Jahr 6 - Kapitel 4
Das Schuljahr geht weiter und es entwickelt sich nicht unbedingt gut. Immer öfter kommt Draco ziemlich spät am Abend in den Gemeinschaftsraum und er ist jedes Mal am Ende. Da er mir noch immer nicht gesagt hat was los ist tu ich nichts Anderes als ihn lang und fest zu umarmen.
Seufzend schließe ich mein Buch und sehe zu Nyx, die friedlich vor dem Kaminfeuer schläft. Annabeth und Kylie sind schon längst schlafen gegangen, aber ich bleibe wie immer auf und warte auf Draco. Wenn man vom Teufel spricht! Den Kopf gesenkt kommt er rein und setzt sich in einen der Armsessel. Wie üblich sieht er ziemlich fertig aus und da ich diesen Anblick nicht länger ertrage stehe ich auf und stelle mich vor ihn hin. "Draco, ich bitte dich. Erzähl mir was los ist." Er schüttelt bloß den Kopf. "Ich will dir doch nur helfen." "Du kannst mir nicht helfen, Katie. Du hast keine Ahnung wie ich mich fühle oder was ich durchmachen muss und es geht dich überhaupt nichts an, also lass mich endlich in Ruhe!" Unwillkürlich zucke ich zusammen und hoffe, dass sein Geschrei niemanden aufgeweckt hat. Tränen bilden sich in meinen Augen und ich weiche einen Schritt zurück. "Du hast Recht, Draco. Ich weiß weder wie du dich fühlst noch was du durchmachen musst, aber nur weil DU es mir nicht sagen willst. Hast du eine Ahnung wie ich mich dabei fühle? Ich sehe die Person die ich liebe und die mir verdammt viel bedeutet am Boden zerstört und kann rein gar nichts dagegen tun. Alles was ich tun kann ist dich in den Arm zu nehmen und dir zu sagen, dass ich dich liebe und dass du nicht allein bist. Ich fühle mich verdammt hilflos, Draco, und ich weiß nicht wie lange ich das noch durchstehen kann." Ich drehe mich um und will gehen, aber Draco hält mich am Arm fest und zieht mich zu sich. Verzweifelt schlinge ich meine Arme um seinen Körper und lasse den Tränen freien Lauf. "Du hilfst mir verdammt viel, Katie." "W-wie denn?" "Indem du genau das tust, was du jetzt gerade tust." Ich löse mich von ihm, wische mir die Tränen von den Wangen und sehe ihn verwirrt an. "Du umarmst mich einfach, Katie. Jedes Mal, wenn ich hier reinkomme, sitzt du noch da, weil du auf mich gewartet hast, und dann umarmst du mich. Es mag dir vielleicht als keine große Hilfe erscheinen, aber für mich ist es das. Wenn ich dich in den Armen halte ist alles, was mich davor so erschöpft gemacht hat verschwunden und ich weiß, dass du immer für mich da bist. Ich weiß nicht was ich tun würde, wenn ich dich nicht hätte. Ich liebe dich, Katie und ich schwöre dir, dass ich dir sagen werde warum ich so fertig bin, nur nicht jetzt." Seine Worte haben mich so sehr berührt, dass ich schon wieder anfange zu weinen. "Ich liebe dich, Draco. Vergiss das bitte nicht."
Nach unserem kleinen Streit und der Versöhnung fühl ich mich zwar nicht mehr hilflos, aber es macht mir trotzdem noch zu schaffen, wenn Draco abends völlig fertig in den Gemeinschaftsraum kommt. Seufzend schüttle ich den Kopf, um auf andere Gedanken zu kommen. Als ich um eine Ecke gehe sehe ich Ron und Lavender Brown eng umschlungen. Am anderen Ende des Ganges sehe ich Hermine, die nicht gerade glücklich darüber scheint. Ron ist so ein Idiot! Ich gehe an den zwei Turteltäubchen vorbei, nehme Hermines Hand und ziehe sie zwei Gänge weiter. Ihre Augen sind rot, als wenn sie gerade geweint hätte. Ohne etwas zu sagen ziehe ich sie in eine Umarmung. "Weiß Ron wie du dich fühlst?" Sie schüttelt den Kopf. "Er würde es vermutlich nicht einmal raffen, wenn ich es ihm aufschreibe." "Ich weiß wie du dich fühlst." Sie sieht mich mit großen Augen an. "Wirklich." "Ja, mir ging es früher genauso, wenn ich Draco und Pansy Parkinson zusammen gesehen habe." "Malfoy hat sich verändert. Läuft da was zwischen euch?" Ich kann spühren wie ich ein klein wenig rot werde. "Wir sind zusammen." Hermine steht mit offenem Mund vor mir und der Anblick bringt mich zum Lächeln. "Du bist wirklich Dracos Freundin?" Ich drehe mich und sehe Harry auf uns zukommen. "Ja." Plötzlich wird Harry ganz blass und scheint nervös zu sein. "Wenn das so ist solltest du vielleicht mitkommen." Verwirrt drehe ich mich zu Hermine. "Kommst du klar?" Diese nickt und ich gehe Harry hinterher. "Harry, wohin gehen wir?" "Ich schwöre dir, Katie, wenn ich gewusst hätte was dieser Zauber bewirkt hätte ich ihn nie ausgesprochen." Langsam macht sich Angst in mir breit. "Harry wovon redest du?" Plötzlich realisiere ich wo wir hingehen und ich gehe einen Schritt schneller. Als ich Draco in einem der Betten liegen sehe schnappe ich nach Luft und eile zu ihm. Sein Hemd ist offen und ich sehe einen riesigen, weißen Verband, der über seinen gesamten Oberkörper geht. "Es war nicht meine Absicht, Katie." Ich blicke zu Harry, der auf den Boden sieht. "Es ist nicht seine Schuld, Katie?" Harry und ich sehen Draco verwirrt an. "Ich war einfach mal wieder mit allem, was ich gerade um die Ohren habe, überfordert und habe mich auch etwas erschreckt als Harry plötzlich hinter mir stand. Irgendwie habe ich aus Reflex einen Zauber auf ihn abgefeuert und das ist vielleicht etwas ausgeartet." "Das Wichtigste ist, dass es dir gut geht." Harry ist schon fast zur Tür hinaus, doch ich hole ihn noch ein. "Harry, ich möchte, dass du eins weißt. Draco ist nicht mehr der hochnäsige, arrogante Draco, der er einmal war, also stopf' diesen Draco bitte nicht mit dem alten Draco in eine Schublade. Gib auf Hermine Acht, die Sache mit Ron und Lavender nimmt sie ziemlich mit." Ohne ein Wort zu sagen geht er und ich setze mich wieder an Dracos Bett. "Geht es dir auch wirklich gut?" Er nickt und greift nach meiner Hand. "Wo ist er? Ich hab' gehört er wurde verletzt!" Das darf doch wohl nicht war sein! Draco sieht genauso wenig erfreut über diesen Besucher aus wie ich. "Was machst du denn hier? Hab' ich dir nicht gesagt, du sollst dich von ihm vernhalten du blöde Gans?!" "Jetzt halt mal die Luft an du dämliche Schnepfe!" Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Draco lächelt. "Draco, willst du wirklich zulassen, dass sie so mit mir redet? Schick sie weg!" "Ja, ich werde es zulassen und nein, ich schick' sie nicht weg." Pansy schnappt nach Luft und ich kann mir ein Kichern nicht verkneifen. "WIESO NICHT?" "Sie ist meine Freundin, Pansy, und wenn hier jemand gehen sollte, dann bist du das!" Das hat gesessen! Zuerst wird Pansy kreidebleich, ihre Augen werden groß und ihre Unterkiefer klappt nach unten. Plötzlich wird sie krebsrot, funkelt mich wütend an und stampft zur Tür hinaus. "So wütend hab' ich sie ja noch nie gesehen." Lachend drehe mich zu Draco, dessen Gesicht ein riesiges Grinsen ziert. "Tja, es musste mal gesagt werden." "Morgen weiß es vermutlich die ganze Schule." "Gut, dann wissen alle, dass dieses wunerschöne, kluge, witzige Mädchen zu mir gehört." Er zieht mich zu sich und legt seine Lippen auf meine.
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