~20~
Jimin POV
Ich saß auf dem Sofa und Yoongi hatte seinen Kopf auf meinen Bauch gelegt. Wir sahen uns ein paar Bilder bei Instagram an, als plötzlich ein über glücklicher Kookie die Treppe runter stürmte. "Chimchim", rief er und ich hätte vor Schreck fast mein Handy fallen lassen. Yoongi setzte sich sofort auf und machte Kookie Platz, der sich auf mich warf. Kurze Zeit später landete auf uns Tae. "Kann mir einer sagen was los ist?", stieß ich hervor und versuchte unter den beiden hervor zu krabbeln. Tae lachte und zog Kookie zu sich. Dann küsste er ihn und ich quietschte auf. "Ahhhh endlich..ich hab schon graue Haare wegen euch." Ich raufte mir die Haare, ehe ich sie lachend in meine Arme zog und sie die Augen verdrehten. "Du übertreibst", meinte Kookie und ich bedachte ihn mit einem -really?- Blick. Sofort war er still und ich lächelte. Wir hörten auf dem Treppenabsatz Stimmen und mein Bruder und die anderen tauchten aus ihrem Zimmer auf. "Was macht ihr denn für Krach?", fragte mein Bruder grummelig. 'So viel zum Thema kleiner Sonnenschein', dachte ich schmunzelnd.
"Frag das doch unsere zwei Turteltauben", meinte ich grinsend. Kookie lief rot an und Tae nahm lächelnd seine Hand. Jin quietschte genau wie ich auf und rannte die Treppe runter, ehe er beide in die Arme nahm. Ich musste lachen. Er war tatsächlich unsere Eomma. Auch die anderen beiden Jungs wünschten beiden viel Glück und freuten sich für sie. Nach der turbulenten und kurzen Nacht verbrachten wir alle den Tag ganz entspannt in unserer Ferienwohnung und sahen Filme oder zockten zusammen. Ich saß in einem bequemen Sessel, der eine ausfahrbare Fußablage hatte. Der Sessel war so riesig, das locker noch eine Person neben mich gepasst hätte.. eigentlich erinnerte er mich eher an eine kleine Couch. Aber ich hatte ihn alleine beschlagnahmt, damit Yoongi sich neben mich legen konnte. Er nahm meine Hand und ich lächelte ihn glücklich an. Nach einer ganzen Weile beschloss Yoongi sich mit dem Kopf auf mein linken Bein zu legen und rollte sich seitlich neben mich.
(Wie hier nur vertauschte Rollen ^^)
Mein Herz machte bei diesem Anblick einen Satz und ein Gedanke schoss mir unwillkürlich durch den Kopf.
Ich konnte mir ein Leben ohne ihn an meiner Seite nicht mehr vorstellen..
In solch kurzer Zeit waren wir zusammen gewachsen und ich seufzte auf. 'Wo sollte das noch hinführen?'
Zeitsprung * 3 Monate später *
Es war mittlerweile November geworden. Ich lag auf meinem Bett und Yoongi hatte wie immer seinen Kopf auf meinen Bauch gelegt. Seit unserem Urlaub war das völlig normal geworden. Wann immer es ging nahm Yoongi meine Hand oder berührte meine Haut und mit der Zeit war ich abhängig von seinen Berührungen geworden, ich sehnte mich förmlich danach..es fühlte sich nun beinahe ungewohnt an, wenn er nicht im Unterricht mit seiner Hand kleine Muster auf meinen Handrücken malte. Es hatte eine beruhigende Wirkung auf mich, ich fühlte mich sicherer mit ihm an meiner Seite. Er war es auch, der mir half Jackson erfolgreich zu umgehen. Wann immer er auf den Weg zu mir war, hatte Yoongi mich gewarnt und ich hatte mich bei Kookie oder Tae aufgehalten. Ich wusste es war falsch, aber noch immer wollte ich ihnen nichts erzählen..ich wollte meine Probleme alleine lösen, schließlich war ich kein Kind mehr. Yoongi hatte meine Entscheidung Zähne knirschend akzeptiert. Ich wusste er war nicht glücklich, aber trotzdem half er mir.
Meine Mutter rief Hobi und mich zum Essen. Als wir runter kamen musste ich etwas lächeln, als ich meinen Vater am Tisch sah. Er war vor ein paar Tagen nach Hause gekehrt und ich freute mich, das wir mal wieder zusammen aßen. Obwohl er in letzter Zeit noch ernster als sonst wirkte..und Ich musste bald feststellen, das mir mein Lächeln vergehen sollte. "Na Jungs wie läuft die Schule?", fragte mein Vater beim Essen und ich war froh das Hobi das Wort ergriff. Ich hatte geahnt, dass er das Thema anschneiden würde, hatte aber gehofft er würde eher etwas über seine Reisen erzählen..ich hasste dieses Thema, da meine Vorstellungen nicht denen meines Vaters entsprachen. Eine ganze Weile sprachen sie darüber, was mein Vater sich für Hobi nach seinem Abschluss für die Zukunft wünschte. Ich sah aus den Augenwinkeln, das Hobi nicht glücklich darüber schien. Er sah für ihn ein Rechtsstudium an der 'National University Seoul' vor, mit dem er dann bei meinem Vater in der Firma anfangen könnte. Als großer Bruder sollte er in die Fußstapfen von unserem Vater treten. "Und du Jimin?" Ich wurde aus meinem Gedankengang gerissen und sah auf. Ich verkrampfte mich fast automatisch.
"Ich..weiß noch nicht..ich", doch er unterbrach mich. "Ich weiß, du hattest doch früher so ein Interesse an Medizin gehabt. Ich habe mich erkundet und es gibt an der 'National University Seoul' auch medizinische Studiengänge. Ich ballte meine Fäuste unter dem Tisch. "Das war, als ich in der Grundschule war". "Ja aber im Gesundheitswesen oder in der Forschung zu arbeiten ist ein verantwortungsvoller Beruf für die Gesellschaft, du solltest dich geehrt fühlen, diesen Beruf ausüben zu können." Mein Vater aß weiter, als wäre es für ihn beschlossene Sache, aber ich legte meinen Löffel weg. Hobi schüttelte unmerklich den Kopf, aber ich ignorierte ihn. "Ich will ihn aber nicht ausführen..ich will nicht in der Gesundheitsbranche arbeiten", presste ich hervor. Mein Vater sah mir nun direkt in die Augen.
"Und was willst du dann machen? Dein Geld mit Tanzen verdienen? Sei nicht albern, wir wissen beide wie viele Tänzer sich jahrelang als Trainee bei einer Agentur abkämpfen, um dann nie zu debütieren. Denkst du ich habe so eine Zukunft für meinen Sohn geplant?" Ich blieb stumm und hielt Blickkontakt. "Das ist eine hart umkämpfte Branche mit wenig Aussicht auf Erfolg..und wovon willst du dann deine Familie ernähren? Dein Kind, deine Frau? Von irgendwelchen Aushilfsjobs, während du darauf wartest das doch eine der Entertainmentagenturen dich auswählt, unter 100.000 die sich dort bewerben?" Abschätzig sah er mich an und ich merkte, wie ich wütend wurde. 'Was bildete er sich ein? Er hatte in all den Jahren sich nicht einmal angesehen, wie Hobi und ich tanzen.. wie gut wir waren. Woher wollte er wissen, ob ich es mit den anderen nicht aufnehmen kann? Woher wollte er wissen, ob sie mir eine Chance geben würden, wenn er selbst sich nicht für seine Söhne interessiert. Er schrieb mich ab, ohne das ich es überhaupt probieren konnte. Ich schob den Stuhl zurück und stand ruckartig auf. "Mir ist der Hunger vergangen", damit verließ ich den Tisch und verschwand in mein Zimmer.
Wenig später klopfte es an der Tür und Hobi trat ein. Ich lag auf meinem Bett. Yoongi saß am Schreibtisch. Hobi legte sich neben mich und wir blickten an die Decke. Er legte einen Arm um mich und ich kuschelte mich an ihn. Ich fühlte mich wieder als wäre ich 8 und mein großer Bruder kam um mich zu trösten. "Ich werde nicht zulassen, das er über uns entscheidet", meinte ich ernst. Hobi seufzte und sah mich an. Ich sah in seinen Augen, das er genauso wenig begeistert war wie ich und ich spürte, dass er mich immer beschützen würde, egal vor was oder wem auch immer. Aber diesmal wollte ich derjenige sein, der für meinen Bruder eintrat.
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zum Tanzstudio. Ich war nun noch ehrgeiziger als vorher, da ich nicht zulassen wollte, dass die Worte meines Vaters mich herunter zogen.
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