Draxler x Durm/Kimpembe [1/2]

Orientiert an: Herzlos - Wincent Weiß

Ich spürte wie mir eine kleine Träne die Wange runter lief. Warum war Zeit so ein verdammtes Arschloch? Traurig lächelnd strich ich sanft und liebevoll über das Bild in meiner Hand. Es zeigte mich und Erik. Wir waren glücklich, er stand grinsend vor mir und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. Es war bei einer Feier von einem seiner Freunde gewesen. Mittlerweile lag dieser Tag schon wieder zwei Jahre zurück und es hatte sich so unglaublich viel verändert. Wir bemühten uns beide darum diese Beziehung zu retten, doch wir wussten auch, dass es schon längst zu spät war. Wir hätten früher handeln müssen und nicht erst jetzt. Vor einem Jahr wäre der perfekte Zeitpunkt gewesen um etwas zu ändern und unsere Beziehung zu retten. Jetzt war es zu spät. Der Zug war abgefahren und wir konnten nur noch hinter her gucken. Wir klammerten uns an einen verlorenen Zipfel unserer Beziehung. Ein Zipfel, welcher nicht mehr zu retten war. Ich wusste das es besser für uns beide war, wenn wir endlich loslassen würden, wir lebten in der Vergangenheit und mussten endlich in die Gegenwart zurückkehren. Ich erinnerte mich an früher zurück. Es war vor zirka drei Jahren, damals waren wir gerade in Brasilien:

Ich spürte sie federleichten Lippen meines Freundes auf meinen. Sofort bildete sich ein Lächeln auf meinen Lippen, ich liebte es einfach, wenn er mich morgens wach küsste. Wir waren gerade in Brasilien, zusammen waren wir als Paar auf ein Zimmer gekommen und es war definitiv die beste Zeit meines Lebens. Nicht nur wegen der Weltmeisterschaft, sondern auch, weil ich ihn endlich die ganze Zeit um mich haben konnte. Er küsste mich jeden einzelnen Morgen wach. Immer wenn ich irgendwo einschlief, dann war er es, der mich durch sanfte Küsse wieder aufweckte. Ich liebte diesen Jungen einfach und konnte dagegen absolut nichts machen. Sanft erwiderte ich den Kuss und ließ ihn sich schließlich von mir lösen. "Guten Morgen, Love." Flüsterte er leise. Bei dem Spitznamen wurde ich immer rot, so auch jetzt. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und blickte beschämt weg. Erik lachte leicht und küsste meine Wange. "Ob du jemals mit dem Spitznamen klarkommen wirst?" Ich ignorierte den roten Schimmer auf meinen Wangen, welcher immer stärker wurde und rollte mich unter ihm weg. "Du sollst mich halt nicht so nennen." Gab ich von mir und ging dann zu meinem Koffer, um mir Klamotten raus zu suchen. Ich hatte mich für eine graue Jogginghose entschieden, da wir heute komplett frei hatten. Eigentlich sollten wir uns die Stadt angucken, allerdings wusste ich, dass Erik und ich das definitiv nicht machen würden. Ich zog mir also die Jogginghose an und lief dann zu Eriks Betthälfte. Dort klaute ich mir den Hoodie, den er gestern Abend anhatte. "Bediene dich ruhig." Kam es von meinem Freund. Ich drehte mich grinsend um. "Keine Sorge, werde ich schon machen." Erik verdrehte daraufhin bloß die Augen und stand auf. Vor mir blieb er stehen und legte seine Hände auf meine Brust. "Ich liebe dich." Damit küsste er mich gefühlsvoll. Wieder einmal flogen die Schmetterlinge in meinem Bauch wild durch die Gegend. Erik löste sich wieder und sah mich fragend an. "Willst du deine Haare fürs Frühstück machen oder eher nicht so?" Ich schüttelte den Kopf und setzte mir die Kapuze seines Pullis auf. "Das sind eh nur unsere Kollegen. Die haben mich schon viel schlimmer gesehen, als mit nicht gemachten Haaren." Erwiderte ich bloß und lief dann Richtung Tür. "Kommst du?" Fragte ich mit etwas lauterer Stimme und streckte meine Hand in seine Richtung aus. Er lächelte und nickte, bevor er zu mir kam und unsere Hände verschränkte. Das Hotel war nur von uns belegt, weshalb das kein Problem war. Zusammen liefen wir runter zum Frühstückssaal und ließen uns bei unserem gewohnten Tisch nieder. Erik ließ sich neben mir nieder und sah mich direkt mit seinem typischen Hundeblick an. Ich wusste, was er wollte, und lächelte ihn bloß kurz an, bevor ich ihm einen Kuss auf die Stirn gab und dann aufstand. "Ich dachte, diese 'rosa-rote-Liebesleben' Phase hört in jeder Beziehung irgendwann mal auf." kam direkt der Kommentar von Julian Brandt neben Erik. "Ach komm, in Leverkusen sind du und Kai doch auch kein Stück besser." gab ich lachend zurück. Bei dem Namen seines Freundes fing er an zu Grinsen. Ich lachte bloß "Genau das meinte ich." Julian verdrehte die Augen. "Ach komm, Kai und ich sind seit sechs Monaten zusammen, du und Erik sind seit zwei Jahren zusammen, also komm, wir dürfen das noch." ich schüttelte lachend den Kopf und machte mich auf den Weg zum Buffet. Ich nahm mir ein Tablett und belud es mit einer Schale Müsli und einem Kaffee für Erik. Er aß morgens nie etwas anderes und bevor er den Kaffee getrunken und das Müsli gegessen hatte, sollten am besten auch so wenig wie möglich mit ihm sprechen. Für mich nahm ich eine Portion Rührei und einen O-Saft mit. Anders, als mein Freund, mochte ich Kaffee morgens nämlich gar nicht. Mit dem beladenen Tablett machte ich mich zurück auf den Weg zu den anderen und ließ mich neben Erik nieder. "Gib ihm seinen Kaffee, er ist ja unausstehlich ohne." kam es direkt wieder von Julian. Ich lachte nur und reichte ihm dann aber wirklich sein Frühstück. "Danke." murmelte Erik undeutlich und begann zu essen. Kaum war er fertig kuschelte er sich an meine Schulter und schloss noch einmal etwas die Augen. Ich aß einfach normal weiter und unterhielt mich. Erik war ein ziemlicher Morgenmuffel und dieses Schauspiel eines müden Eriks, bot sich mir jeden Morgen beim Essen. Ich hatte mit der Zeit gelernt, dass es am besten war ihn einfach machen zu lassen und zu warten, bis er wacher wurde.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zurück in unser Zimmer. Die meisten anderen, die keinen festen Freund hier hatten, wollten in die Stadt oder in den hoteleigenen Pool. Darauf verzichteten Erik und ich erstmal und gingen zum Kuscheln zurück in unser Zimmer. Ich hatte mich auf unser großes Bett gesetzt und legte jetzt zufrieden meine Arme um Erik, welcher sich in meine Arme gelegt hatte. Verträumt spielte er mit meinen Fingern, während er leise irgendeine Melodie summte. Ich liebte diese kleinen Momente zwischen uns. Ich wusste, dass es genau das war, was unsere Beziehung aus machte. Wenn diese kleinen Zärtlichkeiten zwischen uns wegfallen würden, wäre unsere Beziehung nicht mehr dieselbe. Würde er nicht mehr regelmäßig schief singend durch die Wohnung tanzen, wenn ich ihn besuchen kam, dann wäre irgendwas falsch, es würde einfach irgendwas fehlen. Lächelnd erinnerte ich mich an die vielen Momente, an denen er mit sich selber sprach, oder wie er mit seiner Leichtigkeit und einem leichten Lächeln meine Fehler übersah. Ich liebte diesen Mann einfach und wollte ihn nie wieder verlieren. Ich wollte mein Leben mit ihm verbringen, das war mir in diesem Moment mehr als klar.

Mittlerweile hatte ich verstanden, dass es nicht für immer war. Heute war es drei Jahre später und diese Zärtlichkeiten von damals waren nach und nach weggefallen. Vor einem Jahr hatten wir es das erste Mal bemerkt, doch anstatt etwas zu machen und somit unsere Beziehung zu retten, taten wir gar nichts. Wir taten es als Phase ab. Dass das Schwachsinn war, wusste ich mittlerweile. Unsere Beziehung war nicht mehr dasselbe. Wir hatten uns Distanziert und lebten nur noch an einander vorbei. Wir hielten an dem Traurigen Zipfel, einer ehemaligen perfekten Beziehung fest.

Erik P.O.V.

Traurig saß ich auf der Couch meines Freundes. Unsere Beziehung war vor einem Jahr den Bach runter gegangen. Anstatt es zu beenden, hielten wir an ihr fest. Ich wusste nicht was genau wir uns davon erhofften, aber was es auch war, es war in den letzten Jahren nicht eingetreten und es würde auch in den nächsten Jahren nicht mehr passieren. Es war zu spät. Das mussten wir einfach einsehen und akzeptieren. Diese letzte Schere unserer Beziehung machte uns beide kaputt und ich wusste, dass Julian jemanden verdient hatte, der ihn wirklich glücklich machen konnte. So sehr mich der Gedanke an ihn mit jemand anderen auch quälte, wusste ich, dass es besser wäre. Fünf Jahre war ich die Person, die ihn glücklich machen konnte. Auch wenn es selbstverliebt und arrogant klang, ich wusste, dass es stimmte. Wir waren glücklich mit dem anderen, doch das war nun mal Vergangenheit. Daran konnten wir beide nichts mehr ändern und es wurde höchste Zeit das endlich einzusehen. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Vielleicht hätte aus uns eine Beziehung für die Ewigkeit werden können, aber wir hatten nun mal vor einem Jahr zu gelassen, dass unsere Beziehung zerbrach. Niemand von uns konnte sagen, woran es lag. Alles was ich wusste, war, dass es ein schleichender Prozess war, der uns beide fesselte. Ich sah ein letztes Mal auf das Bild von uns beiden, bevor ich aufstand und durch das Wohnzimmer lief. Ich war zu Julian geflogen und vor einer Stunde angekommen. Ich plante keinen langen Aufenthalt, weshalb mein Rückflug in zwei Stunden ging. Ich würde uns beide von dieser zerbrochenen Beziehung befreien und mit Julian reden. Er wusste, dass ich hier war. Er hatte mir die Tür auf gemacht und war dann wieder in die Küche verschwunden. Das war ein super Beispiel, für unsere jetzige Situation. Wir lebten an einander vorbei. Das ging seit einem Jahr so und es war nicht mehr gesund. Ich stellte mich in die Küchentür. Julian saß mit seinem Handy am Küchentisch. Ich konnte ihm kein Urteil daraus ziehen. Unsere Beziehung war nun mal am Arsch und eigentlich auch schon lange vorbei, nur dass wir es einfach nicht akzeptieren wollten und es beendeten. "Lass uns reden." sagte ich mit einem Seufzen. Julian sah auf und nickte. Er stand auf und sah mich an. "Ist es soweit?" er wusste worüber ich reden wollte. Er war schon lange bereit mit all dem abzuschließen, ich war es, der immer wieder meinte 'lass mir noch etwas Zeit damit klar zu kommen'. Julian hatte es verstand und mir die Zeit gelassen, die brauchte um mit unserer Beziehung komplett abzuschließen. Jetzt war es also soweit. Ich würde ihn gehen lassen. Ich nickte leicht. "Es ist besser so, das wissen wir beide." er lächelte mich leicht an. Ich nickte ihm zu. "Ich weiß, es ist bloß immer noch komisch nach sechs Jahren Beziehung Schluss zu machen und verschiedene Wege zu gehen." erklärte ich ihm. Er nahm meine Hände in seine. "Das letzte Jahr war keine Beziehung mehr, das weißt du. Wir müssen ja nicht komplett aus dem Leben des anderen verschwinden. Wir können immer noch Freunde sein, aber aus einer Beziehung wird einfach nichts mehr." Ich schüttelte den Kopf und entzog ihm meine Hände. "Nein. Damit fangen wir bitte gar nicht erst an, Julian. Ich kann nicht mit dir befreundet sein. Wenn wir das machen, dann werde ich nie wieder richtig glücklich sein, dass weiß ich. Außerdem will ich nicht wissen, was du machst, wenn wir nicht mehr zusammen sind. Ich will nicht wissen mit wem du zusammen kommst. Nehme es bitte nicht persönlich, aber wenn wir uns jetzt trennen, dann möchte ich dich nicht wiedersehen." Ein etwas betroffener Ausdruck legte sich in seine Augen. Auch ihm war ich noch nicht zu hundert Prozent egal, das wusste ich, aber das würde noch passieren. Ich wollte den Moment nicht mitbekommen, in dem ich ihm egal wurde. Julian nickte leicht. "Gut, dann war es das jetzt. Mach's gut." Ich spürte wie sich eine Träne aus meinem Auge löste. "Kannst du mich ein letztes Mal in den Arm nehmen?" bat ich mit zitternder Stimme. Julian breitete seine Arme aus. "Komm her, Kleiner. Bitte wein nicht ja? Ich fühl mich herzlos, wenn du mich vermisst, aber es ist besser so. Fang bitte wieder an zu leben, geh raus in die Welt und habe Spaß. Du bist noch so jung, du hast ein schöneres Leben verdient." ich nickte an seiner Brust. "Mach ich, aber Julian, bitte versprich mir, dass du auch wieder glücklich wirst. Das mit uns war wundervoll. Wir hatten fünf unglaubliche Jahre. Auch wenn wir jetzt getrennte Weg gehen, vergiss nicht, dass wir uns geliebt haben. Es gibt jemanden, der dich verdient hat. Bitte finde diese Person und werde glücklich mit ihm. Du bist ein wundervoller Mensch und ich bin froh diese Zeit in meinem Leben mit dir verbracht haben zu dürfen. Du hast es verdient glücklich zu werden, also werde es auch. Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, dass du ein schlechtes Gewissen mir gegenüber haben wirst, wenn du dir wen neues sucht. Lass dir eins gesagt sein. Ich werde weder sauer noch traurig sein, wenn du wieder glücklich wirst. Ich kenne niemanden, der es so sehr verdient hat wie du. Also habe wieder Spaß am Leben und werde endlich wieder glücklich." Ich drückte mich von meinem Ex Freund weg und sah ihm ins Gesicht. Auch ihm floss eine Träne über die Wange. Ich lächelte ihn an und strich sie weg. "So und jetzt geh und leb dein Leben." lächelte ich ihm zu. Er nickte und schenkte mir ein letztes Mal sein Lächeln. Dann drehte er sich um und verließ die Wohnung.

... 

Ähm ja, also erstmal danke an @dreaming_t  die so nett war und diesen OneShot für mich Korrektur gelesen hat. 

Der Wunsch kam von @lina_bchbrgr ich wolleigentlich etwas ganz anderes schreiben, aber dann hat sich das alles so ergeben. Ich hoffe du bist nicht zu traurig, dass sie sich am Ende getrennt haben. Ich habe trotzdem einen relativ großen Teil des OneShots der Beziehung der beiden gewidmet und diese beschrieben. Ich hoffe das dir der OneShot gefallen hat, auch wenn er wahrscheinlich ein bisschen anderes verlaufen ist, als du wolltest.

Der zweite Teil wird dann ein Draxler x Kimpembe. Ich hoffe ihr freut auch drauf, bis dann :)


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