Jahr 1 - Kapitel 4

Um halb vier gehen Kylie, Annabeth und ich auf das Schlossgelände, wo die erste Flugstunde stattfindet. Die anderen Slytherins sind schon da und hinter uns kommen gerade die Gryffindors. Auf dem Boden liegen, fein säuberlich aneinander gereiht, die Besen. Madame Hooch, unsere Lehrerin hat kurzes, graues Haar und gelbe Augen wie ein Falke. "Nun, worauf wartet ihr noch? Jeder stellt sich neben einen Besen auf. Na los, Beeilung. Streckt die rechte Hand über euren Besen aus und sagt 'Hoch!' !" "HOCH!" Manche schaffen es sofort, andere brauchen wiederrum mehrere Versuche. Kylie, Annabeth und ich brauchen jeder drei Versuche bis es klappt. Madame Hooch zeigt uns jetzt wie wir die Besenstiele besteigen können, ohne hinten herunterzurutschen, und geht die Reihen entlang, um unsere Griffe zu überprüfen. Bei Draco bleibt sie stehen und zeigt ihm wie er den Besenstiel richtig hält. "Ich habe es aber immer so gemacht!" "Dann hast du es immer falsch gemacht!" Ich muss mir ein Lachen verkneifen und den Gryffindors geht es nicht anders. "Passt jetzt auf. Wenn ich pfeife, stoßt ihr euch vom Boden ab, und zwar mit aller Kraft. Haltet eure Besenstiele gerade, stiegt ein paar Meter hoch und kommt dann gleich wieder runter, indem ihr euch leicht nach vorn neigt. Auf meinen Pfiff - drei - zwei -" Neville war die ganze Zeit über schon so nervös und aufgeregt und voller Angst, dass er sich vom Boden abstößt, bevor die Pfeife Madame Hoochs Lippen berührt hat. "Komm zurück, Junge!" Doch Neville schießt in die Luft wie der Korken einer Sektflasche - vier Meter - sieben Meter. Selbst von hier kann ich sein verängstigtes Gesicht sehen. WUMM - ein dumpfer Schlag und ein hässliches Knacken und Neville, ein unförmiges Bündel, liegt mit dem Gesicht nach unten auf dem Gras. Während sich die Slytherins schlapp lachen rennen Madame Hooch, die Gryffindors, Kylie, Annabeth und ich zu Neville. "Handgelenk gebrochen. Na komm, Junge, es ist schon gut, steh auf. Keiner von euch rührt sich, während ich diesen Jungen in den Krankenflügel bringe! Ihr lasst die Besen, wo sie sind, oder ihr seid schneller aus Hogwarts draußen, als ihr 'Quidditch' sagen könnt! Komm, mein Kleiner." Nachdem sich die beiden entfernt haben hebt Draco Nevilles Erinnermich, das dieser heute Morgen von seiner Oma per Post bekommen hat, hoch. "Gib es her, Malfoy!" Harry hält seine Hand hin und wartet darauf, dass Draco ihm das Erinnermich gibt. Dieser grinst jedoch nur. "Ich glaube, ich steck es irgendwohin, damit Longbottom es sich abholen kann - wie wär's mit - oben auf einem Baum?" Er springt auf seinen Besen und fliegt weg. Harry tut das Gleiche, obwohl Hermine ihn daran hindern will. Gespannt beobachten alle die beiden. Plötzlich holt Draco aus und wirft das Erinnermich weg. Alle sehen sich danach um, aber keiner sieht es, außer Harry. Dieser landet gerade und hält das Erinnermich in der Hand. "HARRY POTTER!" Plötzlich taucht Professor McGonagall hinter uns auf und nimmt Harry mit. "Jetzt bekommt er sicherlich Ärger!" "Das glaube ich nicht!" Kylie und Annabeth schauen mich fragend an. "Hat einer von euch das Erinnermich gesehen?" Beide schütteln den Kopf. "Eben, Harry hat es gesehen und gefangen!" "Und wieso glaubst du, dass er deshalb keinen Ärger bekommt?" "Weil Gryffindors Hausmannschaft einen Sucher sucht!" Tatsächlich ist Harry ab heute der neue Sucher von Gryffindor. Eigentlich soll es ja ein Geheimnis sein, aber Fred und George haben sich mir gegenüber verplappert. Die Tage vergehen und plötzlich ist es Halloween. Professor Flitwick verkündet im Unterricht, dass wir soweit sind Gegenstände fliegen zu lassen. Für die Übung stellt er uns paarweise zusammen, warum auch immer. Kylie hat Glück und ist Annabeths Partner und ich. Mein Partner ist kein anderer als Draco Malfoy. YEAH!!! "Also, vergesst nicht diese flinke Bewegung mit dem Handgelenk, die wir geübt haben! Wutschen und schnipsen, denkt daran, wutschen und schnipsen. Und die Zauberworte richtig herzusagen ist auch sehr wichtig - denkt immer an Zauberer Baruffio, der 'r' statt 'w' gesagt hat und plötzlich auf dem Boden lag - mit eine Büffel auf der Brust." Sofort versuchen alle ihre Feder zum Fliegen zu bringen. Hermine ist die Erste, die es schafft. Am Ende der Stunde haben es Kylie, Annabeth und ich auch geschafft und, sehr zu meinem Vergnügen, ist es Draco nicht gelungen. Beim Abendessen fällt mir auf, dass Hermine am Tisch der Gryffindors fehlt. Bevor ich Kylie fragen konnte warum stürmt Professor Quirrel mit verrutschtem Turban und angstverzerrtem Gesicht in die Halle. "Troll - im Kerker - dachte, Sie sollten es wissen!" Er sinkt ohnmächtig zu Boden und alle Schüler bekommen Panik. "Vertrauensschüler führt eure Häuser sofort zurück in die Schlafsäle!" Wir folgen unseren Vertrauensschülern und sind wenig später und unverletzt in unserem Zimmer. Nachdem wir noch die halbe Nacht geredet haben, um ja nicht einzuschlafen, da wir etwas Angst hatten, schliefen wir alle wie ein Stein.

Anfang November ist es sehr kalt. Die Quidditch-Saison hat begonnen. Das erste Spiel ist Gryffindor gegen Slytherin. Beim Frühstück bin ich noch am überlegen ob ich mich zu den Gryffindor- oder zu den Slytherinfans setzen werde. Auf der einen Seite ist Slytherin mein Haus, auf der anderen Seite haben Fred und George mir erzählt, dass Slytherin ziemlich unfair spielt. Außerdem sind Fred und George wie zwei Brüder für mich und mit Harry, Ron und Hermine habe ich mich auch angefreundet. "An was denkst du?" Kylie und Annabeth sehen zu mir und ich beuge mich etwas zu ihnen, damit das kein anderer Slytherin hört. "Ich werde mich beim Spiel zu den Gryffindorfans setzen. Ihr müsst nicht mitkommen!" Nachdem ich ihnen auch noch erklärt habe wieso beschließen sie mit mir mitzukommen. Um elf sitzen wir mitten zwischen den Gryffindorfans neben Hermine, Ron und Neville. Das Spiel beginnt und schon nach wenigen Minuten weiß ich, dass Fred und George nicht untertrieben haben, was die Slytherins angeht. Sie spielen echt unfair und einmal wäre Harry deshalb fast vom Besen gefallen. Plötzlich fängt Harrys Besen an verrückt zu spielen und Harry kann sich nur mit Müh und Not festhalten. Hermine steht auf einmal auf und geht. Sie hat offensichtlich irgendetwas gemacht, denn Harrys Besen steht still. Im nächsten Moment rast Harry auch schon auf den Boden zu. Er hat den Schnatz gefangen, naja eigentlich hat er ihn fast verschluckt, aber das ist ja auch egal, denn Gryffindor hat gewonnen. Gemeinsam mit Fred, George, Harry, Ron, Hermine, Kylie und Annabeth gehe ich zurück zum Schloss. Weit kommen wir aber nicht, da uns Draco, Crabbe und Goyle im Weg stehen.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top