Dybala x Griezmann
Der os ist zu dem Champions League Spiel Juve - Atletico, ich musste da einfach was zu schreiben
Der Schlusspfiff ertönte. Es war vorbei. Wir waren aus der Champions League im Achtelfinale gegen Juventus Turin raus geflogen. Ich spürte, wie mir meine Beine jede Bewegung verweigerten. Ich blieb einfach an der Stelle stehen, an der ich war, als abgepfiffen wurde. Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Zu sehr tat dieses Ausscheiden weh, zu sehr hatte ich heute verzweifelt versucht an den Ball zu kommen. Ich hatte versucht jeden Ball, der mir irgendwie vor die Füße kam ins Tor zu schießen. Nur leider waren es nicht besonders viele Bälle, die meinen Fuß berührten und noch weniger, die überhaupt die Chance hatten ins Tor zu gehen. Das ganze endete darin, dass wir nicht eine realistischen Torschuss hatten. Diese Niederlage wurde nur noch schmerzhafter, wenn man wusste sie viel wir versucht hatten, allerdings ist daraus nichts geworden. Es war einfach so, wir hatten eine schlechte Leistung abgelegt, ein schlechtes Spiel gemacht und dafür mussten wir jetzt bezahlen. Trotzdem war es unglaublich schmerzhaft. Wir waren heute einfach zu schlecht für die Champions League. Unser Niveau lag heute deutlich unter dem von Juve, dass hatte uns das Spiel heute wohl ziemlich verdeutlicht. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Kurz schüttelte ich den Kopf, um aus der Position und meinen Gedanken raus zu kommen. „Komm Anto, quäl dich nicht noch länger, als sowieso schon", bat Koke mich mit einer sanften Stimme. Ich suchte seinen Blickkontakt. „Es tut so weh", hauchte ich ihm entgegen. Ich spürte wie meine Augen zu brennen begannen und wusste, dass man im Fernsehen jetzt die Chance hatte die Tränen in meinen Augen zusehen. „Ich weiß Kleiner, ich weiß", während er sprach wurde seine Stimme immer leiser und ich wusste, dass es auch ihm nicht leicht fiel hier mit mir zu stehen. Auch er wollte zu Beatriz und sich von ihr umarmen lassen. Ich nickte einfach nur und setzte mich langsam in Bewegung. Jetzt war Koke es, der sich nicht mehr bewegte, sondern das Tor anstarrte, in welches Ronaldo den Elfmeter versenkt hatte. Ich legte meinem besten Freund eine Hand auf den Rücken und führte ihn vom Spielfeld runter. Mein Blick ging noch einmal über den Platz. Ich wollte wissen, ob der Rest der Mannschaft alleine zu den Kabinen fand. Es gab viele, die ihren Blick gesenkt hielten und langsam vom Feld schlichen. Álvaro stand bei einem Juve Spieler. Ich wusste, dass er dort noch von früher ein paar Freunde hatte. Ich ging einfach mal davon aus, dass er alleine klar kommen würde. Ein paar meiner Freunde waren zu den Fans gegangen und entschuldigten sich jetzt bei ihnen. Dafür hatte ich jetzt keine Kraft mehr, doch ich wusste, dass wir ein paar Spieler dabei hatten, die ein Spielfeld nicht verlassen würden, bevor sie nicht bei den Fans waren. Mein Blick wanderte weiter, vorbei an den feiernden Juve Spielern. Schließlich bleib er bei Saúl hängen. Er hatte sich auf den Rasen gesetzt und seinen Kopf in seinen angezogenen Knien versteckt. Ich sah wieder zu Koke, welcher immer noch neben mir her trottete. „Geh du schon mal rein, ich hole noch Saúl", erklärte ich. Kurz hob Koke den Kopf und nickte mir kurz zu, dann setzte er seinen Weg fort. Ich drehte um und lief wieder zurück. Ich wusste ganz genau, ab welchem Punkt ich für die Kameras wieder sichtbar war, doch Saúl war, sowie er da saß und offensichtlich weinte mitten im Rampenlicht. So schnell ich konnte, ging ich zu ihm und kniete mich neben ihn. Jetzt konnte ich auch die Schluchzer hören, welche seinen Mund verließen. „Saúl?", fragte ich leise, um irgendwie seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Saúl reagierte nicht. Ich wusste wie es ihm gerade ging. Ich würde gerade auch liebend gerne einfach all die Enttäuschung, den Frust und alle anderen Emotionen raus lassen, die ich wegen des verlorenen Spieles empfand. Doch im Moment konnte ich mich noch zurückhalten. Ich seufzte und legte auch Saúl eine Hand auf den Rücken „Na komm. Ich bringe dich in die Kabine", teilte ich ihm mit. Saúl nickte kaum merklich und so übte ich leichten Druck auf seinen Rücken aus, damit er aufstand. Langsam führte ich auch ihn vom Platz runter. Wir kamen an den Kabinen an, wo ich die Tür aufstieß und Saúl langsam in die Kabine führte. Wir waren die letzten, alle anderen hatten sich mittlerweile in verschiedene Ecken verzogen, oder saßen auf ihren zugeordneten Plätzen. Ich suchte mit den Augen nach Koke. Dieser hatte sich mit seinem Handy am Ohr in eine Ecke neben der Tür verzogen. Dort saß er auf dem Boden und telefonierte wahrscheinlich mit Beatriz. Ich beschloss den beiden erst einmal etwas Zeit für sich zu lassen, bis wir zum Bus mussten. Ich kannte Beatriz und war mir sicher, dass sie die richtigen Worte finden würde. Mein Blick wanderte zu Saúl, welcher sich auf seinen Platz sinken lassen hatte und jetzt ausdruckslos auf den Boden vor sich sah. Ich beschloss auch ihm etwas Zeit für sich zu lassen und sah mich stattdessen einmal im kompletten Raum um. Immerhin war es meine Aufgabe mich um das Team zu kümmern. Alle schienen einen Ansprechpartner gefunden zu haben, sodass ich mir ebenfalls eine kurze Auszeit nahm. Ich lehnte mich gegen die Wand hinter im und schloss kurz die Augen. Das Spiel war unterirdisch, dass wusste ich und ich wusste auch, dass man nicht sehen konnte, was wir alles versucht haben. Wie auch? Es hat ja nichts geklappt. Es war einfach der Wurm drin und ich konnte beim besten Willen nicht sagen, was so schief gelaufen war. "Okay Leute, ich denke ich muss euch nicht sagen, dass das gerade scheiße war. Fahrt ins Hotel und ruht euch aus. Wir reden morgen in der Analyse darüber", vernahm ich Simeones Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah zu ihm. Er würde nicht meckern, nicht heute. Morgen. Morgen würden wir uns einiges anhören dürfen, doch jetzt würde er uns erstmal in Ruhe lassen, damit wir damit klar kommen konnten. Die Kabinentür öffnete sich. Mein Blick huschte zu der Tür, welche langsam aufgedrückt wurde. Wer fehlte denn noch? Schnell ging ich alle im Kopf einmal durch und stellte erneut fest, dass alle hier waren, wer also kam jetzt hier rein? Vor allem, weil es genug Sicherheitskräfte gab, die dafür sorgen sollten, dass niemand unerwünschtes hier rein konnte. Gespannt sah ich zur Tür. Die Person trat endlich in mein Sichtfeld und ich musste feststellen, dass es Paulo war, der dort in der Tür stand. Wir waren mittlerweile seit zwei Jahren ein Paar und eigentlich hatten wir uns darauf geeinigt, dass wir unsere Beziehung und den Fußball trennten. Eigentlich dachte ich, dass das mit einbezog, dass er nicht in die Kabine kam, aber scheinbar hatten wir da etwas andere Ansichten. Denn auf dem Spielfeld hatte das eigentlich ganz gut geklappt. Wir hatten nicht ein Wort gewechselt und er hatte mir nur einmal aufmunternd zu gelächelt, als einer meiner Versuche mal wieder nach hinten los ging. "Oh, störe ich?", fragte er etwas unsicher, als er Simeone in der Mitte des Raumes stehen sah. Mir fiel auf, dass Paulo schon umgezogen war. Das konnte man von keinem von uns behaupten, aber es wundert mich sowieso, dass er schon hier war und nicht mehr auf dem Spielfeld. "Nein, komm ruhig rein. Ich war gerade fertig", erklärte Simeone ihm. Paulo lächelte kurz und kam dann auf mich zu. Dabei schien er so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erregen zu wollen, ob wohl er die schon längst hatte. Er ging an der Wand lang, anstatt einmal quer durch den Raum zu gehen. Ich spürte, wie sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen schlich, bei dieser Aktion. Es war verrück, Paulo musste nichts besonders machen und konnte mich trotzdem auch nach so einem Spiel zu Lächeln bringen. Die einzige Erklärung, die ich dafür hatte, war Liebe. Mir erschloss sich keine andere Erklärung, weshalb er mich zu jeder Zeit und in jeder Situation zum Lächeln bringen konnte. Paulo kam bei mir an und schaute sich einmal in der Kabine um. "Es ist merkwürdig dich zu küssen, wenn uns alle beobachten", flüsterte er. Ich grinste und legte meinen Lippen einfach auf seine. "Lass sie doch gucken", flüsterte ich zurück, als wir uns gelöst hatten. Paulo lächelte sanft zurück "Wie geht es dir?", fragte er dann doch plötzlich ernst. Ich seufzte und spürte, wie mir das Lächeln aus dem Gesicht fiel. "Wir sind aus der Campions League raus, wie soll es mir gehen?", stellte ich ihm die Gegenfrage. Er seufzte und zog mich in seine Arme. Ich kuschelte mich bereitwillig an ihn und schloss die Augen. Ich hörte, wie sich langsam aber sicher jeder im Raum wieder mit sich selbst beschäftigte und Paulo und ich so wieder etwas Privatsphäre bekamen. Ich spürte seinen Herzschlag an meiner Hand, welche auf seiner linken Brust lag. Ich nahm seine Geruch in mir auf, einfach seine Nähe beruhigte mich schon. Schon wieder wurde mir bewusste, wie sehr ich diesen Mann liebte. Nur er hatte so eine Wirkung auf mich, nur er konnte mich mit seiner bloßen Anwesenheit beruhigen. "Kommst du noch mit zu mir?", fragte er leise in mein Ohr. Ich löste mich etwas von ihm und sah mich kurz um. Simeone war noch im Raum, sodass ich mich mit einem kleinen Lächeln von Paulo löste und zu meinem Trainer lief "Muss ich heute ins Hotel, oder reicht es, wenn ich morgen rechtzeitig am Flughafen bin?", fragte ich nach. Simeones Blick verließ mich kurz und blickte zu meinem Freund, der immer noch an der Wand stand. Aufmerksamkeit in einem Raum voll Leuten, die er kaum kannte, war noch nie sein Ding. "Nein, du kannst mit ihm mit gehen. Der Flieger geht um 13 Uhr, sei bitte pünktlich", gab er mir die Erlaubnis. Ich lächelte ihn kurz an "Danke", damit lief ich zurück zu Paulo "Ich komme mit zu dir", auf Paulos Lippen legte sich ein Lächeln, welches ich ehrlich erwidern konnte. Paulo legte mir eine Hand auf den Rücken und schnappe sich meine Tasche, welche auf einem der Plätze lag. Ich hatte sie noch nicht auf gemacht, sodass jetzt zum Glück nichts raus fiel. So führte mein Freund mich aus der Kabine. Ich war froh, dass er bei mir war, denn ich musste ehrlich zugeben, dass ich mich schon längst verlaufen hätte. Anders rum, war das glaube ich normal, dass man sich in fremden Stadien verlief. Immerhin hatte ich Paulo beim Hinspiel beispielsweise auch schon einsammeln müssen, nachdem er mir eine verzweifelte Nachricht geschickt hatte, in der er mir mit teilte, dass er sich hoffnungslos verlaufen hatte. Ich fragte mich immer noch, wie er es bis in die Personalabteilung geschafft hatte, denn selbst ich musste mich dort ausweisen. Es konnte doch nicht sein, dass er nicht gemerkt hatte, dass er dort falsch war oder? Nach einer kurzen Fahrt, fuhr Paulo seinen Wagen auf sein Grundstück. Ab hier fühlte ich mich wie Zuhause. Ich war sehr oft hier und kannte alles in und auswendig. Ich war mir sicher, mich hier auch blind zu recht zu finden. Sobald mein Freund seine Haustür hinter sich ins Schloss fallen lassen hatte, ließ ich alles von mir abfallen. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine dünne Jacke auf. "Ich bin duschen", kündigte ich Paulo an. Dieser nickte bloß. Es war normal, dass ich mich hier frei bewegte und mich so benahm, als wäre ich Zuhause in Madrid. Anfangs war ich immer zurück haltend gewesen, doch irgendwann hatte dieses Verhalten Paulo so sehr genervt, dass er mir eine Standpauke gehalten hatte, dass ich mich doch bitte normal benehmen sollte und nicht so, als würde er mich raus werfen, wenn ich ein Familienfoto von ihm ansah. Seitdem wurde mein Verhalten immer weniger zurückhaltend und jetzt war ich hier wirklich fast Zuhause. Ich bediente mich an Paulos Kleiderschrank und nahm mir eine schwarze Jogginghose zusammen mit einem schwarzen Hoodie raus. Ich wusste nicht so ganz wieso, aber so etwas trug ich immer, wenn wir verloren hatten oder meine Stimmung einfach am Boden war. Ich duschte mich schnell, zog mich wieder an und lief wieder die Treppe runter zu Paulo, welcher auf dem Sofa saß. Ich ließ mich neben ihm nieder und kuschelte mich an ihn. Das war auch noch so eine Sache, wenn wir verloren hatten oder irgendwo ausgeschieden waren. Ich trug schwarze Klamotten, meistens Jogginghose und Hoodie und ich wurde kuschelbedürftig. Wenn ich meinen Bruder in der Nähe hatte oder Paulo, dann wurden sie meistens das Opfer meiner Kuschelattacken, doch wenn ich alleine war, dann nahm ich mir einen von Paulos Hoodies, die bei mir Zuhause waren, sprühte sie mit seinem Deo ein und zog sie über ein Kissen und kuschelte so mit dem Kissen. Manchmal telefonierte ich dann noch mit Paulo, um seine Stimme zu hören. Doch jetzt war Paulo ja zum Glück da und so konnte ich mich an ihn kuscheln. Er hatte seine Haare nach dem Spiel nicht mehr gemacht und auch meine hingen einfach nur nass auf meinem Kopf rum. "Was machst du eigentlich hier? Willst du nicht mit deinen Teamkollegen feiern?", fragte ich irgendwann nach. Paulo sah zu mir runter, dass spürte ich und so drehte ich meinen Kopf ebenfalls nach oben, um ihn ansehen zu können. "Ich dachte eigentlich, du hättest langsam mal verstanden, dass du wichtiger bist, als Fußball", gab er einfach nur von sich. Ich verdrehte die Augen "Paulo, nur weil wir zusammen sind, musste du dein Leben nicht umstellen, ich dachte das hättest du auch verstanden. Wenn ich nicht hier bin und ihr gewinnt, dann feierst du doch auch mit ihnen. Ich bin erwachsen, du brauchst nicht auf mich aufpassen", erklärte ich ihm. Paulo schmunzelte "Du hast es wirklich nicht verstanden. Es gibt nichts und niemanden auf dieser Welt, der mir wichtiger ist, als du. Wenn ich die Chance habe Zeit mit dir zu verbringen, dann werde ich das immer allem vorziehen. Egal ob wir gerade Weltmeister geworden sind, oder ob wir im Viertelfinale der Champions League sind. Ich liebe dich und ich möchte meine Zeit nicht mit feiern verbringen, wenn ich auch bei dir sein kann", erklärte er mir ruhig. Ich lächelte einfach nur zu ihm hoch. Ich wollte seine schönen Wort nicht zerstören und so beließ ich es einfach dabei. "Ich liebe dich auch", teilte ich ihm noch mit. Paulo beugte sich zu mir runter und legte seine Lippen sanft auf meine. So verbrachten wir den Rest des Abends, bis wir irgendwann schlafen gingen. In Paulos Anwesenheit konnte ich das Spiel ausblenden. Es rückte in den Hintergrund, denn am Ende des Tages war es nur ein Spiel. Es war nicht meine letzte Champions League und ich gönnte es Paulo, dass er weiter war. Ich wusste, dass mich das Spiel noch einholen würde, doch im Moment war mir die Zeit mit Paulo wichtiger.
...
Endlich mal wieder ein überarbeiteter os. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lasst mir gerne einen Kommentar da, bis Samstag :)
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