~33~
Hobi und ich saßen noch eine ganze Weile und unterhielten uns, als wir uns beruhigt hatten. Meine Mutter saß noch bei uns, doch nach einiger Zeit ließ sie uns allein. Immer wieder ließ ich meinen Blick im Raum umher schweifen, doch ich erblickte ihn nicht. 'War Yoongi gar nicht hier?' "Wie hattest du mich eigentlich gefunden?", fragte ich nach einiger Zeit und Hobi fing an mir die Geschichte zu erzählen. Für ihn war sie völlig verrückt, doch mir wurde ganz warm ums Herz. Ich wusste, wem ich das zu verdanken hatte. "Das war mein Schutzengel". Ich lächelte Hobi an und er lächelte zurück. "Wahrscheinlich hast du recht." Ich nickte nur zustimmend und sein Blick fiel auf meine Standuhr neben dem Bett. "Jimin es ist schon spät. Eomma und ich kommen morgen wieder, wenn du geschlafen hast ja?" Ich nickte und verabschiedete mich von beiden. Als sie weg waren, sah ich mich wieder suchend um. "Yoongi?", fragte ich leise und wie aufs Stichwort kam er durch die Tür. Mein Herz klopfte schneller und ein Lächeln stahl sich unwillkürlich auf meine Lippen. "Da bist du ja, ich hatte schon Angst du wärst weg.. ", flüsterte ich und Yoongi setzte sich zu mir aufs Bett. "Ich war die ganze Zeit draußen an der Tür und hab mitbekommen, was ihr erzählt habt." Unsere Blicke trafen sich. "Vielen Dank Yoongi" Er schüttelte nur traurig seinen Kopf. "Ich war zu spät, ich hätte schon viel früher verhindern sollen..", doch ich unterbrach ihn. "Du hast es verhindert..du bist gekommen, als ich dich am meisten brauchte. Immer wieder hatte ich deinen Namen gedacht und gehofft, dass du mich finden würdest..ich..ich hatte dich gesehen.. du standest dort und hast gerufen, doch ich konnte dich nur undeutlich wahrnehmen. Doch du hast nicht aufgegeben und hast es geschafft, das mein Bruder und die Jungs mich finden konnten." Ich streckte die Hand nach ihm aus und er ergriff sie. Dann klopfte ich neben mich und er legte sich zu meiner rechten Seite neben mich aufs Bett. Unsere Nasen waren nur wenige Millimeter auseinander und unsere Blicke verharkten sich. "Trotzdem..dein Oberkörper.. ich konnte ihn nicht stoppen..", meinte er verzweifelt und ich nickte verstehend. "Ich weiß mein Engel". Bei diesem Namen leuchteten seine Augen auf. "Das konntest du nicht, aber du hast mir auf andere Weise geholfen und hast auf mich aufgepasst.." Sein Daumen glitt zu meiner Wange. "Jimin das alles tut mir so leid, ich hätte dich nicht allein lassen sollen, das ist doch die Aufgabe eines Schutzengels.." Ihn plagten Gewissensbisse und ich lächelte leicht. "Ich war der Idiot der alleine gehen wollte, ich hätte dich nicht wegschicken sollen.." Wir sahen uns danach einfach nur stumm an und musterte den anderen. "Meinst du, deswegen bist du zu mir geschickt worden? Um das zu verhindern?" Er zog die Schultern hoch. "Wer weiß das schon.. Ich weiß nur das ich nicht mehr von deiner Seite weichen werde." Ich lächelte und nickte. "Ich liebe dich". "Ich liebe dich auch mein Schatz" und so fühlte ich mich auch unter seinem Blick..wie sein wertvollster Schatz, den er fast verloren hätte. Ich wusste, das wir einige Zeit brauchen würden um alles zu verarbeiten, doch Yoongi war an meiner Seite, das war das wichtigste. In dieser Nacht schlief ich ruhig ein und als ich am Morgen wach wurde, sah ich direkt in Yoongis Gesicht, das mich anlächelte.
Ich spürte von Tag zu Tag das Yoongi immer nervöser wurde. Meistens stand er an der Tür zum Flur, wenn ich Besuch hatte und wenn wir alleine waren, lag er bei mir im Bett. Ich sprach ihn darauf an, doch er sagte mir nur, dass ihn dieses Krankenhaus nervös machte und er sich nicht wohl fühlte. Ich verstand ihn nur zu gut. Es waren zwar alle sehr nett zu mir, aber Zuhause zu sein war doch etwas anderes. Deshalb war ich froh, als der Arzt nach einem weiteren Tag meinte, das ich wieder gehen konnte. Meine Mum musste arbeiten, doch Hobi war gekommen und mit mir nach Hause zu fahren. Er schnappte sich meine Tasche und ich sah mich nochmal um, als wir mein Zimmer verlassen wollten. Mein Blick schweifte kurz zur Akte, die am Bett meines Nachbarn hing. Ich lass seinen Nachnamen und wunderte mich. Mir kam der Name bekannt vor.. "Jimin bist du bereit?" Hobi unterbrach meine Gedanken und ich nickte. Ich hatte nichts vergessen. Mein Blick glitt zur Tür und ich entdeckte Yoongi im Rahmen stehen und auf mich warten. Ich lächelte ihm zu und lief mit Hobi zusammen los. Ich erzählte mit Hobi und wir verließen das Krankenhaus. Endlich wieder frische Luft und Sonne. Zufrieden atmete ich tief ein. Über die Straße sah ich schon das Auto von unserer Mum, mit dem Hobi angekommen war. Yoongi lief neben mir her und ich betrat zwischen zwei parkenden Autos die Straße. Plötzlich stolperte Hobi über seine eigenen Füße und wäre fast mit der Tasche der Länge nach aufs nächste Auto gefallen. Ich prustete los und hielt mir den Bauch. Yoongi blieb stehen und beobachtete Hobi, während ich lachend weiter ging. "Sowas passiert doch sonst nur Namjoon", zog ich ihn auf und betrat die Straße. Ich hörte nur noch den Schrei hinter mir. Es war Yoongi gewesen. "Jimin", dann bemerkte ich von links den Transporter, der angefahren kam. Er war so schnell, dass der Fahrer auch mit Abbremsen nicht mehr vor mir zum Stehen kommen würde. Ich hörte Hobis Stimme hinter mir und wurde plötzlich am Kragen zurück gezogen. Ich stolperte und wurde von Hobi zwischen den parkenden Autos aufgefangen, doch mein Blick richtete sich starr nach vorne, wo Yoongi nun auf die Straße stolperte. Er drehte sich zu mir um und unsere panischen Blicke trafen sich. "Yoongi", hauchte ich. Sein Blick wanderte wie in Zeitlupe nun zur rechten Seite, wo der Transporter nur noch einen Meter von ihm entfernt war. Seine Augen weiteten sich und er sah wieder zu mir. "Ich..erinnere mich", waren die letzten Worte, die er zu mir sagte, ehe der Transporter durch ihn hindurch raste und er verschwand.
Und Ich?.. Ich schrie aufgebracht seinen Namen und versuchte mich aus dem Armen meines Bruders zu befreien. Ich wollte auf die Straße rennen, doch Hobi drehte mich zu sich und schüttelte an meinen Schultern. Ich verstummte und hörte auf herum zu schreien. "Jimin was ist denn? Geht es dir nicht gut? Oh Gott du hättest überfahren werden können.. Hmm..vielleicht sollten wir doch lieber wieder zurück..", doch ich hörte ihm nicht mehr zu. "Bring mich sofort nach Hause", sagte ich aufgebracht und ließ nicht mit mir diskutieren. Im Auto saß ich still und war in meine Gedanken versunken. 'Er..er hatte sich einfach in Luft aufgelöst.. vor meinen Augen.. das war noch nie passiert und es machte mir eine Heidenangst. Ich wusste, dass er mir zum zweiten Mal in kurzer Zeit mein Leben gerettet hatte, doch damit konnte er doch jetzt nicht einfach so verschwinden oder ?' Ich redete mir ein, dass er wahrscheinlich in meinem Zimmer auf mich warten würde, doch auch das war leer, als ich es betrat und eine kalte Leere ergriff mein Herz. Ich legte mich stumm ins Bett und rollte mich zusammen. In Gedanken ging ich die Situation immer wieder durch und sagte seinen Namen, doch egal, wie sehr ich ihn herbei wünschte, er kam nicht..mein Zimmer blieb leer und ich lag taub im Bett und litt. Ich litt ohne ihn jede Sekunde..'Wie hatte ich es ohne ihn ausgehalten? ' Meine Eltern boten mir an mit zu Essen, doch ich lehnte ab. Auch Hobi kam, doch ich schickte ihn weg. Ich wollte allein sein. 'Yoongi wo bist du nur?'
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