S i x t y
Kapitel: Der Antrag
Graysons POV
Ich atme tief durch, als ich den letzten Schliff an der Szene vor mir vornehme. Die Kerzen flackern leicht im Wind, und der weiche Sand unter meinen Füßen gibt mir ein beruhigendes Gefühl. Der Weg aus Rosenblättern führt direkt zu dem Herz, das ich aus den Kerzen geformt habe. Rundherum habe ich Bilder von uns beiden aufgestellt – Erinnerungen an die schönsten Momente mit Leyla.
Das Rauschen der Wellen im Hintergrund ist beruhigend, aber mein Herz schlägt wie verrückt. Heute ist der Tag. Heute will ich Leyla zeigen, dass sie nicht nur die Liebe meines Lebens ist, sondern dass ich alles tun würde, um sie glücklich zu machen.
Sie ist schon meine Frau, ja. Aber sie hat nie einen Heiratsantrag von mir bekommen, und ich weiß, dass sie das verdient. Jede Frau verdient das. Ich will ihr einen Moment schenken, den sie niemals vergisst – den wir beide niemals vergessen.
„Es muss perfekt sein", murmele ich zu mir selbst, während ich die letzte Kerze in Position bringe.
Ethan holt sie gleich ab, und ich hoffe, dass alles nach Plan läuft. Es ist fast acht, und die Spannung in meinem Körper lässt mich kaum stillstehen. Der Anzug, den ich trage, fühlt sich plötzlich viel enger an, aber ich will, dass alles perfekt ist. Sie liebt es, wenn ich mich herausputze, und heute mache ich es nur für sie.
Der Mond scheint hell über uns, und die Sterne glitzern wie Diamanten am Himmel. Es könnte keinen schöneren Abend geben.
Leylas POV
Ich stehe vor dem Spiegel in meinem Zimmer und betrachte mein Spiegelbild. Mein schwarzes Kleid sitzt perfekt, und das passende Kopftuch bringt meine Augen zum Strahlen. Grayson hat gesagt, ich soll mich schick machen, und ich will ihn nicht enttäuschen – auch wenn ich keine Ahnung habe, was er vorhat.
Mein Herz schlägt schneller, wenn ich an ihn denke. Wir sind schon verheiratet, aber jedes Mal, wenn ich ihn sehe, fühlt es sich an, als hätte ich mich gerade erst in ihn verliebt. Er ist alles für mich.
Ich greife nach meinem Lieblingsparfüm und sprühe es auf meinen Hals. Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es fast acht ist. Genau in dem Moment klingelt es an der Tür.
Ich eile nach unten und öffne die Tür. Was ich sehe, lässt mich den Atem anhalten: Ein riesiger Pandabär und ein Strauß roter Rosen. Dahinter steht Ethan, mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Ethan?" frage ich verwirrt.
„Dein Chauffeur für den Abend", sagt er und hält mir die Rosen hin.
Ich nehme sie vorsichtig, der Duft ist überwältigend. „Wo ist Grayson?"
„Das bleibt eine Überraschung", antwortet Ethan und deutet auf das Auto.
Ich folge ihm, mein Herz pocht vor Aufregung. Was hat Grayson vor?
Am Strand
Ethan hilft mir aus dem Auto, und ich höre zuerst das beruhigende Rauschen der Wellen. Doch als ich mich umdrehe, bleibt mir die Luft weg.
Vor mir erstreckt sich eine Szene, die direkt aus einem Märchen stammen könnte. Ein Weg aus Rosenblättern führt zu einem riesigen Herz aus Kerzen. Um das Herz herum stehen Fotos von Grayson und mir – jedes Bild erzählt eine Geschichte, eine Erinnerung.
Grayson steht am Ende des Weges, gekleidet in einem schwarzen Anzug, der perfekt sitzt. Das Licht der Kerzen reflektiert in seinen Augen, und sein Lächeln raubt mir den Atem.
Ich bringe eine Hand an meinen Mund, um das Schluchzen zu unterdrücken. Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Er streckt mir seine Hand entgegen, und ich setze einen zögerlichen Schritt auf den Weg aus Rosenblättern. Jeder Schritt fühlt sich bedeutungsvoll an, als würde ich direkt in unser gemeinsames Schicksal gehen.
Als ich vor ihm stehe, nimmt er meine Hand in seine und zieht mich näher. „Du siehst wunderschön aus", sagt er leise, seine Stimme sanft wie eine Melodie.
„Und du siehst unglaublich aus", flüstere ich, während ich ihn ansehe.
Er lächelt, doch dann wird sein Blick ernst. Langsam kniet er sich vor mir nieder.
Mein Atem stockt, und mein Herz schlägt so laut, dass ich glaube, er muss es hören können.
„Leyla", beginnt er, seine Stimme zittert leicht, „du weißt nicht, wie sehr ich dich liebe. Du bist alles für mich. Du bist mein Licht, mein Leben, mein Zuhause. Ich kann mir eine Zukunft ohne dich nicht vorstellen – nein, ich will es nicht."
Meine Tränen fließen frei, und ich bringe eine Hand an mein Herz.
„Ich weiß, dass wir schon verheiratet sind, aber ich wollte dir das geben, was du verdienst – einen Moment, den du nie vergisst. Leyla, willst du mich heiraten? Willst du den Rest deines Lebens mit mir verbringen?"
Ich kann nicht sprechen. Die Emotionen überwältigen mich. Stattdessen nicke ich heftig und bringe schließlich hervor: „Ja, natürlich will ich."
Er steht auf, zieht mich mit sich und schließt mich in seine Arme. Ich halte ihn fest, so fest, als könnte ich ihn nie wieder loslassen.
Als wir uns lösen, schaut er mir tief in die Augen. Seine Hand wandert sanft zu meinem Gesicht, seine Finger streichen über meine Wange.
Seine Lippen kommen meinem Gesicht immer näher, und ich spüre, wie sich die Spannung zwischen uns wie eine greifbare Kraft auflädt. Mein Atem stockt, und die Welt um uns herum scheint in einem einzigen Herzschlag zu verschwinden.
Seine Hand liegt sanft auf meiner Wange, seine Finger streichen fast unmerklich über meine Haut, und es fühlt sich an, als ob allein diese Berührung alles in mir auslöst.
Unsere Blicke sind ineinander verschlun-gen, tief und voller unausgesprochener Worte. Seine Augen - diese warmen, vertrauten Augen - ziehen mich in eine Welt, die nur uns gehört. Er zogert für den Bruchteil einer Sekunde, als wollte er sicher sein, dass ich bereit bin. Aber ich bin es. Ich war es schon immer.
Dann berühren sich unsere Lippen.
Zuerst ist es nur ein sanfter Druck, kaum mehr als ein Hauch, wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Doch dieser Moment allein reicht aus, um meinen ganzen Korper in Flammen zu setzen. Es ist, als hätte ich in meinem Leben nie etwas Vergleichbares gefühlt - dieses Kribbeln, das sich von meinen Lippen aus über jeden Zentimeter meiner Haut ausbreitet. Mein Herz hämmert so laut in meiner Brust, dass ich mir sicher bin, er muss es hören konnen.
Seine Lippen sind warm, weich, aber gleichzeitig fordernd. Es ist ein Kuss, der alles sagt, was Worte nicht ausdrucken können. Ein Kuss, der die Zeit stillstehen lässt und die Welt in einem goldenen Schimmer erstrahlen lässt. Seine Hand gleitet langsam von meiner Wange in meinen Nacken, und der Druck seiner Finger fühlt sich beruhigend und schützend an, als wolle er mich festhalten, damit dieser Moment niemals endet.
Ich verliere mich in ihm. Meine Hände gleiten automatisch an seine Schultern, dann weiter nach oben, bis sie in seinem Haar vergraben sind. Die seidigen Strähnen gleiten durch meine Finger, und ich ziehe ihn noch näher zu mir, als könnte ich nicht genug von ihm bekommen.
Seine andere Hand liegt jetzt auf meinem Rücken, zieht mich mit einer sanften, aber festen Bewegung an ihn. Unsere Korper pressen sich aneinander, und ich spüre die Wärme, die von ihm ausgeht - ein Feuer, das sich mit meinem verbindet. Der Kuss wird intensiver, tiefer, und ich öffne mich ihm, lasse ihn jede Emotion, jedes Gefühl spüren, das ich für ihn habe.
Er küsst mich, als wäre ich seine Luft, als ware ich sein ganzes Universum. Es ist kein hastiger Kuss. Jeder Zug seiner Lippen, jede Bewegung ist ein Versprechen: „Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben. Du bist mein Alles."
Meine Knie werden weich, und ich muss mich an ihm festhalten, um nicht einfach wegzuschmelzen. Ich spüre, wie mein ganzer Körper unter der Kraft dieses Moments erzittert. Seine Lippen verlassen kurz meine, nur um sich auf einen neuen, weicheren Punkt zu konzentrieren - den Winkel meines Mundes, meine Wange. Seine Küsse sind wie eine Landkarte, die nur für uns existiert, und ich lasse mich vollkommen in diese Welt fallen.
Ich spüre, wie er sanft an meiner Unterlippe saugt, und ein leises, unwillkürliches Seufzen entweicht meinen Lippen. Er lächelt gegen meinen Mund, und ich spüre die sanfte Erschütterung seines Lächelns in unserem Kuss. Dieses Lacheln ist alles - es ist voller Liebe, voller Zärtlichkeit, voller purer Freude.
Als wir uns langsam voneinander lösen, bleibt sein Gesicht so nah, dass unsere Stirnen sich berühren. Unsere Atemzüge sind schwer, und ich spüre die Nachwirkung dieses Kusses noch immer auf meinen Lippen. Meine Finger sind noch immer in seinem Haar vergraben, seine Hände halten mich fest, als wolle er sicherstellen, dass ich nicht verschwinde.
„Ich liebe dich", flüstert er, seine Stimme ist tief und voller Emotionen, die durch den Moment noch intensiver wirken.
Ich kann nichts anderes tun, als zu lächeln, wahrend Tranen der Freude in meinen Augen glitzern. „Ich liebe dich auch", flüstere ich, meine Stimme kaum hörbar, aber voller Wahrheit.
Er zieht mich erneut an sich, umarmt mich, und in diesem Moment gibt es keine Zweifel mehr, keine Ängste, keine Unsicherheiten. Nur uns. Nur diesen Moment, der für immer in meinem Herzen bleiben wird.
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