T h i r t y - s i x
Kapitel: Zweifel und Enthüllungen
Leylas POV
Der erste Tag der Tour ist endlich da, und das erste Meet and Greet mit den Fans steht bevor. Obwohl ich mich freuen sollte, fühle ich nur eine bedrückende Unruhe. Ich weiß nicht genau, ob es an den Fans liegt, die mich möglicherweise nicht akzeptieren, oder an diesem seltsamen Chaos in meinem Inneren. Seit Tagen fühle ich mich zerrissen zwischen Grayson und Nash, und nichts scheint klarer zu werden.
Ich sitze auf dem Bett in meinem Hotelzimmer und starre auf mein Handy. Es klopft an der Tür, und die Anspannung in meiner Brust löst sich ein wenig, als ich „Komm rein" rufe.
Die Tür öffnet sich, und Nash tritt ein. Sein Lächeln ist wie immer charmant, aber ich spüre, dass irgendetwas nicht stimmt. Seit seiner Entschuldigung wegen meines Vaters bemüht er sich, aber irgendetwas ist... anders. Vielleicht bin es auch nur ich.
„Hey," sagt er sanft und küsst mich leicht auf die Wange. Doch selbst das fühlt sich seltsam an – nicht vertraut, sondern irgendwie mechanisch.
„Hey," murmle ich zurück und versuche, meine wachsende Unsicherheit zu verbergen.
„Hast du gut geschlafen?" fragt er, während er sich auf die Bettkante setzt.
Ich zucke mit den Schultern. „Nicht wirklich. Ich bin einfach so nervös wegen heute. Was, wenn die Fans mich nicht mögen?"
Er lacht leise, hebt meinen Blick zu sich und sagt: „Sie werden dich lieben. Du bist unglaublich – genau wie ich."
Ich zwinge mich zu einem Lächeln, während er sich zu mir beugt und mich küsst. Aber da ist nichts. Kein Kribbeln, kein Herzrasen. Nur ein dumpfes Gefühl der Leere. Früher hätte mich ein Kuss von Nash in den Himmel katapultiert. Jetzt fühle ich mich... verloren.
Sein Handy klingelt, und er schaut kurz auf das Display. „Ich muss kurz telefonieren," sagt er und verlässt schnell den Raum.
Kaum ist er draußen, öffnet sich die Tür erneut. Grayson tritt ein, und mit ihm kommt eine ganz andere Art von Energie. Es ist, als ob die Luft im Raum plötzlich elektrisiert wird. Mein Herz macht einen Sprung, und ich muss tief durchatmen, um nicht rot zu werden.
Er sieht fantastisch aus – diese dunklen Augen, sein perfekt sitzendes Haar, die lässige Art, mit der er sich neben mich setzt. Und dieses Lächeln... es macht mich wahnsinnig.
„Hast du gut geschlafen, Sweety?" fragt er, und seine Stimme hat diese vertraute Wärme, die mich immer beruhigt hat. Nur, dass sie mich jetzt aufwühlt.
Ich nicke schnell. „Ja, und du?"
Er streicht sich über seinen Kiefer, und ich habe Mühe, meinen Blick abzuwenden. Er ist so unglaublich... Stopp, Leyla! schreit meine innere Stimme.
„Nicht wirklich," antwortet er mit einem Lächeln. „Ich war viel zu aufgeregt wegen heute. Die Fans werden durchdrehen, wenn sie dich sehen."
„Ich hoffe nur, sie mögen mich," sage ich und senke den Blick.
Seine Hand legt sich auf meinen Oberschenkel, und ich zucke zusammen. „Mach dir keine Sorgen, Sweety. Ich bin hier. Niemand wird dir etwas tun. Du weißt doch, ich bin dein Superman."
Seine Worte bringen mich zurück in unsere Kindheit. Damals hatte er das gesagt, als ich Angst vor einem Gewitter hatte. Doch jetzt klingen sie anders – voller Emotionen, die ich nicht einordnen kann.
Er beugt sich vor, seine Lippen fast an meinem Ohr. „Also entspann dich, okay?" Dann küsst er mich auf die Wange, zwinkert und verschwindet, bevor ich irgendetwas sagen kann.
Zurück bleibt nur ein Chaos in meinem Kopf. Was ist los mit mir? frage ich mich zum hundertsten Mal.
Ich beschließe, Nash zu suchen, und gehe den Flur entlang. Meine Gedanken schwirren um Grayson und diesen seltsamen Moment. Doch als ich Nash entdecke, gefriert alles in mir.
Er steht am Ende des Flurs und telefoniert. Seine Haltung ist angespannt, und seine Worte lassen mich innehalten.
„Hör zu," zischt er ins Telefon, „du bist nicht die Einzige, also finde dich damit ab."
Mein Herz schlägt schneller. Wer ist nicht die Einzige? Was meint er damit?
„Ruf mich nie wieder an!" Seine Stimme ist kalt, beinahe wütend, als er das Gespräch beendet. Dann dreht er sich um und erstarrt, als er mich sieht.
„W-was machst du hier?" stammelt er und versucht, ein Lächeln aufzusetzen. „Ich dachte, du wartest im Zimmer."
„Ich wollte nur wissen, warum du so lange brauchst. Ist alles okay?" frage ich, bemüht, ruhig zu bleiben.
„Ja, ja," sagt er schnell. „Ich musste nur etwas klären."
„Mit wem?" Meine Stimme klingt fester, als ich es geplant hatte.
Er zögert einen Moment, dann schüttelt er den Kopf. „Das ist unwichtig, Leyla. Komm, wir müssen los. Die Fans warten."
Er nimmt meine Hand und zieht mich mit sich, aber in meinem Kopf herrscht ein einziges Durcheinander. Mit wem hat er gesprochen? Was sollte das heißen, 'du bist nicht die Einzige'?
Im Backstage-Bereich ist die Stimmung hektisch. Mira läuft auf mich zu und umarmt mich fest. „Leyla! Bist du aufgeregt?"
Ich nicke und versuche, mich zu entspannen. Doch dann spüre ich, wie jemand seinen Arm um meine Taille legt. Ich sehe hinunter und erkenne Graysons Hand. Mein Herz schlägt schneller, und ich schaue zu ihm auf.
„Grayson, was machst du?" frage ich leise.
„Ich passe auf dich auf, Sweety," sagt er mit einem breiten Grinsen. Doch sein Blick geht tiefer, er hält meinen Blick fest, und ich spüre, wie meine Knie weich werden.
Bevor ich etwas erwidern kann, kommt Nash dazu. Seine Augen verengen sich, und er zieht Graysons Hand von meiner Taille weg. „Übertreib es nicht," sagt er kühl.
Grayson lacht leise, aber sein Blick ist gefährlich. „Schön, dass du da bist, Nash."
Ich drehe mich um und gehe einfach weg. Ich brauche Luft. Doch auf dem Weg zu den Toiletten bleibt mein Blick an Nash hängen. Er steht dort – mit einem anderen Mädchen. Ihre Hände sind ineinander verschlungen, und ihre Gesichter sind so nah beieinander, dass ich den Kloß in meinem Hals kaum herunterbekomme.
Dann sehe ich es. Er beugt sich vor, bis seine Lippen ihre berühren. Mein Herz bricht in tausend Stücke. Was zum...?!
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