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Ich sah ihn an und in meinem Kopf suchte ich nach der passenden Ausrede, fand aber keine. 'Okay Jimin du musst einfach das Thema umlenken, jetzt nicht in Panik verfallen..', gedacht - getan.. Kurzerhand versuchte ich das Thema auf ihn und Taetae zu richten. "Nicht so wichtig..Kookie sag mal, was läuft da eigentlich zwischen Tae und dir?" Ich sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an und hoffte, er würde das andere fallen lassen. Und ich hatte Glück.. Er lief direkt rot an und ich lief ihm hinter her in den Klassenraum. "Los sag schon", flüsterte ich und zwinkerte ihm zu. Yoongi hatte sich mittlerweile zu uns gesetzt..auch ihn hatte ich somit von dem Thema eben ablenken können. Ich wollte mich nicht wieder mit ihm streiten.
"Naja bis jetzt noch nicht so viel", flüsterte er zurück und lief noch röter an. Ich rückte näher, da unsere Lehrerin kam, aber da wir ab morgen Ferien haben würden, war sie nicht sonderlich motiviert und sah mit uns einen Film an. Innerlich dankte ich ihr. Ich legte meine Wange auf meine Hände und sah Kookie vielsagend an. "Bis jetzt?" Er knetete seine Hände und ich nahm automatisch eine in meine Hand und strich behutsam darüber. Ich spürte Yoongis Blick neben mir, wie er unsere Hände ansah. Ich konnte seinen Blick nicht deuten und sah wieder Kookie an. Ich kannte Kookie schon länger und solche vertrauten Gesten waren nichts ungewöhnliches für uns. 'Wie sich wohl Yoongis Hände anfühlen würden?' Meine Gedanken schweiften ab und ich zwang mich wieder ins hier und jetzt. 'Stopp Jimin, Kookie braucht deine Hilfe!'
Kookie beruhigte sich sofort und sah mich schüchtern an. "I-ich habe mich in Tae verliebt Chimchim..was mache ich denn jetzt?" Er sah mich mit großen Augen an und ich musste an unseren bevorstehenden Urlaub denken. Er kniff seine Augen zusammen, um eine Träne zurück zu halten und ich sah Yoongi an. Ich spürte, wie mir das Herz schwer wurde, ich wollte ihm helfen. Yoongi konnte wahrscheinlich aus meinem Gesicht ablesen, was ich dachte, denn er war sofort für mich da. "Sag ihm er soll den Urlaub nutzen, um heraus zu finden, ob Tae genauso fühlt. Sie können abseits der Schule mehr Zeit zusammen verbringen und er kann schauen, ob Tae auch an ihm interessiert ist.. also nicht nur als Freund." Er nickte, als würde er seine Ausage unterstreichen wollen und ich grinste. Solche Eigenarten an ihm waren wirklich zu süß. Sie fielen mir seit neuestem immer mehr auf..die kleinen Lachfältchen an seinen Augen, wenn er sie zusammen kniff..sein trockener Humor, der mich immer zum Lachen brachte..seine beruhigende Art, die im genauen Gegensatz zu meiner hippeligen Art stand..er war perfekt.. Kurz stutzte ich.. was hatte ich da gerade gedacht? Aber ich warf es auf unsere Freundschaft, schließlich fand ich auch das Kookie sich manchmal süß verhielt und wir gut zusammen passten oder?
"Nutz doch die Zeit im Urlaub aus", gab ich somit Yoongis Tipp weiter.
"Verbring Zeit mit Taetae und finde heraus, was er fühlt". Kookie sah mich ängstlich an. "Und ich helfe dir, die passenden Gelegenheiten auszunutzen". Mein Grinsen wurde breiter. 'Oh ja ich wollte die beiden definitiv glücklich sehen..dafür würde ich im Urlaub schon Sorgen.
Kookie sah mich an, als wäre ich ein Heiliger. "Chimchim das würdest du tun?" "Natürlich Kookie ihr passt einfach zusammen, ich bitte dich, das hat sogar der letzte mitbekommen..wir müssen Taetae nur noch einen kleinen Schubs geben". Wir beide wussten, das er auch auf Männer stand, jetzt müssten wir nur sein Interesse an Kookie wecken, obwohl ich ja insgeheim annahm, das man da gar nicht groß etwas wecken musste.. Ich schmunzelte und zusammen heckten wir die Stunde über einen Plan aus. Ich würde meinen besten Freund nicht hängen lassen, schließlich wollte ich nicht das er litt. Ab und zu mischte sich Yoongi ein, aber im großen und Ganzen blieb er still und ließ uns planen.
Es war 10 Uhr als die Jungs mit dem Mietwagen vor fuhren und Namjoon ausstieg, um zu klingeln. Sofort riss meine Mama die Tür auf und redete auf Namjoon ein. Sie gab ihm etliches an Essen mit.. Ich wusste ja nicht, ob sie dachte wir würden verhungern im Urlaub, aber ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen.
"Okay Jungs passt schön auf euch auf ja? Und stellt nichts dummes an", sagte unsere Mutter und nahm uns beide in den Arm. "Mum wir werden schon nicht umkommen", scherzte Hobi und meine Mutter gab ihm einen Klaps auf die Schulter. "Eine Mutter wird sich immer Sorgen um ihre Kinder machen." "Ich weiß Mama, aber wir versprechen dir uns zu benehmen", versuchte ich sie zu beruhigen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Wir liefen zum Van und stiegen ein. Jin hatte einen Minivan gemietet, sodass vorne er und Namjoon saßen, in der Mitte Kookie und Tae, ich hatte Kookie schnell nach ihm ins Auto geschoben und tat dabei so, als wäre ich gestolpert. Zuletzt saßen mein Bruder und ich in der letzten Reihe. Ich holte mein IPad aus meiner Tasche. Ich hatte gestern Abend noch einige meiner und Yoongis Lieblingsfilme drauf getan, sodass wir uns diese auf der Fahrt ansehen konnten.
Yoongi hatte es sich zwischen uns gemütlich gemacht. Der Minivan bot genug Platz. "Auf geht's Jungs", rief Namjoon und das Auto setzte sich in Bewegung. Ich winkte meiner Mum zum Abschied zu und startete dann den ersten Film. Yoongi rutschte näher und ich realisierte erst jetzt, dass das auch unser erster gemeinsamer Urlaub war. Mein Herz fing unkontrolliert an, schneller zu schlagen und ich wusste nicht wieso. 'Was war das Problem?.. Er ist doch bloß ein guter Freund..kein Grund zur Panik Jimin' Ich versuchte mich abzulenken und konzentrierte mich krampfhaft auf den Film. Aus den Augenwinkeln sah ich Yoongis Gesicht. Seine dunklen, schönen Augen, die einen so intensiv ansehen konnten, das man eine Gänsehaut bekam; seine leicht rauen, schmalen Lippen, die leicht geöffnet waren. Mein Blick wanderte zu seinem Hals, seinen Schlüsselbeinen, hinunter zu seinen Händen. Er hatte ein weißes Tshirt an und eine dunkelblaue Jeans. Dazu trug er schwarze Schuhe. Seine Haut sah wie immer wie Porzellan aus und nicht zum ersten Mal wünschte ich mir, sie berühren zu können. Yoongi hatte meinen Blick bemerkt. Doch ich war zu fasziniert von ihm. Gebannt sah ich auf seine Hände und ließ meinen Blick entlang seines Armes nach oben in sein Gesicht gleiten. Seine Augen hatten mich schon fixiert und ich musste schlucken. Er sah mich auffordernd an und aus seinem Blick konnte ich eine Frage ablesen.
'Was ist?'
Ich sah ihn weiter an, ehe ich leicht rot anlief und den Kopf schüttelte. Schnell sah ich weg. Ich hatte Angst das er an meinem Blick lesen konnte, was ich dachte und das wäre sicher peinlich geworden. Ich wusste ja selbst nicht, was los war mit mir.. wie hätte ich es ihm dann erklären sollen?
Ich spürte seinen Blick auf mir und ignorierte ihn, doch er ließ nicht locker. "Was ist?", fragte er nun und ich sah mich um. Hobi schlief, Tae und Kookie sahen sich etwas aufs Taes Handy an und Namjoon und Jin sangen leicht zur Musik im Radio mit und diskutierten über irgendein Thema..niemand achtete auf mich. "Nichts", flüsterte ich so leise, wie möglich, "lass uns den Film sehen." "An was hast du gedacht?" 'Himmel Yoongi das würde ich doch jetzt nicht einfach so sagen', dachte ich peinlich berührt und starrte wieder auf den Bildschirm. "Nicht so wichtig jetzt", versuchte ich das Thema zu beenden. Ich sah zu Yoongi, um ihm zu verdeutlichen, dass es das jetzt war, aber er streckte seine Hand aus und fuhr mit dem Zeigefinger und Mittelfinger meine rechte Wange entlang. Ich spürte einen leichten, kühlen Druck auf meiner Haut und keuchte überrascht auf. Tae und Kookie drehten sich um, doch ich hatte nur Augen für Yoongi, der mich genauso überrascht ansah, ehe sich ein Lächeln auf sein Gesicht stahl.
"Chimchim du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen", amüsierte sich Tae und Kookie grinste. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu erwidern, das genau das eben passiert war und rang mir ein Lächeln ab. Die beiden drehten sich wieder um und ich legte unbewusst meine Hand an meine Wange. Yoongi probierte es nun bei meiner Hand und gebannt sah ich, wie er hindurch glitt. Er schien den Bogen noch nicht vollkommen heraus zu haben, aber das war mir egal. Ich konnte in diesem Moment eh nur an die Berührung von gerade eben denken. Ich hatte so etwas noch nie gespürt.
Wie ein kühler Luftzug hatte sich seine Berührung angefühlt und mir eine Gänsehaut am Rücken bereitet.
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