S e v e n t y - s i x
Kapitel: Zerbrochene Hoffnung
Graysons POV
Ich boxe mit voller Kraft auf das Lenkrad, bis meine Hand schmerzt, doch der Schmerz in meiner Brust ist viel stärker.
Es kann nicht sein. Das alles muss ein schlechter Traum sein. Bitte, Gott, lass mich aufwachen. Lass das hier nicht die Realität sein. Bitte... bitte.
Sie hat mich verlassen. Einfach so.
Ohne ein Wort. Sie hat ihr Versprechen gebrochen, das Versprechen, dass sie immer bei mir bleiben würde. Ich habe all die Jahre auf sie gewartet, jede verdammte Sekunde an sie gedacht, mich an die Hoffnung geklammert, dass sie auch auf mich wartet. Doch sie? Sie hat mich ersetzt.
Ein Kind. Sie hat einen Sohn. Einen Sohn.
Meine Atmung wird schneller, und mein Kopf beginnt zu schmerzen. Mein Blick verschwimmt, und ich sehe wieder diesen Moment vor mir, als der Junge zu ihr rannte und „Mama!" rief. Dieses eine Wort hallt immer wieder in meinem Kopf wider, wie ein Messer, das immer tiefer in mein Herz sticht. Mama. Nicht für mein Kind. Nicht für unser Kind. Für sein Kind.
Ich schlage erneut auf das Lenkrad. Nein!
Das kann nicht wahr sein. Es darf nicht wahr sein!
„NEIN!" brülle ich und schlage noch einmal zu, bis das Lenkrad nachgibt und meine Hand taub wird. Der Schmerz hilft nicht.
Nichts hilft. Mein Inneres ist ein Chaos aus Wut, Verzweiflung und einem Schmerz, der mich von innen zerfrisst. Es ist, als ob jemand mit einer Pistole direkt in mein Herz geschossen hätte.
„Leyla.." flüstere ich, während die Tränen über mein Gesicht laufen.
Ich will sie hassen. Ich will sie so sehr hassen. Sie hat mich ersetzt. Sie ist von mir gegangen. Sie hat mich vergessen. Doch wie kann ich sie hassen, wenn ich sie noch immer so sehr liebe? Viel zu sehr. Meine Liebe zu ihr ist zu groß, um sie loszulassen. Selbst jetzt, selbst nach allem, halte ich an ihr fest wie ein Ertrinkender an einem Strohhalm.
Aber der Gedanke, dass sie einen anderen liebt, dass sie bei jemand anderem ist, bringt mich um.
„Sie hat einen Sohn... und einen Ehemann," flüstere ich. Die Worte schmecken bitter auf meiner Zunge, und doch spreche ich sie aus, als könnte ich sie so aus meinem Kopf vertreiben. Doch es bringt nichts. Es wird nicht realer, es wird nicht erträglicher.
Mein Atem wird schwer, und ich spüre, wie mein Herz schmerzt, als würde es von einem unsichtbaren Gewicht zerquetscht.
Der Druck in meiner Brust wird immer stärker, so stark, dass ich fast glaube, ich könnte daran ersticken. Ich öffne den Mund, um zu schreien, um den Schmerz, die Wut, die Trauer herauszulassen, doch es bringt nichts. Der Schmerz bleibt. Der Schmerz wird nie verschwinden.
Ich sehe wieder vor mir, wie der Junge auf sie zurannte, wie er sie umarmte. Und in diesem Moment brach meine Welt zusammen. Mein ganzes Leben, das ich mir in meinem Kopf aufgebaut hatte - jede Hoffnung, jeder Traum - wurde in einem Augenblick zerstört. Sie hat mich ersetzt.
„Oh mein Gott... flüstere ich, meine Stimme brüchig. Die Tränen fließen unauf-haltsam, brennen auf meinen Wangen, doch ich lasse sie laufen. Was bleibt mir anderes übrig?
Ich dachte, dass es irgendwann besser werden würde. Ich dachte, dass der Schmerz aufhören würde, sobald ich sie wieder in meinen Armen halte. Doch es wurde nur schlimmer. Die Sehnsucht nach ihr wurde mit jeder Berührung immer größer. Und jetzt? Jetzt hat sie nicht nur mich verlassen. Sie hat ein neues Leben, eine neue Familie.
"'m fucked," murmele ich, während ich mich in meinen Sitz sinken lasse. Ich bin am Ende.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich weiß nicht mehr, wie ich weitermachen soll. All die Jahre habe ich gedacht, ich hätte einen Grund, weiterzumachen. Sie war mein Grund. Doch jetzt habe ich keinen mehr.
Die Bilder in meinem Kopf werden immer dunkler. Ich sehe sie in den Armen eines anderen. Ich sehe, wie er sie küsst, wie er sie berührt, wie er sie zum Lachen bringt - das Lachen, das früher nur mir gehörte. Mein Magen zieht sich zusammen, und ich presse meine Hände gegen meine Brust, als könnte ich den Schmerz so lindern. Doch es bringt nichts.
Sie hat mich verlassen. Sie hat mich aufgegeben. Und ich? Ich habe alles für sie gegeben. Alles.
Ich hatte all meine Hoffnungen auf den heutigen Tag gesetzt. All die Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet, auf die Chance, sie wiederzusehen, sie wieder in meinen Armen zu halten. Doch jetzt? Jetzt wünsche ich mir, ich hätte diesen Tag nie erlebt. Ich wünschte, ich könnte sterben.
Mein Kopf sinkt gegen das Lenkrad, und ich schließe die Augen. Vielleicht wäre es einfacher, wenn ich einfach aufhören würde zu existieren. Kein Schmerz mehr.
Keine Erinnerungen. Keine Gedanken daran, dass sie jetzt bei jemand anderem ist.
„Ich will sterben," flüstere ich, kaum hörbar. Der Gedanke ist erschreckend ruhig, fast beruhigend. Doch gleichzeitig zerreißt er mich. Ich habe immer geglaubt, dass die Liebe zu ihr mich retten würde. Doch jetzt merke ich, dass sie mich zerstört.
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