15💫

ACE
Luis's Anspannung hatte man in der Küche deutlich spüren können, selbst Kilometer entfernt hätte man diese auch noch bemerken können! Genau aus diesem Grund hatte ich meinen besten Freund auch aus der Küche heraus geholt, ich wollte, dass er sich wieder etwas beruhigte und durchatmen konnte. Gemeinsam mit Luis lief ich also aus der Küche, wir durchquerten den Flur und setzten unseren Weg direkt fort, indem wir auch das Wohnzimmer durchquerten. An der Schiebetüre zu Veranda angekommen ließ ich erst die Hand meines Freundes los und schob die Türe auf. Von hier aus bewegts Luis sich eigenständig auf die Kiste mit den Gartengeräten zu und schnappte sich zusätzlich dazu noch ein paar herumstehende Pflanzen, die Jace vor ein paar Tagen gekauft hatte und eigentlich geplant hatte diese einzupflanzen. Aber so war es ja leider nicht gekommen...

Ich sah eine Weile lang dabei zu, wie Luis eine Pflanze nach der Anderen auf den Rasen und direkt vor das Blumenbeet schleppte und zu guter Letzt dann auch noch seine bereits herausgesuchten Gartengeräte an die gleiche Stelle schleppte. Als er dich dann am Beet nieder ließ, löste auch ich mich von der Schiebetüre und lief auf meinen besten Freund zu. Ein Stückchen entfernt von ihm blieb ich stehen und ließ mich dort einfach im Gras nieder. Während er anfing Löcher zu buddeln, fing ich weiter an meine Tasse Kaffee zu leeren, die ich mir heute früh gekocht hatte. "Also Derek scheint meinen Körper ziemlich interessant zu finden." fing ich nach einer Weile, die wir hier in Stille verbracht hatte an zu erzählen, ehe ich erneut einen Schluck meines Kaffees aus der Tasse in meiner Hand trank. Als Antwort bekam ich zunächst allerdings nur ein verächtliches Schnauben von Luis, der gerade eine der Pflanzen aus ihrem Topf befreite. "Wie schön, dass du und dein mickriger Derek beinahe ununterbrochen vögelt!" knurrte er schon beinahe frustriert und stopfte gestresst die arme Pflanze in das Loch vor sich. "Ich finde das auch schön, aber irgendwie haben mein Wolf und ich das Gefühl, als...als wollte er und nur als Brutkasten benutzen." gab ich leise zu, während ich etwas unsicher in meine Tasse hinein sah, Luis hielt einen Moment lang inne und sah zu mir herüber. "Aber eigentlich will ich noch gar nicht über das Kinderkriegen nachdenken, ich meine...wir kennen uns doch erst seit ein paar Tagen und ja, er ist mein Mate und die Meisten bekommen sofort schon Kinder und heiraten....aber ich glaube das geht mir einfach alles ein bisschen zu schnell. In meinem Alter denken Menschen normalerweise noch nicht über Kinder nach, abgesehen davon kenne ich Derek doch gar nicht richtig...woher soll ich denn wissen, ob ich mich tatsächlich in ihn verlieben kann oder ob ich ihn nicht in ein paar Wochen abgrundtief hassen werde." platzte es nachdenklich aus mir heraus und auch mein Kaffee schien darauf keine wirkliche Antwort zu haben, obwohl ich diesen gerade vermutlich mit meinen Blicken durchlöchert hatte.

"Was hältst du denn erstmal davon dich um deinen verdammten Waschzwang zu kümmern, ehe du über sowas nachdenkst." schnaubte Luis und buddelte gerade mit der kleinen Handschaufel ein weiteres Loch in die Erde vor sich. "Guter Vorschlag." stellte ich brummend fest und sah dabei zu, wie mein bester Freund die nächste Pflanze in die Erde pfefferte. "Sag mal, willst du mir nicht lieber sagen was dich so aus dem Konzept gebracht hat, anstatt es an den armen Pflanzen auszulassen?" hakte ich dann bei Luis nach und einen Moment lang herrschte eine eisige Stille zwischen uns, ehe Luis nur ein verächtliches Schnauben von sich gab und sich wieder seinem Blumenbeet widmete. Anscheinend schien er wirklich nicht mit mir darüber sprechen zu wollen....oder er schien einfach nicht zu wissen was er sagen sollte. Kurz entschlossen erhob ich mich samt meiner mittlerweile leeren Tasse von dem warmen Gras im Garten und ließ meinen Freund für ein paar Minuten lang allein zurück. Ich selbst lief wieder zurück ins Haus und vom Wohnzimmer aus direkt weiter zu Derek und Erren in die Küche, wie erwartet traf ich dann dort auch relativ zügig auf unsere beiden Gäste.

Mein Mate sah mich zuerst überrascht an, doch ich ignorierte seinen Blick einfach. Ich drückte Derek meine Tasse in die Hand und lief dann auf Erren zu, den ich wenig später am Kragen packte und ohne zu zögern mit dem Rücken gegen die nächst gelegene Wang drückte. Der Vater meines Mates baumelte krampfhaft nach Luft schnappend ein paar Zentimeter über dem Erdboden, sein Gesichtsausdruck wirkte dabei auch eher erschrocken, aber er schien genau zu wissen warum ich ihn so anging. Anscheinend dachte der Mann Luis hätte mir alles erzählt und ich würde ihn deshalb gleich auseinander nehmen. "Was hast du gemacht, alter Mann?!" knurrte ich den etwas hilflosen Alpha vor mir mithilfe meines inneren Wolfes wütend an, doch Erren konnte nur ein etwas hilfloses röcheln von sich geben, anscheinend hatte ich ihn doch ziemlich heftig stranguliert. Erst, als sich zwei kräftige Arme um meine Mitte schlangen und ich von Derek gepackt und kurzerhand hochgehoben wurde, ließ ich von Erren ab. Derek entfernte mich ein Stück von seinem Vater, der gerade ziemlich angestrengt nach Luft schnappte und setzte mich einfach auf einem der Barhocker ab. Während Erren noch immer hustete, legte Derek seine Arme um mich, um auch ganz sicher zu gehen, dass ich seinen Vater nicht erneut angehen würde. Die Berührung meines Mates ließ mich kurz zusammenzucken, da mir so viel Nähe hin und wieder doch noch etwas unangenehm war, doch mein Wolf und ich beruhigten uns schnell wieder und konnten und etwas in Dereks Griff entspannen.

"Ace, beruhige dich! Erren hat wirklich nichts schlimmes gemacht...ok vielleicht eher etwas nicht ganz so schlimmes." versuchte Derek mich etwas zu beruhigen, doch das konnte unmöglich stimmen. Luis würde niemals wegen NICHTS, so reagieren! "Luis ist gestern Nacht nur auf meinem Vater eingeschlafen, es ist nichts weiter passiert, versprochen." redete Derek weiter auf mich ein, doch jetzt platzte mir endgültig der Kragen. "Du hast ihn angefasst?! Bis du vollkommen bescheuert?!" fuhr ich Erren wütend an und rammte meinem Mate kurz darauf meinen Ellenbogen in die Magengegend, was ihn schmerzerfüllt ächzen ließ. Automatisch ließ er mich los und sofort sprang ich von meinem Hocker auf. "Er hat es von sich aus zugelassen, ich hätte das doch nie gemacht, wenn er sich gewehrt hätte! Heute morgen war es aber noch schlimmer, als gestern, er sah so aus, als hätte er Angst ich könnte ihn jede Sekunde anfallen. Ich würde Luis doch niemals weh tun! Er ist mein Mate!" sagte Erren und machte einen Schritt zurück, vermutlich hatte er Angst ich würde ihn erneut anfallen. Auf seine Erklärung hin gab ich allerdings nur ein verächtliches Schnauben von mir, ehe ich ihn erneut mit meinem Wolf in den Auge wütend anfunkelte. "Fass ihn nie wieder ungefragt an!" knurrten wir und Erren zuckte leicht zusammen, selbst Derek hinter mir zog leicht den Kopf ein. Nachdem ich Erren noch einmal mahnend angefunkelt hatte verließ ich die Küche wieder und rempelte Derek dabei noch einmal demonstrativ an ehe ich im Flur verschwand.

Ich lief ohne Umwege wieder durch das Wohnzimmer, hinaus in den Garten wo ich Luis noch immer dabei beobachten konnte, wie er Blumen in die Erde prügelte und kurz darauf wieder ein weiteres Loch buddelte. Er wirkte jedoch nicht mehr ganz so geladen, wie noch vor ein paar Minuten. Seufzend lief ich wieder zu ihm auf den Rasen und setzte mich wieder an die gleiche Stelle von vorhin. "Du hast also bei Erren im Bett geschlafen." warf ich vorsichtig in den Raum, woraufhin Luis noch eine weitere Pflanze in die Erde pfefferte. Jetzt konnte ich allerdings ein leises Schniefen vernehmen und sobald er seinen Kopf dann auch noch in meine Richtung drehte konnte ich deutlich erkennen, dass mein bester Freund vor Frustration und vermutlich auch größtenteils vor Überforderung weinte. "Verdammt! Ich weiß doch selbst nicht, warum wir das einfach zugelassen haben!" schnaubte er frustriert und wischte sich mit dem Ärmel seines Pullovers ein paar Tränen aus dem Gesicht. Wütend über sich selbst buddelte Luis eine weitere Pflanze in die Erde, er schien sich gerade einfach selbst nicht ausstehen zu können.

Etwas ratlos darüber wie ich meinem besten Freund bei seinem Problem helfen sollte, saß ich ein paar weitere Minuten lang neben ihm auf dem Rasen und sah dabei zu, wie er eine Pflanze nach der Anderen in die Erde beförderte. "Aber Erren hat dir nicht weh getan, oder?" hakte ich dann vorsichtig nach, während Luis noch immer leise schniefend seine Kopf schüttelte. Ich wusste, dass ich ihn jetzt nicht in den Arm nehmen konnte, egal wie sehr ich das auch tun wollte. Er brauchte jetzt erst einmal Luft zum Atmen, sonst würde er noch vollkommen die Kontrolle über sich verlieren. "Vielleicht wollte dein Wolf die Nähe von Erren und vielleicht wolltest du ihn ja auch ein bisschen näher bei dir haben. Das ist doch nicht weiter schlimm." versuchte ich Luis etwas zu beruhigen, doch so richtig funktionieren tat es dann leider doch nicht. Wütend pfefferte Luis die Schaufel in seiner Hand zur Seite, die sich nur Sekunden später in die Wiese neben der Treppe zur Veranda bohrte. Luis war mehr als nur ein bisschen überfordert mit dem was passiert war! Er konnte überhaupt nicht mit dem geschehenen umgehen, geschweige denn das Ganze irgendwie verarbeiten.

Ohne zu zögern rutsche ich näher an meinen besten Freund heran und schlang dann schlussendlich doch meine Arme um ihn, während er vor purer Überforderung einfach nur weinte. Ich hielt Luis einfach nur fest und fing sogar nach einer Weile an ihm beruhigend über die Seite zu streichen...ich wusste einfach nicht so richtig wie ich ihm in dieser Situation helfen sollte. Vielleicht war es auch einfach besser ihn einfach nur festzuhalten und hier mit ihm zu sitzen...vielleicht half ihm das ja gerade einfach mehr. Aus irgendeinem Grund hatten sowohl Luis, als auch sein Wolf gestern Nacht nachgegeben und Erren an sich heran gelassen, aber die Überforderung heute Morgen zeiget eindeutig, dass die Beiden dazu noch nicht bereit waren...noch lange nicht. Langsam aber sicher fing Luis an sich etwas zu beruhigen und auch seine zuvor hektische Atmung wurde so langsam aber sicher wieder etwas ruhiger. Nach kurzer Zeit war er sogar soweit sich von mir zu lösen und als ich in sein Gesicht sah wusste ich, dass er sich gerade ziemlich stark dazu zwang alles unter Kontrolle zu behalten. Vorsichtig näherte ich mich mit meinem Ärmel seinem Gesicht und wischte ihm ein paar der Tränen aus dem Gesicht, ehe ich meine Stirn für einen Moment lang gegen seine lehnte. "Alles wird wieder gut, versprochen. Vielleicht wird es dauern, aber es wird wieder." murmelte ich leise und sah ihm direkt in die leuchtend grünen Augen.

Luis nickte leicht und ließ sich sogar von mir auf die Beine ziehen. Sobald wir Beide auf dem Rasen standen, fing ich an noch die letzte Erde auf den Blumen zu verteilen und sammelte sogar noch die letzten Gartengeräte ein, ehe ich sie in die Kiste zurück räumte, danach schnappte ich mir die Hand meines besten Freundes und zog ihn wieder mit hinein in das Wohnzimmer. Hinter uns zog ich die Schiebetüre wieder zu und lief gemeinsam mit Luis wieder in den Flur zurück, wo ich seine Hand allerdings losließ. "Ich werde mal eben nach Hause gehen. Luke und Marik fahren heute Nachmittag los, sie haben einen früheren Flug bekommen und ein Upgrade bei den Tickets wegen technischer Probleme." murmelte Luis leise und ich nickte leicht, ehe ich seine Hand frei gab, damit er gehen konnte. Ich sah meinem besten Freund dabei noch hinterher, wie er auf die Haustüre zu lief und schließlich auch nach draußen verschwand. Vermutlich würde er sich jetzt erst einmal von seine Eltern verabschieden und dann später noch joggen gehen. Das machte Luis öfter, wenn ihn etwas beschäftigte und meist ging er dabei bis an deine Grenzen. Manchmal fing er auch einfach an zu backen und hörte erst gegen Abend wieder damit auf, in dieser Hinsicht war er seinem Vater doch sehr ähnlich. Marik und Jace hatten immer Blumen eingebuddelt und den Garten gepflegt, wenn sie mit etwas klarkommen mussten. Die Lösung von unseren Eltern war allerdings manchmal etwas gesünder als die von Luis oder mir.

Seufzend schloss ich für einen Moment lang meine Augen und Atmete tief durch, während ich die beruhigende Stille im Hausflur einfach auf mich einprasseln ließ. Ein paar Minuten lange blieb ich einfach hier an Ort und Stelle stehen, bis ich mich schließlich doch dazu aufraffte in die Küche zu gehen. Bereits, als ich durch den Türbogen trat sah ich Derek schon an der Küchenzeile mir gegenüber lehnen, sein Blick wanderte neugierig über mein Gesicht, doch ich wollte dieses Spielchen jetzt nicht spielen. Ohne weiter auf ihn einzugehen lief ich an ihm vorbei und stellte mich mit dem Gesicht in Richtung des Fensters vor die Küchenzeile. Mit einem mulmigen Gefühl sah ich hinaus auf den Hof, wo ich wenig später auch schon dabei zusah, wie Luke und Marik ihre Koffer in den Wagen luden. Der Alpha musste seinen Mann schon beinahe von Luis loseisen, damit dieser nicht doch hier bleib oder seinen Sohn gar einfach in sein Gepäck schmuggelte. Schlussendlich schaffte Luke es allerdings doch Marik in den Wagen zu bekommen und nur Minuten später sah ich dabei zu, wie Luis dem Wagen seiner Eltern noch hinterher sah und sich, sobald dieser außer Sichtweite war steckte er seine Kopfhörer in die Ohren steckte. Es sah wirklich so aus, als würde er laufen gehen wollen. Nach den Ereignissen im letzten Jahr konnte ich meinem besten Freund seine Reaktion allerdings nicht einmal verübeln, vermutlich hätte ich nicht anders reagiert.

Als sich zwei kräftige Arme um mich schlangen erschrak ich beinahe zu Tode und bemerkte in der Spiegelung der Fensterscheibe schnell, dass diese zu Derek gehörten. Der Alpha hatte seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt und sein Wolf gab ein wohliges grummeln von sich, während er meinen Geruch tief einatmete. "Du fühlst dich von meinem Wolf und mir etwas überfallen, oder?" murmelte Derek dann ruhig und hob seinen Kopf leicht an, damit er mir in die Augen sehen konnte. Seufzend ließ ich meinen Kopf nach hinten auf seine Schulter seinen und starrte einen Momentlang einfach nur an die Decke, ehe ich meinem Mate antwortete. "Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde den Sex mit dir unglaublich schön...aber weder mein Wolf, noch ich wollen jetzt schon Babys. Ich-Ich meine wir kennen uns doch erst seit ein paar Tagen..." versuchte ich mich zu erklären, doch als ich meine Augen auf Dereks Gesicht richtete musste ich feststellen, dass er mich bereits jetzt vollkommen zu verstehen schien. Er gab mir zufrieden grinsend einen Kuss auf die Wange und lächelte mich dann an. "Das verstehen mein Wolf und ich sehr gut. Wir wollen dich nicht bedrängen, sondern dich einfach nur in unserer Nähe haben. Wir machen uns einfach Sorgen um dich und wollen, dass es dir gut geht." murmelte Derek und neigte seinen Kopf leicht hinunter zu meinem Hals, wo er anfing vorsichtig an meiner Haut herum zu knabbern.

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