9-Pflicht, Wahl oder Wahrheit

Nachdem es dunkel geworden war und unsere Lippen blau wie Heidelbeeren waren, zogen wir uns in der warme Wohnzimmer zurück.

In Handtüchern gewickelt saßen wir nun im Kreis auf einem flauschigen Teppich.

Zuerst spielten wir eine Runde Monopoly, bei der Niall und ich am Schluss die meisten Häuser und das meiste Geld hatten, aber ich ließ ihn gewinnen.

Er sah zu süß aus wenn er sich freute.

"Wie wäre es mit ein paar Runden 'Plicht, Wahl oder Wahrheit?' ", schlug Harry vor.

Begeistert nickten wir.

Zuerst musste Liam seine heimliche Freundin Ally anrufen und ihr sagen, dass er einem Reporter von ihrer Beziehung verraten hatte, worauf das Mädchen auf der anderen Seite der Leitung stinkwütend wurde und Liam 14 Minuten und 35 Sekunden brauchte, um sie wieder zu beruhigen.

Louis quiekte (leicht) hyperaktiv: "Ich bin dran! Also...", er blickte jeden prüfend an, bevor seine Augen an mir hängen blieben.
"Joyce!", verkündete er, "Pflicht, Wahl oder Wahrheit?"

Ich überlegte kurz. "Wahl"

"Entweder du schreibst deinem Ex, dass du ihn noch immer liebst, oder du machst ein Video wo du sagst, dass du Niall hasst, oder du küsst ihn."

"Wen?", fragte ich etwas verwirrt.

"Niall natürlich!", warf Harry ein.

Der Genannte wurde knallrot und starrte verlegen auf den Boden.

Ich überlegte.

Einerseits wollte ich nichts mehr mit Aram zu tun haben, weshalb die erste Möglichkeit wegfiel.

Und Niall hasste ich nicht, weshalb ich das mit dem Video auch nicht machen konnte.

Blieb nur noch eines über.
Ich musste Niall küssen.

War er überhaupt damit einverstanden?

War ich damit einverstanden?

Einerseits, ja, aber andererseits...

Ich wollte nicht, dass dasselbe mit uns geschah wie mit allen meinen Boyfriends.
Das konnte ich Niall nicht antun.

Während ich meine Gedanken durchging, hatte ich stets Blickkontakt mit Niall gehalten.
Seine blauen Augen leuchteten so unschuldig.

Nein.
Ich konnte einfach nicht.

"Ich kann nicht", flüsterte ich und stand schnell auf.
Auf dem Weg zum Badezimmer kamen mir die Tränen.

Schließlich klappte ich schluchzend hinter der verschlossenen Badezimmertür zusammen.

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