~1~

Ich spürte das ich auf etwas lag, aber ich konnte nicht identifizieren was es war.. dunkel konnte ich mich an eine andere Situation erinnern, Rufe nach jemandem, aber die Erinnerungen zogen weiter und so schnell wie sie gekommen waren, waren sie schon wieder weg..
Ich blinzelte, aber das grelle Licht schien mir in die Augen und ich kniff sie wieder zu..fuck. Ich hielt mir die Hand vor die Augen, um sie gegen das Licht abzuschirmen und versuchte mich umzusehen. Ich konnte weiße Säulen um mich herum erkennen und so langsam hatten meine Augen sich an das Licht gewöhnt. Alles war zu meiner Verwunderung in weiß gehalten. Überrascht sah ich an mir herab und bemerkte, das ich einen weißen Pullover trug und eine weiße Hose.
Woher hatte ich die Sachen? Das würde ich im Leben nicht von alleine tragen..gar nicht mein Geschmack, bemerkte ich genervt und erschrak, als ich eine Frauenstimme vernahm.
"Min Yoongi ich habe dich erwartet". Sie lächelte mich an und ich blickte nur verdutzt. Woher kam sie plötzlich und wieso kannte sie meinen Namen?

"Ich stehe hier schon eine Weile, du hast mich nur nicht wahrgenommen", sagte sie mit einer Stimme in der eine gewisse Melody mitschwang. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, ihre Stimme zog mich magisch an. Sie bedeutete mir ihr zu folgen und verschwand hinter der nächsten Säule. Ich stand schnell auf, auf keinen Fall wollte ich sie verlieren..sie war die erste Person, der ich hier begegnet war..wo auch immer hier lag.. Als ich stand bemerkte ich, wie unglaublich leicht ich mich fühlte. Was war das für ein Ort?

Und was mir nun schlagartig klar wurde, sie hatte vorhin auf eine Aussage von mir reagiert, die ich gar nicht ausgesprochen, nur gedacht hatte..wie war das möglich?
Ich lief ihr langsam hinterher und erst jetzt fiel mir ihr ungewöhnliches Outfit auf.
Sie hatte lange, wellige, braune Haare die hinten am Rücken teilweise offen, teilweise geflochten waren. Dazu trug sie ein langes, pastellfarbenes Kleid und der Stoff umspielte ihre dünnen Arme. Sie sah definitiv aus, als würde sie nicht von dieser Welt sein, dachte ich bei mir und zog die Luft ein, als sie auflachte. Es hörte sich wunderschön an, so etwas hatte ich noch nie zu Ohren bekommen..
"Das bin ich auch nicht Min Yoongi.."
Ihre blauen Augen strahlten eine ungeheure Ruhe aus, sodass ich mich unwillkürlich entspannte. In ihrer Gegenwart fühlte man sich einfach wohl..es war so angenehm und ruhig. "Dankeschön", meinte sie verschmitzt lächelnd und ich lief leicht rot an. Hatte ich das gerade laut gesagt - peinlich. Ich wollte mein Gesicht in meinen Händen vergraben, aber ließ es bleiben und sah mich stattdessen um. Überall umgaben uns weiße Säulen während wir durch sie hindurch liefen, als würden wir einen kleinen Spaziergang durch einen Park machen. Ich staunte über die filigran gearbeiteten Muster im weißen Marmor der Säulen. Doch außer ihnen konnte ich nichts erkennen..dieser Ort ist nicht normal.. es ist hier so ruhig und friedlich..
"W..wo bin ich?", traute ich mich leise zu fragen und in mir machte sich ein beklemmendes Gefühl breit. Ich sah die Frau an und bemerkte ihren traurigen Gesichtsausdruck. Unwillkürlich spürte ich, wie sich meine Brust zusammen zog. Was war hier los? "Was ist das für ein Ort?", traute ich mich noch einmal zu fragen. Sie nahm meine Hand, wodurch es mir direkt besser ging und ein angenehmes Kribbeln durch mein Körper lief. "Du bist nicht mehr auf der Erde.." Ich sah sie mit großen Augen an und brachte es kaum über mich, die nächste Frage zu stellen. "B..bin i..ich tod?" Die Frau schüttelte langsam den Kopf und ich atmete aus.

"Aber bei Bewusstsein bist du auch nicht..dein Körper, er wird am Leben gehalten. Du befindest dich derzeit in einem Zwischenraum zwischen Leben und Tod." Sie machte eine ausschweifende Geste. Ich nickte und versuchte zu verstehen, was sie mir da mitteilte. "Wie bin ich hier her gelangt?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Das kann ich dir nicht sagen. Zu gegebener Zeit wirst du es wissen, aber dieser Zeitpunkt ist noch nicht gekommen.."

Wir verließen die vielen Säulen und blieben vor einer riesigen, schwebenden Treppe stehen. Mir klappte der Mund auf und zu und ich blickte wieder die Frau an, die mittlerweile meine Hand losgelassen hatte und nun vor mir stand. "Min Yoongi deine Zeit ist noch nicht gekommen, du musst noch etwas für mich erledigen". Sie beugte sich herab zu mir und ich sah sie nur verwirrt an. Was meinte sie damit?
"Ich werde dich nun zurück schicken, aber nicht in deiner bisherigen Form. Beschütze den, an dessen Seite ich dich nun schicke und habe ein wachsames Auge über ihn..und wer weiß, vielleicht beruht die Hilfe ja auf Gegenseitigkeit". Sie zwinkerte mir zu und küsste meine Stirn. Ich wollte sie noch fragen, was sie damit meinte, da verschwamm alles um mich herum und ich schrie auf.

Im nächsten Moment fand ich mich in einem Jungenzimmer wieder und wusste weder, wie ich hier her gekommen war, noch wusste ich was ich hier sollte.. das einzige was ich wusste war, das mein Körper mir sagte, dass ich an die Seite des Jungen gehörte und das gefiel mir ganz und gar nicht.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top