Havertz x Brandt
Kai Havertz ließ sich mit einem Seufzen auf die Bank im Fitnessraum von Bayer Leverkusen fallen. Es war ein langer Trainingstag gewesen, und obwohl sein Körper müde war, schien sein Geist keine Ruhe zu finden. Er griff nach seiner Wasserflasche und beobachtete, wie die letzten Spieler den Raum verließen.
Nur einer blieb zurück: Julian Brandt.
Julian war an einem der Geräte, sein Gesicht vor Anstrengung verzogen, doch trotzdem hatte er dieses gewisse Etwas – eine Mischung aus Selbstbewusstsein und Charme, die Kai schon oft bemerkt hatte.
„Du solltest es nicht übertreiben", sagte Kai schließlich, seine Stimme leicht neckend.
Julian hielt inne, wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und drehte sich zu ihm um. „Komm schon, Havertz. Nur weil du dich schonen willst, heißt das nicht, dass ich das auch muss."
Kai schnaubte und schüttelte den Kopf. „Du bist unmöglich."
„Und trotzdem magst du mich." Julian zwinkerte ihm zu, bevor er sich wieder seinem Training widmete.
Es war nur ein flapsiger Kommentar, aber irgendetwas daran ließ Kais Herz schneller schlagen. Er sah weg und versuchte, das seltsame Gefühl zu ignorieren.
In den folgenden Wochen verbrachten Kai und Julian immer mehr Zeit miteinander. Es war nichts Ungewöhnliches – schließlich waren sie Teamkollegen und gute Freunde. Aber es gab Momente, in denen sich etwas änderte.
Nach einem besonders erfolgreichen Spiel, in dem Julian ein Tor vorbereitet und Kai eines erzielt hatte, saßen sie noch lange nach dem Abpfiff in der Kabine.
„Das war heute richtig gut", sagte Julian und klopfte Kai auf die Schulter. „Du warst der beste Mann auf dem Platz."
„Ach, hör auf", erwiderte Kai, doch ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht.
„Nein, im Ernst", fuhr Julian fort, seine Stimme weicher. „Du bist echt beeindruckend, weißt du das?"
Kai spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. „Danke", murmelte er und vermied Julians Blick.
„Hey", sagte Julian und legte eine Hand auf Kais Knie. „Du solltest öfter an dich glauben."
Kai sah auf die Hand, dann zu Julian. Für einen Moment war da nur Stille, und ihre Blicke hielten sich länger, als es vielleicht hätte sein sollen. Kai räusperte sich schließlich und stand auf. „Ich geh duschen."
Julian sah ihm nach, ein seltsames Gefühl in der Brust.
Ein paar Tage später, nach einem Mannschaftsabend, fanden sich Kai und Julian allein auf dem Heimweg wieder. Es war spät, und die Straßen waren ruhig.
„Ich glaube, ich bin ein bisschen angetrunken", sagte Kai und stolperte leicht.
„Du bist nicht betrunken. Du bist einfach ein schlechter Trinker", neckte Julian und fing ihn auf, bevor er fallen konnte.
„Ach ja?" Kai lehnte sich ein wenig zu ihm, seine Augen funkelten im Licht der Straßenlaternen.
Julian hielt inne, spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er wollte etwas sagen, aber bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Kai ihn geküsst.
Es war nur ein kurzer Moment, aber die Welt schien stillzustehen. Kais Lippen waren weich, seine Unsicherheit deutlich spürbar, und Julian konnte nicht anders, als den Kuss zu erwidern.
Als sie sich trennten, sahen sie sich beide mit großen Augen an.
„Ich ...", begann Kai, doch Julian unterbrach ihn.
„Sag nichts." Er nahm Kais Hand und zog ihn mit sich. „Lass uns einfach nach Hause gehen."
Am nächsten Tag war die Stimmung zwischen ihnen angespannt. Julian versuchte, so zu tun, als wäre nichts passiert, doch Kai konnte die Erinnerung an den Kuss nicht abschütteln.
„Hör mal", begann Kai schließlich, als sie nach dem Training allein im Umkleideraum waren.
„Nein, wir reden nicht darüber", sagte Julian schnell. „Es war nichts, okay? Wir waren nur müde und ..."
„Es war nicht nichts." Kais Stimme war fest, und er sah Julian direkt an.
Julian schluckte schwer. „Kai, wir können das nicht. Wir sind Teamkollegen. Freunde. Mehr nicht."
„Und wenn ich mehr will?"
Julian sah ihn lange an, bevor er sich abwandte. „Ich kann dir das nicht geben."
Kai fühlte sich, als hätte jemand ihm die Luft genommen, doch er nickte langsam. „Okay."
Doch innerlich wusste er, dass das nicht das Ende war.
Die nächsten Wochen waren ein ständiges Hin und Her. Sie versuchten, Abstand zu halten, doch es gelang ihnen nicht. Immer wieder fanden sie sich in Momenten wieder, in denen die Spannung fast greifbar war – ein Blick, eine Berührung, ein Lachen, das zu lange anhielt.
Nach einem besonders intensiven Training, bei dem sie beide bis an ihre Grenzen gingen, standen sie keuchend auf dem Spielfeld.
„Du bist verrückt, weißt du das?" sagte Julian, während er sich die Stirn abwischte.
„Und du bringst mich um den Verstand", erwiderte Kai, bevor er sich zurückhielt.
Julian sah ihn überrascht an, dann schüttelte er den Kopf. „Hör auf damit."
„Hör auf womit?"
„Damit, mich so anzusehen, als wäre ich der Einzige auf der Welt."
Kai trat näher. „Vielleicht bist du das ja."
Bevor Julian etwas erwidern konnte, zog Kai ihn in einen Kuss. Diesmal war es nicht flüchtig oder unsicher – es war leidenschaftlich, roh, voller Emotionen, die sie beide zu lange zurückgehalten hatten.
Als sie sich trennten, waren ihre Gesichter nah beieinander, ihre Atemzüge schwer.
„Wir können das nicht", flüsterte Julian, doch seine Stimme war brüchig.
„Sag mir das noch einmal und glaub es selbst", erwiderte Kai.
Julian sagte nichts mehr.
Die Heimspiele wurden zu einem Tanz der Emotionen. Sie schauten sich auf dem Platz länger in die Augen, suchten einander in den entscheidenden Momenten. Und obwohl sie immer noch versuchten, ihre Gefühle zu verbergen, wurde es für die Menschen um sie herum immer offensichtlicher.
„Ihr zwei seid in letzter Zeit unzertrennlich", bemerkte ein Mitspieler nach einem Spiel.
„Unsinn", sagte Julian schnell und lachte gezwungen. „Wir sind einfach gut aufeinander eingespielt."
Doch als er Kai ansah, wusste er, dass sie nicht mehr lange so weitermachen konnten.
Es war ein Dienstagmorgen, kurz vor einem wichtigen Spiel in der Europa League. Kai und Julian waren beide früher als die anderen im Trainingszentrum. Sie wollten an ein paar Spielzügen arbeiten, aber die drückende Stille zwischen ihnen machte es schwierig, sich zu konzentrieren.
Julian legte den Ball beiseite und verschränkte die Arme. „Kai, wir müssen das klären. So geht das nicht weiter."
Kai schnaubte und zog die Stirn kraus. „Was genau sollen wir klären? Dass du mich küsst, als wäre ich alles, was du willst, nur um dann so zu tun, als wäre es ein Fehler?"
Julian rieb sich mit einer Hand über das Gesicht, sein Blick wandte sich ab. „Es ist nicht so einfach."
„Was ist nicht einfach?" Kai trat näher, seine Stimme voller Frustration. „Dass du fühlst, was ich fühle? Dass du Angst hast, es zuzugeben?"
Julian blieb still, aber die Spannung in seinem Körper sprach Bände.
„Weißt du, was wirklich nicht einfach ist?" Kais Stimme wurde leiser, fast ein Flüstern. „Jeden Tag neben dir zu stehen, dich anzusehen, dich zu berühren – und so zu tun, als wäre es nichts. Als würde es mir nichts bedeuten."
Julian atmete tief ein und sah ihn endlich an. „Kai, du weißt, warum das kompliziert ist. Wir sind Teamkollegen, wir sind ständig im Fokus. Was passiert, wenn jemand merkt, dass da mehr ist?"
„Vielleicht sollte mir das egal sein", entgegnete Kai mit einem traurigen Lächeln. „Aber dir scheint es das zu sein."
Das Gespräch blieb ungelöst, doch die aufgestaute Spannung entlud sich später beim Training. Bei einem Zweikampf gerieten sie aneinander, ihre Körper kollidierten härter als nötig, und als der Schiedsrichter pfiff, standen sie plötzlich Nase an Nase.
„Was ist dein Problem?" zischte Julian, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von Kais entfernt.
„Vielleicht bist du mein Problem", erwiderte Kai scharf, doch in seinen Augen lag mehr Schmerz als Wut.
Ihre Teamkollegen beobachteten die Szene aus der Ferne, einige lachten nervös, andere riefen, sie sollten sich beruhigen. Doch keiner wagte, näher zu kommen.
Julian starrte Kai an, sein Kiefer angespannt, bis er schließlich zurücktrat. „Wir reden später."
„Das hoffe ich", murmelte Kai, bevor er sich umdrehte und davonstapfte.
Später am Abend klopfte es an Kais Wohnungstür. Er wusste sofort, wer es war. Als er öffnete, stand Julian dort, in seinem schwarzen Hoodie, mit einer Miene, die zwischen Entschlossenheit und Unsicherheit schwankte.
„Lass mich rein", sagte Julian, seine Stimme ruhig, aber eindringlich.
Kai trat zur Seite, und Julian betrat die Wohnung, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Kaum war die Tür geschlossen, drehte er sich um und sah Kai an, seine Augen brennend vor Emotionen.
„Ich kann das nicht mehr", begann Julian, seine Stimme bebte leicht. „Ich kann nicht so tun, als wäre da nichts. Aber ich weiß auch nicht, was ich tun soll."
Kai trat näher, seine Augen suchten die von Julian. „Dann hör auf, zu denken. Hör auf, dir einzureden, dass es falsch ist."
Julian sah ihn an, seine Brust hob und senkte sich schwer. Und dann brach alles heraus.
Er griff nach Kai, zog ihn an sich, und ihre Lippen trafen sich in einem Kuss, der all die aufgestauten Gefühle ausdrückte – die Wut, die Verzweiflung, das Verlangen. Kais Hände fanden Julians Gesicht, hielten ihn fest, während der Kuss immer intensiver wurde.
Sie stolperten rückwärts, bis Julians Rücken gegen die Wand stieß. Er ließ eine Hand über Kais Rücken gleiten, während die andere in dessen Haare fuhr. Ihre Atmung wurde schwerer, unterbrochen von leisen Seufzern und Murmeln, die sie nicht unterdrücken konnten.
„Warum machst du mich so verrückt?" murmelte Julian gegen Kais Lippen, seine Stimme heiser.
„Weil du mich verrückt machst", erwiderte Kai, bevor er Julian erneut küsste, diesmal langsamer, intensiver, als wolle er jeden Moment auskosten.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, lehnte Julian seine Stirn gegen Kais. Ihre Herzen schlugen wie verrückt, und der Raum schien von der Intensität ihres Moments zu vibrieren.
„Wir können das niemandem sagen", flüsterte Julian schließlich, seine Augen immer noch geschlossen.
Kai seufzte und nickte langsam. „Ich weiß. Aber das ändert nichts an dem, was ich fühle."
Julian öffnete die Augen und sah ihn an, seine Miene ernst. „Ich habe Angst, Kai. Angst, dass wir alles ruinieren könnten."
„Ich habe auch Angst", gab Kai zu. „Aber was, wenn wir nichts tun und es trotzdem bereuen?"
Julian antwortete nicht, doch in seinen Augen lag ein Funken Hoffnung – und vielleicht ein Hauch von Akzeptanz.
Die Tage vergingen, und obwohl sie versuchten, professionell zu bleiben, schafften sie es nicht, die Spannung zu verbergen. Ihre Teamkollegen bemerkten, dass sie sich ständig suchten – sei es mit Blicken, leichten Berührungen oder stillen Momenten, in denen die Welt um sie herum zu verschwinden schien.
Nach einem weiteren gemeinsamen Spiel saßen sie nebeneinander im Mannschaftsbus. Julian lehnte sich zu Kai und flüsterte: „Komm heute Nacht zu mir."
Kai warf ihm einen überraschten Blick zu, doch Julians Augen verrieten keine Unsicherheit.
In dieser Nacht fanden sie sich in Julians Wohnung wieder. Es war das erste Mal, dass sie mehr als einen Moment für sich hatten – keine Eile, keine Unterbrechungen.
Sie sprachen stundenlang, lagen nebeneinander auf der Couch, ihre Hände ineinander verschlungen, während sie über ihre Träume, Ängste und die Zukunft sprachen. Es war ein Moment der Ruhe inmitten des Chaos, und als sie sich wieder küssten, war es weniger wild, dafür aber umso inniger.
Doch wie lange konnte man so etwas verbergen? Kai wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis jemand die Wahrheit herausfand. Und vielleicht war er insgeheim bereit, es der Welt zu zeigen – selbst wenn Julian noch zögerte.
Eines Tages, nach einem besonders erfolgreichen Spiel, in dem sie beide glänzten, standen sie zusammen vor den Kameras der Journalisten. Die Fragen waren wie immer oberflächlich – über Taktik, Tore und den nächsten Gegner. Doch ein Journalist fragte schließlich:
„Ihr beide scheint eine besondere Verbindung auf dem Platz zu haben. Gibt es da auch abseits des Spielfelds eine besondere Freundschaft?"
Julian lachte nervös und wollte etwas sagen, doch Kai war schneller.
„Wir sind nicht nur Freunde", sagte er, sein Blick kurz zu Julian gleitend.
Julian starrte ihn an, seine Augen weit vor Schreck – aber in diesem Moment wusste er, dass Kai Recht hatte.
Es war ein verregneter Nachmittag, und das Training war frühzeitig abgebrochen worden. Kai und Julian blieben dennoch zurück, um ein paar Schüsse zu üben. Der Platz war leer, das Wasser rann ihnen über die Gesichter, und der Himmel war düster – doch es störte sie nicht.
„Noch einen letzten Versuch", sagte Julian und hob den Ball auf, seine Stimme gedämpft von der klammen Luft.
Kai schnaubte. „Du triffst sowieso nicht."
Julian grinste und platzierte den Ball mit übertriebenem Ernst. Er lief an, schoss – und der Ball prallte direkt gegen Kais Beine.
„Super Zielgenauigkeit", neckte Kai und hob den Ball auf. Doch bevor er etwas hinzufügen konnte, stürmte Julian lachend auf ihn zu.
„Das war Absicht!" rief Julian und griff nach dem Ball, doch Kai hielt ihn über seinen Kopf.
„Träum weiter." Kai versuchte, ernst zu bleiben, doch das Lachen in Julians Augen war ansteckend.
Julian sprang nach oben, drängte Kai rückwärts, bis dieser gegen das Tor stolperte. Der Ball fiel zu Boden, doch keiner von ihnen kümmerte sich darum. Plötzlich war es nicht mehr nur ein spielerisches Gerangel – Julians Hände lagen auf Kais Schultern, ihre Gesichter nur einen Hauch voneinander entfernt.
„Hör auf, mich so anzusehen", flüsterte Julian, seine Stimme kaum hörbar über dem prasselnden Regen.
„Wie denn?" Kai blickte ihm direkt in die Augen, seine Stimme leise, aber fordernd.
„Als würdest du genau wissen, was ich denke."
„Vielleicht weiß ich das auch."
Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Der Regen tropfte von ihren Haaren, ihre Körper waren so nah, dass sie die Wärme des anderen spüren konnten. Kai hob langsam eine Hand und strich Julian eine nasse Strähne aus dem Gesicht.
Und dann passierte es. Sie küssten sich, wild und ungebremst, die aufgestaute Spannung der letzten Wochen entlud sich wie ein Gewitter. Julian zog Kai an sich, ihre Hände suchten Halt an den durchnässten Trikots des anderen. Der Kuss war alles, was sie zurückgehalten hatten – leidenschaftlich, roh und doch voller Zärtlichkeit.
Als sie sich schließlich voneinander lösten, keuchten sie beide, ihre Stirnen aneinandergelehnt.
„Das war lange überfällig", murmelte Kai, ein kleines Lächeln auf den Lippen.
Julian erwiderte es, sein Atem warm gegen Kais Wange. „Vielleicht hast du Recht."
In den nächsten Wochen änderte sich etwas. Sie hörten auf, ihre Gefühle voreinander zu leugnen. Es war nicht leicht, alles geheim zu halten, aber sie fanden Wege, ihre Momente zu stehlen: ein zufälliges Lächeln im Mannschaftsbus, ein kurzes Händedrücken vor einem Spiel, ein verstohlener Kuss in der Umkleide, wenn niemand hinsah.
Doch irgendwann reichte es Kai nicht mehr. Es war nicht die Öffentlichkeit, vor der er sich beweisen wollte – es war ihre Mannschaft, ihre zweite Familie. Sie verdienten es, die Wahrheit zu erfahren.
Nach einem entscheidenden Sieg in der Europa League, bei dem Julian ein Traumtor geschossen und Kai zwei Vorlagen gegeben hatte, saßen sie beide erschöpft, aber zufrieden in der Umkleidekabine. Der Rest des Teams feierte lautstark, warf Witze um sich und spritzte sich mit Wasserflaschen ab.
Kai lehnte sich zu Julian, seine Stimme leise. „Ich denke, wir sollten es ihnen sagen."
Julian sah ihn an, seine Augen suchten nach einem Funken Unsicherheit, doch da war nur Entschlossenheit. „Bist du sicher?"
Kai nickte. „Ich bin es leid, mich zu verstecken – zumindest vor ihnen. Sie sind unser Team. Sie werden es verstehen."
Julian seufzte, dann lächelte er. „Okay. Aber du fängst an."
Kai lachte leise und schüttelte den Kopf. „Feigling."
Er stand auf und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Mannschaft zu gewinnen. „Hey! Leute, mal kurz zuhören."
Die Lautstärke nahm ab, und alle Augen richteten sich auf ihn. Kai schluckte, spürte Julians Blick in seinem Rücken, der ihn gleichzeitig nervös und mutig machte.
„Julian und ich... wir wollten euch etwas sagen."
Einige Teamkollegen tauschten amüsierte Blicke aus, andere sahen gespannt zu.
„Wir sind zusammen", fuhr Kai fort, seine Stimme fest. „Schon eine Weile. Und wir dachten, ihr solltet es wissen."
Einen Moment lang herrschte Stille, die nur vom Tropfen einer Wasserflasche unterbrochen wurde. Dann brach Jonathan Tah in ein breites Grinsen aus. „Na endlich! Dachte schon, ich müsste euch beide irgendwann drauf ansprechen."
Die Reaktion war erleichternd, fast banal. Witze flogen durch den Raum, Glückwünsche wurden ausgesprochen, und einige Spieler klopften ihnen auf die Schultern.
„Hauptsache, ihr knutscht nicht mitten im Spiel", rief Wendell grinsend.
Julian lachte, sein Gesicht gerötet, doch die Erleichterung war deutlich. Kai fühlte sich, als wäre eine schwere Last von seinen Schultern gefallen.
Später, als die Mannschaft langsam auseinanderströmte, blieb Julian neben Kai sitzen.
„Das war weniger schlimm, als ich dachte", sagte Julian leise.
Kai lächelte und legte eine Hand auf Julians Knie. „Ich hab's dir doch gesagt."
Julian lehnte sich an ihn, ihre Schultern berührten sich, und für einen Moment genossen sie die Ruhe.
„Ich bin froh, dass wir das getan haben", murmelte Julian schließlich.
Kai drehte sich zu ihm, seine Augen voller Wärme. „Ich auch. Jetzt können wir endlich wir selbst sein."
Und während die Umkleide leiser wurde und das Echo ihres Gelächters verklang, wussten sie beide, dass sie den ersten Schritt in eine ehrlichere, freiere Zukunft gemacht hatten – zusammen.
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