Bartra x Pique
Lied: So close
Thinkin' about you
As I'm lyin' next to someone else
"Ich glaube du musst jetzt gehen", sagte ich tonlos an den Mann neben mir gerichtet. Dieser sah überrascht auf.
Ich war heute auf einer Feier gewesen, eigentlich kannte ich die Veranstalter gar nicht und ich wusste nur, dass ein Freund von Gio einen Bruder hatte, der eine Freundin hatte, deren Schwester einen Mann hatte und dieser hatte einen Bekannten, der diese Party gegeben hatte.
Wie genau es dazu gekommen ist, dass ich von dieser Party mitbekommen hatte und eingeladen wurde, doch es war geschehen und ich war hingegangen. Wie schon erwartet, kannte ich niemanden dort und hatte mich einfach in die Küche des Typen verzogen, dem das Haus wahrscheinlich gehörte.
Dort hatte ich mit einem Bier in der Hand gestanden und meinen Gedanken ihren Lauf zu lassen. Eigentlich war ich sowieso nur wegen Gio dort gewesen. Dieser hatte gemeint, dass ich mit ihm dorthin musste.
Er hatte seit geraumer Zeit einen Crush auf einen Typen, den ich so noch nie gesehen hatte, er hatte nur immer wieder von ihm erzählt und so wie er von ihm sprach musste der Mann wirklich ein toller Typ sein.
Jedenfalls wollte Gio auf diese Party, damit er eine Chance auf ein Gespräch mit dem Typen hatte und ich war sein Alibi, damit er nicht alleine dort hin mussten.
Zu meinem Leidwesen hatte mein bester Freund ziemlich direkt ein Gespräch mit einem jungen Mann anfangen. Ich hatte ziemlich schnell gemerkt, dass ich nicht länger erwünscht war und das der Typ wahrscheinlich Gios Crush war. Da ich dort überflüssig geworden war, hatte ich mich in die Küche verzogen.
Dort blieb ich nicht lange alleine, denn es kam ein anderer Typ ebenfalls in die Küche und lehnt sich mir gegenüber an einen Schrank gelehnt.
Es dauerte nicht lange und schon waren wir beide in ein Gespräch gekommen und keine zwei Stunden später, hatte ich den Mann bei mir Zuhause. Wir redeten nicht lange drum herum, denn was wir wollten, war mehr als klar.
So landeten wir in meinem Bett und hatten Sex. Es war guter, schneller und gefühlsloser Sex. Doch dies beruhte auf beiden Seiten, dass merkte ich schnell, da auch von ihm keine Zärtlichkeiten kamen.
Ich konnte mich kaum noch an den Namen des Mannes neben mir erinnern, ich wusste nur, dass es irgendwas mit M war. Ich musste aber auch ehrlich sagen, dass es mir ziemlich egal war, wie der Mann hieß.
Ich hatte bekommen was ich wollte und das reichte. Ich brauchte nicht mehr und ich hatte auch nicht vor den Mann noch einmal zu sehen. Dich dummer Weise hatte ich Pech mit meinen Gedanken und innerhalb kürzester Zeit waren diese wieder bei Gerard gelandet.
Ich konnte mich wirklich dafür verfluchen, dass ich es einfach nicht schaffte meinen Gedanken endlich von ihm zu lösen. doch ich konnte es nicht ändern.
Fußball half mir meinen Gedanken wenigstens kurz zu unterbinden und auch der Sex mit Mister M. hatte mir kurzzeitig geholfen, doch sobald ich nicht weiter abgelenkt war, kamen meine Gedanken ohne Umstände zurück auf Gerard.
Ich fühlte mich einfach schlecht, wenn ich hier neben Mister M. lag und an Gerard dachte. Ich war mir sicher, dass der Mann neben mir eigentlich ein toller Typ war und er hatte einfach jemand besseren verdient als mich, der es nicht schaffte seine Gedanken von seinem Ex zutrennen.
Der Mann lag immer noch neben mir und sah mich mehr als nur verwirrt an "War es so schlecht?", wollte er unsicher wissen.
Sofort tat es mir leid, dass ich so schroff zu ihm war. "Nein, du hast nichts falsch gemacht. Du bist bestimmt ein toller Typ und ich hoffe für dich, dass du bald wen findest, mit dem du glücklich bist, aber ich muss dich jetzt trotzdem bitten zu gehen"
Ich hatte wirklich versucht ihm möglichst nett klar zu machen, dass er nicht mehr länger erwünscht war, doch scheinbar hatte er es noch nicht so ganz gecheckt.
"Was ist denn, wenn du der bist, mit dem ich glücklich werden will?", wollte er grinsend wissen. Ich schüttelte den Kopf und stand auf.
Ich lief zur Tür und öffnete sie ihm "Das glaube ich kaum und jetzt geh bitte", damit sah ich ihn ungeduldig an.
"Wieso denn nicht?", wollte der Mann weiter wissen. Allerdings hatte er mittlerweile angefangen seine Sachen zusammen zu suchen. Ich gab ihm keine Antwort mehr und wartete einfach nur, bis er verschwunden war.
Er war bei mir angekommen und eigentlich hatte ich erwartet, dass er einfach durch die Tür durch gehen würde und dann ein Haus verlassen würde, doch stattdessen drückte er mir seine Lippen erneut auf.
Grob stieß ich ihn wieder von mir weg "Bist du schwer von Begriff? Ich will nichts von dir, der Sex war toll, aber es war auch nur Sex, nicht mehr und nicht weniger. Jetzt verschwinde endlich", damit verließ er dann tatsächlich das Zimmer und ich zeigte ihm den Weg zurück zur Haustür.
Dort stand er dann fertig angezogen und warf mir noch einen Blick zu "Sicher, du weißt nicht was dir entgeht", machte er mir erneut ein Angebot.
Ich verdrehte die Augen und zischte "Ja, ich bin mir sicher", damit schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu und beobachtete durch die Überwachungskamera, ob der Mann auch wirklich mein Grundstück verließ.
Zu meinem Glück tat er es und verschwand aus meinem Sichtfeld. Erleichtert ging ich in die Küche und beschloss mir erstmal einen Kaffee zu machen. Immerhin war es erst neun Uhr morgens und da konnte man von mir ohne einen Kaffee einfach nichts produktives erwarten.
Drinkin' without you, hm
Doesn't fix me but it kinda helps
Mit dem heißen Kaffee in meinen Händen saß ich an meinem Küchentisch und ließ meinen Gedanken mal wieder freien Lauf. Es war bloß eine Frage der Zeit, bis diese bei Gerard laden würden und wie sollte es anders sein, kam es genau so.
Ich hatte zwar anfangs tatsächlich mal über was anders nach gedacht, doch natürlich fand mein Unterbewusstsein eine Verbindung zu meinem Ex-Freund.
Ich war gestern nicht mehr nüchtern, als ich Mister M. getroffen hatte und Gerard war definitiv der Grund. Auch wenn es mich ihn nicht komplett vergessen ließ, es half.
Ich wollte mir zwar nicht eingestehen, dass ich Gerard immer noch vermisste, doch so war es und wenn ich dann Alkohol trank, dann wurde der Schmerz und diese Leere zumindest für eine kurze Zeit gefühlt.
Ich wusste zwar, dass es mir nicht gut tat und Alkohol keine Lösung sein sollte, doch es war einfach so. Es half irgendwie und ich kam besser mit dem Fakt klar, dass unsere Beziehung gescheitert war.
Ich musste zwar jeden Morgen aufs neue feststellen, dass Alkohol keine Dauerlösung war, denn sobald ich eingeschlafen war und wieder aufwachte, war alles genauso wie immer.
Ich spürte diese Leere, spürte den Verlust und dachte darüber nach, was falsch gelaufen war und wenn ich ehrlich war, dann hatte ich einfach keine Antwort auf diese Frage.
Ich wusste nicht, was falsch gelaufen war, doch vielleicht war unsere Beziehung auch von Anfang an zum scheitern verurteilt.
Oh I still wish we could go back
To where we started
When you left your t-shirt
At my old Apartment
Ich wünschte mir immer wieder, wenn ich zulange darüber nach dachte, dass ich früher gemerkt hätte, dass etwas schief gelaufen war.
Ich wünschte mir jedesmal wieder, dass ich die Zeit zurück drehen könnte, zurück zu der Zeit, in der alles begonnen hatte. In der Zeit, wo Gerard regelmäßig seine Sachen in meiner Wohnung vergessen hatte.
Damals hatte ich noch in Barcelona gewohnt. Es war so verdammt viel zeit seit dem vergangen. Ich hatte den Verein schon lange verlassen. Gerard und ich waren noch zusammen gewesen, als ich in Dortmund gespielt hatte, doch dann war alles in die Brüche gegangen.
Es ist eins zum anderen gekommen und irgendwann musste ich dann einfach weg. Ich hatte den Verein erneut gewechselt. Wieder zurück nach Spanien.
Zwar war ich nicht noch mal in Barcelona gelandet, doch immerhin war es wieder Spanien und ich musste ehrlich sagen, dass ich bei Betis Sevilla wirklich zufrieden war.
Trotzdem wünschte ich mir die Zeit zurück drehen zu können. Denn ein wusste ich sicher. Aus Gerard und mir würde nie wieder ein Paar werden, auch eine Freundschaft war nicht mehr drin.
Diese Möglichkeit war damals genauso gestorben wie unsere Beziehung. Es war einfach viel zu viel schief gelaufen und es war schlicht weg nicht mehr möglich. Das war auch der einzige Grund, weshalb ich nicht wieder Kontakt zu Gerard gesucht hatte.
Yeah we got so close, so close to love
Ich wusste ganz genau, dass eine Freundschaft keine Chance hatte. Wir hatten damals einfach zu viel ausgehalten, hatten zu lange geschwiegen und schließlich war es zu spät. Für Gerard und mich kam die Trennung nicht unerwartet, doch ich hatte bis zum letzten Tag an der Hoffnung festgehalten, dass wir die Kurve kriegen würden.
Doch wenn man ehrlich war, dann war unsere Beziehung schon im Begriff gewesen in eine Sackgasse zu laufen, als ich nach Dortmund gewechselt war. Wir waren einfach beide viel zu naiv gewesen.
Wir hatten beide geglaubt, dass es klappen würde, dabei war es uns schon schwer gefallen genügend Zeit für den anderen zu finden, als wir noch in der selben Stadt gewohnt hatten und im selben Verein gespielt hatten.
Vielleicht sollte unsere Beziehung auch einfach nicht klappen, wer weiß.
But you had to go and mess it up
Was it all too much or just not enough
Heute stellte ich mir oft die Frage woran es lag. Eine Beziehung zu führen war schwer. Man bewegte sich nur auf einem sehr schmalen Grad und diesen zu halten war noch schwerer als dort überhaupt zu landen.
Es war der Grad, der entschied, ob es zu viel war und ob man dem anderen die Freiheit nahm, ihn einengte und erstickte oder ob man zu wenig in die Beziehung investierte.
Dieser Grad war verdammt schmal und es dauerte definitiv nicht lange an einer Site über zuschlagen.
Ich konnte nicht sagen was es bei mir und Gerard war. Am Ende hatten wir in unterschiedlichen Ländern gewohnt und ich dachte eigentlich, dass das der Grund wäre, dass Fernbeziehungen so oft scheiterten, doch ich war mir nicht sicher, ob das wirklich der Grund war.
Viel eher glaubte ich, dass man sich entweder entfernte, weil man sich nicht täglich oder wöchentlich sah, oder dass man den anderen einengte, weil man Angst hatte, dass man sich zu sehr entfernte.
Vielleicht war bei uns eine Mischung das Problem gewesen, ich wusste es nicht. Ich konnte auch nicht sagen, weshalb Gerard letztendlich gemeint hatte, dass er gehen musste, doch er hatte es getan und damit alles endgültig zerstört.
Ich war Gerard nicht böse, dass er es getan hatte, denn es war schon zerstört gewesen, unsere Beziehung war schon kaputt und Gerard hatte einfach nur noch einen Schlussstrich drunter gezogen.
Trotzdem stellte ich mir ab und zu die Frage, woran wir gescheitert waren.
...
Ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es kein Happy End war. Bis Samstag
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