommentar da.
Es wird keine Fortsetzung geben, weil ich beschlossen habe das ganze relativ offen enden zu lassen.
Kommentar von dreaming_t
[och Luki... das verdient niemand 🤦♀️ kann es sein, dass du dein Gehirn in Madrid vergessen hast? Sieh zu, dass du das wieder gerade biegst. Toll geschrieben<3]
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