T h i r t y - f o u r

Kapitel: Ein Vater spricht aus dem Herzen

Mehmets POV

Die Hochzeit rückt immer näher, und es gibt noch so viel zu tun. Ich will, dass alles perfekt wird – nicht für mich, sondern für Leyla. Sie verdient nur das Beste. Seit sie ein kleines Mädchen war, habe ich mir vorgestellt, wie dieser Tag aussehen könnte. Und jetzt ist er zum Greifen nah. Es ist verrückt, wie schnell die Zeit vergeht. Vor wenigen Jahren habe ich ihr noch die Zöpfe geflochten, und jetzt plane ich ihre Hochzeit.

Sean und ich wussten schon immer, dass Leyla und Grayson eines Tages zusammenkommen würden. Es war wie ein unausgesprochenes Versprechen zwischen den beiden, lange bevor sie es selbst begriffen haben. Sie haben etwas, das man selten findet – eine Verbindung, die tiefer geht als Worte. Ich habe es in ihren Augen gesehen, in der Art, wie sie miteinander umgehen, selbst wenn sie streiten.

Religion war für mich nie ein Hindernis. Ich habe immer geglaubt, dass der Charakter eines Menschen wichtiger ist als seine Herkunft oder sein Glaube. Grayson ist ein Christ, und wir sind Muslime, aber das spielt keine Rolle. Gott hat uns alle als Menschen geschaffen, und das Wichtigste ist, dass meine Tochter mit ihm glücklich ist. Und das ist sie – das sehe ich. Grayson liebt sie, und ich weiß, dass er alles tun würde, um sie zu schützen. Was könnte ich mir mehr wünschen?

Plötzlich vibriert mein Handy. Es ist eine Nachricht von Leyla. Mein Herz wird schwer; ich vermisse sie. Seit sie nach LA geflogen ist, fühlt sich das Haus leerer an. Es ist nicht dasselbe, ohne ihre Energie.

Leyla:
Hi Baba, wie läuft's mit den Vorbereitungen?

Ich lächle. Sie hat immer diese Angewohnheit, so zu tun, als wäre alles okay, auch wenn sie innerlich nervös ist.

Ich:
Alles läuft gut, mein Schatz. Deine Mama hat das halbe Wohnzimmer in ein Stofflager verwandelt, und Sean redet die ganze Zeit über die Sitzordnung. Ich weiß nicht, wie wir das ohne dich schaffen sollen.

Leyla:
Ihr schafft das schon! Und was meinst du mit "ohne mich"? Ich bin doch nur einen Anruf entfernt! Außerdem seid ihr ein super Team.

Ich:
Das sagen nur Leute, die nicht miterleben, wie Sean und ich uns über Blumenfarben streiten.

Ich stelle mir vor, wie sie bei dieser Nachricht lächelt. Ihre Antworten kommen schnell, aber ich merke, dass sie nicht ganz so entspannt ist, wie sie vorgibt.

Leyla:
Baba... bist du sicher, dass das alles okay für dich ist? Ich meine... mit Grayson und mir...

Da ist es wieder, diese Unsicherheit in ihren Worten. Ich atme tief durch und versuche, die richtigen Worte zu finden.

Ich:
Leyla, hör mir zu. Ich habe nie etwas mehr gewollt, als dass du glücklich bist. Und ich sehe, dass du es mit Grayson bist. Er ist ein guter Junge, und ich weiß, dass er dich liebt. Das ist alles, was für mich zählt. Egal, was andere sagen oder denken – deine Mutter und ich stehen hinter dir. Wir lieben dich, mein Schatz.

Eine Pause entsteht, während ich auf ihre Antwort warte. Dann sehe ich die drei Punkte, die anzeigen, dass sie schreibt.

Leyla:
Danke, Baba. Das bedeutet mir so viel. Ich liebe euch auch. Ich wünschte, ich könnte euch gerade umarmen.

Mein Herz zieht sich zusammen. Ich wünschte, sie wäre hier. Es ist nicht leicht, meine kleine Prinzessin loszulassen, auch wenn ich weiß, dass sie einen Mann gefunden hat, der sie so liebt, wie sie es verdient.

Ich:
Und ich wünschte, ich könnte dich jetzt umarmen. Aber wir schaffen das. Du wirst die schönste Braut der Welt sein, Leyla. Versprochen.

Ich lege das Handy zur Seite und schaue auf die Skizzen des Hochzeitsdekors, die vor mir liegen. Alles soll perfekt sein. Nicht wegen der Gäste oder der Tradition, sondern weil ich will, dass sie an diesem Tag nichts als Freude empfindet.

Egal, wie anstrengend die Vorbereitungen sind, am Ende zählt nur eines: dass Leyla glücklich ist.

Ende vom POV.

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