Jahr 6 - Kapitel 6

Das Schuljahr vergeht und ich habe das Gefühl, dass alle immer angespannter werden. Annabeth ist schon wieder voll im Lernwahn und hat dadurch nicht mehr so viel Zeit für Jasper, was ihn etwas betrübt. Kylie und Brandon haben auch die eine oder andere Beziehungskriese, die durchaus einen Tag oder länger dauern kann. Draco ist in letzter Zeit noch fertiger als sonst und ich bin mir sicher, dass die Aufgabe von du-weißt-schon-wem die Ursache ist. Ich leide unter gigantischem Schlafmangel, da ich nachts entweder kein Auge zukriege oder von Alpträumen aus dem Schlaf gerissen werde. Wenn ich mich dann tagsüber hundemüde durch den Unterricht quäle schwirren immer Pansys Worte in meinem Kopf herum. "Miss Morgan, ich habe Sie gerade etwas gefragt." Mein Kopf schnellt nach oben und ich sehe Professor McGonagall fragend an. "Ist alles in Ordnung mit Ihnen, Miss Morgan? Das ist jetzt schon das dritte Mal diese Woche, dass Sie in meinem Unterricht nich aufgepasst haben." "Ich leide nur etwas an Schlafmangel." Müde reibe ich mir die Augen. "Gehen Sie zu Madam Pomfrey. Ich werde mich nach dieser Stunde bei ihr erkundigen ob Sie wirklich dort waren, also kommen Sie nicht auf dumme Gedanken." Ich nicke, packe meine Sachen zusammen und gehe zur Tür. Als mein Blick Dracos trifft sieht er mich fragend und besorgt an. Schnell senke ich den Kopf und verlasse das Klassenzimmer. Da ich keine Lust auf eine Strafarbeit habe gehe ich zum Krankenflügel. Madam Pomfrey ist im Moment nicht da, also setze ich mich einfach auf eines der Betten ganz hinten. Ich weiß nicht wie lange ich da gesessen habe als ich Schritte höre. Draco setzt sich neben mich und legt seine Hand auf meine. "Müsstest du nicht im Unterricht sein?" "Scheiß auf den Unterricht, ich mach' mir echt Sorgen, Katie. Was ist los?" Eine einzelne Träne rinnt meine Wange runter und ich hoffe, dass er sie nicht gesehen hat. "Ich will es dir ja sagen, aber ich kann einfach nicht, es könnte alles verändern und das will ich nicht." Ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und er drückt meine Hand. "Weißt du noch damals im dritten Jahr als wir bei Lupin einen Irrwicht im Unterricht hatten?" "Ähm...ja wieso?" "Wie hätte der Irrwicht bei dir ausgesehen?" Ich spühre wie er tief Luft holt. "Wie mein Vater." Überrascht hebe ich den Kopf und sehe Draco an. "Ich hatte eher an du-weißt-schon-wen gedacht, wenn ich ehrlich bin." "Ich habe vor meinem Vater dreimal mehr Angst als vor ihm. Du-weißt-schon-wer würde mich einfach umbringen, wenn ich etwas falsch machen würde oder sowas in der Art. Mein Vater....er würde vermutlich viel schlimmere Dinge mit mir anstellen bevor er mich endlich tötet und somit von meinen Schmerzen erlöst." Ich will mir gar nicht ausmalen was Draco in seiner Kindheit alles durchmachen musste! "Wie hätte der Irrwicht bei dir ausgesehen?" Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe herum. Komm schon, Katie! Wenn du ihm schon nicht alles sagen willst kannst du ihm wenigstens einen Teil der Wahrheit sagen! "Damals - keine Ahnung. Würde ich jetzt einem gegenüberstehen würde er aussehen wie du." Draco reißt die Augen auf und sieht mich geschockt an. "Du hast Angst vor mir?" Super gemacht, Katie! "Nein, ich habe keine Angst vor dir." "Wieso würde der Irrwicht dann aussehen wie ich?" Augen zu und durch! "Er würde aussehen wie du und mich verlassen." Draco zieht mich ein eine Umarmung und ich vergrabe mein Gesicht in seinem Shirt. "Ich werde dich nicht verlassen, Katie. Das versprech' ich dir." Man sollte nichts versprechen was man nicht halten kann! Du wirst mich verlassen und zwar an dem Tag, an dem du dich zwischen mir und Narzissa entscheiden musst! "Was kann ich für euch tun?" Ich löse mich von Draco und drehe mich zu Madam Pomfrey. "Professor McGonagall hat mich zu Ihnen geschickt, da ich in letzter Zeit an Schlafmangel leide und deshalb im Unterricht nicht immer geistig anwesend bin." Sie nickt und drückt mir kurz darauf eine kleine, blaue Pille in die Hand. "Schluck die, leg dich hin und wenn du wieder aufwachst fühlst du dich wie neu." Zögernd betrachet ich die Pille. "Ich bleib hier, bis du wieder aufgewachst." "Danke, Draco." Ich schlucke die Pille und spühre sofort ihre Wirkung, da ich immer müder werde bis ich schließlich einschlafe.

"Katie, wach auf!" "Es ist etwas passiert!" Ruckartig setze ich mich auf und werde gleich von Annabeth und Kylie nach draußen gezogen. "Was wollen wir-?" Ich verstumme als ich sämtliche Schüler und Lehrer am Fuße des Astronomieturms stehen sehe. Wir drängeln uns ganz nach vorne. Vor uns liegt Professor Dumbledore auf dem Gras. "Ist er...?" Annabeth nickt und legt einen Arm um Kylie. Ich höre Schüler schluchzen und sehe, dass einige bereits ihren Zauberstab entzündet haben. Über dem Turm ist das dunkle Mal zu sehen. Todesser! Draco! Panisch drehe ich mich um und suche die Menschenmenge nach ihm ab, aber ich kann ihn nirgends finden. Nach einer gefühlten Ewigkeit gehen wir wieder rein und während sich Annabeth und Kylie in unseren Schlafraum zurückziehen bleibe ich im Gemeinschaftsraum. Was wenn ihm etwas passiert ist? Wenn er verletzt wurde? Tränen bilden sich in meinen Augen und ich fange an zu weinen. Plötzlich trifft es mich wie der Schlag, die Erkenntnis weshalb Draco eben nicht da war. "Katie?" Draco steht vor mir und ohne zu zögern schlinge ich meine Arme um seinen Oberkörper und drücke mich an seine Brust. "Ganz ruhig, mir fehlt nichts." "Das war deine Aufgabe, oder?" Draco seufzt und ich verkrampfe mich. "Ja, du-weißt-schon-wer gab mir den Auftrag Dumbledore zu töten, aber ich habe es nicht getan. Das musst du mir glauben." Ich löse mich von ihm und sehe ihm in die Augen. "Ich weiß, dass du es nicht getan hast. Du magst vieles sein, aber du bist kein Mörder." Draco entspannt sich sichtlich. "Sein Tod wird alles ändern, oder?" Angst breitet sich in mir aus und ich schmiege mich wieder an Draco. "Ja, aber eine Sache wird sich nie ändern!" Verwirrt hebe ich den Kopf und sehe Draco lächeln. "Und was wäre das?" "Die Tatsache, dass ich dich mit jeder Faser meines Körpers und mit ganzem Herzen liebe. Das wird sich nie ändern!" "Ich werde dich auch immer lieben!" Selbst wenn du dich für deine Mutter entscheidest!

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