Kapitel 2

Sieben Tage später trafen unzählige Kutschen im Hof ein. Neugierig gesellte sich Ilenn zu den anderen Bediensteten. Zwei Leibwächter traten zur mittleren Kutsche, öffneten diese. Enrion mit Kal an seiner Seite, sowie seine beiden Brüder traten vor. Die Tür wurde geöffnet und eine Hand streckte sich heraus. Eine atemberaubend schöne Frau trat aus der Kutsche. Sie hatte helle Haut und lange schwarze Haare, in die Perlen eingeflochten waren. Ihre Augen waren schwarz wie ihre Haare.

Bei den Göttern. Die Prinzessin war schön, keine Beschreibung wurde ihr gerecht. Sie trat heraus und begrüßte die vier Männer mit einem Lächeln. Ihre Augen wanderten über diese und verharrten. Für einen Moment fühlte Ilenn einen Stich in der Brust, denn die Augen der Prinzessin schienen einen Moment länger auf Kal zu ruhen.

Sie wurde in ihre vorrübergehenden Gemächer geführt. Ilenn wusste, dass die Prinzen der Prinzessin bei einem gemeinsamen Essen Gesellschaft leisten würden, auch Kal würde diesem im Hintergrund beiwohnen. Dieser Gedanke stieß Ilenn sauer auf.

Am Abend half er Enrion, sich schick anzukleiden. „Die Prinzessin ist wahrlich ein Juwel", sagte er beiläufig.

Überraschung stand in Enrions Gesicht. „Das stimmt. Sie ist schön und klug, eine Honigfalle für jeden Mann." Erneut spürte Ilenn einen Stich. Jeden Mann. Nein, die Prinzessin ließ Ilenn kalt, doch das musste nicht für die anderen gelten. Für ihn. Stumm führte er den Rest zu Ende.

Als Kal den Prinz abholte, trafen sich ihre Blicke nur für einen Moment. Enrion sah es, sagte jedoch nichts. Kal nickte nur und lief mit ihm zum Raum, in dem sie speisen würden. So ein Dummkopf. Vielleicht...

Das Essen verlief ausgelassen. Die Prinzessin verließ dieses, als sie erschöpft war, und begab sich zu ihren Gemächern. „Kal, begleite sie", sagte Enrion und sein bester Freund folgte seiner Anweisung, auch wenn er nicht wusste, wieso er das tat.

„Enrion ist ein sehr bodenständiger Mann. Er scheint eine klare Vorstellung vom Leben zu haben", sagte die Prinzessin, während sie zu ihrem Gemach liefen.

„Das ist er. Er ist loyal und gutherzig, dennoch beharrlich. Er würde einen guten Gemahl abgeben, da bin ich mir sicher", erwiderte Kal.

Schwarze Augen schauten ihn an.

Kal nahm die Hand. „Ich bin mir sicher, dass Ihr die richtige Entscheidung treffen werdet, Prinzessin. Jeder Mann wird sich glücklich schätzen, an Eurer Seite stehen zu dürfen." Die Prinzessin lächelte leicht und nickte.

Im Augenwinkel sah Kal eine Bewegung. Sofort trat er um die Ecke und sah nur den Rücken eines Mannes mit weißblonden Haaren, welcher am Ende des Gangs verschwand.

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Ilenn keuchte, konnte kaum atmen. Die Szene stand ihm vor Augen, tat so weh.

Die Prinzessin trat vor, legte eine Hand an seine Wange. „Die Worte aus dem Munde des kalten Wachhundes zu hören, ist dennoch überraschend. Mein Gemahl soll aus diesem Land stammen. Stark und bodenständig sein, so wie es unsere Verbindung sein soll."

Kal nahm die Hand. „Ich bin mir sicher, dass Ihr die richtige Entscheidung treffen werdet, Prinzessin. Jeder Mann wird sich glücklich schätzen, an Eurer Seite stehen zu dürfen."

Nein. Bitte nicht. Sein Herz tat weh. Der weiche Ton, den Kal gehabt hatte, war wie ein Messer. Er hat der Prinzessin sein Herz geschenkt. Ilenn hatte Stimmen gehört und war diesen gefolgt. In diesem Moment wünschte er sich, dass er der Neugier nicht gefolgt wäre. Es tut so weh.

Seine Hand schlug gegen die Wand und er presste die Lippen zusammen. Als er erneut gegen diese schlagen wollte, wurde sie jedoch abgefangen. Er drehte sich um und schaute in dunkelbraune Augen. „Wieso verletzt du dich selbst?", erklang die tiefe Stimme des Mannes, den er am wenigsten sehen wollte.

„Lass mich los", sagte er barsch und riss sich los.

Kal wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Er konnte sehen, dass Ilenn sich wie ein verletztes Reh verhielt. Die Ablehnung in seinen Augen zu sehen, entzweite einen Faden in seinem Innern. Sein Arm umschlang den jungen Mann vor sich und er hob ihn hoch. Auch wenn dieser strampelte und sich wehrte, er trug ihn mit einer Leichtigkeit in seine Kammer.

Ilenn hatte keine Chance. Die starken Arme umschlangen ihn und trugen ihn zu Kals Bett. Kurz darauf spürte er eine weiche Matratze im Rücken und schaute nach oben in die dunkelbraunen Augen, die einen glühenden Ausdruck trugen. Kal entledigte sich seines Oberteils und Ilenn Wangen begannen zu brennen. „Kal, was-", doch weiter kam er nicht. Der Mann, der sein Herz zum Flattern brachte, war direkt über ihm, ihre Gesichter nahe.

Sanft fuhr Kal mit dem Daumen über Ilenns Kinn zu dessen Lippen, die sich wie zwei Blüteblätter für ihn öffneten. Die Begierde brannte hell in seinem Körper und er wusste, dass er sich nun nicht mehr zurückhalten konnte. Er hatte eine Grenze erreicht, die er überschritten hatte.

Eine Hand legte sich um sein Handgelenk. „Wir dürfen nicht, du-", doch er verschloss den erneuten Protest mit seinen Lippen. Sanft drang er mit seiner Zunge in Ilenns Mund und liebkoste ihn. Er nahm sich Zeit, diesen zu erkunden, spürte nur am Rand, dass zwei sanfte Hände gegen seine Brust drückten.

Ilenn wurde von diesem Mann erobert, konnte sich ihm nicht entziehen. Der sinnliche Kuss heizte seinen Körper auf und das Begehren wurde weiter geschürt. Als sich Kal von ihm löste, keuchte er.

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