19th Letter
S- Spa
"Was hast du denn für unseren heutigen Spa-Day so alles geplant? Verschwörerisch zuckte Kai mit den Schultern, ehe er Jules Hände in die seinen nahm und seinen Körper ganz nahe an den des Älteren legte. "Also, als erstes gehen wir in die warme Badewanne. Das gibt's Snacks und Champagner."
"Schon wieder?", lachte Jule leise, dachte dabei an ihre gemeinsame Radtour, bei der Kai auch plötzlich ne Flasche des teuren Schaumweines aus seinem schwarzen Puma Rucksack gezaubert hatte.
Kai ignorierte den Kommentar seines Freundes und fuhr unbeirrt in seinem Plan fort.
"Danach gehen wir zusammen in die Sauna im Keller und dann habe ich noch eine kleine Überraschung für dich."
"Okay"; erwiderte der Blonde langgezogen und wusste nicht genau, ob er sich freuen sollte oder nicht, denn Kais Stimme hatte bei der von ihm genannten Überraschung echt ein bisschen komisch geklungen. Aber es hörte sich auf der anderen Seite so gut und entspannend an, dass Jules gesamter Körper zu kribbeln begann vor Vorfreude.
"Hast du Lust?"
Sofort nickte der Blonde. Was war das für eine Frage?
"Na klar habe ich Lust, Harvy."
Glücklich lächelnd löste Kai sich von seinem Freund und zog ihn ins Badezimmer.
Dort fiel Jule vor Staunen beinahe die Kinnlade herunter.
Der Raum war abgedunkelt, lediglich das dimmernde und warme Licht der Duftkerzen, die überall im Badezimmer verteilt waren, ließen den Raum etwas heller und gemütlicher wirken.
Auf dem Badewannenrand waren gefühlt tausende von Rosenblättern verteilt und in der Ecke stand ein Champagnerkübel, in dem eine mit Eis gekühlte Champagnerflasche stand und daneben zwei passende Gläser. Genau wie Kai es versprochen hatte.
Dazu stand war in der Mitte der Wanne eine hölzerne Badewannenablage, auf der ein großer Teller mit verschiedenem Obst und eine Schüssel mit geschmolzener Schokolade stand.
Jule kam nicht aus dem Staunen heraus. Man konnte es als kitschig sehen, aber für Jule war es perfekt. Und dass Kai tief in seinem Inneren ein kleiner Romantiker war, das wusste er ja mittlerweile schon.
"Wann hast du das denn alles gemacht?", wollte der Bremer verwundert wissen, während er seinen Blick langsam durch den Raum schweifen ließ. "Du musst nicht alles wissen, du kleiner Detektiv", gab Kai mystisch zurück und zupfte dabei ungeduldig an dem Shirt seines Freundes.
"Und jetzt komm, das Wasser wird kalt."
Genießerisch seufzte der Ältere auf, als das warme Wasser seine blasse Haut berührte.
"Danke Kai"; wisperte er dankbar, nachdem er Kais Hand in seine genommen hatte und ihre Hände entspannt auf der Ablage abgelegt hatte.
Lächelnd reichte der Lockenkopf dem Kleineren eines der mit Champagner gefüllten Gläser und nahm dann sein eigenes in die Hand. Mit einem leisen Klirren stießen sie an, bevor jeder einen Schluck nahm.
"Das ist echt wunderschön."
Jule spießte eine Erdbeere auf seinem Spieß auf und tauchte sie in die flüssige Schokolade, nur um sich dieser genießerisch in den Mund zu schieben.
"Es freut mich, wenn es dir gefällt."
Dann verfiel das junge Paar in ein angenehmes Schweigen. Es brauchte keine Worte zwischen ihnen, um zu verstehen, dass gerade alles gut so war, wie es war. In den letzten Wochen war es den beiden immer klarer geworden, dass es manchmal einfach keine Worte brauchte und bei Kai und Jule schon mal gar nicht. Sie kannten sich gegenseitig so gut, dass sie auch ohne viele Worte wussten, wie der andere sich fühlte.
Es war so schön, dass sie fast vergaßen, dass auch noch die Sauna im Keller auf sie wartete und auch da hatte Kai sich mal wieder selbst übertroffen. Es war wieder eine angenehme, gemütliche Dunkelheit, ein paar warm leuchtende Lichterketten machten das Ambiente nur noch gemütlicher und romantischer.
"Wow"; bewunderte Jule wieder den Anblick der schön vorbereiteten Sauna; wie zum gefühlt zehnten Mal heute, er kam gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. "Du kannst das gerne jedes Mal so toll vorbereiten, wenn ich komme"; schlug der Ältere schmunzelnd vor.
"Wenn du mich jedes Mal zur Oper ausführst, wenn ich zu dir nach Dortmund komme, dann sehr gerne"; gab der Braunhaarige neckend zurück, bevor er die gläserne Tür zur Saune öffnete.
"Abgemacht", schlug Jule spaßeshalber ein und trat nach Aufforderung seines Freundes in die warme Sauna ein.
"Seit wann hast du eigentlich ne Sauna?"
Es war dem Dortmunder noch nie aufgefallen und Kai hatte noch nie mit ihm darüber gesprochen.
"Seit wann hast du so einen Fragedrang und musst alles wissen?"
Ausatmend ließ Julian seine blauen Augen nach hinten rollen.
"Sagt derjenige, der mich auf dem Weg nach München mindestens hundert Mal gefragt hat, wohin wir fahren."
Triumphierend sah der Blonde zu seinem Freund, welcher nun derjenige war, der genervt die Augen verdrehte.
"Übertreib mal nicht so. Außerdem war das komplett was anderes."
Inzwischen hatte sich auch der Arsenal-Spieler neben seinem Freund niedergelassen und legte nun einen Arm um ihn.
"Du drehst dir auch immer alles so, wie du es gerade brauchst.", gab Julian necken zurück, ehe er dem Braunhaarigen einen leichten Schlag gegen die Brust gab.
Der Angesprochene kommentierte dies nur mit einem nahezu mystischem Schweigen, als würde er jetzt gerne tausend Sachen dagegen sagen, hielt aber trotzdem seinen zu einem Lächeln verzogenen Mund.
"Aber schön ist es trotzdem," seufzte der Dortmunder und lehnte sich noch mehr in Kais Umarmung. Aus dem Augenwinkel konnte Julian die Kette an Kais Hals erkennen. Die Kette, die Kai von seiner Oma geschenkt bekommen hatte und so gut wie nie ablegte. Nur, wenn er musste; bei Spielen zum Beispiel.
Ansonsten konnte man sich sicher sein, dass sie an Kais Hals zu finden war.
Mit zwei Fingern, die er langsam gehoben hatte, griff er behutsam nach der Kette und ließ sie zwischen seinen Fingern hin und her gleiten.
Kai, der das Ganze ein paar Augenblicke beobachtet hatte, hob seine linke Hand und legte sie auf die von Jule, während er seinen Kopf an dem seines Freundes anlehnte.
"Ich glaube, es wäre jetzt mal Zeit für die Überraschung ", nuschelte der Jüngere mit undeutlicher Stimme und trotzdem hatte Jule ihn genau verstanden.
Er hatte wirklich keine Ahnung, was Kai vorhatte, aber freuen tat er sich trotzdem; oder vielleicht auch gerade deshalb.
"Na dann", grinste der Dortmunder," Wo müssen wir denn hin, um deine Überraschung zu bewundern?"
Verführerisch grinste Kai.
"Nirgendwo."
Der Lockenkopf lehnte sich etwas nach vorne, um seine Lippen auf die weichen, vollen Lippen seines Freundes zu legen.
Der Kuss war innig und wurde immer fordernder.
"Ach so ist das", schmunzelte der Blonde schmutzig und legte seine Hände an Kais warme Wangen, um ihn ein weiteres Mal zu küssen.
T?^^
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