Kapitel: Valentinstag und eine unerwartete Wendung

Eine Woche später

Der Valentinstag ist endlich da – der Tag der Aufführung und ein besonderer Moment für mich und Nash. Wir haben beschlossen, es miteinander zu versuchen und es langsam anzugehen. Er ist wirklich unglaublich liebevoll und behandelt mich wie eine Prinzessin. Jedes Mal, wenn er mich seine Prinzessin nennt, werde ich rot vor Freude. Aber da ist ein kleiner Schatten: Grayson mag Nash nicht. Das stört mich, denn Gray ist mein bester Freund und eine der wichtigsten Personen in meinem Leben. Ich hoffe, dass die beiden sich irgendwann verstehen.

Ich freue mich auch riesig für Riley und Ethan. Durch die Proben sind sie sich nähergekommen, und es ist offensichtlich, dass zwischen ihnen etwas Besonderes entsteht. Kein Wunder, wenn man Romeo und Julia spielt – das berühmteste Liebespaar der Welt.

„Leyla, komm mal runter!" ruft mein Vater plötzlich.

„Okay, ich komme!" antworte ich und eile die Treppe hinunter.

Mein Vater wartet bereits an der Tür. Da er und Sean für das Theaterstück verantwortlich sind, müssen wir früher in der Schule sein. Also steigen wir ins Auto und fahren los. Meine Mutter kommt später mit Lisa nach.

„Leyla, ich möchte, dass du und Grayson das Stück aufnehmt," sagt mein Vater und reicht mir zwei Kameras. „Bis zum Schluss, okay? Sean und ich wollen am Ende noch etwas verkünden."

„Was denn?" frage ich neugierig.

„Das wirst du dann erfahren," sagt er mit einem verschmitzten Lächeln.

An der Schule angekommen, sehe ich Nash, der an seinem Auto auf mich wartet. Mein Herz macht einen kleinen Sprung. Als er loslaufen will, gebe ich ihm ein Zeichen, stehenzubleiben. Mein Vater ist in der Nähe, und er ist bei Jungs – außer Ethan und Grayson – ziemlich streng.

Mein Vater dreht sich plötzlich zu mir um. „Leyla?"

„Ja, Papa?"

„Ich habe eine wichtige Frage, und ich möchte, dass du ehrlich antwortest."

„Natürlich," sage ich und werde leicht nervös.

„Magst du Grayson?" fragt er ernst.

Ich blinzele verwirrt. „Ja, natürlich! Er ist eine wichtige Person für mich."

Mein Vater lächelt, umarmt mich fest und murmelt nur ein „Gut."

Okaaay...?

Sean, Grayson und Ethan treffen schließlich ein.

„Hello, Sweety, hast du mich vermisst?" fragt Grayson und wackelt übertrieben mit den Augenbrauen.

„Grayson!" rufe ich lachend, während er mich in eine feste Umarmung zieht.

„Komm, lass uns durchbrennen, Baby," sagt er grinsend.

„Grayson!" sage ich tadelnd.

Doch als ich Nash erwähne, wird sein Gesicht plötzlich ernst. „Was macht er hier?"

„Ich habe ihm gesagt, er soll kommen," erkläre ich.

Er wirft Nash einen Blick zu und gibt ein abfälliges „Phh" von sich.

„Alles okay?" frage ich.

„Ja, ja. Warum sollte was nicht okay sein?" antwortet er kühl.

Die Aufführung beginnt.

Ich sitze mit Nash in einer Ecke des Saals und richte die Kamera ein, wie mein Vater es mir aufgetragen hat. Nash und ich unterhalten uns leise, lachen über Kleinigkeiten, und ich fühle mich so glücklich, mit ihm zusammen zu sein. Doch ab und zu werfe ich einen Blick durch den Saal, um Grayson zu suchen. Ich sehe ihn auf der anderen Seite des Raums, wo Suzy – natürlich – an ihm klebt wie eine Klette. Es ist zum Augenrollen.

Das Stück ist wunderschön. Riley und Ethan sind unglaublich gut, und die Chemie zwischen ihnen ist greifbar. Ich lächle, als ich sehe, wie liebevoll sie miteinander umgehen. Man merkt, dass zwischen ihnen mehr ist als nur Schauspielerei.

Als das Stück endet, stehen alle auf und klatschen. Selbst ich habe ein paar Tränen vergossen und Nash fest umarmt. Es war so berührend. Doch dann kommen Sean und mein Vater auf die Bühne, und die echte Überraschung des Abends beginnt.

„Ich hoffe, das Stück hat Ihnen gefallen," sagt Sean in die Menge.

„Wir beide möchten heute Abend noch etwas verkünden," fügt mein Vater hinzu.

Sean fährt fort: „Wie Sie wissen, sind Mehmet und ich seit Jahren beste Freunde."

„Und wie Sie auch wissen, sind unsere Kinder, Leyla und Grayson, ebenfalls beste Freunde," sagt mein Vater.

Moment mal... Worum geht es hier?!

„Deshalb möchten wir Ihnen mitteilen," beginnt Sean feierlich, „dass Grayson und Leyla heiraten werden!"

WAS?!

Mein Kopf schnellt herum, und ich suche nach Grayson. Unsere Blicke treffen sich, und ich sehe dieselbe Schockstarre in seinen Augen wie in meinen.

„Wir laden Sie alle herzlich zur Hochzeit ein!" ruft mein Vater mit einem strahlenden Lächeln.

Die Menge bricht in Applaus aus. Manche lachen, manche jubeln, doch ich fühle, wie mein Herz zu Boden sinkt.

Ich stehe starr, während mein Kopf in alle Richtungen rotiert. Das war also das große Geheimnis, das sie die ganze Zeit verbergen wollten.

Heirat?! Mit Grayson?!

Ich blicke wieder zu ihm hinüber. Er wirkt genauso verwirrt und geschockt wie ich. Doch dann verzieht sich sein Gesichtsausdruck – ein schiefes Grinsen breitet sich aus. Oh nein. Das heißt nichts Gutes.

Grayson hebt die Kamera in seiner Hand und filmt mich direkt. „Na, Sweety, bereit für die Hochzeit?" ruft er mit seinem üblichen spöttischen Ton.

„Grayson!" rufe ich und versuche, ihm mit der Hand zu signalisieren, still zu sein.

Er lacht laut und dreht sich zu Sean. „Also, Dad, wie viele Gäste sollen wir einladen?"

Ich bedecke mein Gesicht mit den Händen. Das wird noch richtig kompliziert.