10💫

LUIS
Ich konnte einfach nicht fassen was hier gerade passiert war! Mein Vater war einfach ins Haus gestürmt und hatte mich ohne Umschweife in den Keller verfrachtet! Das war allerdings nicht das Schlimmste an der ganzen Sache, nein! Er hatte mich einfach in den Pool geworfen! Marik wusste ganz genau, dass ich nicht einmal im Ansatz schwimmen konnte, weshalb ich jetzt auch schon beinahe panisch versuchte mich irgendwie mit dem Kopf über dem Wasser zu halten. Aber ich konnte nun mal nicht schwimmen, weshalb ich immer wieder unter die Oberfläche geriet und schwer Hustend wieder auftauchte. "Nicht ertrinken, bis Erren hier ist! Wenn du ihn nicht an dich ran lässt, dann komme ich wieder und eins kann ich dir sagen, dann bin ich nicht mehr so freundlich!" hörte ich meinen Vater noch rufen, ehe ich erneut für einen Moment lang im Wasser versank. Als ich wieder auftauchte hustete ich erneut Wasser aus, dabei konnte ich sehen, wie Marik in Richtung Flur verschwand.

Zugegeben, mein Vater war nicht unbedingt besonders gut darin Dinge auf die sanfte Art zu lösen...aber ich selbst war da auch nicht unbedingt bekannt für. Trotzdem! Hatte er mich unbedingt in den Pool werden müssen?! Ich konnte wirklich nicht im geringsten schwimmen und jetzt musste Erren mich wieder hier herausfischen! Vielleicht war es mir ja dann doch lieber hier elendig zu ertrinken... als ich jedoch erneut unter ging, hörte ich dicht neben mir ein Platschen und wenig später erkannte ich auch schon Erren, der offensichtlich zu mir ins Wasser gesprungen war. Verzweifelt paddelte ich mich wieder an die Oberfläche und hustete erneut einen ziemlich großen Schwall Wasser aus, als Erren dann allerdings ebenfalls auftauchte und mich zu sich ziehen wollte, funkelte ich ihn wütend an. "Finger weg!" hustete ich und ging dabei beinahe wieder unter, was Erren ziemlich wütend machte. "Ach! Du willst also lieber elendig ertrinken?!" fuhr er mich mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut in seiner Stimme an, doch ich schlug nur frustriert nach ihm. "Verschwinde!" hustete ich frustriert, doch auch dieses Mal schien Erren nicht nachgeben zu wollen.

So langsam merkte ich jedoch, dass es immer anstrengender wurde mich an der Oberfläche zu halten, meine Kleidung, die sich extrem schwer anfühlte machte das Ganze dann auch nicht unbedingt besser. Ich merkte, wie mich das Gewicht immer weiter nach unten zog und je länger ich dagegen ankämpfte, desto erschöpfter wurde ich. Als ich dann schließlich keine Kraft mehr hatte mich oben zu halten versank ich für einen kurzen Moment unter der Wasseroberfläche, ehe ich zwei kräftige Arme spürte, die sich um meine Mitte schlangen und mich mit einem Ruck wieder hoch zogen. Hustend und ziemlich stark vor Anstrengung zitternd hing ich nun doch in Erren's Griff und hatte meinen Kopf atemlos auf seiner Schulter abgelegt. Ich war vollkommen am Ende, sowohl nervlich, als auch von meiner Kraft her. "Siehst du, ist doch gar nicht so schlimm." murmelte Erren leise und strich mir vorsichtig ein paar meiner Nassen Haare aus dem Gesicht, während ich einfach nur kraftlos in seinen Armen hing, doch für mich war diese Nähe zu ihm beinahe unerträglich. Aus meinem Augenwinkel kullerte die ein oder andere Träne hinaus, die in den Wassertropfen aus meinen Haaren geradezu untergingen.

Erren zog mich noch ein Stück dichter an sich heran und half mir dann vorsichtig in Richtung des Randes des Pools, dort angekommen klammerte ich mich sofort krampfhaft an der Kante fest, was Erren leicht schmunzeln ließ. "Hör auf zu lachen, du Arsch!" schrie ich ihn wütend und sichtlich frustriert an, ehe ich ihn von mir weg stieß und mich etwas aufgelöst am Rand des Pools hoch zog. Wütend stand ich schließlich auf und wrang unter Erren's sichtlich überraschtem Gesichtsausdruck mein Shirt aus. Ein ganzer Schwall Wasser landete auf dem Boden und trotzdem war mein Shirt noch beinahe vollkommen durchnässt. Frustriert fing ich dann an meine Schuhe auszuziehen und wenig später kippte ich auch aus diesen eine ganze Menge an Wasser heraus, ehe ich sie wütend in eine der Ecken des Raumes schmiss. Erren war mittlerweile ebenfalls wieder auf trockenem Boden angekommen und machte sich auch daran seine Schuhe auszuziehen. Sobald er allerdings einen Schritt auf mich zu machte, trat ich ein Stück zur Seite. Ich wollte einfach gerade nicht in seiner Nähe sein!

Schon beinahe vor Wut kochend, zog ich mir kurzerhand mein Shirt über den Kopf und versuchte erneut das ganze Wasser dort heraus zu bekommen. Ich war einfach nur noch genervt von allem! "Woher hast du die Narbe?" hörte ich Erren plötzlich fragen und hielt für einen Moment lang inne. Das hatte ich vollkommen vergessen! Das war eine nette Erinnerung an Clark, aus dem letzten Jahr. Der Mann hatte es anturnend gefunden mir ein Messer vom unteren Rücken bis hoch in meinem Nacken zu ziehen. Die Narbe war groß...und ich hatte wirklich extremes Glück gehabt, dass er dabei meine Wirbelsäule nicht verletzt hatte. Erren's Frage noch immer ignorierend zog ich mir mein halbwegs trockenes Shirt wieder über und drehte mich zu Erren herum, der mich noch immer ansah. Seinen Blick konnte und wollte ich einfach nicht deuten. "Kümmer dich gefälligst um deinen eigenen Kram." schnaubte ich nur ziemlich genervt und verzog mich dann frustriert aus dem Raum.

ACE
Zusammen mit Derek kam ich nach einer Weile zuhause an und als ich dann schließlich die Haustüre aufschloss sah ich auf ein Mal einen extrem durchnässten Luis im Flur stehen und merkte wie mir die Gesichtszüge vollkommen entglitten. "Warum zum Teufel bist du so nass?!" platzte es entsetzt aus mir heraus, woraufhin Luis nur wutentbrannt schnaubte. "Warum hast du eine verdammte Markierung in deinem Nacken?!" knurrte Luis nur als Gegenfrage und schnaubte unzufrieden. Darauf viel mir allerdings erstmal auch keine gute Antwort ein, bevor jedoch noch jemand etwas sagen konnte stapfte Luis auch schon weiter nach oben, wo man nur Sekunden später meine Zimmertüre zuknallen hörte, selbst das Abschließen war zu hören. Kurz darauf trat auch ein nicht weniger durchnässter Erren in den Flur. "Was ist denn hier passiert?" wollte Derek dann ebenfalls ziemlich entsetzt von seinem Vater wissen, doch Erren fuhr sich erstmal nur seufzend durch die nassen Haare. "Ich ziehe mir lieber erstmal etwas trockenes an, danach erkläre ich euch war passiert ist." murmelte Erren und lief dann ebenfalls nach oben, um sich erstmal frisch zu machen.

Während Erren nach oben verschwunden war, richtete Derek nun seinen verwirrten Blick auf mich, doch ich zuckte nur leicht mit den Schultern. Es sah so aus, als wären die Beiden schwimmen gegangen, dabei konnte Luis nicht einmal mehr schwimmen. Zufrieden brummend zog Derek mich dann in seine Arme und vergrub sogar sein Gesicht in meiner Schulter, noch immer etwas unbeholfen und angespannt legte ich meine Arme gegen seine Brust. Ich versuchte mich etwas zu entspannen und atmete tief durch, damit ich nicht die Nerven verlor. "Ich werde lieber Mal nach meinem Vater sehen, er schien ziemlich mitgenommen zu sein." seufzte Derek leise und löste sich dann vorsichtig von mir, beruhigend strich er mir über die Seite und lief dann nach einem leichten Nicken von mir nach oben. Sobald er nach oben verschwunden war, atmete ich auf und verspürte sofort wieder den Drang mich dort zu kratzen, wo er mich berührt hatte. Diese Nähe zu Derek war noch immer nicht so ganz mein Ding, trotz der Markierung und der Sache in dem Auto. Wag es ja nicht schon wieder zu duschen oder dich zu kratzen! Das ist doch keine Lösung, egal ob es dir in den Fingern juckt. knurrte mein innerer Wolf mich an, während ich das Gefühl hatte vor Anspannung beinahe zu platzen! Vielleicht konnte ich mir ja wenigstens die Hände desinfizieren...Nein! knurrte Yarik mich dominant an und ich zuckte darauf hin leicht zusammen. Noch immer vollkommen angespannt und leicht panisch lief ich hastig auf den Schrank im Flur zu und riss förmlich die oberste Schublade auf, ehe ich mir extrem zittrigen Fingern eine Zigarettenschachtel daraus hervor zog. Danach schnappte ich mir noch eines der Feuerzeuge und verschloss die Schublade wieder.

Möglichst leise lief ich erneut auf die Haustüre zu und verließ das Haus auf diesem Wege, draußen auf der Veranda angekommen lief ich auf das Holzgeländer zu und setzte mich wenig später auf die relativ breiten Holzbalken. Mit noch immer extrem zittrigen Händen holte ich mir eine Zigarette aus meiner Schachtel, ehe ich die anzündete. Als ich gerade das erste Mal an meiner Zigarette zog, sah ich auf ein Mal Luis nach draußen kommen. Auch er hatte eine Schachtel und ein Feuerzeug in seiner Hand. "Gute Entscheidung..." murmelte er in meine Richtung und holte sich ebenfalls eine Zigarette aus seiner Schachtel, ehe er sie anzündete. Vermutlich sah Luis gerade ebenso schrecklich aus wie ich mich gerade fühlte. Seine Augen waren dunkel unterlaufen und leicht gerötet, es sah so aus, als hätte er eine Panikattacke gehabt...das erkannte ich daran, dass er noch immer zitterte und sich noch nicht wieder richtig unter Kontrolle zu haben schien. Abgesehen davon trug er auch noch einen grauen Pullover mit der Kapuze über den Kopf gezogen, dazu hatte er auch eine passende Jogginghose übergezogen. Auch seine noch leicht nassen Haare und die leuchtend grünen Augen verbesserten das alles nicht. "Ich hatte Sex mit Derek's Hand." sagte ich nach einer Weile einfach geradewegs heraus, während Luis sich neben mir auf das Geländer setzte und schmunzelte. "Marik hat mich in den Pool geworfen und ich wäre beinahe ertrunken." entgegnete mein bester Freund nur und jetzt konnte auch ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Warum hat er das denn gemacht?" hakte ich amüsiert nach und jetzt musste Luis tatsächlich lachen. "Er wollte Sex mit Luke haben, aber er hat ununterbrochen den Streit zwischen Erren und mir gehört. Das hat ihm wohl etwas die Stimmung verhagelt." klärte Luis mich auf und auch ich konnte mein Lachen nicht verbergen. "Wenigstens hat Marik jetzt endlich seine Ruhe und kann seinen Plan jetzt umsetzen." witzelte ich und Luis drückte spielerisch seinen Ellenbogen in meine Seite. "Wann kommen eigentlich deine Eltern wieder?" wollte Luis dann wissen, doch dieses Mal zuckte ich nur leicht mit den Schultern. Unsicher fing ich an mit dem Feuerzeug in meinen Händen herum zu spielen. "Ich weiß es nicht. Damian meinte, dass Jace erstmal Ruhe braucht wegen des Babys. Ich kann das um ehrlich zu sein auch verstehen, bei dem ganzen Chaos was ich verursacht habe und dazu auch noch der Tod meiner Schwester...das hat Jace ordentlich mitgenommen und ich denke er hat das alles noch nicht verarbeitet." murmelte ich leise und zog erneut an meiner Zigarette. "Und deine Eltern?" hakte ich dann nach und sah Luis von der Seite aus an, er schmunzelte wieder leicht. "Luke und Marik reisen gegen Ende der Woche nach Finnland, zu Mara. Luke hat mir eine Nachricht geschrieben, dass sie heute Abend vorbei kommen." entgegnete Luis seufzend und zog ebenfalls an seiner Zigarette, dabei starrte er allerdings unsicher auf den Holzboden der Veranda. "Du solltest vielleicht auch mitfahren oder Mara zumindest mal anrufen." merkte ich besorgt an, doch Luis schüttelte nur seinen Kopf. "In den Monaten danach konnte sie mich nicht einmal mehr ansehen, sie fühlt sich noch immer schuldig und wenn sie mich so sieht, dann wird sie sich nur wieder Sorgen machen. Mara ist gerade so glücklich mit ihrem Mate und ich will ihr das wirklich nicht kaputt machen, indem ich den ganzen Kram einfach wieder mit zu ihr nach Finnland schleppe." antwortete Luis und wirkte dabei auch noch ziemlich deprimiert, vorsichtig legte ich einen Arm um meinen besten Freund und ließ meinen Kopf vorsichtig auf seine Schulter sinken. "Das wird schon wieder, wir bekommen das schon hin." versuchte ich ihn etwas aufzumuntern, doch so richtig zu funktionieren schien es nicht. "Du meinst so, wie du deinen Waschzwang unter Kontrolle bekommst." witzelte er sarkastisch und jetzt musste auch ich leicht grinsen. Lachend schlug ich ihm leicht gegen die Schulter und drückte dann meine Zigarette aus. "Nicht lustig!" beschwerte ich mich, lachte jedoch ebenfalls, bis wir uns wieder einigermaßen beruhigten. "Irgendwie tun mir die Beiden da drin ja auch ein wenig leid. Die Mondgöttin muss die ja wirklich hassen, damit die sowas wie uns abbekommen." witzelte Luis vor sich hin und ich konnte ihm um ehrlich zu sein nur dabei zustimmen. Was hatte die Mondgöttin sich dabei nur gedacht?!

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