18.12. 🎄

Reus×Brandt

Für smileyemmi

Pov. Julian:

Unsicher blickte ich durch die Tür zu Marco, der auf der Couch saß und an seinem Handy rumspielte. Jetzt oder nie, dachte ich, bevor ich das Wohnzimmer betrat und neben meinem Freund Platz nahm, welcher sich nach einem kurzen Blick zu mir wieder seinem Handy zu wandte. 
"Marco?", sprach ich ihn vorsichtig an; spielte währenddessen nervös mit meinen Fingern. 
"Ja, Schatz?" Fragend blickte er zu mir, während ich tief durch atmete. 
"Ich muss dir was sagen." 
Kurz seufzte er, legte sein Handy weg und drehte sich dann ganz zu mir. "Klar. Schieß los."
"Ich... also ehm", stotterte ich leise vor mich hin; traute mich irgendwie nicht, es ihm zu sagen. "Was ist los?", wollte Marco wissen, während er mich sorgenvoll musterte. 
"Ich... glaube, wir waren nicht vorsichtig genug...also." 
"Was meinst du, Schatz?", wollte der Ältere irritiert wissen," Wo waren wir nicht vorsichtig genug?"
Nun war ich es, der laut seufzte. 
"Ich bin schwanger", ließ ich dann die Bombe platzen und richtete meinen Blick zu Boden. Ich konnte Marco einfach nicht in die Augen sehen. Zu groß war meine Angst vor seiner Reaktion, denn die konnte ich wirklich absolut gar nicht einschätzen. 
Doch es kam nichts von ihm. Es war einfach nur still. Man hätte wahrscheinlich im Keller eine Stecknadel fallen lassen können und man hätte es hier klar und deutlich gehört. 
Vorsichtig wagte ich einen Blick zu Marco, der mit einem undurchschaubaren Blick auf meinen Bauch sah. 
"Marco?", fragte ich ängstlich. 
"Das ist nicht dein Ernst oder?" 
"Es tut mir leid." 
"Das ist nicht dien Ernst, Jule"; wurde er nun lauter, sodass ich erschrocken zusammenzuckte," Willst du mich verarschen?"
Inzwischen war er aufgesprungen und gestikulierte wild mit seinen Händen umher. 
"Es war doch keine Absicht", wimmerte ich leise. 
"Keine Absicht", wiederholte er meine Worte verächtlich," Wir bekommen ein Kind." 
"Ich weiß." 
"Ich will dieses Kind nicht, Julian", rief er sauer, was mich geschockt zu ihm aufblicken ließ," Es ist mir egal, was du damit machst. Treib es ab oder behalt es, wenn du willst. Aber ich will damit nichts zu tun haben." 
"Marco, bitte", schluchzte ich flehend. "Nichts Marco. Wie soll ein Kind denn in unser Leben passen?"
"Es tut mir doch leid." 
Sarkastisch lachend schüttelte der Ältere den Kopf. 
"Es ist aus, Julian. Ich ziehe erstmal zu Mats", verkündete er mir die Hiobsbotschaft und ehe ich was sagen konnte, war er schon im Schlafzimmer verschwunden und verließ wenige Minuten später mit einer Tasche in der Hand unser Haus. 
Mir liefen inzwischen die Tränen in Rinnsalen über die Wangen. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Heulend legte ich meine Hand auf meinen Bauch, während ich mit der anderen nach meinem Handy griff, um Karim anzurufen. Er war schließlich der Einzige, der noch von meiner Schwangerschaft wusste. 
Dieser war total geschockt und versprach mir, so schnell wie möglich vorbeizukommen. 

Zum Glück war mein bester Freund nach knappen zehn Minuten auch da und nahm mich sofort in den Arm. Beruhigend strich er meinen Rücken auf und ab, während ich mir alles von der Seele weinte. Bestimmt fünf Minuten standen wir einfach nur da. Geduldig wartete der Jüngere, bis ich mich halbwegs beruhigt hatte und geleitete mich dann zu meiner Couch, ohne mich los zu lassen. Langsam und mit vielen Pausen, weil ich ständig schluchzen musste, erzählte ich ihm nochmal in Kurzfassung was passiert war. 
"Ich bringe ihn um", knurrte Karim aggressiv," So was tut dir keiner an. Auch nicht unser toller Kapitän." 
Laut schluchzte ich auf, während ich mich an Karim fest klammerte wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring.
"Shh. Alles wird gut Jule", flüstert der Jüngere ruhig.
"Er....er will das Baby nicht.... und mich auch nicht."
"Er ist total bescheuert und ein noch größerer Idiot", redete mein bester Freund auf mich ein," Er hat dich eigentlich gar nicht verdient."
"Aber...aber ich liebe ihn doch", flüsterte ich verzweifelt und absolut am Ende mit meinen Nerven.
"Ich weiß. Weißt du was, ich rufe jetzt mal Marius an und sage ihm, dass er sich unseren lieben, netten Kollegen mal vornehmen soll, okay?"
Langsam nickte ich; war zu etwas anderem nicht mehr in der Lage und ließ ihn einfach machen. 

Pov. Marco:

"Marco", hörte ich Mats rufen," Hier ist jemand an der Tür für dich." Genervt stand ich auf und wollte runtergehen, als auf einmal die Tür zum Gästezimmer, in das ich heute eingezogen war, schnell und schwungvoll aufgerissen wurde. Erschrocken wich ich zurück und musterte erschrocken Marius, welcher mir aggressiv gegenüber stand. Er konnte einem in diesem Gemütszustand echt Angst einjagen. 
"Du bist so ein verdammtes Arschloch", schrie er aufgebracht, ehe ich auch nur einen Ton sagen konnte. Mein Gehirn ratterte und ratterte, während mir langsam klar wurde, was der Grund für sein Auftreten war. Julian hatte ihn geschickt. Das war ja wohl nicht sein Ernst. Konnte er nicht für sich selbst sprechen? Musste er jemanden vorschicken? Das war ja lächerlich. 
"Muss Jule dich hierher schicken, um seine Angelegenheit zu klären?", fragte ich belustigt," Das ist echt feige. Kannste ihm so ausrichten."  Darüber konnte man wirklich nur lachen. Das war ja wie im Kindergarten. 
Bedrohlich kam er auf mich zu, während er sich noch weiter vor mir aufbaute. 
"Feige?", wiederholte mein Kollege hitzig," Der Einzige, der hier feige ist, bist du. Wie kommst du dazu, Jule zu verlassen? Er ist schwanger. Von dir, okay? Du hast eine genauso große Verantwortung wie er. Es ist nicht seine Schuld. Wenn hier irgendjemand an irgendwas Schuld ist, dann bist das du an Jules Zustand. Der liegt zu Hause in Karims Armen und weiß nicht vor und nicht zurück, weil er so verzweifelt ist. Und nein, Jule hat mich nicht geschickt, Karim hat mich angerufen und mir gesagt, dass ich dir mal deinen verdammt dummen Kopf waschen soll, obwohl ich für meinen Teil ja glaube, dass man da nichts mehr retten kann." 
Unbeeindruckt sah ich in seine vor Wut glühenden Augen. "Wenn Julian mit mir schläft, dann ist es seine Verantwortung, zu verhindern, dass er schwanger wird, okay?", entgegnete ich lautstark,"Woher soll ich wissen, dass er schwanger werden kann." 
Diese Aussage schien das Fass zum Überlaufen gebracht zu haben, denn Marius kam nun herausfordernd auf mich zu und drängte mich so immer weiter zur Wand hin. 
Wenn Mats, der uns bis jetzt nur stumm beobachtet hatte, nicht eingegriffen und uns voneinander getrennt hätte, wäre die Situation wahrscheinlich in einem Kampf geendet. 
"Jetzt ist hier Schluss", rief Mats, während er uns mit beiden Armen voneinander fernhielt," In meinem Haus wird sich nicht geprügelt." 
Nun blickte mein Kumpel mich verständnislos und erbost zugleich an. 
"Stimmt das, was Marius sagt? Jule ist schwanger und du machst ihn dafür verantwortlich, nur weil du der Meinung bist, dass du das Kind nicht willst? Habe ich das richtig verstanden?" 
Ertappt nickte ich. Jetzt war leugnen eh zwecklos. 
"Wahnsinn", schüttelte er sarkastisch lachend den Kopf," Und mir erzählst du, ihr hättet euch einfach gestritten und du brauchst mal ein paar Tage deine Ruhe von ihm. Ein toller Freund bist du, echt." Langsam kroch das schlechte Gewissen in mir hoch; nicht nur weil ich Mats angelogen hatte, sondern auch weil ich langsam aber sicher realisierte, dass Marius recht hatte und es nicht nur in Julians Verantwortung lag, anständig zu verhüten. 
Beschämt senkte ich den Kopf. 
"Du gehst jetzt sofort wieder zu Jule zurück und entschuldigst dich und dann klärt ihr das wie zwei vernünftige Menschen.", verlangte Mats, worauf ich unsicher nickte. 
Jetzt, wo ich so darüber nachdachte, weiß ich gar nicht mehr, was mein Problem war. Ich liebte dich Kinder und wollte schon immer welche haben. Was war also mein Problem? 
Warum zum Teufel hatte ich so einen Aufstand gemacht, anstatt für Jule da zu sein und mich zu freuen?

Auf dem Weg nach Hause kam Marius meiner Bitte nach und hielt an einem Supermarkt, wo ich schnell einen Strauß Rosen holte. Mir war klar, dass es für meine Aktion keine Entschuldigung gab, aber ich musste es auf jeden Fall versuchen. 
Unsicher klingelte ich, bei uns zu Hause angekommen, an der Tür. Wenig später öffnete Karim mir die Tür und verriet mir nach einem wütenden Blick, dass Jule im Wohnzimmer war. 
Langsam trottete ich in besagten Raum, wo mir das Herz bei dem Anblick meines Freundes brach. Er lag dort auf der Couch, eingekuschelt in eine Decke. Man hörte sein leises Schluchzen und sah hin und wieder seine Schultern beben. Das war allein meine Schuld. 
Nachdem ich einmal betroffen geschluckt hatte, ging ich langsam auf ihn zu und setzte mich auf die Sofakante, um ihm vorsichtig durch seine blonden Haare zu streichen. 
"Lass mich in Ruhe, Karim", nuschelte der Jüngere mit gebrochener Stimme; wieder zog sich mein Herz schmerzvoll zusammen. Was sollte ich jetzt tun oder sagen? Oder sollte ich wieder gehen? Nein, das nicht. Ich habe Scheiße gebaut und muss das jetzt auch wieder gerade biegen. Oder es zumindest versuchen. 
"Es tut mir leid", hauchte ich reuevoll. Sofort richtete Jule sich auf und sah mich erschrocken an, ehe er von mir zurückwich. Enttäuscht ließ ich meine Hand wieder sinken, während ich traurig beobachtete, wie Jule seine Hand beschützend auf seinem Bauch platzierte. Er hatte Angst vor mir. Diese Erkenntnis tat echt verdammt weh. 
"Was willst du?", wurde Jule gleich offensiv; wollte wahrscheinlich keine Schwäche zeigen. 
"Mit dir reden"; antwortete ich mit gesenktem Kopf," Und dir sagen, wie leid es mir tut." 
Jule schwieg, sah mich mit einem undurchschaubaren Blick an und hatte sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. 
"Ich weiß auch nicht, was mich geritten hat...ich... ich glaube, ich war einfach überfordert, wusste nicht, was ich mit der Situation anfangen soll", versuchte ich mir irgendwie zu erklären," Ich liebe dich und ich möchte auch Kinder haben." 
"Warum hast du dann gesagt, dass du weder mich noch das Baby noch willst?", warf der Jüngere mir vor, doch ich konnte nur die Schultern zucken. 
"Ich weiß es nicht, Jule", gab ich ehrlich zurück," Ich weiß auch, dass es keine Entschuldigung dafür gibt, was ich getan habe, aber... Ich will dich Jule. Ich will dich und unser Kind. Ich liebe euch."
Hoffnungsvoll sah ich Julian an, der  zu überlegen schien. 
"Ich... ich glaube ich kann das nicht", brachte er letztendlich hervor," Ich kann dir nicht so einfach mir nichts dir nichts verzeihen, obwohl du mehr oder weniger von mir verlangt hast, mein Kind abzutreiben." 
"Ich weiß"; gab ich schuldbewusst zu," Das verlange ich auch gar nicht." 
"Wie gnädig von dir"; warf Jule ironisch ein, was mich laut seufzen ließ. 
"Ich mache wirklich alles was du willst und ich verspreche dir, dass ich immer für dich und das Baby da sein werde. Aber kannst du dir vorstellen, mir zu verzeihen? Irgendwann?"
Eigentlich wusste ich, dass es zu viel verlangt war, doch ich konnte und wollte nicht aufhören, um ihn zu kämpfen. 
Jule richtete seinen Blick nachdenklich auf seinen Bauch, strich langsam darüber, ehe sein Blick wieder zu mir wanderte. 
"Ich glaube, ich brauche noch ein wenig Zeit, aber ich bin mir sicher, dass ich dir irgendwann verzeihen kann"; lächelte Julian schließlich zuversichtlich, was mich glücklich lächeln ließ. 
"Darf ich... darf ich dich umarmen?", fragte ich etwas unsicher, doch als Jule nickte, fiel ich ihm sozusagen in die Arme. "Es tut mir alles so leid.", nuschelte ich immer wieder in seine Arme," Ich verspreche dir, dass ich alles für euch beide tun werde.... Alles." "Das weiß ich doch", kam es schmunzelnd von Jule. "Du bist, der beste Mensch, den ich je kennengelernt habe, weißt du das?" Überglücklich sah ich ihn an, doch Jule lächelte nur. 

Für dich meine liebe Emmi❤
Ich hoffe euch, und vor allem dir, gefällt der Os, auch wenn es mal wieder ordentlich Drama gibt hihi😇🙈
Ich kann kaum glauben, dass schon bald Weihnachten ist...😭
Naja, habt einen schönen Tag❤

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