13.12. 🎄
Julian Brandt× Kai Havertz
Für xShania_x
Teil 1 von 2
Pov. Julian:
Sauer sah Edin zu mir, während meine Mannschaftskollegen wissend kicherten und ich rot anlief. "Julian", meinte mein Trainer streng," Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass dein Handy in der Besprechung auf lautlos zu sein hat?" "Sorry"; gluckste ich leise und befolgte seine Anweisung sofort. Sophia, die mich gerade angerufen hatte, würde ich einfach später zurückrufen. So wichtig kann es ja nicht gewesen sein.
Nach einem genervten Seufzen fuhr Edin mit seinem Vortrag über seine Erwartungen und Taktik im nächsten Spiel fort.
Konzentriert folgte ich ihm, bis ich mein Handy mit einer Nachricht von Sophia aufleuchten sah, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
'Geh bitte an dein Handy. Es ist wichtig. Kai hatte einen Autounfall. Melde dich so schnell wie möglich.'
Geschockt sah ich auf das Display, ehe ich wie von der Tarantel gestochen aufsprang und mit einem 'Ich muss dringend los' den Raum verließ. Ich spürte die fragenden und irritieren Blicke der anderen auf mir ,aber dafür hatte ich jetzt keine Zeit. Ich musste Sophia anrufen; und zwar sofort.
Mit zittrigen Fingern wählte ich die Nummer der besten Freundin von Kai.
Mit jeder Sekunde wuchs meine Sorge um Kai. Was war passiert? Wie ging es ihm.
Tausend unbeantwortete Fragen schwirrten in meinem Kopf umher, als sie endlich ran ging.
"Jule"; keuchte sie aufgeregt und man hörte sofort, dass sie weinte," Endlich rufst du an."
"Wie geht es Kai?"; fragte ich sofort ohne jegliche Umschweife.
"Keine Ahnung. Er hatte einen ziemlich schweren Autounfall auf dem Weg vom Training nach Hause. Es sieht wohl nicht gut aus für ihn. Mehr konnten die Ärzte mir noch nicht sagen. Aber du musst sofort herkommen", erzählte sie hysterisch, musste immer wieder eine Pause machen, weil sie so sehr weinte.
Während sie erzählte entglitten mir all meine Gesichtszüge.
Kai hatte einen Unfall? Und man weiß nicht, ob er es schaffen würde?
Nein. Nein, das konnte nicht sein. Nein, das stimmte alles nicht.
Aber ich wusste, dass es so war.
Und doch brachte ich vor Schock kein einziges Wort heraus.
"I-ich.... ich.... komme sofort.", stotterte ich geschockt, während sich meine Beine langsam aus ihrer Schockstarre löste und mich schnell in Richtung Auto bewegte.
"Ich habe dir schon einen Flug gebucht. Der geht in drei Stunden"; informierte sie mich schnell.
"Danke Soph.", erwiderte ich," Ich melde mich bei dir, wenn ich gelandet bin."
Die nächsten Stunden war ich wie in einem Tunnel gefangen. Nahezu automatisch packte ich die nötigsten Sachen zusammen und machte mich, ohne jemandem Bescheid zu sagen, auf den Weg zum Flughafen.
Wahrscheinlich fragten sie sich bereits, wo ich hin war; schließlich war ich einfach so aus der Besprechung verschwunden, aber ich hatte einfach keine Zeit, jetzt noch jemanden zu informieren. Ich wollte einfach so schnell wie möglich zu Kai und wissen, wie es ihm geht.
Der Flug zog sich hin wie Kaugummi. Anderthalb Stunden fühlten sich an wie eine verdammte Ewigkeit. Und ich musste die gesamte Zeit über an Kai denken.
Was, wenn er es nicht schaffen würde? Wenn, ich nicht noch einmal mit ihm reden könnte?
Sollte das schon das Ende gewesen sein?
All solche Horror Fragen schwirrten mir die ganze Zeit im Kopf herum, bis ich endlich den Flieger verlassen konnte.
Soph hatte mir geschrieben, dass sie mich abholen und direkt zu Kai fahren würde.
Nachdem wir uns gefunden hatten, fielen wir gleich in eine Umarmung. Sowohl sie als auch ich weinten mittlerweile wieder.
"Danke, dass du so schnell gekommen bist", flüsterte sie, während ihre Arme um meinen Nacken lagen.
"Danke, dass du mich abholst.", erwiderte ich leise," Gibt's schon was Neues von Kai?"
Resigniert schüttelte sie den Kopf.
"Die Ärzte meinten zu mir, als ich losgefahren bin, dass er noch ungefähr ne halbe Stunde im Op sein wird. Vielleicht können sie uns was sagen, wenn wir wieder da sind."
Leicht nickte ich, ehe wir einstiegen und auf schnellstem Wege ins Krankenhaus fuhren.
Dort angekommen führte die Jüngere mich durch die sterilen, weißen Gänge, die total typisch für Krankenhäuser waren.
So richtig etwas mitbekommen tat ich allerdings nicht, denn ich muss die ganze Zeit an Kai denken. Mein Kopf war wie leer gefegt. Auch als Soph irgendeinen Arzt ansprach, hörte ich nicht wirklich zu.
Erst als sie mich vorsichtig anstupste, kam ich in die Realität zurück.
"Jule?"; sprach sie mich leise an," Das ist Kais Arzt. Er spricht auch etwas Deutsch."
So freundlich wie es nur ging lächelte ich ihn an und reichte ihm die Hand.
"Was ist mit Kai?", fragte ich gerade heraus.
"Ich will ehrlich mit Ihnen sein"; begann er mit gebrochenem Deutsch," Er ist wirklich schwer verletzt. Jemand ist ihm seitlich in die Fahrerseite gefahren; er wurde also eingequetscht. Seine Verletzungen sind sehr schwer und wir können Ihnen nicht garantieren, dass er es schaffen wird. Er hatte neben diversen Knochenbrüchen und Prellungen auch innere Blutungen und weitere innere Verletzungen."
"U-nd... und was heißt das?"; fragte ich vorsichtig.
"Er liegt momentan auf der Intensivstation. Dort können wir ihn bestmöglich beobachten und sofort einschreiten, wenn etwas ist. Aber schaffen muss er es alleine. Wir können ihn nur unterstützen."
"Kann ich... ihn sehen?"
"Natürlich."
Während wir zusammen zu seinem Zimmer gingen, hielt Soph permanent meine Hand und strich sanft über meinen Arm.
Nachdem ich mir sterile Sachen übergezogen hatte, stand ich nun vor der Tür, die in Kais Zimmer führte.
Soph hatte ich zwar gefragt, ob sie nicht mit wolle, aber sie hatte nur den Kopf geschüttelt.
"Ich schaue später mal nach ihm"; hatte sie leise gemurmelt.
Tief atmete ich noch einmal durch, bevor ich die Türklinke betätigte.
Ich hatte echt absolut keine Ahnung, was mich dort jetzt erwarten würde.
Und trotzdem wollte ich jetzt zu Kai; ich musste schließlich jetzt für ihn da sein und ihn unterstützen.
Als ich Kai da so liegen sah, schnürte sich mein Hals zu und ich schien keine Luft mehr zu bekommen.
Da lag er.
Mein Kai.
So verletzlich; so schwach.
Ich konnte es kaum aushalten, ihn so zu sehen.
Er war total blass; sein Gesicht zierten Schürfwunden und Hämatome.
Schweiß glänzte auf seiner Stirn und er wurde von gefühlt hunderten von Geräten umgeben.
Kabel und Schläuche führten von den Maschinen zu seinem schwach aussehenden Körper.
"Oh Gott", flüsterte ich gequält mit zitternder Stimme, während ich mich Schritt für Schritt auf ihn zu bewegte.
Kais Augen waren geschlossen und wenn das alles drumherum nicht wäre und er nicht so aussehen würde wie er aussah, könnte man vermuten, dass er einfach nur tief und fest schlief. Das wäre mir auch tausend Mal lieber gewesen.
Langsam und vorsichtig ließ ich mich auf dem ungemütlichen Plastikstuhl, der neben dem Bett stand, nieder.
Behutsam, so als wäre Kai aus Glas, berührte ich seine kühle Wange.
"Hey mein Schatz"; hauchte ich so leise, dass man es kaum hören konnte," Was machst du denn für Sachen?"
Keine Ahnung, ob Kai mich hören konnte, aber ich hatte irgendwie das Bedürfnis, mit ihm zu reden.
"Ich habe solche Angst um dich", gestand ich, während ich mit der anderen Hand seine Hand umfasste und diese leicht drückte," Bitte, du musst jetzt kämpfen. Ich schaffe das nicht ohne dich, bitte."
Wären wir jetzt in so einem kitschigen Krankenhausfilm, würde Kai jetzt die Finger bewegen und langsam die Augen öffnen, doch wir waren hier in der Realität und die war bitter.
Bis zum späten Abend saß ich an Kais Bett; die Schwestern hatten mich schon mehrfach auf das Ende der Besuchszeit hingewiesen, doch ich hatte mir immer wieder noch fünf Minuten stehlen können. Ich wollte und konnte Kai einfach nicht allein lassen.
Mittlerweile lag ich mit dem Kopf auf Kais Brust und döste etwas vor mich an, als auf einmal alle Geräte begannen zu piepen. Schnell schreckte ich auf; war plötzlich wieder hellwach.
Kais Augen waren weit aufgerissen und er atmete hektisch.
Schnell drückte ich den Notfallknopf, ehe ich Kai an seine Wangen fasste und beruhigend auf ihn einredete.
"Kai, hey beruhige dich.",
"Was...", flüsterte der Jüngere panisch, fasste sich mit der Hand an die Brust; er schien keine Luft zu bekommen.
Durch Ärzte und Schwestern, die ins Zimmer stürmten, wurde ich von meinem Freund weggezogen.
Kai wurde irgendein Medikament gegeben, während einer der Ärzte leise mit ihm sprach.
Langsam aber sicher schien er sich zu beruhigen, bis erschöpft ins Kissen sank.
Das Zimmer wurde immer leerer und Kais behandelnder Arzt kam auf mich zu.
"Was ist mit ihm?"; wollte ich sofort wissen.
"Es sieht so aus, als hätte er eine Panikattacke gehabt", erklärte er," Wahrscheinlich ist er aufgewacht und wusste nicht, wo er war und was passiert ist. Wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gegeben. Sie können jetzt noch kurz bei ihm bleiben und dann müssen sie aber wirklich gehen."
"Danke"; lächelte ich, bevor ich wieder an Kais Bett ging und der Mediziner das Zimmer verließ.
Aus müden Augen sah Kai mich an; schien schon wieder kurz vorm Schlafen zu sein.
Liebevoll streckte ich meine Hand aus und ließ sie durch Kais zerzauste Locken fahren, während ich ihm einen sanften Kuss auf die Stirn gab.
"Alles wird gut, okay,", flüsterte ich leise," Ich bin bei dir."
"Es...tut mir... leid", brachte der Jüngere unter großer Anstrengung hervor.
"Shhh....alles gut. Alles wird gut."
"Weihnachten....", stammelte Kai, worauf ich nur vermuten konnte, dass er auf unseren eigentlichen Plan, Weihnachten bei meiner Familie in Bremen zu verbringen, anspielte.
Und das fiel ja nun offensichtlich ins Wasser.
"Das ist nicht schlimm, Schatz. Du kannst nichts dafür. Das werden alle verstehen, okay."
Schwach nickte mein Freund; seine Kraft schien wirklich am Ende zu sein.
"Du hast dich so gefreut."
"Das stimmt. Aber wir können es doch nachholen", schlug ich leise vor," Dann feiern wir Weihnachten halt hier. Wer kann schon von sich behaupten, Weihnachten auf der Intensivstation verbracht zu haben?"
Eigentlich war mir nicht zum Witze machen zu Mute, aber irgendwie musste ich ihn ja aufmuntern.
Und das schien auch ganz gut zu klappen, denn Kai verzog die Mundwinkel zu einem schwachen Lächeln.
"Wir holen das nach, okay?", wiederholte ich mich, während meine Finger über Kais Wange strichen.
"Okay", krächzte der Jüngere heiser.
"Ruh dich etwas aus. Ich bleibe bei dir."
Tatsächlich schloss Kai daraufhin beruhigt seine müden Augen und war binnen weniger Minuten auch schon eingeschlafen.
Eine Weile beobachtete ich ihn noch, ehe mich Kais Arzt eindringlich bat, jetzt zu gehen.
"Er braucht jetzt wirklich dringend Ruhe", war seine Begründung," Und die Besuchszeit ist auch schon lange vorbei."
Schweren Herzens erhob ich mich, sah meinen Freund noch einige Sekunden an und verließ dann das Zimmer, nachdem ich ihm noch einen letzten Kuss auf den Handrücken gegeben hatte.
Ihr könnt mir sagen was ihr wollt; die beiden sind die besten 🥰
Auf Part 2 müsst ihr noch ein bisschen warten, das kann ich schon mal spoilern, aber er kommt natürlich noch.
Happy End oder nicht? Was denkt ihr?
Habt ihr schon alle Geschenke zusammen? Bei mir fehlen nur noch ein paar Kleinigkeiten😅🙈Bis Morgeeeeen❤
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