Jahr 7 - Kapitel 6
Nach dem Ereignis mit dem Erstklässer aus Huffelpuff habe ich es geschafft für längere Zeit nicht zum Nachsitzen verdonnert zu werden. Ich freue mich darüber, aber ich glaube Amycus ärgert es, dass er keinen Grund hat, um mich nochmal eine Stunde lang allein in seinem Büro zu haben. In letzter Zeit haben die Carrows generell weniger Dinge im Unterricht und auch so getan gegen die man sich widersetzen will, was uns alle ein wenig wundert. Niemand glaubt, dass sie plötzlich weich geworden sind. Die meisten Schüler glauben, dass Snape endlich Wind von allem bekommen hat und sie in ihre Schranken gewiesen hat, bewiesen ist das Ganze jedoch nicht. Was mich persönlich jedoch noch immer am meisten an der ganzen Carrow-Situation aufregt ist die Tatsache, dass Draco und ich, außerhalb des Gemeinschaftsraumes, so tun müssen als würden wir uns nicht einmal kennen. Aber ich bin nicht die einzige mit einer Beziehungskrise, denn Annabeth vermisst Jasper wie verrückt und ich kann es ihr nicht verübeln. "Wann ist dieses Schuljahr endlich vorbei?" "Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Satz einmal aus deinem Mund hören würde." Ich bin vermutlich die einzige, die sich traut diese Frage laut auszusprechen. Die Slytherins sind begeistert von den Carrows und die anderen Schüler denken es bloß, denn sie haben Angst vor den Carrows und das zurecht. "Ich will ja auch endlich von hier weg, Katie, aber du solltest bei diesem Thema vielleicht etwas leiser sprechen. Es geht nämlich das Gerücht herum, dass sie einen Erstklässler zum Nachsitzen verdonnert haben, nachdem er gefragt hat wann er wieder nach Hause dürfte." Die nutzen aber auch jeden Grund, um einem von uns das Leben schwer zu machen! "Was haben wir als nächstes?" "Verteidigung gegen die dunklen Künste, passt doch perfekt." Mit mieser Laune und gesenktem Kopf gehen wir ins Klassenzimmer. Anstelle von Tischen stehen ein Haufen Erstklässer im Raum und die sehen alle ziemlich verängstigt aus. Was zur Hölle hat das zu bedeuten? "Heute wird der Unterricht nicht theoretisch sondern praktisch stattfinden. Jeder von euch zückt seinen Zuaberstab und stellt sich zunächst einmal zu einem dieser Erstklässer." Erst jetzt fällt mir auf, dass kein einziger unter ihnen aus Slytherin ist. Mir gegnüber steht der Junge aus Hufflepuff, dem ich damals geholfen habe sein Klassenzimmer zu finden. "Ihr werdet jetzt an diesen Erstklässern den Cruciatus-Fluch üben." Während sich so gut wie alle Slytherins über die Aufgabe freuen, sind die Erstklässer vor Schock wie erstarrt und die anderen tuscheln aufgeregt miteinander. Ich sehe in das verängstigte Gesicht des Hufflepuff-Jungen und stecke meinen Zauberstab weg. Annabeth und die Schüler aus den anderen Häsuern machen das gleiche. "Was wird das denn? Holt eure Zauberstäbe wieder raus!" "Nein, ich werde auf keinen Fall einen meiner Mitschüler foltern." "Genau." "Niemals." Die anderen mögen mir zwar zustimmen, aber Amycus Gesichtsausdruck zufolge ist ihm das egal, denn für ihn bin ich diejenige, die diesen 'Aufstand' begonnen habe. Ein breites Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht, da ich ihm gerade einen Grund geliefert habe mich Nachsitzen zu lassen. "Nun, wenn Miss Morgan das sagt, dann ist der Unterricht für heute beendet. Allerdings nicht für Sie Miss Morgan, Sie kommen mit mir mit." Während die Slytherins enttäuscht wirken und die anderen erleichtert durchatmen kann ich Annabeth und auch Draco, der im Moment eigentlich nicht viel Emotionen zeigt, ansehen, dass sie Angst um mich haben. Mit gesenktem Kopf folge ich Amycus aus dem Klassenzimmer.
Aufhören! Ich weiß nicht wie lange er schon den Cruciatus-Fluch an mir auslässt, aber ich halte das nicht mehr viel länger aus. "Na meine Hübsche, hast du schon genug?" Obwohl ich ziemlich sicher bald das Bewusstsein verliere gebe ich ihm nicht die Genugtuung nach Gnade zu winseln. Gerade als er wieder seinen Zauberstab hebt klopft es an der Tür. Alecto tritt herein. "Du wirst das leider später fortführen müssen. Snape hat eine Versammlung aller Lehrer und Schüler in der Großen Halle befohlen." Mit enttäuschtem Gesichtsausdruck dreht sich Amycus zu mir. "Da hast du nochmal Glück gehabt, meine Hübsche." Er steckt den Zauberstab weg und verläss mit seiner Schwester den Raum. Im nächsten Moment sind Annabeth und Draco neben mir und helfen mir auf. "Du hast dich tapfer geschlagen." Ich schenke ihnen ein schwaches Grinsen während wir langsam zur Großen Halle gehen.
Alecto hat nicht gelogen, es ist wirklich die ganze Schule anwesend. Da niemand weiß wieso wir hier sind kann man die Angst der Schüler förmlich spüren. Snape stellt sich nach vorne und lässt seinen Blick durch die Reihen wandern. "Ihr fragt euch sicher warum ihr alle hier seit. Nun, mir kam zu Ohren, dass Harry Potter diesen Nachmittag in Hogsmeade gesehen wurde." Harrys Name löst ein Geflüster unter den Schülern aus. Gottseidank sie sind noch am Leben, hoffentlich! "Sollte jemand Potter helfen oder etwas über seinen Aufenthalts wissen und es nicht mitteilen sind die Konsequenzen schlimmer, als alles was ihr euch vorstellen könnt. Falls irgendjemand etwas weiß sollte er jetzt nach vorne treten." Plötzlich löst sich ein Schüler aus den Reihen und es ist kein anderer als Harry Potter. Im selben Moment geht die Tür auf und die Mitglieder des Ordens schreiten in die Große Halle. Snape zückt den Zauberstab, aber bevor er einen Fluch auf Harry schicken kann stellt sich Professor McGonnagall dazwischen. Ein paar Zauberstabschwünge später disappariert Snape und die Schüler jubeln. Allerdings nicht für lange, denn im nächsten Moment ist die Stimme von du-weißt-schon-wem zu hören. "Viele von euch werden kämpfen wollen und das für eine gute Idee halten, aber das ist es nicht. Gebt mir Harry Potter und niemand wird verletzt. Gebt mir Harry Potter und ich lasse Hogwarts in Ruhe. Gebt mir Harry Potter und ihr werdet belohnt. Ihr habt eine Stunde Zeit." Es herrscht wieder Totenstille und alle Augen sind auf Harry gerichtet. "Worauf wartet ihr, jemand muss ihn ergreifen." Diese Aussage stammt natürlich von keiner anderen als der dämlichen Schnepfe Pansy Parkinson. Anstelle Harry zu ergreifen stellen sich die Schüler aus den anderen Häusern und der Orden schützend vor ihn. Auch ich löse mich von den Slytherins und stelle mich dazu. Annabeth und Draco folgen meinem Beispiel. "Draco, bist du verüückt geworden und schließt dich der Verräterin an?" "Wieso bin ich eine Verräterin? Es steht nirgendwo geschrieben, dass man keine Freundschaften mir Schülern außerhalb seines Hauses haben darf. Es steht auch nirgendwo geschrieben, dass Schüler des Hauses Slytherins besser sind als Schüler aus anderen Häusern. Wir mögen uns vielleicht durch Ehrgeiz auszeichnen, aber es gibt viele in diesem Haus die nicht schlau sind, viele die Feiglinge sind wenn es darauf ankommt und viele die stinkfaul sind und nicht wissen wie man wahre Freunde wertschätzt. Trotzdem hält ihr euch für etwas besseres, aber das seid ihr nicht. Wir mögen zwar in vier Häuser geteilt sein, aber wir sind immer noch alle Schüler einer Schule und das verbindet uns miteinander. Wenn du Harry also haben willst musst du zuerst an mir vorbei." Meine kleine Ansprache scheint nicht nur Pansy sondern alle ziemlich überrascht haben, denn jetzt starren alle mich an. Plötzlich fängt jemand zum Klatschen an und wenig später klatschen und jubeln alle, bis auf die Slytherins natürlich. "Miss Parkinson, wenn sie und die anderen Slytherins nicht helfen wollen diese Schule zu verteidigen, dort ist die Tür." Pansy ist die erste, die uns den Rücken zudreht und aus der Großen Halle marschiert. Die meisten Slytherins folgen ihr, aber ein paar bleiben zurück. Meine kleine Ansprache scheint doch ein paar berührt zu haben!
Die nächsten Minuten sind extrem hektisch. Schüler rennen panisch hin und her, Professor McGonnagall beauftragt gigantische Steinritter Hogwarts zu verteidigen und die Mitglieder des Ordens errichten einen riesigen Schutzschild über das Schloss. "Kitty." Ich drehe mich um und werde von den Zwillingen umarmt. "Pass auf dich auf!" "Passt ihr auch auf euch auf." Annabeth und ich zücken unsere Zauberstäbe. "Falls wir das nicht überstehen sollten, ich bin so froh, dass ich dich kennengelernt habe und meine Freundin nennen darf." "Ich bin auch froh dich als Freundin zu haben, aber schlag dir diesen negativen Gedanken gleich wieder aus dem Kopf. Wir müssen positiv denken." Plötzlich spüre ich wie das Schutzschild um das Schloss herum bricht - die Schlacht hat begonnen.
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