Sehnsüchtig starre ich in den wolkenverhangenen Abendhimmel und denke an unsere Zeit zurück.
Wie glücklich jene Zeit war; die Zeit die sich von Tag zu Tag vermindert; weiter von uns entfernt -
uns weiter voneinander entfernt.
Deine stundenlangen Umarmungen und Versicherungen, dass wir kommende, schwierige Zeiten durchstehen können.
Existierende Liebe, die uns aneinander festhalten lässt.
Erinnerungen an deine fordernden Küsse.
An nächtelange Gespräche.
An dein strahlendes Lächeln.
Mich umkreisende Erinnerungen an Kitzelattacken und glatt gebügelte weiße Hemden.
An frisches Au de Toilette und deinem süßen Geruch auf meinem Kopfkissen.
Eine Liebe, die hält - halten sollte, weil es von uns erwartet wird.
Eine Liebe, die zum Scheitern verurteilt ist.
Barrieren, die klitzekleine Risse in unsere Liebe trennen und sie von Minute zu Minute vergrößern und weiter aufreisen. Riesige Löcher, die wir nicht mehr zupflastern können.
Weder durch deine Stimme, noch durch meine Stimme.
Weder durch sehnsüchtige Berührungen, noch durch wärmende Nachrichten.
Eine Distanz, die alles zu Nichte macht, das wir uns aufgebaut haben.
Sehnsucht, die nicht sein sollte.
Sehnsucht, die uns zerstört.
Liebe, die uns zerstört.

AnLee_Reell