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Er kann es noch nicht richtig fassen. Benebelt lässt er sich von Hyunuk durch die Gänge führen und atmet vorm Gericht tief durch.

"Willst du gleich auf Arbeit oder hast du noch etwas Zeit für mich?", fragt Hyunuk nach.

"Nee, nicht auf Arbeit... ich muss das erstmal verarbeiten!"

"Okay. Komm mit."

Ohne nachzufragen folgt er Hyunuk und läuft mit ihm durch die Straßen, als hätten sie einen romantischen Spaziergang an einem freien Tag. "Halte ich dich nicht von der Arbeit ab?"

"Der Gerichtstermin war meine heutige Arbeit. Zumindest vormittags. Ich muss erst nach der Mittagspause in der Kanzlei sein."

"Achso okay."

Hyunuk führt ihn zu einem alten Sportplatz, der Inho irgendwie bekannt vorkommt. Der Rasen auf dem Fußballfeld in der Mitte ist gelb und abgetreten, die Laufbahn ringsum hat auch ihre besten Zeiten hinter sich und das Geländer am Eingang ist stellenweise leicht rostig. Auf der Tribüne sind mehr Lücken als Sitze vorhanden.

"Mach bitte kurz die Augen zu und warte hier", weist Hyunuk ihn an.

"Okay?" Skeptisch schließt Inho die Augen und lauscht. Hyunuks Schritte entfernen sich und kommen kurz darauf zurück. Dann ist ein Räuspern zu hören.

"Du kannst die Augen wieder aufmachen."

Zögerlich hebt Inho die Lider und erblickt Hyunuk, der vor ihm kniet - mit einem riesigen Blumenstrauß in der Hand. "Ähm. Also. Das hier ist der Ort, wo ich mich damals in dich verliebt hab, also dachte ich, es wäre ganz passend, es hier zu machen, auch wenn es hier nicht mehr so schön ist wie vor fünfzehn Jahren..."

"Was, echt?", entfährt es Inho überrascht.

"Mhm", macht Hyunuk und nestelt verschüchtert an dem Rüschenpapier herum, das die bunten Rosen einrahmt. Inho mag es bunt. "Es war in der siebten Klasse beim Sportfest. Ich hab es noch genau im Kopf... Du bist verschwitzt an mir vorbeigelaufen und sahst im Sonnenlicht aus wie ein Engel. Du warst schon damals wunderschön!"

Inho steht der Mund offen bei diesem Kompliment. Er weiß gar nicht, was er darauf antworten soll.

"Jedenfalls..." Wieder räuspert sich Hyunuk und streckt ihm verlegen die farbenprächtigen Blumen entgegen. "Was ich sagen wollte. Ich liebe dich. Ich habe dich immer geliebt und danke Gott und dem Schicksal jeden Tag dafür, dass ich dich wiedersehen durfte. Inho... möchtest du mir die Ehre erweisen, mein fester Freund zu sein?"

"Oh mein Gott, ja!"

"Ja wirklich?"

"Ja natürlich! Ich liebe dich, Hyunuk, ich liebe dich!"

Überglücklich springt Hyunuk auf und schließt ihn in die Arme, bevor er ihn küsst. Nun hat Inho zwar direkt nach der Ehe gleich wieder eine feste Beziehung, doch er hat sich noch nie im Leben so frei gefühlt. Bei Hyunuk kann er einfach er selbst sein und dessen Nähe genießen, ohne sich eingeengt zu fühlen.

"Und, ähm..."

"Ja?", fragt Inho gespannt.

"Eventuell habe ich mich nach einem Kurztrip nach Japan umgeschaut... falls dir das zusagt?"

"Liebend gern!" Urlaub mit Hyunuk klingt toll. Es ist der perfekte Start in ihr gemeinsames Leben.

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