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Kapitel: Sorgen und Geheimnisse
Es war 18:00 Uhr und Grayson hatte sich immer noch nicht gemeldet. Ich saß in meinem Zimmer und starrte auf mein Handy, in der Hoffnung, dass es endlich vibrieren würde. Aber nichts. Kein Anruf, keine Nachricht. Die Stille machte mich wahnsinnig. Mein Kopf spielte sämtliche Szenarien durch, und keins davon war harmlos.
Dieser schwarze Van... Der sah definitiv nicht vertrauenswürdig aus.
Was, wenn Grayson wieder in diese krummen Geschäfte verwickelt ist?
Was, wenn er diesmal in etwas richtig Gefährliches geraten ist?
Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug, während die Sorgen wie eine Flutwelle über mich hereinbrachen. Grayson war immer ein Magnet für Ärger – egal ob in der Schule, zu Hause oder draußen auf der Straße. Doch dieses Mal fühlte es sich anders an. Es fühlte sich ernster an.
Grayson war ein Chaot durch und durch. Er hatte ein Talent dafür, in Schwierigkeiten zu geraten – egal ob mit Lehrern, seinen Eltern oder anderen dubiosen Gestalten. Trotzdem liebte ich ihn als meinen besten Freund. Er war ein fester Bestandteil meines Lebens, und ich konnte mir nicht vorstellen, ohne ihn zu sein. Aber manchmal... Manchmal machte er mir einfach Angst.
Was, wenn er diesmal wirklich in ernste Schwierigkeiten gerät?
Oder bin ich wieder diejenige, die überreagiert? Vielleicht hat er einfach nur verschlafen.
Egal, was es war, ich würde ihn später trotzdem umbringen. Innerlich war das bereits beschlossene Sache.
Ich lief durchs Haus, um meine Gedanken bisschen abzulenken. Unten fand ich Ethan und Cameron. Ethan saß mit seinem Handy in der Hand auf der Couch, während Cameron es sich ebenfalls bequem gemacht hatte. Als sie mich sah, sprang sie auf und zog mich in eine Umarmung.
„Oh mein Gott, Cam!" rief ich begeistert.
„Was gibt's?" fragte sie mit einem neugierigen Lächeln, während wir uns nebeneinander auf die Couch setzten.
„Ich habe Nash heute gesehen," sagte ich und spürte, wie mein Gesicht rot wurde.
„Und? Hast du mit ihm geredet?" fragte sie erwartungsvoll.
„Nein... Ich traue mich nicht," gestand ich, während Ethan uns über den Rand seines Handys beobachtete.
„Die beiden starren sich an wie in einem Bollywood-Film," kommentierte Ethan trocken und lachte.
„Sei still," schoss ich zurück. „Du traust dich ja nicht mal, mit Riley zu reden."
Ethan wurde rot und schaute schnell weg. Treffer.
„Leyla, du musst mit Nash reden," meinte Cameron bestimmt. „Ein einfaches ‚Hi' reicht völlig aus."
„Es ist nicht so einfach," verteidigte ich mich. „Ich brauche einen Grund."
Cameron schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. „Leyla, das hast du vor sechs Monaten auch gesagt. Willst du noch sechs Monate warten? Du brauchst keinen Grund. Geh einfach hin und sprich mit ihm."
Ich schaue Ethan an und frage ihn, ob Grayson sich bei ihm gemeldet hat. Doch er schüttelt nur den Kopf
„Immer noch nichts?" fragte ich irritiert.
„Er ist immer noch draußen," erklärte Ethan.
Ich spürte, wie die Sorge wieder aufkam. Aber Cameron winkte ab. „Der Idiot taucht schon auf."
Als wir alle am Tisch saßen, bemerkte Sean Graysons Abwesenheit. „Wo ist Grayson?" fragte er Ethan.
„Er hat gesagt, dass er etwas später kommt," antwortete Ethan.
„Ruf ihn an!" befahl Sean.
„Ich habe es versucht. Er geht nicht ran," seufzte Ethan.
„Leyla, versuch du es mal," bat Sean.
Ich holte mein Handy hervor und wählte Graysons Nummer. Nach mehreren Versuchen ging er endlich ran.
„Wo bist du, Grayson?" fragte ich sofort. „Dein Dad will, dass du sofort nach Hause kommst."
„Sweety, ich kann gerade nicht reden. Sag ihnen, ich bin in 30 Minuten da," antwortete er und legte auf, bevor ich etwas erwidern konnte. Im Hintergrund hatte ich einen Mann gehört – laut, wütend. Mein Herz zog sich zusammen.
Ich kehrte an den Tisch zurück. „Er hat gesagt, er ist in 30 Minuten da," berichtete ich.
Sean nickte, doch die Spannung war greifbar.
„Okay," sagte mein Vater. „Sean, lass uns anfangen."
Sean stand auf. „Wir haben euch heute hier versammelt, um etwas Wichtiges zu verkünden..."
Doch bevor er weitersprechen konnte, hörten wir das Geräusch eines Vans. Der schwarze Van.
Er hielt vor der Tür, die hinteren Türen öffneten sich – und sie warfen einen schwer verletzten, bewusstlosen Grayson auf die Straße.
„GRAYSON!" schrie ich.
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